Kaution nicht erhalten, Vermieter umgezogen, nicht erreichbar

Hallo,

vor 7 Monaten war ich Mitbewohner einer 2er Wohngemeinschaft in Berlin. Der ehemalige Vermieter, ein recht vertraunswürdiger Selbstständiger älterer Herr, hatte mir mitgeteilt, dass ich meine Kaution nach dem Auszug innerhalb der nächsten 2 Wochen bekommen würde. Dies war leider nicht der Fall…

Ich hatte ihn ausdrücklich mehrmals darauf aufmerksam gemacht, er kam ständig mit Ausreden oder überhaupt keine Reaktion. Sogar ein Brief wurde ihm zugeschickt.

Vor einer Woche fuhr ich persönlich nochmal zur der Wohnung, sein Nachname war nicht mehr auffindbar. Zusätzlich scheint seine alte Handynummer nicht mehr erreichbar zu sein.

Wie kann ich vorgehen? Anwalt, Polizei? Ich bin Stundent und beziehe BAföG, wird mir vielleicht ein Anwalt kostengünstiger bereitgestellt?

Weiß leider nicht weiter, jede Hilfe wäre ein Segen. Vielen Dank!

Vermietermasche, Kaution am Schluss einstecken und abwarten, ob der Mieter zuckt. Wenn er als älterer Herr plötzlich umzieht, könnte natürlich sein, dass er verstorben ist oder in ein Pflegeheim/ betreutes Wohnen umgezogen ist. Das Einwohnermeldeamnt sollte dir da Auskunft geben, da du ein berechtigtes Interesse hast. Wenn du die Adresse hast, kannst du ja erstmal nochmals anmahnen, wenn nix weiter passiert dann Anwalt.

Und schuldet denn der Vermieter die Kaution ?
ich frage deshalb, weil auch bei WG es ja sicherlich nur 1 Gesamtmiete und Gesamtkaution gibt. Was die WG-Bewohner untereinander ausgemacht haben ist was anderes.

Sonst müsste man das normale Mahnverfahren durchführen, für das es auch Prozesskostenhilfe gibt wenn man nicht genug eigene Mittel hat, die kosten zu tragen (die ja schon vorher anfallen)

https://www.justiz.nrw.de/Gerichte_Behoerden/ordentliche_gerichte/Zivilgericht/Einzelverfahren/Mahnverfahren/index.php

Punkt 1 wäre aber Kontaktaufnahme mit der alten WG, zwecks Adresse des Vermieters oder weitere Info, warum der möglicherweise nicht zahlt.

MfG
duck313

Ich halte den Gang zum Einwohnermeldeamt für sinnvoll.
oder Energieversorger usw.
Denn er könnte tatsächlich verstorben oder in einem Pflegeheim sein.

Bevor Du zu einem Rechtsanwalt gehst, gehe mal aufs Amtsgericht. Dort gibt es Rechtspfleger. Das kostet nichts.
Die helfen dir mit gutem Rat weiter.
Und, ob Du möglicherweise Prozesskostenhilfe erhälst.

Dir bleibt einzig ein Rechtsanwalt in Verbindung mit einer Betrugsanzeige. Wegen deinem BAföG würde ich mir jetzt da keinen großen Kopf machen. Du bzw. Dein Rechtsanwalt kann Prozesskostenhilfe, zumindest in erster Instanz beantragen. Vielleicht ist das ja auch eine Masche Deines Vermieters, und er ist schon bekannt .
Aber bei Wohngemeinschaften kann ich nur raten sich beim örtlichenb Mieterschutzbund anzumelden. Kosten jährlicg zwischewn 50-80 €.
Die helfen auf jedem Fall, zum einem mit Rechtsberatung und in größeren Orten mit eigenen Anwälten, deren Fachgebiet eben das Mietrecht ist.

Allerdings stelle Die selbst die Frage wie die Wohnung beim Auszug aussah. Übernahmeprotokoll usw.
Wenn der Vermieter einen Berechtigten anschein hat, dass die Kaution notwendig wäre, um die Mietsache wieder in einen „vermietbaren Zustand“ herzustellen, hat auch er Rechte die Kaution zurückzuhalten.

Das würde jetzt aber zum einen zu sehr ins Detail geben, und einer Rechtsberatung, die hier nicht gestattet ist, entsprechen.

Also effektiv - gehe zu einer Kanzlei, die in Sachen Mietrecht firm ist. Für ein erstes Beratungsgespräch werden maximal 50 € fällig, danach eben Prozeßkostenhilfe.

Meine Frage wäre:
Die „Erstberatung“ bei einem Rechtsanwalt kostet
maximal 50,- EUR Brutto ?

Ist ein Standardtarif. Nimm alle Unterlagen mit. Wenn der RA Sinn in einer Klage sieht, unterschreib ein Mandant, und lass dir die Möglichkeiten über Prozeßkostenhilfe erklären. In Deutschland soll jeder an sein Recht kommen können