Kennt jemand eine gute Disziplin Sportart?

Hallöchen,

mein Sohn hat seit Jahren ADHS, was von verschiedenen Psychologen/Psychater Diagnostiziert wurde.

Nun suchen wir einen Verein den er beitreten kann, allerdings hat er große Probleme zu teilen und mit anderen Kindern Brutalfrei zu spielen. Wir suchen nun eine Sportart in der er Disziplien lernen muss und lernt sich auch mal was von Respektpersonen sagen lassen zu müssen. Ausserdem wollen wir erreichen, das er mit anderen Kindern spielen kann, ohne den Macker spielen zu müssen und ohne das wir uns Gedanken machen müssen, ob er wieder was anstellt.

Kennt jemand eine Sportart in der er diese Sachen lernen kann und er auch dort gefordert wird???

Danke im voraus für reichliche Antworten :smile:

LG

Manu

Radfahren.

Das machen wir ja schon immer mit meinem Mann und ich, aber wir suchen halt jetzt nen Verein, in dem er auch mal unter andere Kinder kommt. Er ist übrigens 9 :smile: hatte ich eben vergessen zu schrieben…

Fußball.

Disziplin,
Einzelinitiative,
Teamgeist
und
Konzentration

ist gefragt.

Oder Handball.

Hallo!

Ich würde es mit Karate probieren. Aber bei der Wahl des Vereins achtgeben, es gibt „Haudrauf“-Clubs und solche, die auch die Philosophie des Karate richtig rüberbringen.

mfg
N.

Hallo Manu,

hmm - ich würde jetzt mal ganz eigenkühn behaupten, dass er das in jeder Sportart lernen kann.

Aber ich glaub, da wichtigste ist, dass er diese spezielle Sportart auch lernen möchte. Gerade mit 9 Jahren weiss man das doch, oder? *grübel* Natürlich könntet Ihr versuchen dies oder das schmackhaft zu machen, aber entscheiden muss er selber *find* Von den ganz reinen Mannschaftssportarten (wie eben Fussball, Handball und Co.) würde ich aber vielleicht zunächst abraten, ich finde in Eurem Fall sowas wie Kampfsport (das wurde ja schon erwähnt) oder eben Schwimmen, Radfahren, Tennis bevorzugen. Also Sportarten, bei denen er nicht auf eine Mannschaft „angewiesen“ ist aber wo es unter Umständen die Möglichkeit gibt, in einem Mannschaft zu gehen (sorry, ich ahne nicht, wie das bei den Kampfsportlern ist *g* das bezog sich mehr auf Tennis und Co).

*wink*

Petzi

Fußball.

.

Fussball hat er auch schon gemacht…es gab in den Verein noch nie so viele verletzte wie in der Zeit mit meinem Sohn :smile:

Aber Handball finde ich auch gut…

Danke Dir

Vielen Dank,

eine sehr hilfreiche Antwort…

Ich glaube mit Tennis oder Schwimmen komme ich bei meinem Sohn gut an… :smile:

Vielen Dank

Hallo,

auch
-Tischtennis
-Federball
-Leichtathletik
Auch Judo ist ne gute Sportart zum abreagieren!

Halt ne Sportart wo er alleine kämpfen muss, aber wenn es mal nen Teamwettberwerb gibt(Doppel oder Staffellauf z.B.), er nicht so viele Mannschaftsmitglieder „verhauen“ kann :smile:)))

Aber fragt ihn doch was er so gerne machen würde, vielleicht ist da auch schon was dabei was in diese Richtung geht.

VG René

Hallo,

ich kenne mich mit AHDS nicht aus. Ich weiß nicht, ob ein Sport, bei dem er sich „auspowert“ besser ist als ein ruhigerer Sport.

Mir viel spontan Bogenschießen ein. Wir hatten bei uns im Verein mal Kinder, die sehr unruhig waren. Sie wurden tatsächlich ruhiger beim Training.

LG IA

Hallo,

mir fallen da spontan zwei sachen ein:

reiten

der umgang mit tieren hilft vielen adhskindern. eine freundin von mir ist reittherapeutin,und was die bei den Kindern erreicht ist unglaublich.

Leichtathlethik

Der Vorteil ist, das man nicht zuuuu viel im Team arbeitet, die eigene Leistung bewertet wird, und man trotzdem disziplin lernen muss.

liebe grüße

brenna

Boxen owt!
owt

Moin,

Kennt jemand eine Sportart in der er diese Sachen lernen kann
und er auch dort gefordert wird???

eigentlich sind (fast) alle Budōkünste geeignet.
Fast, wenn man auch außerjapanische Kampfkünste einschließt, weil speziell bei den chinesischen sich (oft) ein kommerzielles System entwickelt hat, das den tieferen Sinn des Budō zugegenläuft.

Gandalf

Hallo,
bei uns (in Berlin) gibt es Judo-Kurse für ADHS-Kinder. Judo fördert sowohl die geistige als auch die körperliche Konzentration. Die Kinder lernen Verantwortung zu übernehmen und Fair Play zu praktizieren.

Eine weitere Sportart, die mir spontan einfällt ist reiten. Da gibt es auch speziell für ADHS-Kinder therapeutisches Reiten.

Super sind natürlich auch Mannschaftssportarten - aber das geht nur, wenn sich die Trainer mit „schwierigen“ Kindern auskennen und bereit sind diese mitzutragen. Sonst gehen diese Vereine eher davon aus, dass die Grundzüge der Teamarbeit von den Kindern verstanden werden und ein Kind, was es noch nicht gelernt hat, bzw. aufwendigere Wege braucht um es zu lernen, fliegt da ganz schnell raus.

Viele Grüße

Ich würde mal für Boxen plädieren, wenn er einigermaßen sporlich ist.

Hallo,

Sport ist sicher eine gute Idee. Wichtig ist dabei in erster Linie - wie bereits in einem anderen Post erwähnt, dass das Kind grundsätzlich Lust darauf hat. Bei einem „echten“ ADHS-Kind ist aber durchaus verstärkt zu erwarten, was grundsätzlich bei allen Kindern passieren kann: Dass diese Lust schnell nachlässt, wenn sich die ersten Schwierigkeiten/ Konflikte einstellen. Deswegen macht es meist Sinn, nicht so schnell aufzugeben, wenn die Unlustbekundungen auftauchen. Mindestens 10 Monate (ein Schuljahr) sollte man einer Sportart schon geben, bevor man die Entscheidung trifft, sie wieder sein zu lassen.

Mit Mannschaftssportarten sind echte ADHSler nicht selten überfordert. Ihnen fehlt häufig die Fähigkeit, das komplexe Mannschaftsgeschehen ausreichend zu überblicken und Spielfolgen differenzieren zu können. Auch die Lautstärke (besonders in der Halle) führt schnell zu einer Reizüberflutung. Am Ehesten wären hier noch Torwart-Positionen denkbar.

ADHS-Kinder verfügen meist über eine ausgeprägte Schnellkraft bei gleichzeitig fehlender Kraft und Ausdauer. Nicht selten gibt es auch Probleme mit dem Gleichgewicht. Darin liegt einer der Gründe, warum diese Kinder oft wenig Erfolgserlebnisse im Sportbereich oder (im Zusammenhang mit mangelnder Impulskontrolle) ein hohes Unfallrisiko bei bestimmten Sportarten haben. Aufs Trampolin oder an Turngeräte sollten ADHS-ler besser nicht.

Ob Kampfsportarten hier das Richtige sind, muss man - zumindest aus physischer Perspektive - sicher ebenfalls diskutieren. In Bezug auf soziales Verhalten - Jeder arbeitet mit Jedem - und Disziplin sind Kampfsportgruppen, so sie gut geführt sind, möglicherweise aber dennoch eine Option.

Boxen führt aufgrund der fehlenden Kraft und Ausdauer schnell zur Frustration. Leichtathletik (Werfen, Springen, Sprinten) hingegen wird durch die hohe Schnellkraft oft sehr erfolgreich betrieben.

Gut geeignet für ADHS-Kinder sind auch Schwimmen, Reiten, Badminton oder Tischtennis. Reiten allerdings eher im heilpädagogischen Bereich, da die Auswahl der Pferde eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. „Normale“ Schulpferde sind nicht immer die richtigen Partner für Kinder mit hoher Impulsivität. Auch erfordert „richtiges Reiten“ eine Menge Kraft, woran ADHS-Kinder stärker scheitern als andere.

Mit Vorsicht zu genießen sind Rad- und Inlinefahren, da auch hier die Kombination von Schnellkraft und Impulsivität gefährlich werden kann, wenn der Straßenverkehr hinzukommt.

Zirkuskünste sind - mit Ausnahme von Jonglieren - eher nicht geeignet.

Natürlich können das nur Richtlinien sein. Es wird immer Kinder geben, die dennoch mit bestimmten Sportarten gut (oder gar nicht) zurechtkommen. Dies hängt allerdings nicht zuletzt auch damit zusammen, dass bei weitem nicht überall ADHS drin ist, wo’s draufsteht.

Ich persönlich halte diese Verhaltensweisen

… allerdings hat er große Probleme zu teilen und mit anderen Kindern Brutalfrei zu spielen.

z.B. nicht für ADHS-typisch. Ebensowenig wie ich diese Notwendigkeit

… und lernt sich auch mal was von Respektpersonen sagen lassen zu müssen.

einem klassischen ADHS-Problem zuschreiben würde.

Schöne Grüße,
Jule