die schwierigkeit des seins
liebe nike,
ich möchte hier erstmal voranschicken, dass ich dich keineswegs verfolge oder ähnliches, nur um irgendwelchen mutmaßungen zu trotzen, die aufgrund meiner antwort gerade auf DEIN posting entstehen könnten. aber zum sachverhalt:
Denken macht nicht einsam. Es ist auch
nicht gefährlich. Es macht nur alles
etwas schwieriger.
der letzte satz stimmt meiner ansicht nicht - denken macht etwas nicht schwieriger, sondern es macht die komplexität eines sachverhalts deutlicher als das nicht-denken. aus meiner sicht sieht das so aus: wer nicht denkt, macht sich zwar vor dem treffen einer entscheidung weniger mühe, hat dafür aber umso größeren aufwand, die teilweise fatalen folgen der eventuellen fehlentscheidung zu korrigieren. wer also nachdenkt, schützt sich durch größere anstrengung vor problemen - eine durchaus vernünftige haltung.
Und einen Fehler darfst Du nicht machen:
Hüte Dich vor Arroganz. Vergiß nicht, daß
andere, die nicht so sprachbegabt oder
tiefsinnig sind wie Du, verletzt werden
könnten, wenn Du ihre Art der
Kommunikation mit einem Lächeln abtust.
Auch, wenn sie keinen scharfen Verstand
haben, auch wenn ihre Sprache nicht so
ausgefeilt sein mag wie Deine - du
solltest ihnen nicht das Gefühl geben,
deswegen seien sie weniger wert. Denn das
sind sie nicht.
richtig - der gipfel des nachdenkens ist nach meinem gefühl aber auch, solchen leuten, die den worten nicht folgen können, schwierige sachverhalte schritt für schritt und so einfach wie möglich zu erklären. oder anders formuliert: die kunst des weisen ist es, schwieriges treffend und einfach zu vermitteln 
Deine Art zu denken und zu sprechen ist
nichts, was Dich einsam machen kann.
Deine Art, mit anderen Menschen
umzugehen, kann es.
wie ich oben schon sagte: versuche, andere auf deinem gedankenweg mitzunehmen, und sie werden bei dir bleiben.
gruß
spott