Kausalität, Finalität und das Prinzip Gott

Einen schönen guten Abend erstmal,
ich habe folgendes Problem: in einem Referat soll ich die Prinzipien Kausalität, Finalität und das Prinzip Gott näher betrachten. Nun findet man zwar in Bibliotheken und Internet eine Menge Stoff zu lesen doch wäre es sehr aufwendig diese ganzen Bücher in der kürze der Zeit durchzulesen und daraus dann das wichtigste zusammen zu fassen. Ich wollte hier fragen ob jemand vielleicht eine gute Quelle im Internet oder ein spezielles Buch kennt aus dem man sich vieles schnell ableiten kann? Schwerpunkt liegt auf der historischen Betrachtung und Fragen/Probleme welche dieses Prinzip nicht beantworten kann. Zusätzlich soll der aktuelle Bezug geklärt werden.
Ich würde mich sehr freuen wenn mir jemand dabei weiterhelfen könnte.

Hallo,

Nun findet man zwar in Bibliotheken und Internet
eine Menge Stoff zu lesen doch wäre es sehr aufwendig diese
ganzen Bücher in der kürze der Zeit durchzulesen und daraus
dann das wichtigste zusammen zu fassen.

Kleiner Tipp: Manchmal reichen auch Einleitung, letztes Kapitel und/oder Schlusswort, plus jenes Kapitel, das Dir am ehesten zusagt.

ob jemand vielleicht eine gute Quelle im Internet oder ein
spezielles Buch kennt aus dem man sich vieles schnell ableiten
kann?

Erste Synthese, die mir einfällt: Weischedel, Der Gott der Philosophen ISBN:3534139097 Buch anschauen. Dort solltest Du eigentlich fündig werden, auch wenn ein paar Dinge fehlen, die mir wichtig erscheinen.

Zur Begriffsklärung:

http://de.wikipedia.org/wiki/Finalit%C3%A4t
http://www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/ERZIEHUN…
http://de.wikipedia.org/wiki/Kausalit%C3%A4t
http://www.textlog.de/4175.html

Für präzisere Fragen bin ich immer zu haben, etwas Vorarbeit musst Du aber selbst auch leisten.

Y.-

Hallo Pombär

Zusätzlich soll der aktuelle Bezug geklärt werden.
Ich würde mich sehr freuen wenn mir jemand dabei weiterhelfen
könnte.

Was den aktuellen Bezug angeht, lieber Pombär, gestaltet sich die Angelegeheit als schwierig. Sofern nämlich als Finalität ja (auch historisch gesehen) mit dem Gottesbegriff identisch zu sein scheint … dem Begriff nämlich … die Dinge hätten ein Ziel … die Dinge würden sich von einem niederem Stand zu einem höherem Stand (wobei es fast unerheblich ist ob gezielt oder ungezielt) entwickeln.

Früher lagen die Dinge einfacher : es gab die Kausalität aller Dinge … alles hatte einen Grund.

Heute ist es komplizierter insofern, als moderne Physik uns vermitteln will: genau dieses sei ein Irrtum. Es gäbe halt tatsächlich keinen Grund dafür, aus dem ein Atom etwa radioaktiv zerfalle.

Bedauerlicherweise ist also gerade moderne Physik Urgrund der Kreationisten … denn dieses Nichtwissen um den Grund warum ein Atom nun radioaktiv zerfalle … läßt einem Gott ein riesiges Tor hinein in unsere Welt … mit allen Konsequenzen … eben auch dem der Finalität.

Gruss Jan.

Ps: Yseults Antwort hilft Dir zwar im Grunde nicht viel weiter … aber Du solltest Ihre letzte Bemerkung dennoch bedenken … ich halte diese nämlich für pädagogisch äußerst wertvoll !

Begriffsbestimmung
Hallo,

Sofern nämlich als Finalität
ja (auch historisch gesehen) mit dem Gottesbegriff identisch
zu sein scheint … dem Begriff nämlich … die Dinge hätten
ein Ziel …

Du scheinst ‚teleologisch‘ (= gerichtet) mit ‚final‘ zu verwechseln.

Früher lagen die Dinge einfacher : es gab die Kausalität aller
Dinge … alles hatte einen Grund.

Das wäre dann metaphysische Teleologie.

Der Unterschied zwischen Finalität und Teleologie liegt in der Kategorie. Während Finalität sowohl zur Kategorie der Substanz und der Wirkung gehört, bezieht sich die Teleologie in aristotelischem Sinne primär auf die Relation.

Kausalität bestimmt die Ursachen, während Finalität auf einen Endzweck abzielt. Abslut simplistisch ausgedrückt, kann man sagen, dass Kaualität nie still steht, denn jede Wirkung kann wieder Ursache sein, während eine finale Ursache, meist der Endpunkt einer Entwicklung, eines Prinzips oder Begriffes ist.

Ps: Yseults Antwort hilft Dir zwar im Grunde nicht viel weiter

Schon wieder jemand der gerne Noten verteilt. Schön, wenn Du auch noch Hellseher bist. Ich verbreite zumindest keine Fehler in Wissensform.

Nundenn. Einen schönen Tag wünscht

Y.-

PS: Nur so ein Tip am Rande => Den Wikipedia Artikel das nächste Mal etwas genauer lesen.

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Hall Yseult !

Sofern nämlich als Finalität
ja (auch historisch gesehen) mit dem Gottesbegriff identisch
zu sein scheint … dem Begriff nämlich … die Dinge hätten
ein Ziel …

Du scheinst ‚teleologisch‘ (= gerichtet) mit ‚final‘ zu
verwechseln.

Ja, so ist es. Allerdings verwechsle ich die Dinge nicht … beide (Teleologie und Finalität) bezeichnen dem Grund nach tatsächlich das Gleiche … eine Zweckgerichtetheit in der Naturentwicklung nämlich.

Früher lagen die Dinge einfacher : es gab die Kausalität aller
Dinge … alles hatte einen Grund.

Das wäre dann metaphysische Teleologie.

Nein. Kausalität hat mit Zweckgerichtetheit nichts zu tun.

Der Unterschied zwischen Finalität und Teleologie liegt in der
Kategorie. Während Finalität sowohl zur Kategorie der Substanz
und der Wirkung gehört, bezieht sich die Teleologie in
aristotelischem Sinne primär auf die Relation.

Also diesen Satz, liebe Yseult, habe ich, trotz heißen Bemühens, nicht verstanden.

Kausalität bestimmt die Ursachen, während Finalität auf einen
Endzweck abzielt. Abslut simplistisch ausgedrückt, kann man
sagen, dass Kaualität nie still steht, denn jede Wirkung kann
wieder Ursache sein, während eine finale Ursache, meist der
Endpunkt einer Entwicklung, eines Prinzips oder Begriffes ist.

Nun, ist zwar nicht falsch, aber in Bezug auf Pombärs Fragen auch nicht wichtig. Der wichtige Unterschied liegt in der Zweckgerichtetheit der Finalität … diese Zweckgerichtetheit jedoch ist letztendlich natürlich göttlichen Ursprungs … hinter der Zweckgerichtetheit verbirgt letztlich sich ein göttlicher Wille.

Ps: Yseults Antwort hilft Dir zwar im Grunde nicht viel weiter

Schon wieder jemand der gerne Noten verteilt.

Mein Satz bezog sich auf ‚den aktuellen Bezug‘, den Pombär ja auch ansprach und auf den einzugehen ich in meinem Post mich bemühte. Sofern aber mag ich mich undeutlich ausgedrückt haben, als ich diesen Bezug nicht noch einmal extra wiederholte.

Was den historischen Bezug angeht, wirst Du dem Pombär ganz zweifellos hilfreiche Anregungen gegeben haben.

Ich verbreite zumindest keine Fehler in Wissensform.

Im Gegensatz zu Dir, liebe Yseult, bin ich leider tatsächlich nicht dagegen gefeit Fehler zu machen.

PS: Nur so ein Tip am Rande => Den Wikipedia Artikel das
nächste Mal etwas genauer lesen.

Welchen Artikel meinst Du ?

Gruss, Jan.

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Begriffsbestimmung: Die Zweite
Hallo Jan,

ich gebe es langsam auf mit Dir per Mail oder hier argumentativ auf einen grünen Zweig (bei der Bise !) kommen zu wollen, und schlag einfach vor, dass Du Dir nochmal die vier klassischen Arten von Gründen (bei Aristoteles oder in jedem Philosophischen Wörterbuch bspw.) anschaust: causa materialis, causa formalis, causa efficiens, causa finalis .

Du wirst dann wahrscheinlich schnell feststellen, dass Du so ziemlich alles miteinander vermischst, was eigentlich auseinander zu halten wäre.

Allerdings verwechsle ich die Dinge nicht …
beide (Teleologie und Finalität) bezeichnen dem Grund nach
tatsächlich das Gleiche … eine Zweckgerichtetheit in der
Naturentwicklung nämlich.

Und selbst wenn Du es noch ein Drittes Mal hinschreibst, wird es nicht richtiger.
Ausserdem hättest Du damit die Gerichtetheit (oder Finalität) meiner Kaffeemaschine, eines Automotors oder eines Lineals immer noch nicht erklärt.

Früher lagen die Dinge einfacher : es gab die Kausalität aller
Dinge … alles hatte einen Grund.

Das wäre dann metaphysische Teleologie.

Nein. Kausalität hat mit Zweckgerichtetheit nichts zu tun.

Ah, ja. S.o. Erst die Begriffe klären, dann weiter schreiben.

Der Unterschied zwischen Finalität und Teleologie liegt in der
Kategorie. Während Finalität sowohl zur Kategorie der Substanz
und der Wirkung gehört, bezieht sich die Teleologie in
aristotelischem Sinne primär auf die Relation.

Philosophisches Grundgerüst: traditionell gibt es zehn Kategorien (wieder Aristoteles) => Substanz, Qualität, Quantität, Relation, Wo, Wann, Lage, Haben, Wirken (=Aktiv), Leiden (=Passiv).
Innerhalb dieser Kategorien werden Dinge und ihre Kausalrelationen, Wirkungen etc. beschrieben. Je nach causa, Ding, Situation etc. wechselt die Kategorie der Beschreibung.

Der wichtige Unterschied liegt in der
Zweckgerichtetheit der Finalität … diese Zweckgerichtetheit
jedoch ist letztendlich natürlich göttlichen Ursprungs …
hinter der Zweckgerichtetheit verbirgt letztlich sich ein
göttlicher Wille.

Schön: also liegt der finale Grund meiner Kaffeemaschine bei Gott. Damit landest Du beim Occasionalismus. Du wirfst wieder einmal alles durcheinander. Dass die Schöpfung sinnvoll, logisch und ohne Widerspruch organisiert ist (Kreationismus), führt noch nicht zur Zweckgerichtetheit aller Dinge hin zu Gott. Eine Kausalursache impliziert nicht direkt eine Final- oder Wirk-Ursache.
Ich sags nochmal: kläre erst Deine Begriffe, bevor Du offensichtlich Falsches hier als ‚philosophische‘ Wahrheit propagierst.
Auch in der Philosophie gibt es Grundbegriffe und Gesetze, die man respektieren muss, wenn man diskutiert. Hier funktioniert das „meine Meinung“-„Deine Meinung“ Spielchen nicht.

Was den historischen Bezug angeht, wirst Du dem Pombär ganz
zweifellos hilfreiche Anregungen gegeben haben.

Zweifellos, aber nicht ohne konkreten Input. Dies ist ein Frage- und Wissensforum und nicht der Ort wo man sich billig komplette Einführungen abholt, wenn man die Vorarbeit nicht leisten mag. Da kannst Du mich noch so sehr trollig ankitzeln.

Gruss
Y.-

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Hi Yseult !

ich gebe es langsam auf mit Dir per Mail oder hier
argumentativ auf einen grünen Zweig (bei der Bise !) kommen zu
wollen,

Das kann ich gut verstehen Yseult. Deine Argumente sind, gemessen an Deinen Möglichkeiten, in der Tat auch etwas dünn.

Allerdings verwechsle ich die Dinge nicht …
beide (Teleologie und Finalität) bezeichnen dem Grund nach
tatsächlich das Gleiche … eine Zweckgerichtetheit in der
Naturentwicklung nämlich.

Und selbst wenn Du es noch ein Drittes Mal hinschreibst, wird
es nicht richtiger.

Hmmm, Yseult, andererseits jedoch wirds auch durch 5-malige Wiederholung nicht falscher.

Ausserdem hättest Du damit die Gerichtetheit (oder Finalität)
meiner Kaffeemaschine, eines Automotors oder eines Lineals
immer noch nicht erklärt.

Das lag auch nicht in meiner Absicht. Ich bin vielmehr auf die vermeintliche Zweckgerichtetheit in der Naturentwicklung eingegangen.

Früher lagen die Dinge einfacher : es gab die Kausalität aller
Dinge … alles hatte einen Grund.

Das wäre dann metaphysische Teleologie.

Nein. Kausalität hat mit Zweckgerichtetheit nichts zu tun.

Ah, ja. S.o. Erst die Begriffe klären, dann weiter schreiben.

Liebe Yseult, Dein Beharren darauf, dass Kausalität etwas mit Zweckgerichtetheit (oder wie Du sagst : metaphysischer Telelologie) zu tun hätte, läßt mich vermuten, dass Du hier die Begriffe Kausalität und Determinismus verwechselst. Aber selbst Determinismus hat mit Teleologie zunächst einmal nichts zu tun.

Der wichtige Unterschied liegt in der
Zweckgerichtetheit der Finalität … diese Zweckgerichtetheit
jedoch ist letztendlich natürlich göttlichen Ursprungs …
hinter der Zweckgerichtetheit verbirgt letztlich sich ein
göttlicher Wille.

Schön: also liegt der finale Grund meiner Kaffeemaschine bei
Gott. Damit landest Du beim Occasionalismus.

Das Eis, auf dem Du Dich argumentativ bewegst, liebe Yseult, muß aber wirklich verdammt dünn sein, dass Du nun auch noch den Occasionalismus hier bemühen mußt.

Du wirfst wieder einmal alles durcheinander.

Ach, wie dumm von mir.

Dass die Schöpfung sinnvoll,
logisch und ohne Widerspruch organisiert ist (Kreationismus),
führt noch nicht zur Zweckgerichtetheit aller Dinge hin zu
Gott.

Huch ? Wo hätte ich denn solches behauptet ? Dein hin zu Gott im letzten Halbsatz ist unverständlich.

Es ist die teleologisch vemutetet Zweckgerichtetheit, die unweigerlich hin zu einem Gott führt. Diese teleologisch vermutetet Zweckbestimmtheit aber verbirgt sich auch hinter dem Begriff der Finalität.

Eine Kausalursache impliziert nicht direkt eine Final- oder Wirk-Ursache.

Wo hätte ich denn solches behauptet. Es warst doch vielmehr Du die bezüglich der Kausalität behauptete Das wäre dann metaphysische Teleologie. Schon vergessen ?

Ich sags nochmal: kläre erst Deine Begriffe, bevor Du Falsches
hier als Wahrheit propagierst.

Liebe Yseult, ich wiederhole mich ebenfalls, indem ich nochmals bestätige, im Gegensatz zu Dir, in der Tat die Wahrheit leider nicht gepachtet zu haben, vielmehr ein fehlbarer Mensch zu sein.

Gruss Jan.

PS: (Ist Antwort auf Dein ersten Post. Es hat sich aber nicht viel geändert, wenn ich es richtig sehe)

Jan Himp als alten Troll entlarvt und gesperrt owT
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