Keramikoberteil gegen Gummidichtung austauschen?

Hallo.

In meinem Badezimmer-Wasserhahn ist ein Keramik-Oberteil verbaut und gehört so bald wie möglich ersetzt. Ich schiebe den Kauf jedoch bereits seit Wochen vor mir her. Zu unterschiedlich sind die Preise und Rezensionen. Die Preise beginnen bei knapp 3 € für ein Bulgarien-Oberteil und hören bei 50 € für ein deutsches Markenprodukt noch lange nicht auf.

Mein Wunschpreis liegt zwischen 10 und max 15 €. Doch dafür bekomme ich bereits Baumarktware. Grohe fängt so bei 22 € an, und es nicht gewährleistet, dass sie in meine Armatur passen. Ich überlege, ob ich auf Gummi umstelle. Für 12 € gibt es bereits ein Grohe Oberteil und man hat ein paar Zehntel „Dichtungsreserve“. Soll heißen, bei Keramik gibt es nur Hopp oder Top, also dicht oder undicht. Gummi dagegen hat noch ein paar Reserven in der Hinterhand, so meine Erfahrungen mit beginnender Undichtigkeit.

Passen Oberteile mit Gummidichtung längenmäßig in Armaturen, in denen vorher Keramikoberteile verbaut waren?

Gruß, warsteiner

Nein.
Jedenfalls nicht „per se“.
Die Armatur hat idR. keinen „Sitz“ für die Gummidichtung eines Standardoberteils.

Kermaikoberteile sind nicht „genormt“.
Da kocht jeder Armaturenhersteller sein eignes Süppchen bezüglich Baulänge und Durchmesser der Kartusche.
Alleine nur das Ansetzgewinde ist mit G1/2" (oder G3/4" bei grösseren Armaturen) meistens einheitlich.

Auf der sicheren Seite ist man hier nur mit einem Orignialteil des Herstellers.

Je nach Prämisse kauft man Billigware, die man alle paar Jahre komplett erneuert oder Markenware, wo man über viele Jahre (meist Jahrzehnte) Ersatzteile bekommt, die allerdings gerne so teuer sein können, wie eine komplette Billigarmatur.

Ein Keramikoberzeil kann man ganz leicht zerlegen, reinigen, leicht einfetten und wieder zusammenbauen. Das funktioniert immer und kostet gar nichts und Du hast Ressourcen gespart und die Umwelt geschont.

Danke euch beiden. Dann bleibt es zumindest bei Keramik. Dass man sie zerlegen kann, wusste ich nicht, dachte immer, die Teile werden alle irgendwie zusammengepresst. Neu für mich war bis vor kurzem auch, dass man sie vor dem Einbau einfetten sollte. Ein amazon Rezensent hat das ganz beiläufig erwähnt. Dann werde ich mir mal was besorgen.

Das betrifft auch nicht die Keramikscheiben( neu wären die ja entsprechend vorbereitet) .
Man soll am unteren Ende der Kartusche die kleinen Silikondichtringe um die Wasserzulaufkanäle (fest angebracht, nicht lose) mit einem Spezialfett (manchmal in Minitube beiliegend) fetten.
Das ist ein für Trinkwasser zugelassenes Fett nach DVGW-Zulassung. Es ist lebensmittelecht und somit ungiftig.

ich würde Dir nicht raten, eine undichte Kartusche zu zerlegen. Die sind nicht dafür konstruiert. Es sind mehr Teile als gedacht, und der Plastikkäfig der alles zusammenhält kann leiden.

Richtig, zumal die keramischen Elemente einem Verschleiß unterliegen, der mit ein wenig Fett nicht zu kompensieren ist.

Danke für den hilfreichen Hinweis, hab` ich beim letzten Wechsel vor einigen Jahren nämlich nicht gemacht.

Wieso Kartusche?
Es war von Keramikoberteilen die Rede. Und die kann man sehr gut zerlegen.
Bei manchen billigen Kartuschen kann das anders sein. Aber, wenn es nicht dicht wird, dann kann man immernoch ein neues Ventil (bzw. Kartusche) einsetzen, wo ist also hier das Problem? Das man ein defektes Ventil kaputt gemacht hast?

Übrigens sind nach meiner Erfahrung alle Keramikventile einbauseitig gleich. Nur der Drehstift auf der nicht eingeschraubten Seite kann ziemlich unterschiedlich sein, so dass die vorhandenen Drehgeiffe nicht draufpassen könnten. Das muss man also vorher checken bzw. ausmessen.
Außerdem gibt es halb- und viertelschliessende Keramikoberteile.

Ich wollte gerade noch einen Absacker bringen und fragen, in wie fern sich die Oberteile unterscheiden. Aber du hast das ja bereits mit deiner Antwort erklärt. Zur Zeit habe ich 2 verschiedene Oberteile drin. Erkennt man daran, dass die Drehgriffe nicht gleich tief auf den Aufnahmen sitzen. 2 mm Unterschied dürften es sein. Optisch ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber zu 100 % funktionell. Schätze, ich werde beide austauschen, der andere fängt auch so langsam an. Was du über halb- und viertelschließend schreibst, oh ja, da habe ich beim ersten Austausch nicht drauf geachtet. Einer schließt mit 90°, der andere mit 180°. Na ja, gibt schlimmeres…