Hallo,
das ist das altbekannte Problem bei Neubaugebieten. Ein DSLAM der irgendwo in der Nähe steht hat Kapazitäten für beispielsweise 64 Ports (=64 DSL-Anschlüsse der Telekom und von anderen Anbietern, die DSL über die Telefonleitung zur Verfügung stellen.) Vorher waren da 50 Anschlüsse des „Altbaugebiets“ drauf. Nun entsteht ein Neubaugebiet mit 30 Häusern. 14 davon können noch auf den alten DSLAM (der ungünstigerweise auch noch räumlich bedingt weiter weg steht und somit eine höhere Leitungslänge=Dämpfung=niedrigere Bandbreite hat). Die restlichen 16 Haushalte schauen erstmal in die Röhre, solange bis ein neuer DSLAM aufgebaut wird und dieser auch am Backbone angeschlossen ist. Abgesehen davon, dass das immer eine Kosten-Nutzen-Frage ist (ein DSLAM liegt im 5-6-Stelligen Bereich) spielt auch die Zeit mit eine Rolle. Unter Umständen kann es mehrere Monate oder auch mal Jahre dauern, bis ein Neubaugebiet DSL-Technisch erschlossen ist, je nachdem, ob der neu zu erschließende Bereich sowieso schon in einem unterentwickelten ländlichen Bereich liegt, oder in einem Ballungsraum.
Die aussage, dass Du kein DSL bekommen kannst, weil Du auf einem Multiplexer liegst ist Blödsinn, der DSLAM, also das Gegenstück zum Modem heißt nämlich Digital Subscriber Line Access Multiplexer. Also aus einem mach mehrere, quasi eine Verteilerstation für DSL-Leitungen. Was sein kann ist, dass man auf einem Telefon-Multiplexer liegt, der nicht für DSL vorgesehen ist. Sowas findet man aber nur auf großen Firmengrundstücken, z.B. Automobilwerken, und ist nicht für Privathaushalte gedacht.
Als Alternative, solange noch kein DSL über die Telefonleitung geht, würde sich UMTS oder Satellit anbiten. Vodafone bietet einen UMTS-Zugang mit UMTS-Router an, bei der Telekom heißt das Satellitenprodukt DSL via Sat. Bei UMTS ist die Bandbreite vom Netzausbau des handynetzes abhängig und liefert im Idealfall bis zu 7 Mbit. Satellit liefert etwa eine Bandbreite von 1 Mbit. Verglichen mit den max. 128 kbit des ISDN ist das aber doch akzeptabel. 