Keine gewalt

kleines gedankenexperiment:

nehmen wir an, die menschen bekriegen sich nicht mit gewalt. sie behaupten sich mittels bildung… die übertrumpfung des anderen wird durch die verbale überlegenheit erreicht. es wird sich ein fakten oder wissens-battle geliefert. schön… egal… würden wir uns dann alle TOT bilden?? gäbe es dann keine genies mehr, nur noch geringfügig erkennbar: talente? vielleicht hat ja jemand lust mit mir bischn zu denken…

abend, bass

hi bass,

mit dir zu denken, ginge nur, wenn du dich so ausdrückst, daß man sätze und gedanken erkennen kann, und du dich einer sprache bemächtigst, die allgemeinen regeln folgt.

Das wäre ja vielleicht auch dein einstieg in diesem „wissens-battle“.

gruss
winkel

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c’est sans excuses für meine sprache. ich bin nunmal schreibfaul. hab vielleicht auf das falsche pferd gesetzt wenn ich gehofft habe, dass hier jemand auf der selben assoziativ-denker schiene fährt wie ich. bin doch nur ein kleiner, unwissender zeitgeist, der sich, wenn er sich langweilt nicht um eine „allgemeinen regeln folgende sprache“ bemüht, sondern sich mit mageren gedankenansätzen versucht über dem „philosophischen wasser“ zu halten. bin noch sehr jung und unwissend in der philosophie. was für regeln und festlegungen es beim philosophieren gibt, ist mir fremd. vielleicht bin ich für mein alter auch etwas zu arrogant *vom thema abschweif*… würde ich aber nicht behaupten - ich versuche mich über einen fehlenden philosophie-kurs in unserer oberstufe zu trösten.

viel geredet, nichts gesagt; zurück zum thema:
mir ging es hauptsächlich darum, sich vorzustellen, ob es für die menschheit gut wäre, ALLES an mitteln, was das konkurrenzdenken und konkurrieren im allgemeinen fördert (sei’s finanziell oder pädagogisch), in eine bildung zu setzen. und zwar mit dem zweck eine wissensarmee abzurichten. schwer vorstellbar, ich weiß, weil das mit den usual bedürfnissen des menschen nach macht und leid und deren weg dahin in konflikt gerät! nichtsdestotrotz würde das sicherlich eine menge lösungen für probleme ergeben, an denen die forschung seid jahren kaut. das bürgertum wäre gebildet (ein großteil) es würde die intelligenten varianten von allem bevorzugen. ob enthaltsamkeit und gemeinschaftssin und ÄHNLICHE sachen dazu gehören, weiß ich nicht. bin aber der meinung, dass das eine interessante richtung ist, in die man denken kann.

grüße, bass

Interessanter Gedankengang. Die Idee Bildung vergleichbar zu machen, könnte mit Hermann Hesses Glasperlenspiel gelöst werden (das es allerdings nur als Idee oder Symbol gibt). Dabei gibt es eine internationale Sprache, in der alle Bildungswege integriert werden (Musik, Mathematik, etc.). Allerdings kommt man irgendwann dabei auf den Trichter (die richtig guten Glasperlenspieler), dass es nicht um das Ziel an sich, sondern um den Weg geht. Dies könnte - angewandt auf Deinen Fall - dazu führen, dass sich die Menschheit endlich auf das Wesentliche konzentriert: auf die Lösung von Problemen und nicht auf politische und menschliche Spielchen (denn dadurch entstehen ja Konflikte).

Viele Grüße

Andreas

viel geredet, nichts gesagt; zurück zum thema:
mir ging es hauptsächlich darum, sich vorzustellen, ob es für
die menschheit gut wäre, ALLES an mitteln, was das
konkurrenzdenken und konkurrieren im allgemeinen fördert
(sei’s finanziell oder pädagogisch), in eine bildung zu
setzen. und zwar mit dem zweck eine wissensarmee abzurichten.
schwer vorstellbar, ich weiß, weil das mit den usual
bedürfnissen des menschen nach macht und leid und deren weg
dahin in konflikt gerät! nichtsdestotrotz würde das sicherlich
eine menge lösungen für probleme ergeben, an denen die
forschung seid jahren kaut. das bürgertum wäre gebildet (ein
großteil) es würde die intelligenten varianten von allem
bevorzugen. ob enthaltsamkeit und gemeinschaftssin und
ÄHNLICHE sachen dazu gehören, weiß ich nicht. bin aber der
meinung, dass das eine interessante richtung ist, in die man
denken kann.

Wissen löst nicht nur Probleme, sondern im Gegenteil, es schafft auch viele Probleme. Einige Beispiele:
Einsteins Relativitätstheorie ermöglichte erst den Bau der Atombombe. Ackerbau und Viehzucht ermöglichten erst Hungersnöte.
Die Industrialisierung - Umweltzerstörung und welche Kausalität Genmanipulationen haben werden, wird sich noch herausstellen etc.
Und das alles entstammt keinesfalls aus auf Konflikten ausgelegten Forschungen. Die Destruktivität und Selbstzerstörung hat viele Gesichter.
Sinnvollen Fortschritt wird es nur im Einklang mit emotionalem, humanitärem und verantwortungsbewußtem Weiterentwickeln geben. Wissen allein kann (muß nicht!) kontraproduktiv, oder sogar destruktiv sein. Entscheidend ist immer die dahintersteckende Geisteshaltung zum einen und der mitunter unbekannte Faktor Interaktivität. Dazu ein Beispiel: Die Entdecker der Röntgenstrahlen sind an Krebs gestorben. Das soll keine Antiwissenskampagne sein, sondern ein relativieren.

Gruss
HC

Sorry, sehe ich anders …
Hallo HC,

leider muss ich dir hinsichtlich Deiner Argumentation „Wissen schafft Probleme“ massivst widersprechen. Wissen ist zunächst einmal sehr neutral und hat keinerlei positive oder negative Auswirkungen. Problematisch ist Wissen nur dann, wenn es falsch eingesetzt oder missbraucht wird. Aber das ist heute nicht anders als bei der Erfindung des Feuers …

In den meisten Fällen ist es m. E. so, dass nicht das Wissen der Relativitätstheorie oder der Röntgenstrahlen zu Problemen geführt hat, sondern das UNWISSEN um deren Folgen. Ergo führt wieder das Wissen zur Lösung, denn wenn bewusst wäre, was die Folgen von nuklearen Waffen oder Strahlen in allen Ausprägungen mit sich ziehen (direkt und indirekt) wären sie niemals entstanden.

Ein Angebot in Güte: Wir einigen uns auf den Satz "Halbwissen schafft Problem. Okay?

Viele Grüße

Andreas

Hallo Andreas!

leider muss ich dir hinsichtlich Deiner Argumentation „Wissen
schafft Probleme“ massivst widersprechen. Wissen ist zunächst
einmal sehr neutral und hat keinerlei positive oder negative
Auswirkungen.

Das sehe ich nicht anders und habe ich auch nicht gesagt! Meine Argumentation lautet, dass „neues“ Wissen „neue“ Probleme schaffen kann (!), nicht zwangsläufig muss. Das habe ich aber glaub ich auch so geschrieben. Also dass wissen nicht zwangsläufig zu Problemlösungen führen muss.

In den meisten Fällen ist es m. E. so, dass nicht das Wissen
der Relativitätstheorie oder der Röntgenstrahlen zu Problemen
geführt hat, sondern das UNWISSEN um deren Folgen. Ergo führt
wieder das Wissen zur Lösung, denn wenn bewusst wäre, was die
Folgen von nuklearen Waffen oder Strahlen in allen
Ausprägungen mit sich ziehen (direkt und indirekt) wären sie
niemals entstanden.

Puhhhhhh! Glaubst du wirklich die Amis hätten nicht gewusst, welche Auswirkungen die Atombomben haben, als sie auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden? Einstein hat das übrigens auch vorausgesehen. Aber das soll keine Schuldzuweisung an ihn sein.
Ich wollte auf diesen selbstzerstörerischen Trieb hinaus, mit dem wir TROTZ besserem Wissen zu kämpfen haben! Zum Beispiel:
Jeder weiss um die Gefährlichkeit des Rauchens, Alkoholtrinkens, Drogen etc. Und trotzdem …

Ein Angebot in Güte: Wir einigen uns auf den Satz "Halbwissen
schafft Problem. Okay?

Das unterschreibe ich natürlich!

Herzliche Grüße

HC

Hallo HC,

kurz vor Weihnachten stellst Du mich echt vor ein Problem, das ich geistig noch nicht ganz lösen konnte (aber dennoch versuche):

Wenn neues Wissen auch neue Probleme schaffen kann, was bedeutend das für unsere Fragestellung?

  1. Ist dieses Wissen dann ebenfalls ein Halbwissen (vergleichbar mit den fraktalen Apfelmännchen - in jeder Detailierungsstufe entsteht eine neue Welt)?

  2. Wie würde sich die ganze Geschichte weiter entwickeln, wenn wir bei der These bleiben, dass ganzes Wissen nicht zu Problemen führt? Erst wenn wir alles wissen, gibt es keine Probleme mehr. Wenn wir alles wissen, sind wir Gott. Aber da wir nie alles Wissen können, ist dann die Mennschheit dazu verdammt Fehler zu machen und Probleme zu schaffen?

  3. Geht es in der Fragestellung vielleicht gar nicht um optimale Lösungen (keine Verluste), sondern vielmehr um die Frage der Lösungen mit den geringsten Verlusten?

  4. Um auf deinen Punkt (Rauchen, Drogen, etc.) einzugehen. Ist es ein grundsätzliche Zug des Menschen Wissen zu verdrängen? Wenn ja, warum? Oder ist es nur der Sog der physischen oder psychischen Sucht, die dies überlagert? Der erste Griff zu Nikotin oder Drogen kann ja durchaus auch aus Unwissenheit entstehen.

Liebe und herzliche Grüße

Andreas

Hallo HC,

kurz vor Weihnachten stellst Du mich echt vor ein Problem, das
ich geistig noch nicht ganz lösen konnte (aber dennoch
versuche):

Das ist doch die ideale Zeit, der Besinnlichkeit und der Muße!:smile:

Wenn neues Wissen auch neue Probleme schaffen kann, was
bedeutend das für unsere Fragestellung?

Das muß man differenziert und explizit untersuchen. Ob es da eine theoretische Allgemeinantwort gibt, bezweifle ich.

  1. Ist dieses Wissen dann ebenfalls ein Halbwissen
    (vergleichbar mit den fraktalen Apfelmännchen - in jeder
    Detailierungsstufe entsteht eine neue Welt)?

Interessante Frage!? Muß man drüber nachdenken.

  1. Wie würde sich die ganze Geschichte weiter entwickeln, wenn
    wir bei der These bleiben, dass ganzes Wissen nicht zu
    Problemen führt? Erst wenn wir alles wissen, gibt es keine
    Probleme mehr. Wenn wir alles wissen, sind wir Gott. Aber da
    wir nie alles Wissen können, ist dann die Mennschheit dazu
    verdammt Fehler zu machen und Probleme zu schaffen?

Fehler sind unumgänglich, nur sie zeigen den Weg. Man muß halt auch oft ein, wenn möglich weitgehenst kalkulierbares Risiko gehen. Ganzes Wissen, also Allweisheit (falls es so etwas gibt!) könnte das Ende aller Probleme sein, dazu muß man aber ersteinmal alle Probleme aus dem Weg räumen. Das Hauptproblem besteht darin, dass sich die Menschheit in einem Wissensstadium befindet, das es ihm ermöglicht sich selbst zu vernichten. Die Triebe und das Potential ist dazu absolut vorhanden und auch das Risiko besteht akut. Allerdings bin ich immer noch optimistisch…

  1. Geht es in der Fragestellung vielleicht gar nicht um
    optimale Lösungen (keine Verluste), sondern vielmehr um die
    Frage der Lösungen mit den geringsten Verlusten?

Das muß der Fragesteller wissen.

  1. Um auf deinen Punkt (Rauchen, Drogen, etc.) einzugehen. Ist
    es ein grundsätzliche Zug des Menschen Wissen zu verdrängen?
    Wenn ja, warum? Oder ist es nur der Sog der physischen oder
    psychischen Sucht, die dies überlagert? Der erste Griff zu
    Nikotin oder Drogen kann ja durchaus auch aus Unwissenheit
    entstehen.

Die Psyche ist nicht so einfach zu analysieren und zu kanalisieren. Süchte müssen nicht unbedingt aus Leichtsinn, also verdrängtem Wissen, sondern können ganz bewußt selbstzerstörerisch (Selbstmord auf Raten) entstehen. Jeder Rausch ist eine Persönlichkeitsveränderung. Aber da bin ich nicht wirklich der Fachmann, vielleicht frägst du mal Oliver Walter! :wink:

Herzliche Grüsse
HC

Hallo Bassdass,
Gar nicht so abwegig. Wenn ich das aber richtig sehe, geht es dir im Kernproblem nicht so sehr um totale Kulminierung des Wissens/Bildungspotentials als vielmehr um Leistungsorientierung bzw. Konkurrenzwadenbeißen - diesmal von oben.
Dazu braucht man doch die Situation gar nicht so kompliziert woanders abzubilden.
Im übrigen ist es doch im Ansatz schon so, wie du es schilderst…sach ich mal aus meiner Abi-Erfahrung…jederzeit abrufbar und dann noch fit zu sein, selbst wenn man mentale Diarrhoe produziert (mea culpa maxima :smile:), man sollte sie halt nur durch verbalen Slalom geschickt beduften.
Und da liegt in deiner Fragestellung noch´n Analogproblem; es geht nur um Reproduzierbarkeit des „Wissens“…wenn du von Faktenschlachten redest, hat das Ganze kein Ziel und ist also auch nicht praktisch anwendbar (ganz zu schweigen vom philosophischen Gehalt), weil keine Gesellschaft ohne Fortschritt bzw. zumindest Aufrechterhaltung des momentanen Standards existieren kann.
Aber was sind dann eigentlich „Genies“, über solche Maßstäbe definiert? Fortgeschrittene Mnemotechniker?
Und was passiert mit den etwas Langsameren? Werden die soziale Leiter runtergechasst? Dann brauchst du gar nicht so utopisch zu formulieren…im Wesentlichen kann ich nämlich an der Theorie nichts irreales finden :smile: …und das Aggressionspotential aus dem Vergleichsbedürfnis der Menschen sucht sich doch auch da neue Ventile, wo physische Gewalt untersagt ist.
Gruß,
Laura

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