Hi,
werde demnächst drei Wochen am Diani Beach verweilen. Mit Kenia habe ich keinerlei Erfahrungen. Worauf gilt es zu achten? Was ist empfehlenswert?
Danke für Eure Informationen.
Ciao,
Romana
Hi,
werde demnächst drei Wochen am Diani Beach verweilen. Mit Kenia habe ich keinerlei Erfahrungen. Worauf gilt es zu achten? Was ist empfehlenswert?
Danke für Eure Informationen.
Ciao,
Romana
Ein paar Tipps, bitte sehr…
Hallo Romana,
Diani Beach liegt etwa 40km südlich von Mombasa. Beim Transfer müsst ihr mit eine kleinen Fähre über einen kleine Meeresarm fahren.
In Kenia sind alle Strände öffentliches Eigentum und daher frei von jedermann zugänglich. Die Hotels liegen direkt an den Stränden und sind von diesen mit einem etwa kniehohen Mäuerchen abgetrennt. Die Händler, die sich immer am Strand rumtreiben, stürzen sich immer auf die blassen Neuankömmlinge und preisen ihnen allerlei Waren (Taschen, Holzschnitzereien etc.)an. Das Hotelgelände ist für die Händler tabu, aber sie kommen immer bis zum Begrenzungsmäuerchen und preisen ihre Waren (viel zu teuer) an. Generell gilt, dass 40% des zuerst genannten Preises ein einigermaßen akzeptabler Touri-Preis ist. Aber mir wäre das immer noch zu teuer. Auch die Hotelshops (kein Feilschen!) sind viel zu teuer. Wenn Du unbedingt was kaufen willst, mach es in der 2. Woche. Wenn Du schon etwas Farbe im Gesicht hast, sinkt schon der Anfangspreis. Am besten geht Einkaufen im Mombasa. Das Handeln gehört da einfach zur Kommunikation dazu und ohne Handeln fehlt auch den Händlern der Spaß.
Es gab (gibt?) früher (vor Aids) jede Menge Frauen, die wegen Sex nach Kenia gefahren sind. Diese werden „Sugar-Mamas“ genannt. Wenn jetzt Frau/en ohne Männerbegleitung allein zum Steine/Muscheln Sammeln am Strand entlang wandert, während der Mann im Liegstuhl liegt (soll vorkommen), dann werden diese sehr schnell von Afrikanern begleitet, die sie in Gespräche verwickeln in der Hoffnung, hier eine „Sugar-Mama“ abzukriegen. Es stürzt sich da nicht gleich eine Horde auf dich, sondern nur ein Einzelner. Das machen die vorher unter sich aus, wer welche Frau anpeilt. Wenn Du ihn loshaben willst, musst Du ihm nur unmissverständlich sagen: „I am no Sugar-Mama“, dann bist du die sofort los.
Generell gilt: Bei Wanderungen am Strand keinerlei Schmuck (Halsketten, Ringe, Armbanduhren) oder sonstige Wertsachen oder Geld mit sich führen. Man kann den Diana Beach gut in seiner ganzen Länge entlang wandern, aber zwischen den Hotels gibt es manchmal so 100m unbebaute Strecken mit Schilf dahinter, und einmal im Monat wird dann so ein unvorsichter Touri überfallen, der sichtbar Wertsachen mit sich führt.
Es kann nur bei Flut im Meer geschwommen werden, bei Ebbe ist es zu flach, aber man kann dann bis zu Riff (ca. 100-200m) rauslaufen, ist aber recht mühsam. Badeschuhe sollten schon sein.
Diani Beach ist aber ein prima Surfgebiet.
Am Nordrand von Mombasa gibt ein eine Holzschnitzer Kooperative, zu denen eigentlich immer ein Ausflug abgeboten wird. Wenn Du sowas kaufen willst, dann bist Du da richtig. Die haben einen sehr großen Ausstellungsraum, eine Riesenauswahl und Festpreise. Da kann nicht gehandelt werden, aber die Preise sind ok. Achtung: die Schnitzereien sind meistens aus Teakholz und werden mit Schuhcreme eingefärbt, die auch dann etwas abfärbt. Eisenholzschnitzereien gibt es wenig, weil der Baum keine dicken Stämme bildet. Man kann sie an der hellen Rinde erkennen, der Rest ist schwarz.
Abzuraten ist von der Dhaufahrt, die immer angeboten ist. Das ist einfach ein Touri-Nepp. Dagegen empfehlenswert, wenn angeboten, ein Ausflug in ein einheimisches Dorf. Da wird einem die örtliche Realität etwas gezeigt, wie die Leute leben, wie sie ihre Häuser vor Termiten schützen etc. Also man bekommt da einen guten Einblick in das Leben der normalen Bevölkerung.
Es gibt jeden Morgen einen Hotelbus, der nach Mombasa reinfährt und gegen Mittag wieder raus. Ich bin immer mit dem öffentlichen Bus gefahren und war eigentlich immer der einzige Weiße im Bus. Der kostete auch nur 1/10 des Hotelbusses. Aber es ist schon etwas her, und ich weiss nicht, wie die Sicherheitslage heute ist. Da fragt ihr am besten eure Reiseleitung, die ja spätestens am 2. Tag eine Einführungsveranstaltung macht. Auch beim Ausflug nach Mombasa keinen sichtbaren Schmuck tragen!
Geld kann man im Hotel umtauschen oder im Mombasa in einer Bank. Bei einem Umtausch in einer Bank bekommt einen wesentlich besseren Kurs (5-10%) gegenüber dem Hotelumtausch.
Bitte auf dem Hotelgelände keine Affen oder Katzen füttern!!!Früher gab es in den Hotels den „5 o´clock tea“ mit Kuchen im Preis incl., aber nachdem die dummen Touris angefangen haben, den Kuchen an die Affen zu verfüttern, ist es jetzt kostenpflichtig. Es ist auch total auffällig: Wenn Affen oder Katzen einen Schwarzen sehen, dann verkrümeln sie sich, auf Weisse gehen sie zu.
Die meisten Leute in Kenia sind sehr arm, und auch Hotelangestellte verdienen nur ca. 50-100 Euro im Monat und unterhalten damit oft eine Großfamilie von 10-15 Köpfen. Womit man ihnen eine große Freude machen kann, ist Kleidung aus Europa. Wir nehmen immer einen Koffer voll noch ordentlicher, aussortierter Kleidung mit und verschenken sie dann an die Hotelangestellten. Da es in Mombasa sehr heiss ist, sollte man sich auf Sommersachen beschränken. Das meiste Trinkgeld bekommen normalerweise immer die Zimmerboys/mädchen und die Kellner. Daher sind wir dazu übergegangen, die Strandwächter damit zu beschenken. Es sind immer 1-2 Strandwächter, mit einem großen Knüppel bewaffnet, die aufpassen, dass keine Unbefugten vom Strand her das Gelände betreten. Man sollte allerdings sich erst einige Tage lang hin und wieder mit ihm unterhalten. Da sich alle Hotelangestellten beim Verlassen des Hotelgeländes einer Leibesvisitation unterziehen müssen, kann man die Sachen den Leuten nicht einfach in die Hand drücken. Man muss dazu ein Schriftstück verfassen, auf dem jedes Einzelteil aufgeführt wird, so etwa: Today, on 5th Jan 03, I have dedicated to Joseph (oder wen auch immer) the following items: 1 Yellow T-Shirt …
Wenn noch Fragen offen sind, melde Dich einfach nochmal.
Gruß
Michael
Hi Michael,
vielen Dank für Deine E-Mail. Leider bestätigt sich manches nun schon, wobei es gibt ja nix Perfektes. Die Freude auf diese Reise ist dennoch groß. Für weitere Fragen werde ich Dich anmailen.
Danke und ciao,
Romana
Hi Michael,
habe eben folgendes gefunden, demnach die Händler am Strand verboten werden sollen. Ob dem nun tatsächlich (schon) so ist?
„Kenias Strände werden in Kurze Beach Boy frei sein
Das langjährige Problem der Belästigung von Touristen durch Beach Operators (Beach Boys) an den Stränden Kenias wird jetzt gelöst werden. In einer konzertierten Aktion mit Regierung, Tourismusverbänden, lokalen Politikern, Interessenverbänden und Beach Operator werden Märkte, die sich nahe der Hotels befinden, für Beach Operators gebaut. Die ersten Märkte am Bamburi Beach und Shanzu sind kurz vor der Fertigstellung. Nach Umsiedlung sind alle gewerblichen Aktivitäten an den Stranden verboten.
Die Kosten für diese Markte werden durch Spenden der gesamten Geschäftswelt an der Küste Kenias und im restlichen Land finanziert, da die Umsiedlung als eine der wichtigsten Maßnahmen ist, um die Strände Kenias wieder für Besucher attraktiv zu machen.
Eine Treuhandgesellschaft (Trust) wird die Gelder verwalten. Der Startschuß der Spendenaktion wird am 6. Oktober 2000 in Mombasas Travellers Beach Hotel durch den Minister für Tourismus, Handel und Industrie K. N. K. Biwott, unterstützt durch die Präsidenten der verschieden Tourismusverbande, gegeben.“
Ciao,
Romana