Hallo Linda,
hallo,
ich habe kürzlich folgende zeilen auf einer medizinischen hp
gefunden:
„Auch gegen das Merkmal K (Kell) hat man normalerweise keine
Antikörper, kann aber nach Transfusion Kell-positiven Blutes
einen entwickeln. Deswegen bestimmt man bei der Blutgruppe
neben AB0 und Rhesus auch meist noch den Kellfaktor. Man
vermeidet die Transfusion Kell-positiven Blutes für bestimmte
Kell-negative Patienten“
Klar, weil diese Patienten, die ja das Antigen Kell nicht auf ihren roten Blutkörperchen haben, sonst Antikörper gegen fremde Antigene, wie hier z.B. Kell entwickeln würden.
in meinem blutspende ausweiss steht allerdings Kell pos.
Kell-pos. meint das Antigen, nicht den Antikörper.
jetzt wundere ich mich warum, schließlich habe ich nie eine
transfusion erhalten. gibt es noch andere möglichkeiten, wie
man dazu kommt?
Ein Missverständnis, denn du hast ja keine Antikörper.
hat es dann überhaupt sinn, daß ich blutspenden gehe, wenn man
mein blut für kell-negative patienten (die ja in der mehrzahl
zu sein scheinen) nicht nehmen kann?
91% der Menschen sind, wie du auch, Kell-positiv und die können dein Blut sehr wohl gebrauchen.
Wenn jemand z.B. Rh-positiv ist, also das Antigen D = Rh-Faktor-pos. hat, wie ca. 85% der Bevölkerung, dann darf dessen Blut ja auch nicht für die 15% der Menschen verwendet werden, die dieses Antigen nicht haben, also Rh-neg. sind - die würden dann Antikörper gegen D bilden.
welche auswirkungen hat dieses antigen auf mich?
Du selbst hast ja doch das Antigen.
etwas verunsicherte grüße
Du hast da jetzt etwas missverstanden.
Es geht darum, dass man in der Blutgruppenserologie mehrere Systeme unterscheidet: Die bekanntesten Systeme sind das ABO-System und das Rhesus-System. Die sind äußerst bedeutsam in Bezug auf das Transfusionswesen und bei Mutter/Kind-Blutgruppenunverträglichkeiten.
Es gibt aber noch weitere Systeme, z. B. das Kell-System. Neben einigen anderen Systemen ist auch das Kell-System sehr bedeutsam bei Transfusionszwischenfällen und für MHN (Morbus haemolyticus neonatorum), also der Mutter/Kind-Blutgruppenunverträglichkeit, ähnlich der Rh-Inkompatibilität (Rh-Unverträglichkeit).
91% unserer Bevölkerung sind Kell-Antigen-positiv
9% sind Kell-Antigen-negativ
Wer die Eigenschaft, also das Antigen Kell auf den Erythrozyten sitzen hat, kann keine Antikörper gegen Kell bilden. Aber wer Kell-negativ ist, besitzt eben nicht dieses Kell-Antigen. Wenn dieser Kell-negative Patient nun eine Kell-positive Blutkonserve erhält, dann passiert erst noch nicht viel. Aber er bildet jetzt Antikörper gegen Kell, d. h. er ist nun sensibilisiert. Wenn er nun wieder eine positive Konserve bekommen sollte, dann werden durch seine gebildeten Antikörper, die sich nun an die Antigene auf den roten Blutkörperchen des Spenderblutes andocken, diese sämtlichen Blutkörperchen zerstört (hämolysiert), es kommt also zu einem Transfusionszwischenfall.
Wenn eine Kell-negative Frau sensibilisiert wurde und daraufhin Antikörper gebildet hat, wird in einer späteren Schwangerschaft, wenn der Vater Kell-positiv ist, das Ungeborene genau so gefährdet, wie bei der bekannteren Rhesusunverträglichkeit.
http://www.mh-hannover.de/student/alt/Wissen-AG/basi…
http://www.weltgesundheitstag.de/2000/themen/blutgru…
Viele Grüße, Renate