Kellergewölbe aus den 50ern: Frage zum Aufbau / Materialien

Hallo,

ein Freund und ich sanieren gerade ein Haus aus den 50ern.
Ca. ein Viertel der Grundfläche des Kellers ist als Gewölbekeller ausgebaut, in diesen soll zukünftig die Heizungsanlage (Feuchtigkeitssperre und Betonboden schon eingebracht).
Das Gewölbe an sich ist aus dem für die Region (Reutlingen) üblichen Tuffstein.

Nun stellt sich die Frage, wie der Raum „hinter“ dem Tuffstein, also zwischen Gewölberundung und der Massivdecke zum EG zum vorschein kommt bzw. womit dieser Raum früher üblicherweise verfüllt wurde.

Hintergrund ist, dass wir von einem anderen Keller einen Durchbruch ins Gewölbe bohren sollten. An dieser Stelle ist die Wand ca. 1,3m dick.

Hier noch ein Bild zur besseren Verständlichkeit:
http://image-upload.de/image/UwuKEx/1d30375c2f.jpg

Eventuell kennt jemand die damals übliche Aufbauweise?
Danke für die Antworten schon im Voraus!

Hallo!

Kellerdecke ist doch aber Stahlbeton ?  Dann ist das Gewölbe doch rein aus gestalterischen Gründen vorhanden, etwa für einen Weinkeller .  Sollte es doch der alte (uralte) Keller sein, andere Keller sind erst später erreichtet ?

Hohlraum könnte leer sein, es könnte leichtes Material, etwa Schlacke eingefüllt sein.

Macht doch vom Gewölbe aus eine Probebohrung bis in den Hohlraum, man müsste es „spüren“ beim Bohrerdurchtritt was da vorliegt. Oder es rieselt schon raus.

Wofür braucht man dort ein Loch ?  Für Abgasleitung der Heizung ?  Das wären ja teure Kernbohrungen mit besonders langen Bohrkronen.

MfG
duck313

Hallo,

die unterste Geschossdecke, also vom Keller ins EG ist zwar massiv, aber nicht aus Stahlbeton. Sind irgendwelche grauen Hohlziegel, die dann wohl aufgefüllt wurden…?!

Das Gewölbe wurde nicht nachträglich errichtet, es besteht seit Anfang an und am / im Keller wurde - bis jetzt - auch nix verändert.

Durchbruch wird für Wasserleitungen und Zentralstaubsauger benötigt.
Kernbohrgeräte, Hilti etc. ist alles im Haus, also keine Angst wegen Kosten :smile:

an Probebohrung habe ich auch schon gedacht,
hab nur irgenwie die Befürchtung, dass die Tuffsteine im Gewölbe durch ihr eigenes Gewicht halten, also so wie früher mit Ziegeln Torbögen etc. errichtet wurden.
Da ist die Angst groß, dass das nachher zusammensürzen könnte beim Bohren.
Deshalb ja die Frage, ob hinter dem Tuff evtl. noch was massives verbaut wurde früher…

Hallo!

Die übrigen Keller sind so gefertigt (soweit jetzt noch sichtbar) ?

http://www.betonsteine-bautzen.de/bauelemente-beton/…

Es gibt da verschieden Varianten, irgendwo müssen die Steine mit ihren Auflagekragen aufliegen, das muss man vom Keller aus sehen, ein gleichmäßiges, paralleles Raster aus Trägern (Stahl od. Beton).

Sicherlich stützt sich das Gewölbemauerwerk gegeneinander ab. Aber es wird auch nicht einbrechen, wenn man ein Loch angemessener Größe ( ca. 200 mm) reinbohrt.
Eine Rücksprache bei Vor-Ort-Besichtigung durch Baufachmann wird nie schaden.

Für die unterschiedliche Deckenkonstruktion kann es doch nur 2 Gründe geben. Gewölbekeller ist älter, der Rest des Hauses erst später angebaut. Oder es war alles Gewölbe, ist aber in Teilbereichen auf Hohlkörperdecken umgerüstet worden, weil Decken schadhaft waren.

Gemauerter Gewölbekeller spricht nicht für 1950er-Jahre.

MfG
duck313

Danke für den Link,

ich vermute, dass die Decke mit diesen Steinen aufgebaut ist (sofern das damals überhaupt schon üblich war).

Das Gewölbe ist in der Tat „original“, also genau so alt wie der Rest vom Haus.
In diser Straße gibt es 6 identische Häuser, und allesamt haben dieses Gewölbe im Keller.

Vielleicht hätte ich dazu sagen sollen, dass die Häuser alle am Hang stehen, d.h. das Kellergeschoss ist von der Straßenseite her eigentlich ebenerdig, das Gewölbe liegt auf der Hangseite. Dort ist das EG wieder ebenerdig. So weit ich von der Oma des Käufers erfahren habe, wurden die Gewölbekeller damals als Kartoffellager etc. genutzt.

Statisch gesehen muss über dem Tuff ja irgendwas sein, der Tuffstein an sich ist ja alles andere stabil.
Ich werd jetzt einfach mal ne Probebohrung machen und dann sieht man weiter…

Hallo Markus!

Überlicherweise wurden als Füllung bei Häusern dieses Baujahres alles genommen was man gefunden und nicht mehr gebraucht hat. D.h. Schlacke Stroh etc. Mit einer statischen Füllung würde ich an deiner Stelle nicht rechnen.

Kannst ja mal berichten was Du gefunden hast.

Gruß Matthias