Kein Feuerwerk an Silvester?

Servus,

sowohl in Österreich als auch in Deutschland gibt es aktuell eine Diskussion darüber, ob Feuerwerke und generell Böller und Co. dieses Jahr verboten werden sollen.

Die Gründe dafür sind klar: Erstens sollen dadurch Menschenansammlungen am 31.12. vermieden werden und zweitens die Notaufnahmen nicht auch noch mit Verletzungen durch Böller, Raketen usw. zusätzlich belastet werden.

Ganz ehrlich: Für mich klingt das wie ein Selbstläufer, aber anscheinend gibt es genug Leute, die das nicht so sehen. In Deutschland sprechen sich unter anderem Teile von AfD, Linke und FDP dagegen aus, in Österreich ist mir nur Widerspruch von der FPÖ bekannt.

Ist es wirklich zu viel verlangt, aus Rücksicht auf seine Mitmenschen ein Mal auf die Knallerei an Silvester zu verzichten?

LG

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Hallo
ja das ist es! Nachdem einem schon das ganze Jahr lang alles verboten und vermiest wird , was irgendwie etwas Freude bereitet , sollte man den menschen wenigstens die 10 minuten zugestehen , zumal das ganze unter freiem Himmel stattfindet , muss ja nicht in größeren Gruppen sein , aber wenigstens mal mit nen paar Nachbarn anstossen usw.Außerdem ist der dicke Nebel aus Feuerwerkskörpern absolut desinfizierend.

Gruss Michael

Falsche Antwort! Es geht hier nicht darum, was „alles verboten und vermiest wird“, sondern darum, was notwendig ist, oder zumindest Aussicht auf Erfolg bietet die Pandemie nicht unnötig ausufern zu lassen, und das Personal in den Krankenhäusern nicht ohne Not noch mehr zu belasten, als es ohnehin schon ist.

Niemand sagt, dass dieses Jahr leicht gewesen wäre. Und natürlich gibt es ein großes Bedürfnis nach Normalität. Aber mit einem Virus kann man nicht diskutieren! Der macht keine Zugeständnisse an Weihnachten oder Silvester weniger Menschen anzustecken, weniger schwere Verläufe zu haben, …

Die Knallerei zu Silvester geht regelmäßig und in großer Zahl damit einher, dass sich Menschen von Alkohol enthemmt selbst und andere in Gefahr bringen, sei es durch Verletzungen von Feuerwerkskörpern, oder dieses Jahr auch schon dadurch, dass man sich in den Armen liegt, in engen Straßenzügen keine Hand mehr zwischen Feiernde bekommt.

Man kann doch Silvester regelmäßig die Uhr danach stellen, wann die ersten Rettungswagen in größerer Zahl fahren. Dieses Jahr das ohnehin schon an der Grenze des Menschenmöglichen arbeitende Personal in den Krankenhäusern auch noch mit all denjenigen belasten zu wollen, die aus eigenem Verschulen oder weil sie nur „dabei waren“, Verbrennungen, weggesprengte Finger, … behandeln lassen müssen, oder dann eine Woche später mit einer vollkommen überflüssig eingefangenen Covid19-Infektion behandelt werden müssen ist wirklich das Letzte an fehlender Solidarität, Verantwortung und Vernunft!

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Warum muss man immer gleich das Kind mit dem Bade ausschütten?
Diese Riesen Partys mit Tausenden von Leuten sind sowieso nicht so mein Ding. Aber normalerweise na gut, jeder wie er Mag. Aber aktuell ist es natürlich vernünftig solche Partys nicht stattfinden zu lassen.
Aber warum muss dann auch einer Familie verboten werden, im Garten ein paar Raketen zu zünden? OK das Verbot ist mittlerweile vom Tisch, aber es wurde Diskutiert. Und da kann mir keiner mit Infektionsrisiko kommen, denn die Familie sitzt den ganzen Abend im Haus Zusammen, da sagt auch keiner was, warum besteht dann ein Risiko draussen im Garten?
Also hätte es im Grunde genügt, wie sonst auch die Kontakte zu beschränken. Sich irgendwo in grösserer Anzahl zu treffen geht natürlich nicht, egal ob mit oder ohne Feuerwerk. Eine Familie die im Garten ein paar Raketen hochgehen lässt, sehe ich kein Problem.

Wie ich oben schrub ist das Infektionsrisiko ja nur ein Aspekt. Der andere sind absolut vermeidbare Verletzungen durch Feuerwerkskörper. Hier ein Beispiel aus Berlin:

Während die Johanniter am Silvestertag zusätzliche Rettungswagen bereithalten, stellen sich bundesweit die Kliniken wieder auf all jene Patienten ein, bei denen die Feier zum Jahresende kein gutes Ende nehmen wird. Das Unfallkrankenhaus in Berlin (UKB) etwa erklärt, alle Operationssäle seien in der Nacht in Betrieb und führten „Volllast“. Die chirurgischen Kliniken seien mit kompletten Mannschaften im Einsatz.

Zwischen rund 30 und 70 Verletzungen mit Bezug zu Silvester wurden allein am UKB in den vergangenen Jahren registriert.
[…]
In Großstadtkrankenhäusern werden an dem einen Abend laut den Fachgesellschaften jedes Jahr rund 50 bis 60 Fälle mit schweren Handverletzungen gezählt.

Einerseits werden also bundesweit nicht dringliche Operationen verschoben, um das Gesundheitssystem zu entlasten, andererseits nimmt man aber zusätzliche Verletzte im vierstelligen Bereich billigend in Kauf. Für mich passt das einfach nicht zusammen.

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Wenn sich alle an die Gesetze halten würden, dann würde das vielleicht helfen.
Aber gerade diejenigen die sich die Finger wegböllern etc, haben sich schon bisher nicht um Gesetze gekümmert, und mit Polenböllern oder sonstigem die Fehler gemacht. Das würden sie aber auch tun wenn Feuerwerk verboten wird. Die Vorstellung daß dann alles ruhig bleibt, und nichts passiert ist ziemlich Naiv.
Und das kann man nicht kontrollieren. Ja klar sieht man wenn irgendwo ein Feuerwerk gezündet wird. Aber das sieht man auch wenn zB in früheren Jahren bei solchen Grosspartys wie sie jedes Jahr zB in Berlin stattfinden, und wo private Feuerwerkskörper bekanntlich verboten sind, überall. Die lassen sich auch da nichtmal von Fernsehkameras stören, und werfen Böller direkt gezielt in Menschenmassen. Und da kommt auch keine Polizei, einfach weil es zu viele sind, um da einen zu erwischen. Und genauso würde es Silvester laufen, Egal ob erlaubt oder Verboten, die Spinner werden sich trotzdem die Flossen kaputtböllern.
In die Röhre schauen wieder nur diejenigen, die sich an Gesetze halten, und einfach nur ein schönes Feuerwerk machen wollen.

Bei allen in Rede stehenden Maßnahmen kann man Fallgruppen bilden, anhand derer man belegen kann, dass diese im Einzelfall unnötig oder sogar überwiegend nachteilig sind. Solche Diskussionen hat es auch vor dieser Pandemie immer schon gegeben und wird es auch immer geben. Aber so sehr dies auch der Sicht des einzelnen Vernünftigen nachvollziehbar ist, ändert dies eben nichts daran, dass es eine ganz erhebliche Zahl von Unvernünftigen gibt, für die man leider entsprechende Maßnahmen braucht, und die jede Lücke als Einladung dafür nutzen würden, massiv gefährliche Dinge zu treiben. Als Teil der Vernünftigen mag man dies alles als furchtbar ungerecht und übertrieben finden, allein es war schon immer so, dass der Vernünftige eine ganz erhebliche Last tragen musste, um die Ding zu kompensieren, die Unvernünftige so anstellen.

Und da es hier eben nicht nur um eine ggf. gefährliche Geselligkeit sondern gerade auch um die Belastung der Krankenhäuser durch die Folgen von feuchtfröhlichen Silvesternächsten geht, in denen immer schon auch Vernünftige Opfer von dem wurde, was Unvernünftige so anstellen, wäre ein allgemeines Verbot von Feuerwerkskörpern zum Jahreswechsel schon eine angemessene Geschichte.

Das hat nichts mit Fallgruppen zu tun, sondern mit zu erwartendem Effekt.
Bei manchen Dingen wie Maskenpflicht, oder Besuchsverboten gibt es auch viele Leidtragende, die im Grunde selbst kein Risiko hätten, oder eines darstellen würden, aber es hat einen zu erwartenden Effekt, daß die Ansteckungszahlen geringer werden. Also sind diese Regelungen in Ordnung.
Beim Feuerwerk sehe ich das anders. Weil die Spinner eben deswegen nicht aufhören würden Feuerwerk zu zünden. Die Verletzungen etc würden genauso passieren, wie ohne Verbot. Wie ich oben schon beschrieben habe.
Ein Verbot bringt also bezüglich den Risikos nahezu nichts, deswegen ist die Einschränkung die diejenigen die sich an die Regeln halten treffen würde nicht verhältnismässig.

Dies könnte man jeder mit Sanktionen belegten Regelung entgegen halten. Unsere Gefängnisse sind voll von Leute, die sich nicht an die Regeln halten. In Flensburg steht eine recht große Behörde in der die „Punkte“ eines ganz erheblichen Teils der Bevölkerung verwaltet werden, der sich das ein oder andere Mal in nicht ganz unerheblichem Maße nicht an die Verkehrsregeln gehalten hat, … Und trotzdem laufen und fahren genug Leute rum, die man bislang nicht erwischt hat, und begehen weiterhin Verbrechen, halten sich nicht an die Verkehrsregeln, …

Das kann also kein Maßstab sein. Natürlich wird man auch in dieser Silversternacht nicht jeden erwischen, der sich nicht an ein mögliches Verbot hält. Aber es macht schon einen Unterschied, ob man dort, wo man Leute erwischt, diese sanktionieren kann, oder nicht. Und es soll ja tatsächlich auch durchaus nicht ganz wenige Leute geben, die sich auch sonst von drohenden Sanktionen durchaus beeindrucken lassen, und sich zumindest dadurch davon überzeugen lassen, Dinge zu lassen, die sie besser lassen sollten.

Auch sollte man die Signalwirkung einer entsprechenden Regelung in Richtung Ärzte und Pflegepersonal nicht aus den Augen lassen. Es macht schon einen Unterschied, ob man ganz offiziell und mit dem Nachdruck von Sanktionen zumindest bestmöglich versucht eine weitere, vermeidbare Belastung der Krankenhäuser zu verhindern, oder ob man sich gegenüber dem ohnehin aktuell schon grenzwertig belasteten Personal gegenüber diesbezüglich gleichgültig verhält. Und es ist durchaus auch ein Unterschied, ob man dann im Falle des Falles ein „schicksalhaftes“ Silvesteropfer verpflegen muss, oder ob man dem dann auf den Kopf zusagen kann, dass es etwas verbotenes getan hat, und zusätzlich zu den Schmerzen auch noch eine angemessene Sanktion für sein Fehlverhalten und die damit unnötige Belastung der Krankenhäuser kassieren wird.

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Ich finde das Böllerverbot völlig unverhältnismäßig. Größere Gruppen sind ohnehin verboten und haben mit dem Böllern auch nichts zu tun.

Und die angeblich furchtbaren Verletzungen fordern auch keine Intensivstation heraus - da müssten wir eher den Straßenverkehr einstellen.

Btw., die Diskussion ist doch nichts neues, die gibt es doch seit Jahrzehnten. Mit immer den gleichen Argumenten.

Btw., ich gebe kein Geld für Böller aus, aber ich schreibe es halt nicht anderen vor, das gleiche zu tun.

Da gibt es regional erhebliche Unterschiede. Wenn du die drei Tage vor Silvester in der Berliner Innenstadt erlebst, würdest du zumindest in diesem Fall die Aussage „Größere Gruppen […] haben mit dem Böllern auch nichts zu tun“ nochmal überdenken.

Es mag übertrieben sein, Feuerwerk bundesweit zu verbieten - hier ist es, unabhängig von Corona, überfällig.

Hier ist eine Bilanz von Silvester 2019/Neujahr 2020 in Berlin:

Zwischen 18 Uhr und 6 Uhr morgens sind mehr als 3.000 Notrufe eingegangen, teilte die Polizei mit, […] Die Polizei twitterte bis morgens um sechs und berichtete im Minutentakt über Zwischenfälle, Übergriffe, Brände und Verletzungen, vor allem im Zusammenhang mit Pyrotechnik.

Die Feuerwehren fuhr in der Silvesternacht rund 1.500 Einsätze. In 617 Fällen waren Brände zu löschen

Das Berliner Unfallkrankenhaus hat in der Silvesternacht 15 Menschen mit schweren Verletzungen durch Böller oder Raketen behandelt. Dazu zählten in mehreren Fällen schwerste Verbrennungen, [,] Mehrfach waren durch Explosionen Finger abgetrennt worden, in einem Fall die ganze Hand.
Alle Operationssäle des Unfallkrankenhauses waren den Angaben zufolge belegt. Insgesamt 13 der 15 Schwerverletzten wurden noch in der Nacht operiert. […] Das Krankenhaus erwarte an Neujahr noch einmal etwa die gleiche Anzahl an Verletzten. Es sei zu befürchten, dass viele noch nicht gezündete Feuerwerkskörper eingesammelt werden und dann explodieren.

Aktuell sind die Notaufnahmen von mehreren Krankenhäusern wegen Personalmangel geschlossen. Rettungsdienste können sie nicht mehr anfahren. Das Personal aus den Operationssälen wird abgezogen, um auf den Intensivstationen auszuhelfen.
Ich hoffe ja, dass es in vier Wochen wieder besser aussieht, aber bei einer Lage wie derzeit wäre so eine Silvesternacht das, was man unbedingt noch obendrauf satteln möchte.

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Auch @Brainstorm64:

nur, weil man nichts in den Nachrichten darüber hört, hat die Triage in Deutschland schon längt begonnen, Rettungswagen irren über zig Kilometer durchs Land, um noch ein Intensivbett zu finden, das Personal liegt am Boden, weil natürlich auch aus anderen Bereichen Personal in den Intensivstationen eingesetzt wird. Es ist eine seit Wochen anhaltende Belastung, nicht das ständige auf und ab, was es sonst so gibt, sondern eine dauerhafte, überhohe Belastung des gesamten klinischen Personals.

Davon, daß da Silvester in der Notaufnahme ein paar ältere Damen rumlungern, die ohnehin nichts besseres zu tun haben, als sich die Fußnägel zu lackieren und ein paar Doofen einen Verband um den Armstumpf zu wickeln, kann nicht die Rede sein.

Und da hat @Wiz vollkommen recht: es ist auch eine Frage des Respekts, den die Politik dem medizinischen Personal entgegenbringen könnte, indem sie klar sagt, daß Böllern verboten wird, um das medizinische Personal nicht zusätzlich durch die ganzen Idioten zu belasten, die mit Knalltrauma, apper Hand oder zerschnittenem Gesicht auftauchen, weil sie besoffen in ein paar Gläser gefallen sind.

Man kann ohne Böllern leben und auch ohne Party mit zehn Leuten (und den paar mehr, die man meint, unauffällig im Haus verteilen zu müssen). Man darf einfach mal nix machen und so ausschließen, andere zu infizieren und sich und andere zu verletzen.

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Es ist eine Frage des Abwägens von Rechtsgütern. Da man das Haus ohnehin nicht unnötig verlassen sollen, kann der Rest der Fahrten nur aus notwendigen bestehen: Transport von Waren, Fahrt zur Arbeit oder zum Arzt oder dienstlich/beruflich notwendige Fahrten. Spaßfahrten sind insofern tatsächlich schon nicht erwünscht bzw. zum Teil ja auch verboten (Tourismus, u.a.).

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Hast du dafür eine Quelle?

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Twitter ist voll von Ärzten, Notärzten und Pflegern, die seit Tagen (wenn nicht schon Wochen) von solchen Fahrten und gefüllten Intensivstationen, Notfallchirurgien und Aufwachräumen berichten.

Dr. Thomas Plappert auf Twitter: „Abmeldung der Notaufnahme wegen Überlastung, Personal physisch und psychisch seit Monaten im roten Bereich, auf Intensiv zwar Betten, aber kein Personal: das trifft nicht nur die Hauptstadt, ist bei uns leider auch Realität.“ / Twitter

H⃝o⃝t⃝e⃝l⃝ P⃝a⃝p⃝a⃝ auf Twitter: „#KHlive ITS, IMC und AWR VOLL. 97w mit traum. SAB mit Mittellinie. Wäre monitorpflichtig. Nach OA Besprechung mit UCh auf Normalstation triagiert. NCh extern will nicht übernehmen bzw operativ versorgen. Wir wollen diese Triage nicht machen, werden aber dazu gezwungen.“ / Twitter

NAvomDienst auf Twitter: „Unsere ITS ist voll bis aufs letzte Bett, Hälfte Covid, Hälfte non-Covid. Das Personal ist an der Grenze oder schon darüber hinweg, aber hey, alles wird gut… denn am 23.12. gibt es Spekulatius im Kreise der Familie und am 24.12. bei den Schwiegereltern, es soll ja so sein :face_vomiting:“ / Twitter

H⃝o⃝t⃝e⃝l⃝ P⃝a⃝p⃝a⃝ auf Twitter: „#NEFlive 38m #SARSCoV2 pos. Af 46/min, SpO2 57%, Hf 151/min. Dtl RGs bds. RR 80/40. Intub. Norepi und ab auf die ITS. Eines der wenigen Betten ergattert!“ / Twitter

MadDoc auf Twitter: „Wir haben jetzt einen CoViD19-Patienten über 50km verlegen müssen, weil es näher keine freie Intensivkapazität gab. Im Ballungsgebiet … mit höchster Krankenhausdichte … 4 Maximalversorger auf dem Weg. #LäuftBeiUns #NEF“ / Twitter

NAvomDienst auf Twitter: „Wir starten in #NEFlive mit dem nächsten freien ITS-Bett in ca. 45 km Entfernung, dazu kein Flugwetter. Das wird lustig…“ / Twitter

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Mir ging es um das „irren“ in deinem Beitrag. Dass es Intensivstationen ohne freie Kapazitäten gibt, z.B. in Teilen Sachsens, ist bekannt. „Rettungswagen irren über zig Kilometer durchs Land,“ erweckt den Eindruck, als gäbe es kein Management der freien Intensivbetten auf lokaler und regionaler Ebene. Für einen derart schwerwiegenden Vorwurf hätte ich schon gern etwas anderes als ein oder zwei Tweets gehabt, z.B. einen Pressebericht. Oder gehst du davon aus, dass die Presse nicht über solche Vorfälle berichtet?

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Wer soll das berichten? Die Krankenhäuser, die Landräte, die Gesundheitsämter? Wer soll sich an die Presse wenden und offiziell bekanntgeben, daß unser Gesundheitssystem zumindest regional vor dem Kollaps steht?

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Die Leute, die darüber twittern könnten sich an die Presse wenden. Oder Journalisten könnten auf Twitter von solchen Vorfällen lesen und dann recherchieren.

Willst du damit sagen, die Behörden und die Politik verheimlichen uns etwas?

Ich finde diese ganze Jammerei über diese gemessen am wirklichen Leid auf dieser Welt einfach nur als lächerlich zu bezeichnenden Einschränkungen unglaublich. Da suchen sich die Leute tausendfachen „Kick“ auf der ganzen Welt, um dann stolz berichten und zeigen zu können, was sie doch alles für tolle Hechte sind, die über Vulkanen mit dem Fallschirm abspringen, mit Minimalausrüstung sich durch die Wüste oder den Dschungel quälen, mit Haien schwimmen, … Aber wenn sie dann mal ein Jahr Silvester ohne Böller und große Party begehen sollen, stellen sie sich an wie die Kleinkinder und brüllen: „Ich will aber!“ und wollen aller Welt weismachen, dass man das nicht ertragen und überleben könne.

Aber es war schon immer so: Die richtig harten Typen, die wirklich was aushalten und trotzdem ruhig bleiben und überlegt handeln, sind eben nicht diejenigen, die gerne dafür gehalten werden möchten.

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Ja, stimmt. Vielleicht passiert das auch. Vielleicht steht es auch im ein oder anderen Lokalblatt. Das kann ich genauso wenig nachhalten wie Du. Wenn Du davon ausgehst, daß die Berichte frei erfunden sind und sich da hunderte von Leuten zusammengerottet haben, um über ein Problem zu reden, daß es nicht gibt: daß vor ein paar Tagen einige Kliniken die Aufnahme neuer Patienten gestoppt haben, ist zumindest ein Indiz dafür, daß an den Berichten etwas dran ist.

Ich will damit sagen, daß so mancher ein Interesse daran hat, nicht aktiv in der Öffentlichkeit einzuräumen, daß es schon größere Schwierigkeiten gibt. Eine Vorschrift, nach der ein Landrat oder Minister die Presse informieren muß, wenn ein Krankenhaus an der Kapazitätsgrenze angelangt ist, existiert nicht. Wohl aber gibt es der Öffentlichkeit nicht zugängliche Datenbanken, denen das Personal entnehmen kann, wo noch etwas geht.