Kein Dermatologe nimmt neue Patienten an

Wobei insgesamt die Tätigkeit als Hausarzt eher unpopulär geworden zu sein scheint, die jungen Ärzte streben anscheinend mehr in die Facharztausbildungen (obwohl „Praktische Medizin“ ja eigentlich auch eine Facharztbezeichnung ist) und danach in die entsprechende Berufstätigkeit.

Das Problem ist vielschichtig. Zu den Gründen gehört auch, daß die Einkünfte - zumindest bei den gesetzlich Versicherten - nicht mehr unmittelbar von der erbrachten Leistung abhängen, sondern vielmehr von Pauschalen, die je Patient je Quartal bestimmt sind. Das macht es natürlich unattraktiv, einfache ärztliche Leistungen zu erbringen, die unter die Pauschalen fallen und das auch noch bei Patienten, die öfter als nur einmal im Quartal kommen und beides betrifft eben insbesondere praktische Ärzte, bei denen die Leute wegen jeder Erkältung auflaufen und vielfach auch chronisch kranke zur Klientel gehören.

Sich auf dem Dorf als Facharzt niederzulassen, lohnt sich gleichermaßen auch nicht unbedingt, weil die zur Auslastung des Personals und der Geräte erforderlichen Patientenzahlen in vielen Fällen nicht zusammenkommen.

Bei den Dermatologen kommt noch hinzu, daß sich viele auf den Bereich der kosmetischen Dermatologie spezialisieren, der einfach mehr Ertrag bringt (weil er zu einem großen Teil privat bezahlt werden muß und eben nicht den geschilderten Restriktionen unterliegt). Das führt natürlich dazu, daß die verbliebenen „normalen“ Dermatologen überlastet sind oder die Kassenzulassung zurückgeben und sich bei wesentlich weniger Streß auf die privat Versicherten beschränken, bei denen dann auch interessantere Beträge abgerechnet werden können.

Gruß
C.

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Und wie verbessert man die Situation?

Hi,

Gehälter erhöhen, und zwar so gewaltig, dass sie niedergelassenen Schönheitschirurgen und herzspezislisten Konkurrenz machen. Und das Land in die Stadt verlegen, außerdem die alten Leute von den Praxen fernhalten.
(Sarkasmus)

Die Franzi