Kein Beschäftigungsverbot,trotz Risikoschwangerschaft und seelischer Überlastung

Hatte im Januar eine Fehlgeburt im Alter von 40 Jahren und bin jetzt in der 10ssw.Bin 2 wochen jetzt wegen Blutungen krankgeschrieben und noch mal bis zum 24. weil ich seelisch sehr belastet bin durch die neue Arbeit seit Juni 13(Heilerziehungspflegerin,arbeite mit behinderten Erwachsenen,welche geduscht,gewickelt…müssen)vorher war ich 6 Jahre als Heilerziehungspfleger in einer anderen Einrichtung im betreuten wohnen.Habe Panik an die Arbeit zu gehen und fühle mich in der Pflege total unwohl,auch so wie die Abläufe dort sind…auch die Kollegen,die erst nett waren,sind nicht begeistert,dass ich schwanger bin und durch die Krankmeldung mehr arbeiten müssen…Mein Ag sagte,dass ich einen Vertrag hätte und ihn einhalten solle,da sie jemanden gesucht haben,der sich engagiert.Nach der fehlgeburt war ich immer wieder aufgrund seelischer Probleme krankgeschrieben.Bin jetzt bei 2 Ärzten gewesen…jeder schreibt mich krank und verweigert ein Bv.Weil ich nicht ärger an der Arbeit haben möchte,überlege ich trotz krankschreibung zu arbeiten,auch wenn es körperlich und seelisch mich belastet.Ich kann es mir finanziell nicht leisten ständig krankgeschrieben zu werden und ertrage auch nicht der Gedanke ein schlechtes Bild zu machen bei den Kollegen.Ich habe kein Vertrauen mehr zu Ärzten.Warum intressiert es keinen Arzt?Gibt es noch einen Weg?Warum darf ein Hausarzt kein Bv ausstellen?

Geh mal zum Arbeitsamt und sprich mit denen darüber. Die können wir da sicher gute Auskunft geben! Mir haben sie jedenfalls bei allen Job-spezifischen Problemen immer helfen können.

Hallo,
ich möchte aus haftungsrechtlichen Gründen nicht konkret zu Ihrem Fall Stellung nehmen, aber hier kurz einige Rahmenbedingungen für ein individuelles Berufsverbot:

  1. Berufsverbote beziehen sich nicht auf den körperlichen oder psychischen Zustand der Schwangeren, sondern auf die Arbeitsbedingungen, die ggf. zu Gefahr für Leib und Leben der Schwangeren führen können. Der Arbeitgeber ist zur Lohnzahlung nur in diesem ausschließlichen Fall verpflichtet.
    Liegt stattdessen oder zusätzlich eine krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit vor, geht’s normal über Krankenkasse und Krankengeld.

  2. Der Arbeitgeber kann eine Untersuchung durch einen anderen Arzt verlangen. Auch darf er die Schwangere in einem anderen Bereich beschäftigen, wo ungefährlichere Arbeitsbedingungen herrschen.

  3. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, das MuSchG einzuhalten. Tut er das nicht, ist der Gang zum Gewebeaufsichtsamt angezeigt, das für die Einhaltung verantwortlich ist und diese auch prüft. Sollte es nicht möglich sein, eine andere Tätigkeit im Rahmen des MuSchG anzubieten, kommt man auch auf diesen Weg wieder in den Bereich des Berufsverbots (aber auch hier dann Achtung wegen Bezahlung bei evtl. gleichzeitig vorliegender krankheitsbedingter AU).

Natürlich dürfen auch Hausärzte ein Berufsverbot aussprechen, aber stichhaltiger ist es über den gynäkologischen Facharzt.

Alles Gute,
Claudia Franke
www.Kinderwunsch-coach.de

Ein BV darf ein HA und ein FA ausstellen, soweit Leib und Leben des Kindes oder der Mutter in Gefahr sind.
http://www.gesetze-im-internet.de/muschg/__3.html

Sollte Dein Arbeitsplatz mit dem Mutterschutzgesetz nicht vereinbar sein (z.B. durch Heben und Tragen von regelmäßig mehr als 5 Kg und oder gelegentlich mehr als 10 Kg Gewicht ohne mechanische Hilfsmittel)
http://www.gesetze-im-internet.de/muschg/__4.html
Muß der Arbeitgeber das BV ausstellen.
Da der AG Deine SS dem Gewerbeaufsichtsamt melden muß kannst Du Dir dort die nötigen Informationen holen.

Gehe wegen der Blutung ins Krankenhaus und lass dir dort ein Attest ausstellen, mit dem Du Dir Ein BV vom niedergelassenen FA holst.

LG Silke

Hallo Sandyfee,
meines Wissens nach kann jeder niedergelassene Arzt (also auch der Hausarzt, oft aber der Frauenarzt) ein individuelles BV aussprechen. Das tut der aber normalerweise noch nicht so früh in der SS. Was spricht dagegen, Dich erst mal noch krank schreiben zu lassen?! Die ersten Wochen läuft doch die Lohnfortzahlung. Dann muss geklärt werden ob in Deinem Fall aufgrund der SS mit Berufstätigkeit Gefahr für Dich und das Kind besteht. Evtl. genügt ja schon ein BV für weniger Arbeitsstunden oder für eine leichtere Tätigkeit. Im Mutterschutzgesetz ist da ja schon einiges geregelt. Jeder Arzt kann das für Dich aber noch individuell erweitern. Du siehst - da ist einiges möglich aber auch einiges zu klären. Bleib am Ball. Zuständig ist Dein Arzt und dann der Arbeitgeber. Alles Gute, SAM

Hallo Sandyfee,

sorry für die späte Antwort!
Schon allein die Tatsache, daß Du risikoschwanger bist und Blutungen hast sollte Grund genug sein, um ein Beschäftigungsverbot zu erwirken.
Unter Mutterschutzgesetz §4, Absatz 2, Satz 1 steht: " Werdende Mütter dürfen insbesondere nicht beschäftigt werden mit Arbeiten, bei denen regelmäßig Lasten von mehr als fünf Kilogramm Gewicht oder gelegentlich Lasten
von mehr als zehn Kilogramm Gewicht ohne mechanische Hilfsmittel von Hand gehoben, bewegt oder
befördert werden."

In meinen Augen erfüllt dein Arbeitsplatz genau diese Voraussetzung, da alleine beim Wickeln und Heben der Personen sicherlich schon viel Gewicht durch deine Körperkraft bewegt werden muß.

Sollten sich die Ärzte weigern, kannst Du Dich an das zuständige Gewerbeaufsichtsamt wenden.

Hier weiteres zum Nachlesen:
http://www.eltern.de/beruf-und-geld/job/beschaeftigu…

Ich kann es auch nicht verstehen…wäre jetzt am Donnerstag wieder normal zur Arbeit…habe schon von der Krankenkasse nach 3 wochen einen Termin,wegen Krankengeld…haben sich gefragt,warum ich kein Bv habe…ich habe gesagt,dass ich mir das finanziell nicht leisten kann und trotzallem arbeiten gehen werde…jetzt habe ich seit heute morgen plötzlich wieder schmierblutunungen und renne morgen wieder zum arzt…mir reicht es…kann nicht weiter krank machen:frowning: Mich macht das ziemlich fertig…und meine Kollegen sind sauer,seit sie wissen,dass ich schwanger bin…sie haben ein Gruppenchat im Whatsaap und kommunizieren dort…wer wann arbeiten muss…wenn ich was frage.werde ich ignoriert und bekomme keine Antwort…normal sollte man sich freuen dürfen auf sein Baby…dazu kommen noch familiäre große Veränderungen…welche nicht so leicht sind…(der Sohn meines Mannes(8) zieht zu uns und er ist ziemlich schwer erziehbar…und meine jüngste ist ja auch 8…)Die Mutter des Kleinen macht auch städig Ärger…obwohl sie ja will,dass er zu uns zieht…alles nicht so einfach und mein mann ist nicht so der emotionale,fürsorgliche…und den belastet so schnell nix…dankeschön für die antwort

Hallo Sandyfee,

bei einem Berufsverbot bekommst du doch eigentlich dein Gehalt voll ausbezahlt, oder nicht? Daher sträubt sich der Arbeitgeber gern mal.
Das Mobbing gegen Dich ist schlimm, kommt leider oft vor… die Frage ist, ob du an solch einem Arbeitsplatz später wieder arbeiten möchtest.

Die Situation daheim macht es auch nicht besser. Den Sohn wirst du nicht umkrempeln können, nur viel Verständnis für SEINE Situation aufbringen. Deine Tochter darf dann halt nicht zu kurz kommen. Von deinem Mann kannst du zumindest erwarten, daß er fürsorglicher wird, auch wenn ihm das schwerfällt.

Gutgemeinter Tipp: hol dir Hilfe mit ins Boot in Form von einer Familienhebamme!

Alles Gute!

Hallo Hebi Petra,

Heute war ich wieder beim Facharzt,da ich wieder leichte Blutungen hatte…Erst tat er so als wisse ich nicht woher das Blut käme und meinte,es könne auch eine Blasenentzündung sein…(Bin doch nicht blöde) und beim untersuchen…oh…doch ist ja vaginal…Ich als Mutter von 4 Kids…die zwar teilsgroß sind…20,18,15 und 8 Jahre…Er sagte,da muss er mich weiter krankschreiben…und ich sagte,ich muss aber arbeiten…er wollte bis 14.8. und dann noch mal schauen…nur bekomme ich ab dem 12.8. keinen Lohn mehr sondern Krankengeld und das kann ich mir nicht leisten…auf mein Verlangen wurde ich jetzt nur bis zum 11. krankgeschrieben…muss dann sehen wie ich klarkomme…wohl dann einfach arbeiten gehen…bin schon sehr ängstlich,da keiner von der Arbeit wohl noch was von mir hält und trau mich kaum anzurufen,dass ich weiter krankgeschrieben bin…da die Kollegen ja nicht gerade gern mich mehr an der Arbeit sehen,weil sie ja mehr abeiten müssen…ich weiß auch keinen Rat gerade,außer dass statt Freude übers Kind alles weicht zu Angst,Scham und das Gefühl dass ich eine schlechte Mitarbeiterin bin…schlechte Kollegin…:frowning:nicht mal Pro familia wußte Rat,außer…man soll sich krankschreiben lassen…die sind ja witzig…hätte ich keine Blutungen,wäre ich ja auch weiter arbeiten…jetzt hab ich nur noch Panik wenn was ist…dass ich krankgeschrieben werde…weil das alles auf Kosten der Familie geht…das kann ich nicht meiner Familie antun…zumal ich ja zur Zeit noch alles fast alleine halte und meiner großen den führerschein finanziere…Ich bin drauf angewiesen bis zur Geburt…dankeschön für die antworten…Was ist der Unterschied zwischen einer Familienhebamme und einer normalen Hebamme?Ich hatte mit einer hier telefoniert und die sagte,ich solle zu einer Beratungsstelle gehen…damit wäre sie überfragt…:frowning:

Hallo,

eine Familienhebamme hat meist Kontakadressen für diverse Hilfsangebote zur Hand. Sie wurde durch ihre spezielle Zusatzausbildung auch für „schwere“ Situationen ausgebildet.

Hast Du Dich denn schon an die Berufsgenossenschaft gewendet zwecks Berufsverbot?

Ansonsten sind Schwangerenberatungsstellen die richtigen Anlaufstellen für finanzielle Dinge.

Warum ist Dir der Job so wichtig? Die Frage ist keinesfalls bös oder provozierend gemeint! Ich lese nur heraus, daß da eine „Riesenbaustelle“ besteht…

Schwitzende Grüße!

Hallo,ja…das stimmt…Job ist wichtig,weil ich damals nachdem ich 8 Jahre meine Oma gepflegt habe und sie verstarb…ohne Unterhalt für 4 Kids und nichts im Kühlschrank da sass…Ich habe dann 3 Jahre hart gearbeitet und die Schulbank nochmal gedrückt…einen 2.Beruf gelernt und meinen staatlichanerkannten Heilerziehungspfleger gemacht und mit 1,7 bestanden…damit ich Haus und alles alleine halten konnte…leider in den 6 Jahren habe ich so hart geschufftet,Überstunden ohne Ende geschoben,nie Zeit für was gehabt…und nach 3 befristeten Verträgen nur eine halbe Stelle geboten bekommen.Dazu kam eine Ehekrise nach nicht mal einem Jahr Ehe,weil mein Mann mich als workaholic sah und ich kaum eben Zeit hatte…wenn die Arbeit rief…war ich sogar nach dem We Dienst,weil keiner sich fand mit Betreuten noch bis nachts um 1 im Krankenhaus unterwegs…bis Januar…da hatte ich eine missed abortion…und das hat mich völlig aus der bahn geworfen…seelisch…aber ich bin wieder 45 Stunden die woche an 5 Baustellen in der Einrichtung bei 38,5 bezahlt rumgeflitzt…und wurde immer unglücklicher…weil ich merkte,ich werde nur ausgenutzt und alles andere zählte nicht…ich arbeitete in einer antroposophischen lebensgemeinschaft…ist anders als staatlich…aber mir blieb nichts andres übrig,mich nach6 Jahren zu bewerben…und habe auch sofort was bekommen und gekündigt zum 15.6.und am 13.6. erfahren,dass ich schwanger bin…nachdem es ja nicht mehr geklappt hatte und ich die Hoffnung aufgegeben habe…Wir sind eine Patchworkfamilie…Ich 4 Kinder 20,18,15,8 und mein mann 2 Kinder 20 und 8…Mein Mann ist aus Mecklenburg nach Hessen gezogen 2011 und 2012 haben wir geheiratet und zusammen sind wir 5 Jahre…Sein großer und meiner wohnen in eigener Wohnung…wobei mein Mann seinem Großen in Mecklenburg die Wohnung (eigentumswohnung)finanziert…das heisst…er ist dann ausgezogen und da wo er studiert in Lübbeck…hat er eine neue wohnung genommen…also wurde die wohnung dem Makler übergeben…leider zahlt da die Kindsmutter auch nicht…wie bei mir der vater…Wir haben beide die Kinder allein ohne Amt großgezogen…der Kleine meines Mannes wohnte bis dato in hildesheim bei der Mutter…und er zahlte Unterhalt und einmal im Monat ihn holen und bringen am Wochenende 200 Euro…da blieb nichts und ich habe alles allein fast gezahlt…unterstütze wo ich kann…ich arbeite ja auch sonst gerne,nur habe ich ab Januar immer mehr nachgedacht und da wir immer abwechselnd kinderwunsch hatten…habe ich weil ich alles satt hatte mit befristeten Verträgen und nie zeit für meine kleine andere Pläne den vorrang gegeben…einfach zur Besinnung kommen,die Kinder genießen…aber ich habe große finanzielle Ängste,weil ich mal in armut war…und der Job…seit Januar frage ich mich,ob er meine wirkliche Bestimmung ist…Ich habe keine wirkliche Freude…nach allem ausnutzen…und da ich ja jetzt auch noch ausfalle…schäme ich mich natürlich…sieht ja schon aus…da fängt man an und wird krankgeschrieben…komme mir vor als würde ich dem unternehmen schaden…der chef sagte…er erwarte trotz schwngerschaft dann wieder volles engagement…was ich ja nicht kann so:frowning:…Am Amt für Arbeitsschutz habe ich mich gemeldet…der sagte,dass der Arbeitgeber sich an Muschugesetz halten muss…oder er ein Bv aussprechen muss…aber jüngere haben dort bis zum Schluss gearbeitet…Der vom Arbeitsschutz sagte,es wären aber zu schwere Arbeiten für mich…und villeicht überhaupt…aber erst müsse ich am besten ein Arzt finden…das gesundheitliche wäre ja nicht ihr Gebiet…nur der Schutz…wenn der Ag sich nicht an Regeln hält…

Uff, klingt echt hart. Alles zusammen!
Muß ich erstmal verdauen, melde mich dann…

Jo,Helfersyndrom nennt man das…ist aber schon auf dem Weg der Besserung…:wink:Es ist nicht einfach eben,wenn man hart sich hochgearbeitet hat…trotzdem wünscht man sich ein Kind zusammen…und wäre alles prima,wenn nicht die Gesundheit noch das Finanzielle anknabbert…jeder plant ja dann auch mit seinem Elterngeld…und ja…ich hätte ein Problem ans amt zu gehen…dort war ich mal ohne,dass ichs wollte…daher arbeite ich lieber statt mich so nieder fühlen zu müssen und es beruhigt,wenn man seine Dinge wie Haus und Heizöl zahlen kann…und fahrbar ist und was zu essen hat…wöllte nie meine Kinder in Armut mehr sehen…Ganz liebe Grüße…