Unser Haus (1993) steht auf einem gemauerten Betonkeller. Außen: Betonputz, Bitumenanstrich und Schweißfolie. Trainage im Kießbett, Auffüllmaterial Erde und Kies. Innen: Keuchputz und Farbe. Der Fußbodenestrich ist mit Styropor und Folie isoliert. Die Räume haben eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit von ca. 60%, so daß der Keller teilsweise modrig richt. Ein Abdichtungsprofi hat den Keller auf Dichtheit geprüft und ihn als dicht definiert (Messung der Wandfeucht). Die hohe Luftfeuchtigkeit führt er auf Kodenswasser zurück (kalte Aussenwände und warme Luft). Er empfiehlt nun eine Innenabdichtung mit Prfoiklima Sanierungsplatten (25mm), gepaart mit einem Lüftungssystem. Macht dies Sinn, oder sollte man mehr den Warnungen vor Innenabdichtung Glauben und Vertrauen schenken.
Vielen Dank für Ihre Meinungen
Hi,
wieso soll man etwas abdichten was dicht ist?
Wenn die Feuchtigkeit tatsächlich von der schlechten Lüftung her rührt, nur das Lüftungssystem umsetzen.
Was die Angst mit Innenabdichtung angeht(ich habe bis jetzt nur von Innendämmung gehört), wenn es richtig gemacht wird ist es in Ordnung. Die Haarsträubendsten Geschichten hört man immer von denen die am Profi gespart haben und einen Billigheimer engagierten oder es gar selbst versuchten.
MFG
Hallo,
vielen Dank für die Meinung.
Die Platten sollen der Wärmedämmung dienen. Macht es Sinn einen Keller von innen gegen Kälte zu dämmen?
Habe Angst, dass ich dem Mauerwerk Atmungaktivität nehme.
Gruß
Hallo !
Den Keller zu dämmen halte ich auch für keine gute Idee. Da würde ich nochmal eine Expertenmeinung einholen.
Vielleicht hast Du Glück und ein Herr Wolfgang Dreyer hier aus dem Forum antwortet Dir, der ist wirklicher Experte auf dem Gebiet und hat hier oft wertvolle Beiträge geschrieben. Eventl. kannst Du ihn über die Expertensuche kontaktieren, würde ich Dir empfehlen.
Gruß elmore
Ich hoffe die Namensnennung geht in Ordnung mit den Forums/Netikette Regeln
Was fragst Du, ob es Sinn macht, wenn Dein pr
Entchuldigung, aber der Text ist nicht vollständig lesbar?
Herzlicher Gruß
Hallo!
Unser Haus (1993) steht auf einem gemauerten Betonkeller. Außen: Betonputz, Bitumenanstrich und Schweißfolie. :Trainage im Kießbett, Auffüllmaterial Erde und Kies. Innen: Keuchputz und Farbe. Der Fußbodenestrich ist mit :Styropor und Folie isoliert. Die Räume haben eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit von ca. 60%, so daß der Keller :teilsweise modrig richt. Ein Abdichtungsprofi hat den Keller auf Dichtheit geprüft und ihn als dicht definiert
Messung der Wandfeucht). Die hohe Luftfeuchtigkeit führt er auf Kodenswasser zurück (kalte Aussenwände und :warme Luft).
Nach deiner Beschreibung des Wandaufbaus war die Auskunft richtig. Ich weiß zwar nicht, was „Keuchputz“ ist, aber das spielt jetzt keine Rolle. Erhöhte Luftfeuchtigkeit und modriger Geruch sind typische Erscheinungen in vielen Kellern. Auch die Ursache ist zutreffend beschrieben.
Er empfiehlt nun eine Innenabdichtung mit Prfoiklima Sanierungsplatten (25mm)…
Nein! Wenn die Kellerwände (wasser-)dicht sind, bringt eine weitere Abdichtung nichts. Vielleicht liegt ein Missverständnis vor und es waren Dämmplatten gemeint. Dämmplatten aus Kalziumsilikat werden zur Innendämmung benutzt, wenn etwa aufgrund einer unter Denkmalschutz stehenden Fassade eine Außendämmung ausscheidet. Silikatplatten können Wasser speichern und hemmen die Schimmelbildung. Aber: Solche Platten gehören zu den kostspieligsten Dämmmaterialien. Problematisch bleiben die Wandanschlüsse, die Wärmeleitfähigkeit der Platten ist vergleichsweise hoch und die Dämmwirkung bei 25 mm Dicke ist wirklich nicht der Rede wert. Du würdest mehrere tausend € für diese Platten ausgeben und der Effekt wäre gleich Null.
Wenn du die Kellerwände thermisch dämmen möchtest, dann von außen. Packe den Keller von außen z. B. mit einer Polystyrol-basierten Perimeterdämmung dick ein. Das ist hinsichtlich Material preisgünstig und wirklich wirksam. Wenn du noch mehr machen willst, verfülle nicht mit Erdreich, verwende statt dessen groben, kapillarbrechenden Kies. Trenne die Kiesschicht mit Drainfolie vom umgebenden Erdreich. Eine Drainage liegt ja ganz unten schon. So erreichst du, dass der Keller samt thermischer Isolierung ringsherum von trockenem, lufthaltigen Material umgeben ist, was zu hohem Wärmeübergangswiderstand zum Erdreich führt. Auf diese Weise hast du die raumseitigen Wandoberflächen des Kellers thermisch vom Erdreich entkoppelt. Insgesamt geht damit aber hoher und im nahen Umfeld des Hauses verwüstender Arbeitsaufwand einher. Wenn man ohnehin aufgraben muss, weil die Kellerwände undicht sind und/oder um eine höherwertige Nutzung des Kellers zu ermöglichen, muss man den Aufwand treiben. Aber bei deinem Haus sind die Wände in Ordnung und es geht nur um Reduzierung der Luftfeuchtigkeit und Beseitigung des muffigen Geruchs. Das kannst du einfacher haben.
Die einfache Lösung besteht in sachgerechter Lüftung und zweckmäßiger Einrichtung des Kellers.
Die Lüftung: Halte während der warmen Jahreszeit Kellerfenster und Außentüren geschlossen. Lüfte nur, wenn die Außenluft kühler ist als die raumseitigen erdberührten Wandoberflächen. Das kann man nach Gefühl machen, tagsüber alle Schotten dicht und nachts lüften. Natürlich kannst du den Keller trotzdem tagsüber betreten, aber die Kellertür sollte nicht längere Zeit offen stehen. Es gibt auch technische Lüftungseinrichtungen, die mit Sensoren die Temperaturen von Wandoberfläche und Außenluft erfassen und über einen Zu- und einen Abluftweg zu den passenden Zeiten Frischluft in den Keller lassen. Die technischen Lüftungseinrichtungen erledigen den Job zuverlässiger, als es manuell in der Praxis geschieht, aber sie sind nicht ganz billig. Mit einigen T€ bist du dabei. Bei hochwertiger Kellernutzung (wohnähnliche Nutzung, Papierlagerung, empfindliche Instrumente) sind solche Anlagen sinnvoll, ansonsten geht’s auch per Hand. Wichtig ist, dass sich die Nutzer von alten Gewohnheiten trennen und eben nicht wie oft üblich in der warmen Jahreszeit tagsüber die Kellerfenster offen stehen lassen.
Die Einrichtung des Kellers: Die Einrichtung des Kellers darf die Lüftung nicht sabotieren. An Fußboden und erdberührte Kellerwände muss Luft heran kommen. Wandverkleidungen, Teppiche, die Wände abdeckende geschlossene Schränke oder Mobiliar ohne Füße ist für den Keller ungeeignet. Am besten sind offene Regale, eben alles schön luftig. Manche Gebrauchsgewohnheiten sind grenzwertig, lassen sich aber kaum vermeiden. So werden Winterklamotten, Skistiefel u. ä. während der warmen Jahreszeit im Keller gelagert. Wenn man dichtes Zustopfen vermeidet, überall Luft heran kommt und der Keller sachgerecht gelüftet wird, wird nichts verschimmeln oder modrig riechen. Verpackungen in Kunststofffolie sollte man vermeiden, weil keine Luft heran kommt. Will man trotzdem Gegenstände in Kunststofffolie einpacken, sollte die Verpackung zuverlässig dicht sein, eng anliegen, wenig Luft einschließen und man sollte Beutelchen mit Silicagel als Trockenmittel in die Verpackung geben.
Langer Rede kurzer Sinn: Anmerkung zur Einrichtung beachten und zum geeigneten Zeitpunkt Kellerfenster auf- und zumachen – binnen Tagen wird der Keller knochentrocken und der muffige Geruch verschwunden sein. Das Beste: Außer vielleicht ein paar offenen Stahlregalen aus dem Baumarkt werden keine Kosten verursacht. Baumaßnahmen sind entbehrlich.
Zum Schluss: Ich ging von kellerüblicher Nutzung aus. Für den Daueraufenthalt von Menschen (zum Wohnen oder als Büro- oder Arbeitsplatz, sofern Raumhöhe und natürliche Belichtung solche Nutzung überhaupt zulassen) sollte der Keller wie beschrieben von außen isoliert werden.
Einschlägige herstellerunabhängige Produktinformationen findest du u. a. hier: http://www.daemmen-und-sanieren.de
Gruß
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
erstmal vielen Dank für Deine kompetenten und ausführlichen Tipps und Aussagen zu meinem Mief-Problem.
Zum Zweiten: Keuchputz? Damit meine ich Zement-Kalkputz, mit der guten alten Mörtelmaschine gemacht und in drei Lagen aufgepracht. Spritzer, Putz, und Feinputz.
Die empfohlenen Sanierungsplatten sollten primär zur Wärmedämmung dienen um die Wasserkondensierung an den Außenwänden zu vermeiden.
Bei der Messung waren die Außenwände deutlich kühler als die Innenwände.
Ich bin froh um Deine Ratschläge, weil Sie mich auch in meiner Meinung bestätigen. Richtige Dämmung sollte von außen erfolgen. Dies bringt aber einen großen Eingriff in den Garten mit sich.
Eigentlich möchte ich zumindest einen Raum schon als Spiel- oder Freizeitzimmer für die Kinder verwenden. Ich glaube aber, dass ich mit korrekter Lüftung und in den Übergangszeiten Herbst/Frühling mit einem Raumluftentfäuchter gut zurecht kommen kann. Meine Frau denkt eher an ein professionelles Belüftungssystem. Das werde ich ebenso mal ins Auge fassen.
Nochmals vielen Dank.
Günther