Kennt jemand diese Apfelsorte?

Wie im Titel schon angegeben: Kennt jemand diese Apfelsorte?

Der Besitzer des Grundstücks den ich fragen könnte, ist leider verstorben. Seine Tocher die das Anwesen derzeit versucht zu verkaufen weiß es nicht.

Der Apfel schmeckt süß-säuerlich und ist extrem saftig. Ich kann mich kaum erinnern jemals einen so leckeren Apfel gegessen zu haben.

Deshalb schließt sich hier gleich die nächste Frage an, wie könnte ich den vermehren? und noch eine, kann man den lagern?

Könnte Cox Orange sein.

Guggel mal nach Alte Apfelsorten, da könnteste fündig werden.

ramses90

Sehen ein bisschen wie Boskopp aus, aber extrem saftig?

Nachdem ich in den letzten Jahren die Züchtung einer neuen Apfelsorte erlebte und mit einem Professor von der Hochschule Oldenburg sprach, der diese Entwicklung begleitete, erlaube ich mir die Behauptung, dass eine solche Aussage nie sicher sein kann.

Über die Jahrzehnte gab es viele Apfelsorten, einige kamen und gingen, einige hielten sich. Es ist praktisch unmöglich, selbst für Experten, einen Apfel anhand nur des Aussehens der Frucht zu erkennen. Und selbst die Beschreibung des Geschmackes sagt nur wenig aus. Denn auch diese, wie das Aussehen, hängt von viel mehr Fakten als nur der Sorte ab.

Selbst eine Gen-Analyse hilft nicht weiter - zu viele Sorten gab es, von denen man nie Proben genommen hatte. Daher wäre die Datengrundlage für Vergleiche zu gering.

Boskopp habe ich selbst im Garten, sieht anders aus und schmeckt nicht im entferntesten so gut wie der.

Nach groben Suchen kommt ihm der Purpurrote Cousinot von der Beschreibung sehr nah.

Das glaube ich Dir gerne, wenn schon die Liste der Apfelsorten in Wikipedia über 8500 Namen von über 6300 Sorten mit über 3000 Bildern des Kulturapfels enthält. Selbst Sheldon hätte seine Mühe damit.

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Kann ich von dem Baum einen Ableger machen?

Das Thema gab es auch schon im vergangenen Jahr und du hast da bereits profunde Antwort bekommen.

Da hast du tatsächlich recht. Hatte ich schon gar nicht mehr auf dem Schirm, ich glaube langsam, Dr. Alzheimer schaut bald bei mir vorbei. :flushed_face: Dabei hab ich noch für 40 Jahre Projekte die ich fertig machen will.

Btw, der Apfelbaum um den es hier ging ist von einem anderen Nachbarn.

Lt “Aprilfisch” aus dem Beitrag in 24 geht das Vermehren bei einer einzigen Kulturapfelsorte: “Cox Orange ist der einzige „anbauwürdige“ samenechte Apfel.” Reicht es dazu Kerne in Töpfe zu stecken und abzuwarten? Wenn ja, kommen dabei grundsätzlich Hochstämme raus?

Hallo Hartmut,

ich tippe mal vorsichtig auf „James Grieve“. Der ist auf unserem Baum zwar heller, aber da gibt es durchaus unterschiedliche Abstufungen.
Leider sind die Bilder und Beschreibung nicht besonders aussagekräftig.
Wie ist die Schale, trocken oder etwas wachsartig?
Wann wurden die Apfel reif, geerntet? Wie ist die Haltbarkeit?
Bei genannter Sorte z.B. nicht sehr lange.

„James Grieve“ kann man pflanzbereit kaufen, da muss man keine Kerne aussäen.

Und übrigens gibt es durchaus Experten, welche fast jede Apfelsorte (eventuell gegen kleines Entgelt) bestimmen können. Musst du dich mal umhören, googeln, ob es das in deiner Nähe gibt. Eventuell gehts auch per Post.

LG💁🏻‍♀️

Hallo Inka,

Vielen Dank ich schau mir den James Grieve mal an. Die Schale ist wachsartig. Das Fruchtfleisch ausgesprochen saftig. Über die Lagerfähigkeit kann ich noch nix sagen. Geerntet habe ich den vorgestern und ich denke das war schon an der Zeit die Äpfel abzumachen bevor sie alle von alleine runterfallen.

Was mir auffiel, wenn der Apfel von etwas befallen war, dann hauptsächlich durch die Blüte ins Kerngehäuse habe ich so in der Art noch nicht oft gesehen.

LG Hartmut

Servus,

James Grieve ist einer der frühesten Äpfel ohne „Frühapfelgeschmack“, der wird bei Euch Mitte September geerntet und wäre jetzt bereits am Fallen oder schon gefallen. Genauso wie Cox Orange ist der ein typischer Bilderbuchapfel, mit roten Backen, aber nicht rundherum rot gefärbt wie der gezeigte. Auch Cox Orange sieht nur in den Hochglanzkatalogen so aus.

Die Maserung und die Größe und Form der Früchte zeigt, dass es um eine der sehr vielen Sorten aus der Gruppe der Renetten geht, wahrscheinlich eine der vielen Roten Renetten. Im modernen Fernstreckenfrachten- und Selbstbedienungszirkus findet man kaum mehr welche (die Pillnitzer Pinova geht aus Renetten hervor, immerhin!), aber wegen der vielen schönen Aromen sind allerlei Renetten noch im Liebhaberanbau in Hausgärten erhalten.

Nichts aus Samen probieren, auch weil das für die uns verbleibende Lebenszeit schlicht zu lange dauert - Martin Luther spricht nicht vom Säen, sondern vom Pflanzen eines Apfelbaums, selbst wenn morgen die Welt unterginge. Vor allem aber, weil völlig ungewiss ist, welche Eigenschaften ein Sämling von seiner Mutter erbt.

Ableger allefalls als Notlösung, um den Baum sozusagen provisorisch in Deinem eigenen Zugriff zu erhalten - wer weiß, wer demnächst Nachbar sein wird! Nicht aber um einen Baum daraus zu ziehen - alle Kultursorten von Äpfeln sind „für sich alleine“ nicht besonders vital oder auch, im Gegenteil, wachsen übers Dach, bevor sie dran denken, Blüten anzusetzen.

Ich täte wegen der Gartensituation eine mittelstark wachsende Unterlage wie MM106 oder M4 setzen und nach vielleicht zwei oder drei Jahren per Okulation Reiser von dem Baum draufveredeln lassen - hier wirklich (von einem lokalen Pomologen) lassen: Okulieren sieht bei Jutjuub so einfach aus, aber es ist sehr schwer und braucht viele Mißerfolge, wenn man die aufokulierten Reiser anwachsen und blühen sehen möchte. Auch um das Kopulieren einigermaßen zu beherrschen, braucht es eine Menge „verlorenes“ Material.

Wenn es darum geht, den Baum schlicht so lange zu erhalten, bis eine gepflanzte Unterlage weit genug zum Aufveredeln ist, kommen Ableger schon in Frage.

Und: Wenn Du kurz entschlossen in den Süden fahren möchtest - noch bis 27. Oktober ist die weithin bekannte Apfelsorten-Ausstellung im Bauernhausmuseum Kürnbach (zwei Schritte vom Bahnhof Schussenried weg) geöffnet!

Schöne Grüße

MM

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– und übrigens: Die Gewürzluike auf meinem „Gütle“ hat dieses Jahr erstmals in Volltracht gestanden - es ist in den letzten 64 Jahren glaub ich noch nicht vorgekommen, dass mich ein Baum glücklich gemacht hat! Sie hatte vermutlich mitgekriegt, wie ich mich hier über sie geäußert habe. Moral: Ma muaß bloß schwätza mit de Leid…

MM

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Die heißen “Pomologen”. Und es gibt sogar einen Pomologen-Verein.

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  • die Apfelausstellung 2025 in Kürnbach endet bereits morgen 26.10. - vielleicht ist das eher was zum Vormerken für 2026, es gibt nämlich jedes Jahr zwei oder drei Termine, zu denen ein Spezialist für „alte“ = aus der Hopplahopp-Mode gekommene Apfelsorten mitgebrachte Äpfel der Sorte nach bestimmt. Freilich ist er Experte genug, dass er es auch sagt, wenn eine Sorte sich nicht (mehr) zweifelsfrei bestimmen lässt.

Die Termine 2026 wird es hier zu sehen geben.

Schöne Grüße

MM
der das Kürnbacher Strohdachhaus bereits gekannt hat, als es noch ganz alleine dastand, dafür aber schwäbisch und nicht friesisch eingedeckt war

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Kennst du die App picturethis? Die ist richtig gut, wenn du Pflanzen bestimmen möchtest. Probier es einfach mal aus. Die liegt zwar nicht immer richtig aber hilft schon gut weiter in der kostenlosen Variante!

Hat meine Frau mit einer App gemacht von innen und außen. beide Male hat die App Fuji ausgespuckt.Kann ich mir nicht vorstellen, die Lage ist nicht so besonders warm wie sie die Sorte lt. Wiki benötigt.

Das ist für nächstes Jahr fest vorgesehen! Super was die dort alles anbieten!

Gruß Hartmut

Typische Antwort eines kinschdlichen Depps - Fuji zeichnet sich dadurch aus, dass er in sehr verschiedenen Färbungen auftreten kann, d.h. fast jedes Bild von einem Apfel kann vielleicht auch irgendwie Fuji sein.

Alles andere spricht dagegen, dass das ein Fuji ist.

Schöne Grüße

MM

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Wobei das Bestimmen von Pflanzen(arten) und das Bestimmen von Obstsorten ziemlich verschiedene Dinge sind.

Alleine anhand eines maschinellen Vergleichs von Bildern kann man ganz bestimmt keine Apfelsorten (nicht: -arten!) bestimmen - selbst wenn diese Äberäbäbäpp solche Schätzchen wie den Danziger Kantapfel, den Brettacher, den Jakob Fischer, den Luikenapfel und die Gewürzluike (ja, das sind zwei verschiedene Sorten) und den Öhringer Blutstreifling kennen sollte.

Ganz unabhängig davon verschenkt man mit einer solchen maschinellen Bestimmung von Pflanzen die Kenntnisse in botanischer Systematik und deren Gliederung anhand äußerer Merkmale, die man sozusagen „ganz automatisch“ mitkriegt, wenn man mit dem Schmeil-Fitschen arbeitet - auch wenn das zu Beginn ziemlich zäh ist: Das wird bald leichter, und dann hat man (im Gegensatz zu irgendwelchen aus dem Augenblick geborenen Herumwischereien) wirklich etwas davon.

Schöne Grüße

MM