Dazu habe ich mal in ner Zeitschrift
gelesen, daß der Athlon XP 2600+ Barton mit einem geeigneten
Board und guter Kühlung (ist bereits vorhanden) auf wenigstens
3200+ Niveau angehoben werden kann.
Jetzt höre ich aber immer wieder, daß die neuen CPU-
Generationen nicht mehr zu übertakten sind, da ihr „Kern
gelockt“ sein soll. Was ist dran?
Ja, alle aktuellen Athlon XP - CPU’s mit Barton-Core haben eine Multiplikatorsperre. Übertakten geht somit nur per FSB-Takt. Hierzu ist der Athlon XP 2500+ vermutlich besser geeignet, als der 2600+, da er einen Ausgangstakt von 1833 MHz bei 166 MHz FSB-Takt hat. Erhöht man den FSB- und Speichertakt synchron auf 200 MHz, was bei allen aktuellen Boards problemlos möglich ist (DDR400/ PC3200 - Arbeitsspeicher vorausgesetzt), hat man quasi einen Athlon XP 3200+ (2200 MHz @ 200 MHz FSB-Takt). Das ist meist ohne oder mit wenig Spannungserhöhung möglich und die Leistungsfähigkeit von Speicher und Mainboardchipsatz (asynchrone Taktung = Leistungsverlust) wird voll ausgeschöpft.
Sollte es dennoch gehen, könnt ihr mir zufällig ein Board
empfehlen, welches ein Overclocking am besten unterstützt? Hat
irgendjemand eventuell schon Erfahrungen mit verschiedenen
Boards gehabt?
Es sind alle Boards der großen Markenhersteller mit nVidia nForce2 Ultra- oder VIA KT880 - Chipsatz sehr gut geeignet. Boards mit anderen Chipsätzen mit geringen Einschränkungen (weniger Leistung, kein fester FSB/PCI-Teiler) auch. Auf billige OEM-Boards (ECS Elitegroup, ASRock, PC Chips) sollte man verzichten, da hier die benötigten Einstellmöglichkeiten (FSB-/Speichertakt, Vcore, Vdimm) nicht vorhanden oder stark eingeschränkt sind und die Boards aufgrund ihrer billigen Bauweise (temperaturempfindliche ElKo’s, schlechte Signalstabilität) beim OC oft zicken.
Zwei Tips: Sehr günstige Sockel A - Boards, die trotzdem hochwertig und gut OC-geeignet sind, sind das Shuttle AN35N (erstklassige Verarbeitung!) und das ABIT NF7, beide kosten ca. 50 - 60 EUR.
Ich hab bei Ebay diesen CPU gefunden:
Model: AMD Athlon XP 3200+ Barton
Operating Frequency: 2.2GHz
FSB: 400MHz
Cache: L1/128K; L2/512K
Process: 0.13Micron
Kann man hier noch Leistung rausholen? (oder ist der definitiv
gelockt?(Wieder mit einem geeigneten Board? - Wenn ja, welches
Board?
Der ist definitiv gelockt. Du kannst sicher noch etwas Leistung rausholen, wenn du eine gute Kühlung hast, und dein Speicher Taktraten jenseits der 200 MHz stabil schafft. Viele hochwertige PC3200 - Module mit deversen 5ns-Chips von Micron, Winbond (die legendären BH-5) oder Samsung schaffen mit etwas Spannungserhöhung ~ 220 MHz.
Wenn du Taktraten weit jenseits der 2,3 GHz erreichen willst, solltest du aber zu einer Notebook-CPU der Athlon XP-M - Reihe (Athlon XP-M 2500+/2600+, 1,35 - 1,45 Volt, 47 Watt TDP) mit Barton-Kern greifen. Die sind günstiger und wesentlich besser zu übertakten als der Athlon XP 3200+ und definitiv nicht gelockt. Bis zu 2,5 GHz sind mit Luftkühlung drin.
Ich habe momentan einen athlon xp 1800+.
Sind die Leistungsunterschiede eigentlich so markant, daß es
sich lohnt, 200€ für einen neuen Chip und ein mobo auszugeben?
(400MHZ FSB DDRAM steht zur Verfügung) oder sollte ich besser
noch warten, bis ich weder Netzteil (BTX soll ja jetzt kommen)
noch Gehäuse, noch Festplatte noch meinen 400MHZ DDRAM mehr
nutzen kann? (ich weiß das ist eine philosophische Frage) Was
habt ihr für Erfahrungen gesammelt?
Kommt drauf an, was dein Athlon XP 1800+ für einer ist.
Gerade von dieser CPU gab es Exemplare, die sich phänomenal übertakten lassen, da es sich um Spitzen-kerne handelte, die aus Nachfragegründen downgelabelt wurden. Die Athlon XP 1800+ mit T-Bred B - Kern und dem JIUHB DLT3C - Stepping (1,5 Volt) sind unlocked und schaffen mit moderaten 1,65 V Vcore fast durch die Bank Athlon XP 3200+ - Niveau. Ich habe selbst einen solchen Prozessor, 11x200 MHz @ 1,65 V ist kein Problem.
Mit einem Athlon XP-M 2600+ mit 2500 MHz bist du natürlich nochmal einen ganzen Zacken schneller unterwegs, damit stellt du leistungsmäßig sogar den modernen Athlon 64 3200+ kalt.
Die Frage ist halt, ob du soviel Leistung überhaupt brauchst, dass du jetzt nochmal >200 EUR (Kühlung nicht vergessen, mitzurechnen, sind auch 30 - 50 EUR!) inverstierst, ohne die Vorzüge eines neuen Systems genießen zu können. Wenn du sowieso Board und Prozessor ersetzen willst und geeigneten PC3200-RAM schon hast, könntest du gleich noch 100 EUR drauflegen und auf einen modernen Athlon 64 (Winchester auf Sockel 939 - Board) aufrüsten: mit halbem Stromverbrauch bei gleicher Leistung, CPU-Energiemanagement, 64bit-Fähigkeit, Hardwareschutz vor Virencode, 4 x S-ATA RAID, GB-LAN und W-LAN OnBoard, Hardwarefirewall (mit nForce3 250), 8 Kanal-Sound, Firewire etc. pp.
Angenommen, ich drehe an der FSB Schraube ein bißchen rum. Was
sagt der RAM eigentlich dazu, wenn er plötzlich 420 MHZ FSB
angeboten bekommt? (oder hat das nichts miteinander zu tun
(unterscheiden sich also CPU FSB vom RAM FSB?))
Bei guten Boards kannst du im gewissen Rahmen FSB- und Speichertakt unabhängig voneinander verstellen. Meist gibt es aber Einschränkungen, so sind meist nur gewisse Kombinationen (Teiler) möglich und der FSB-Takt darf ziemlich sicher nicht höher sein, als der Speichertakt.
Außerdem bringt eine asynchrone Einstellung von FSB und Speichertakt gerade auf dem schnellsten Sockel A - Chipsatz nForce2 Ultra starke Leistungseinbußen. Darum besser synchron takten.
Ob dein Speicher eine moderate Takterhöhung mitmacht, hängt von seiner Qualität und den verbauten Chips ab. Schneller PC3200-RAM von GeiL, Corsair, Kingston, Micron, OCZ, TwinMOS und anderen Markenherstellern schafft u.U. locker 10 - 15% Takterhöhung. Wenn der Speicher dabei instabil wird, kannst du auch versuchen, ihm mehr Spannung zu geben (~ 2,7 Volt) und die Timings zu reduzieren.
Gruß, Jesse