Hallo,
ich habe im Moment ein ziemliches Problem. Ich bekomme kein BaföG, da mein Vater zu viel verdient. Meine Eltern trennen sich gerade, mein Vater muss meiner Mutter wahrscheinlich Unterhalt bezahlen und er bezahlt auch noch ein Haus ab. Das Amt rechnet aber zum Beispiel die Zahlungen für das Haus nicht mit ein und auch nicht, dass mein Vater weil meine Mutter einfach die Steuerklasse geändert hat jetzt Netto ca. 500 Euro weniger hat. (Ich habe noch zwei Schwestern, die wohnen bei meinem Vater)
Er sagt also, dass er nicht mehr als mein Kindergeld bezahlen kann, das reicht aber natürlich nicht zum Leben. Mir stehen laut BaföG Amt 550 Euro zu. Es ist auch nicht so, dass mein Vater sich drücken will.
Ich habe wie gesagt alles ausprobiert und bin jetzt total verzweifelt. Zu Hause wohnen geht nicht (zu wenig Platz) und arbeiten würde ich auf jeden Fall auch gehen, aber ich habe mein Jurastudium gerade erst angefangen und es ist eine Menge Arbeit, ich weiss schon jetzt nicht mehr wo ich die Zeit hernehmen soll.
Alle Jobs, die ich bisher hatte waren so ausgelegt, dass man mindestens 20 Stunden arbeiten musste. Soviel geht nicht und selbst dann würde es noch nicht reichen.
Hat jemand von Euch eine Idee, ob es Studienkredite auch schon für Studienanfänger gibt?
Das wäre die einzige Lösung die mir noch einfällt.
Danke schon mal und sorry für die lange mail, aber es ist alles irgendwie kompliziert:frowning:
schneehase
einen Bildungskredit wirst du wahrscheinlich nicht bekommen, da eine Voraussetzung dafür zum Beispiel eine Zwischenprüfung ist.
Was du probieren kannst, ist einen Antrag auf Vorauszahlungen beim Bafögamt zu stellen.
Hallo,
ja, das stimmt, das heißt dann Vorauszahlungen, die holt sich das Amt dann bei den Eltern zurück, das Problem ist aber, dass mein Vater wie gesagt noch ein Haus abbezahlt und es sein kann, dass wenn sich das Amt den vollen Betrag holt er die Raten dann nicht mehr bezahlen kann. Dann würde er auch noch das Haus verlieren, indem er mit meinen Schwestern wohnt und was irgendwie das einzige ist, was ihm noch gebliben ist.
wahrscheinlich eine blöde Frage, aber hast du bzgl. des Bafög-Bescheids schon mit dem Akafö gesprochen? Oder vielleicht auch mit einem qualifizierten Anwalt … nur um Rechtssicherheit zu gewinnen. Was Ämter so bescheiden muss ja nicht immer der (Rechts-)Weisheit letzter Schluß sein.
Außerdem: Was sagen denn deine Eltern zu der ganzen Sache? Lassen sie dich damit im Regen stehen? Sie machen sich doch bestimmt auch Gedanken über die Zukunft ihrer Tochter, oder?
Was mir sonst noch einfällt: Kosten reduzieren (in eine WG, ins Wohnheim ziehen?), einen Job suchen, bei dem man gleichzeitig lernen kann (z.B. habe ich zur Magisterarbeitszeit Blumen am Straßenrand verkauft, da konnte man, wenn kein Kunde kam, immer hübsch lesen - ist suboptimal, geht aber irgendwie).
Und, wenn nix mehr hilft: Wie schlimm ist es wirklich , wenn du für dein Studium, weil du gleichzeitig arbeiten musst, länger brauchst, als vorher geplant?
Kostenreduzierung extrem: Solltest du in einer der superteuren Städte der Republik studieren: Wäre ein Wechsel in eine billigere Gegend möglich? Jura ist ein NC-Fach, aber „zu meiner Zeit“ gab’s auch für diese Fächer immer eine aktive Studienplatztauschbörse und zwischen München und Bochum z.B. gibt es schon einen ziemlichen Unterschied in den Lebenshaltungskosten.
ich denke, dass die dir helfen können. du steckst da ja leider
wirklich in einem gewissenskonflikt. auf der einen seite will dir
dein vater nichts zahlen, könnte aber vom bafögamt dazu verdonnert
werden. alles nicht ganz so schön. vielleicht wäre es das beste ein
paar fakten zu sammeln (meiner meinung nach würdest du geld vom
bafögamt bekommen welches sich dieses von deinem vater zurückholen
würde) und dann würde ich mich mit deinem vater zusammen setzen und
ihn fragen was er denn nun möchte. vielleicht kann man sich ja
irgendwo einigen.
gruss
vic
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ich kann Dir leider über das Thema Bafög nichts erzählen, hab aber nen Tip, wie man optimal Studien- und Arbeitszeit kombinieren kann: Schau doch einfach mal, ob Du in den Abendstunden, nachts oder am Wochenende als Pförtner arbeiten kannst. Das haben viele meiner Kommilitonen gemacht. Am beliebtesten waren die Jobs in der Psychatrie, da abends und nachts höchstens mal ein oder zwei Anrufe kamen, die restliche Zeit konnte man was für die Uni tun.
Sowas ist vielleicht kein interessanter Job, aber zumindest verliert man nicht allzuviel Zeit.
ich weiss, das ist jetzt kein wirklicher Hilfsplan. Aber vielleicht könntest du dich an deinem Studienort nach Stipendien erkundigen und dich bewerben.
Ich weiss, wie schwer deine Situation ist. Wer bekommt schon den Höchstsatz an BAföG? Auch bei mir ging das Amt davon aus, dass meine alleinerziehende Mutter aller drei Töchter unterstützen könnte, als hätte sie nur eine. Da ich die Jüngste bin, ging ich leer aus. Zeitweise habe ich neben Pendeln (da ich noch kein Wohnheimzimmer hatte) und Studieren drei Jobs (einmal die Woche in deiner Buchbinderei Doppelschicht schieben von mittags bis 6 Uhr morgens, am Wochenende in der Autobahnraststätte und einmal die Woche abends als Übungsleiterin im Sportverein). Das Studium leidet und ich habe dann auch von Jura wechseln müssen, da ich fürchten musste, die vom BAFöG geforderten Leistungen nicht alle rechtzeitig beibringen zu können (alle Scheine).
Ich wünsche Dir viel Glück und dass du nicht mit einem Schuldenberg und ohne Job am Ende des Studiums dastehst bzw. es jetzt schon drangibst.
Kopf hoch. Nebenbei, wenn dein Einkommen eine Mindestgrenze nicht überschreitet und du dies belegen kannst (genaue aktuelle regelungen bitte vorher nochmal ansehen), dann kannst du dich von den Telefon- und Rundfunkgebühren befreien lassen (Sozialamt).
Mir scheint, Du willst das Studium unbedingt machen und das ist die beste Voraussetzung. Dann bringst Du auch die Energie auf, nebenbei zu arbeiten.
Such Dir einen Hiwi-Job - bringt ca. 250 Euro bei 29 Stunden Arbeit/pro Monat. Vielleicht kannst Du auch eine doppelte Stelle bekommen. Das würde dann ja auf jeden Fall reichen.
Abends oder am Wochenende gehst Du Kellnern oder machst Aufsicht im Sonnenstudio (da ist der Stundenlohn zwar lächerlich, aber Du kannst viele Bücher dabei lesen).
Und Du solltest die Semesterferien nutzen, um dir ein finanzielles Polster anzulegen.
Du schaffst das schon. Ich habe es schließlich auch geschafft. Und ich kann dabei sogar die Regelstudienzeit einhalten!!!