Hallo Kim,
um ehrlich zu sein, hängt es bei mir von der Qualität der Führung ab… Ein Führer, der zum tausendsten Mal sichtlich gelangweilt seinen Standardtext abspult, die ‚Herde‘ genervt von einem Raum in den anderen scheucht und auf interessierte Nachfragen gar nicht oder gar mit ‚Woher soll ICH das denn wissen?!‘ reagiert, hat meines Erachtens nicht einmal ein Dankeschön verdient.
Auf der anderen Seite sind die Leute häufig unsicher, wofür überhaupt ein Trinkgeld ‚fällig‘ ist… In den Staaten und in vielen Urlaubsländern (Türkei, Ägypten, etc.) ist ein Trinkgeld für den Museumsführer obligatorisch. Uuuuund: auch in Deutschland war es mal anders!
Das Museum als Novum
Vor der Veröffentlichung von Kunst waren Kunstwerke nur einer kleinen Zahl von Aristokraten und Künstlern vorbehalten. Bei Hofe wurden Sammlungen angelegt und Auftragsarbeiten erstellt, die in Galerien Gästen vorgeführt werden konnten. Im 17. Jahrhundert wurden die ersten Akademien in Nordeuropa ins Leben gerufen, wo die fürstlichen Kunstwerke Künstlern zugänglich gemacht wurden, um ihnen eine Ausbildung an Studienobjekten zu ermöglichen.Aber auch nun waren die Kunstwerke keineswegs öffentlich zugänglich wie heute. Goethe berichtet von seinem Besuch im Mannheimer Antikensaal 1771, wie er, nachdem er den Akademiedirektor Verschaffelt aufgesucht hatte, von einem Gesellen zum Saal gebracht und ihm aufgeschlossen wurde. Heute übliche Öffnungszeiten kannte man erst später: In Karl Bädekers Rheinreise von 1849 ist zum Beispiel das „Gypsmuseum“ in Bonn als mittwochs und samstags zwischen zwölf und ein Uhr geöffnet angegeben, gleichzeitig wird auf das Trinkgeld von 7 ½ bis 10 Silbergroschen an den Bibliotheksdiener hingewiesen. [Hervorhebung durch mich]
Quelle: http://www.hansstefanbolz.de/hansstefan/hausarbeit/a…
Wie auch immer: das Trinkgeld sollte Anerkennung für eine gute Leistung bleiben - oder gibst Du ein solches auch einem Kellner, der Dir das Gefühl gibt, nicht willkommen zu sein und Dich wie eine lästige Fliege behandelt? 
Beste Grüße
Tessa