Keiner versteht mich!

Hallo,

ich bin gerade 19 Jahre alt und habe dafür schon viel zu viel über die Sprache und die Bedeutung der Wörter im einzelnen nachgedacht, so daß mich viele Leute nicht mehr verstehen, sobald ich ihnen einen hintergründigen Satz an den Kopf werfe. Ich vertrete auch immer heftiger die Ansicht, daß das Denken an sich eine gefährliche Sache ist, durch die man sich sehr schnell von seinen Mitmenschen entfernen kann.

Geht es Euch ähnlich?

Roland

Hallo Roland!

ich bin gerade 19 Jahre alt und habe
dafür schon viel zu viel über die Sprache
und die Bedeutung der Wörter im einzelnen
nachgedacht, so daß mich viele Leute
nicht mehr verstehen, sobald ich ihnen
einen hintergründigen Satz an den Kopf
werfe. Ich vertrete auch immer heftiger
die Ansicht, daß das Denken an sich eine
gefährliche Sache ist, durch die man sich
sehr schnell von seinen Mitmenschen
entfernen kann.

Geht es Euch ähnlich?

Ja, das kann schon mal vorkommen. Wenn Du den Kontakt zu anderen Leuten nicht verlieren willst, mußt Du zumindest weitgehend deren sprachliche Fähigkeiten berücksichtigen. Mit etwas Übung kann man aber auch komplizierte Dinge mit kaum mehr als dem Standardwortschatz beschreiben.
Denken an sich kann nicht gefährlich sein, Du mußt Dir nur die Leute sehr genau aussuchen, mit denen Du Deine Gedanken austauschst.
Ich glaube aber, daß in Du Deiner Altersgruppe durchaus Leute finden kannst, die Deinen Ansprüchen gerecht werden.
Gruß
Bernhard

Hallo Roland!

Das Denken an sich ist sicher nicht gefährlich. Wenn Du allerdings das Produkt deines Denkens dazu benützt, es anderen Leuten an den Kopf zu werfen, kann es gut sein, dass diese sich von Dir entfernen, um nicht getroffen zu werden. Viele Leute schätzen es nicht, wenn andere mehr oder gründlicher denken, weil sie dem Motto frönen: Das Denken überlassen wir den Pferden, die haben größere Köpfe als wir.

Gruß Harald

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Hallo Roland!

Hallo,

ich bin gerade 19 Jahre alt und habe
dafür schon viel zu viel über die Sprache
und die Bedeutung der Wörter im einzelnen
nachgedacht, so daß mich viele Leute
nicht mehr verstehen, sobald ich ihnen
einen hintergründigen Satz an den Kopf
werfe.

Ich kann Dich sehr gut verstehen, denn ich bin in einem Elternhaus aufgewachsen, in dem äußerster Wert auf korrekte Ausdrucksweise gelegt wurde.

Darüberhinaus liebte mein Vater es, uns an seinen philosophischen Höhenflügen teilnehmen zu lassen, was auf uns Kinder natürlich nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat.

So stehe auch ich heute vor dem Problem, von vielen nicht verstanden zu werden. Mit meinen Geschwistern kann ich tiefgründige Gespräche führen; allerdings versteht dann mein Mann (der Dir auch gerade geantwortet hat), nicht mehr viel.

Ich vertrete auch immer heftiger
die Ansicht, daß das Denken an sich eine
gefährliche Sache ist…

Nicht das Denken, sondern das Die-Gedanken-zum-Ausdruck-bringen macht einsam.

…, durch die man sich
sehr schnell von seinen Mitmenschen
entfernen kann.

Auch ich finde nur schwer Freunde. Zum Einen interessieren mich banale Gesprächsthemen wenig, zum Anderen meiden mich die Leute wegen meiner „geschraubten“ Ausdrucksweise.

Such Dir einen passenden Freundeskreis oder befolge den Rat von Bernhard.

Viele verständnisvolle Grüße

Hanna

Hallo Roland
Denken ist nicht gefährlich, kritisch wird es, wenn Du nicht die Kommunikationsebene Deines Gegenübers triffst. Möglicherweise unterstellt man Dir dann Angeberei (so ein Klugscheisser!) oder fühlt sich unbehaglich, weil unterlegen. Das hat niemand gerne.
Achte einfach ein bisschen darauf, wie sich die anderen artikulieren und versuch nicht, andere mit überlegenem Wissen zu beeindrucken. Klar, macht man in dem Alter ganz gerne, weiss ich aus eigener Erfahrung.
Aber denk mal über eins nach:
Ein echter Experte weiss nicht nur was, er kann es auch jedem verständlich erklären.
Damit macht man sich zu einem angenehmen Gesprächspartner.
Gruss
Rainer

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kommt mir bekannt vor.

Denken macht nicht einsam. Es ist auch nicht gefährlich. Es macht nur alles etwas schwieriger.

Auch, wenn es bisweilen nicht so erscheint - es gibt Menschen, die Dir ähnlich sind. Du mußt sie nur finden.

Und einen Fehler darfst Du nicht machen: Hüte Dich vor Arroganz. Vergiß nicht, daß andere, die nicht so sprachbegabt oder tiefsinnig sind wie Du, verletzt werden könnten, wenn Du ihre Art der Kommunikation mit einem Lächeln abtust. Auch, wenn sie keinen scharfen Verstand haben, auch wenn ihre Sprache nicht so ausgefeilt sein mag wie Deine - du solltest ihnen nicht das Gefühl geben, deswegen seien sie weniger wert. Denn das sind sie nicht.

Deine Art zu denken und zu sprechen ist nichts, was Dich einsam machen kann. Deine Art, mit anderen Menschen umzugehen, kann es.

Glaube mir, es gibt Menschen, die auf Deiner Wellenlänge liegen. Wie gesagt: Du mußt sie nur finden.

Nicht aufgeben!
Liebe Grüße, Nike

Ich habe nun auch schon die Antworten gelesen und da so viele antworten, ersiehst Du, dass Du nicht allein bist, aber Du hast einen grossen, ganz grossen Vorteil gegenueber frueher, als z.B,ich in Deinem Alter war, Du kannst Deine Gedanken an dieser und in aehnlichen foren aeussern und es werden eben diejenigen antworten,die sich auch dafuer interessieren und Dich verstehen und es besteht weniger die Gefahr, dass Du jemanden auf den Schlips trittst, vor allem weiss man normalerweise nicht, dass Du erst 19 Jahre alt bist und das hilft auch!!! Viel Glueck dabei und HOERE UNTER KEINEN UMSTAENDEN AUF ZU DENKEN, es gibt leider immer weniger junge Leute, die das tun, viele lassen es eben auch deshalb, weil sie leichter anecken und sich unbeliebt machen, ich wunesche Dir, dass Du beides unter einen Hut bringen kannst. Viel Erfolg, Angelika

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

die schwierigkeit des seins
liebe nike,
ich möchte hier erstmal voranschicken, dass ich dich keineswegs verfolge oder ähnliches, nur um irgendwelchen mutmaßungen zu trotzen, die aufgrund meiner antwort gerade auf DEIN posting entstehen könnten. aber zum sachverhalt:

Denken macht nicht einsam. Es ist auch
nicht gefährlich. Es macht nur alles
etwas schwieriger.

der letzte satz stimmt meiner ansicht nicht - denken macht etwas nicht schwieriger, sondern es macht die komplexität eines sachverhalts deutlicher als das nicht-denken. aus meiner sicht sieht das so aus: wer nicht denkt, macht sich zwar vor dem treffen einer entscheidung weniger mühe, hat dafür aber umso größeren aufwand, die teilweise fatalen folgen der eventuellen fehlentscheidung zu korrigieren. wer also nachdenkt, schützt sich durch größere anstrengung vor problemen - eine durchaus vernünftige haltung.

Und einen Fehler darfst Du nicht machen:
Hüte Dich vor Arroganz. Vergiß nicht, daß
andere, die nicht so sprachbegabt oder
tiefsinnig sind wie Du, verletzt werden
könnten, wenn Du ihre Art der
Kommunikation mit einem Lächeln abtust.
Auch, wenn sie keinen scharfen Verstand
haben, auch wenn ihre Sprache nicht so
ausgefeilt sein mag wie Deine - du
solltest ihnen nicht das Gefühl geben,
deswegen seien sie weniger wert. Denn das
sind sie nicht.

richtig - der gipfel des nachdenkens ist nach meinem gefühl aber auch, solchen leuten, die den worten nicht folgen können, schwierige sachverhalte schritt für schritt und so einfach wie möglich zu erklären. oder anders formuliert: die kunst des weisen ist es, schwieriges treffend und einfach zu vermitteln :wink:

Deine Art zu denken und zu sprechen ist
nichts, was Dich einsam machen kann.
Deine Art, mit anderen Menschen
umzugehen, kann es.

wie ich oben schon sagte: versuche, andere auf deinem gedankenweg mitzunehmen, und sie werden bei dir bleiben.
gruß
spott

Hallo Freunde,

vielen Dank für Eure tröstenden und einfühlsamen Worte. Ich fühle mich in diesem Brett richtig geborgen. :smile:)))

Roland

Ich fühle mich in
diesem Brett richtig geborgen. :smile:)))

…und hoffentlich verstanden!

Hanna