Hallo,
streichen kannst Du, damits erstmal schöner aussieht.
a) Grundsätzlich: Es stellt sich ein Gleichgewicht zwischen aufsteigender Feuchtigkeit und dem Verdunsten an der Wand ein (Daher eine bestimmte Höhe). Wenn die Wand versiegelt wird (z.B. mit Fliesen oder Ölfarbe), steigt die Feuchtigkeit so weit, bis sich wieder das Gleichgewicht findet, notfalls im Wohnzimmer oben drüber. Das geht so weiter: wer dann Silberpapier hinter die Tapete klebt, lockt sich die Feuchtigkeit eben in den ersten Stock.
Fazit: Dampfdurchlässig muß die Wand bleiben.
b) Wenn alles so bleibt wie bisher, wird durch den Verdunstungsprozeß immer mehr Salz in die Wand geholt und das sprengt das Mauerwerk, wenn es durch Trocknung kristallisiert.
Fazit: Putz dranlassen, evtl. sogar verputzen, mit dem Ziel ihn später wieder abzuhacken mitsamt dem Salz, das sich dann eben im Putz statt im Mauerwerk abgelagert hat.
c) Nach 30 Jahren gehört ein Haus wieder der Erde, hat ein Fachmann mir gesagt, dann sind die Feuchigkeitssperren hinüber.
Fazit: Man muß eine neue Feuchtigkeitssperre anlegen.
d) Privat haben wir selber aufgebuddelt, mit „Teer“ gestrichen und Noppenfolie gelegt. Erfolg: Die Wände im Keller sind nicht mehr bis zur Decke nass. Drainage hätte laut Fachmann nicht mehr Erfolg gebracht, weil immer auch der Boden unterm Gebäude feucht ist und also direkt von unten Feuchtigkeit aufsteigen wird (so auch bislang bei uns).
Fazit: Die Feuchtigkeitssperre muß sowohl die horizontale Wasserwanderung unterbinden als auch die vertikale!
e) Vorübergehend soll es natürlich auch schön aussehn:
Maja hats: Kalk scheint auch mir ideal. Am besten Sumpfkalk, der schon lange eingeweicht ist, bei Freunden hab ich auch mal ein Haus mit normalem Kalk vom Baumarkt gestrichen (fürn Keller dürfte das reichen). Grundprinzip: relativ verdünnt streichen, so daß man dreimal oder öfter drüberstreichen muß. Der Kalk reißt dann nicht und blättert nicht ab. Die Schicht wird immer etwas durchscheinend sein, aber dennoch bzw. gerade deshalb ästhetischer wirken, weil sie nicht so versiegelt, zugekleistert aussieht.
Wenns richtig gemacht ist, ist auch der Abrieb vernachlässigbar, wobei man im Keller ohnehin nicht an der Wand sitzt. Unsicher bin ich mir, ob man wenigstens zum Trocken der Farbe künstlich mit Heizstrahler arbeitet.
Silikatfarben dürften deutlich teurer sein, zwar auch als dampfdurchlässig bezeichnet, aber für den direkten Wertevergleich bin ich nicht kompetent.
Tschuess, Sven.