Hallo Sax,
bei der Courantmark (Lübisch Kurant) kann man verhältnismäßig einfach deren heutigen Wert in Silber angeben, da es sich sich (wie schon der Name sagt) um eine Kurantmünze handelte, bei der grob der Münzwert (Nennwert) ihrem Metallwert abzüglich Schlagschatz (Prägekosten + Gewinn des Münzherrn) entspricht. Zur genauen Ermittlung der Höhe des Schlagschatzes muste man sich die damals gültige Münzordnung anschauen - er dürfte jedoch (deutlich) unter einem Prozent betragen haben (die ältere Reichsmünzordnung lag bei ca. 0,6%) und vernachlässigbar sein.
Der Münzfuß der Courantmark beruhte auf der Kölner Mark (eine Gewichtseinheit, keine Währungseinheit). Bis 1848 wurden aus einer Kölner Mark Feinsilber (233,856 g) 34 Mark Lübisch Kurant geprägt, ab 1848 35 Mark. 1835 entsprachen also 900.000 Courantmark etwa 6,19 Tonnen Feinsilber. Oder etwas überschaubarer: 9 Courantmark entsprechen ca. 2 kanadischen ‚Silver Maple Leaf‘ (m.W. derzeit die einzige gültige silberne Kurantmünze), das Buddenbrook-Vermögen also 200.000 Silver Maple Leaf. Dafür müsste man heute deutlich über 6 Millionen € bezahlen, wobei allerdings zu beachten ist, dass der Silberpreis spekulationsbedingt schwankt. Derzeit steht der Kurs relativ hoch - jedoch bei weitem nicht so hoch wie im Januar 1980, wo der Silberwert eher 10 als 6 Millionen € betragen hätte.
Über die Kaufkraft sagt dies allerdings noch nicht allzuviel aus. Generell können solche ‚Umrechnungen‘ nur ein sehr vages Bild vom ‚Wert‘ oder der ‚Kaufkraft‘ einer alten Währung vermitteln, da es keinen einheitlichen Maßstab gibt, anhand dessen man historische mit aktuellen Währungen vergleichen kann. D.h. es werden Äpfel mit Birnen verglichen und dabei muss mit sehr vielen mehr oder weniger begründeten Annahmen gearbeitet werden. Trotzdem gibt es solche Modelle - ein Beispiel findet sich hier: http://fredriks.de/HVV/kaufkraft.htm Demnach hätten im Jahr 1835 900.000 Mark Courant in ihrer Kaufkraft ca. 20,624 Mio. € im Jahr 2011 entsprochen.
Freundliche Grüße,
Ralf