Keine Aufträge mehr...was nun?

Moin
Ich hab zusammen mit einem Freund seid 3Monaten eine kleine Firma. Wir fahren Schrottsammlungen, kleine Entsorgungen, machen Entrümpelungen und fahren Kleintransporte. 2 Wochen sind wir „Klinkenputzen“ gefahren und haben telefoniert um Kunden auf uns aufmerksam zu machen. Ein paar Kunden gab es vorher schon. Anfangs war ein Monatsgewinn von 2500€ durchaus realistisch. Einige sind dann zu Mitbewerbern gewechselt. Ist OK, kann man nix machen.
Nun haben wir Straßensammlungen organisiert. Die ersten 3 waren super. Ab der 4. wurde es gefährlich: Der Schrott wurde „mitgenommen“, Kunden wurden bedroht, wir selbst wurden teils per Telefon bedroht. Diese Sammlungen fahren wir daher nichtmehr.
Meine Frage ist einfach. Woran haben wir noch nicht gedacht? Schrottankauf wäre eine Option, ohne Geld ist das allerdings sinnlos.
Hat irgendjemand eine Idee, wie wir weitermachen können ohne evtl im Krankenhaus zu landen?
Gruß Stefan

Hallo Stefan,
hört sich so an, als ob dieses Geschäft von der Konkurrenz ab und zu in der rechtlichen Grauzone betrieben wird. In den Medien gibt es ab und zu einmal Meldungen von organsierten Rohstoffdiebstählen, das könnte auch auf Euer Geschäft zutreffen. Schrott wird allgemein lukrativer. Ich würde daher hier aussteigen. Vielleicht verlegt Ihr Euch eher auf Transportfahrten. In Großstädten haben immer weniger Menschen ein eigenes Auto oder nur einen Kleinwagen. Was ist, wenn solche Personen einmal mehr zu transportieren oder abzuholen haben? Auch Wohnungsauflösungen werden zunehmen, da es immer mehr alte Menschen gibt, die dann auch einmal das Zeitliche segnen. Die Nachkommen können von dem Krempel meist nur einen Bruchteil gebrauchen.

Ich hoffe, das hilft ein wenig und Ihr kommt „heil“ aus der Schrottsache raus.
Viele Grüße
Ralf

Hallo, das hört sich nicht gut an. Leider fehlen mir ein paar Informationen, um wirklich gut raten zu können: Wo befinden sich die Kunden: Stadt, Land, Industrieregion, … Was für Kunden wollen Sie haben? Privatkunden, Geschäftskunden oder soll es eine Partnerschaft sein oder Subunternehmertum?

Hier mal auf die Schnelle etwas: Ich kenne das aus NRW: Dort fährt der Schrottsammler mit einem Auto durch Stadt und Land und nimmt allen Schrott mit, den Haushalte, kleine Firmen und landwirtschaftliche Betriebe so haben. Er kündigt sich akustisch an. Das kannte man in kurzer Zeit. War sehr praktisch, da habe ich vom Backblech über Spülmaschine alles entsorgt und der Bauer ganze Melkanlagen.

Wahrscheinlich haben Sie schon eine gute Autobeschriftung mit gut lesbarer Telefonnummer und dem Hinweis: Wir holen alles ab?

Wie wäre es mit kostenlosen Kleinanzeigen bei ebay oder für wenig Geld in regionalen Infoblättern?

Wie wäre es, wenn Sie sich als freier Dienstleister Umzugsunternehmen oder Möbelhäusern anbieten, um die Fahrten zu bekommen, die nicht verloren gehen sollen, die man aber selbst nicht machen kann? Da können Sie auch direkt anrufen ist Business-to-Business.

Dann würde ich mir alle Recycling-Unternehmen in der Region anschauen und überlegen, wie Sie als Subunternehmer gute Deals mit ihnen machen können.

Und noch eine Möglichkeit, vielleicht: Ich würde mir überlegen, wo Schrott anfällt und diese Firmen gezielt angehen: Erstmal fragen, wie die den abtransportieren, dann herausfinden, ob Sie das nicht günstiger, öfter, besser … machen können.

Viel Erfolg!

Moin

Ich würde mir einen Gewerbeschein holen für mobilen Schrotthandel und eine Reisegewerbekarte.Mit diesen beiden dingen hast du die Möglichkeit Flöten zu fahren ,was soviel heißt Druckkammer Lautsprecher aufs Dach und Instrumentale Flötenmusik über einen CD-Player auf den Lautsprecher nach draußen übertragen und dann einzelne Siedlungen durchfahren.Konkurrenz gibt es Natürlich sehr viel !!! ,damit mußt du dich abfinden.Viele Leute kennen auch den Preis was Schrott einbringt und geben ohne Geld diesen auch ungerne Raus .Viele Verfügen ebenfalls über einen LKW mit Ladekran ,was denen auch die Möglichkeit gibt Schrottautos mitzunehmen,bzw.auch dinge Laden können die zu Schwer sind .Die hälfte des Schrottpreises pro 1000 kg wirst du dann wohl auch zahlen müssen.Eine Homepage mit Werbung ist ebenfalls sinnvoll ,dieser Homepagename gehört natürlich auch aufs Fahrzeug.Das wichtigste vor allem ist das du Rücklagen bilden mußt,weil die Schrottpreise auch fallen ,damit du überleben kannst.Wenn ich deinen Text lese Reingewinn 2500 Euro ??? .Gewerbliche Haftplichtversicherung für Schäden die auftreten können,Einkommensteuer ,Transportgenehmigung um Güter auf der Strasse Transportieren zu dürfen ( meist reicht info an die BAG wenn du nachweisen kannst das du Schrott aufkaufst mit Quittung )dann Sozialabgaben ,Rente ,Krankenversicherung,Arbeitslosenversicherung.Das sind wichtige Dinge die deinen Betrag schnell schrumpfen lassen.
Für Strassen Sammlungen brauchst du eine Extra Genehmigung deiner Stadt und mußt eine bestimmte größe haben und mußt meistens ein Zertifiziertes Entsorgungs-Unternehmen sein.
Dann darfst du deine Buchführung nicht vergessen.Einnahmen und Ausgaben müssen fürs Finazamt festgehalten werden.

Ihr habt offenbar in fremden Gebieten „gewildert“, die unter der Hand vergeben sind. Das ist eben das Problem, was heute alle haben, es gibt von allem schon etwas, was viele andere auch schon machen. Ihr werdet vermutlich nur weiterkommen, wenn ihr etwas macht was keiner macht. Zum Beispiel Einkäufe besorgen für alte Leute die nicht weg gehen können oder isoliert auf dem Lande leben. Macht eine Liste in die die Kunden eintragen was sie brauchen, verteilt die und dann kauft ihr ein und macht eine Sammelverteilungsfahrt. Immer zu gleichen Zeiten und gleichen Tagen, damit die Menschen sich darauf einstellen können. Aber auch das muss wachsen.
Man braucht Ausddauer, wenn ihr die aus bestimmten Gründen nicht aufbringen könnt, dann muss man den Laden schnell zu machen, bevor Verluste auflaufen.

Liebe Grüße
Polus

Hallo Stefan,

ich bewundere deinen Mut. Sich in traditionelle Strukturen des zweit ältesten Gewerbe einzumischen, ist schwer respektabel.
Einen Tipp kann ich dir leider nicht geben. Vielleicht spürst du mal die Kneipe auf wo sich dieses Klientel aufhält und hörst mal nach. Aus meiner Erfahrung bleibst du nicht lange in dem Laden. Es sei denn du bist ein muskelbepackter Bodybuilder, dann kannst du Marktanteile dazugewinnen :wink:

Mein einziger Tipp, wechsel auf die Seite eines großen Schrotthändler und gib deine Selbständigkeit auf. Mit dem neuen Kreislaufwirtschaft und Abfallgesetz wird die gewerbliche Sammlung neu geregelt und dann hast du direkt die Behörden noch am Hacken.

Ich arbeite selber in diesem Bereich, von daher kenne ich die Burschen.

Cheers
Christian

Hallo,

puh, das klingt ja abenteuerlich. Was habt Ihr denn in den ersten Monaten, die gut liefen, anders gemacht? Wenn die Strassensammlungen zu gefährlich sind, dann würde ich sämtliche Haushalte z.B. mit einem kleinen Flugblatt ansprechen und deutlich machen, dass ihr der Profi für Schrottsammlungen, Entsorgungen, Entrümpelungen und Kleintransporte seid. Eine Annonce in den Kleinanzeigen (meist kostenlos) könnte auch was bringen. Ich bin leider kein Experte was den Schrotthandel angeht und kann Dir deshalb nur ein paar Tipps zur besseren Vermarktung geben. Ansonsten würde ich sagen, nicht unterkriegen lassen, weiter fleißig dranbleiben und vielleicht mal rausbekommen, warum einige Kunden zum Wettbewerb gewechselt haben. Das könnte Euch evtl. noch weiterbringen und zufriedene Kunden machen letztendlich die beste Werbung!
Viel Glück und ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen.
Beste Grüße, Martina

Hallo Stefan,

was mir gleich aufgefallen ist: Sie hinterfragen weder, warum etwas gut noch warum es nach ein paar guten Läufen schief ging.

Finden Sie doch mal heraus, warum Ihre Kunden zum Mitbewerb gewechselt sind! War es der Preis? War es Terminuntreue? Waren es andere Gründe?

Ich weiß nicht, was „Straßensammlungen“ sind, warum der Schrott mitgenommen und Sie und Ihre Kunden bedroht wurden - fragen Sie sich, warum das passiert ist!

Nur wenn Sie wissen, warum viel versprechende Ansätze zunächst gut verlaufen und dann „plötzlich“ (?) nicht mehr, können Sie gegensteuern - und verhindern, dass es bei der nächsten Idee - wie auch immer die aussehen mag - am Ende genauso verläuft.

Eine Idee hätte ich vielleicht für Sie: es gibt doch bestimmt ein paar „Große“ in Ihrer Branche - fragen Sie doch dort nach, ob die evtl. Engpässe haben und Sie mit Ihrem Freund als „Externe“ interimsweise aushelfen.
Kein Invest in Metall-Aufkäufe und Sie bekommen wieder ein paar Aufträge … ein Versuch wär’s doch wert, oder?

Hoffe, es hilft Ihnen einbißchen weiter.

Viel Erfolg und Gruß
FG

Nicht unterkriegen lassen, Anzeige bei der Polizei erstatten;
Wenn sich solche Methoden durchsetzen, sind wir hier bald in Italien…

Leider geht die Anfrage über die Bitte, um Hilfestellungen hinaus. Hier wäre m.E. eine Konzeptentwicklung gefragt, die ich in diesem Forum nicht leisten kann/möchte.

Grüße, Stefanie