Fusion in der Zukunft…
Hi Rossi
- Uran geht nicht so schnell aus, reicht noch wenigstens 100
Jahre…, ich frag mich wirklich, woher diese Ansichten
kommen, das demnächst Schluss ist.
Ähem, wenn ich mir die Fortschritte in der Fusionstechnik so
anschaue, ist 100 Jahre wenig Zeit 
Na ja, 100 jahre ist ja auch das MINIMUM, sehr wahrscheinlich reicht U noch viel viel länger, es gibt blos keine ordentliche Evaluierung dazu…
100 Jahre sind verdammt lang, wir wussten vor 100 Jahren noch nicht mal, das so etwas wie Kernfusion überhaupt möglich ist.
By the way, Eine der grössten U-minen der Welt hat schwer zu kämpfen, wg dem starken Preisverfall für U am Weltmarkt.
Es wird blos immer teurer, das Zeug zu fördern…
Genau hier liegt das Problem. Es geht nicht darum, ob und wann
wir im Dunkeln sitzen, sondern darum, ob in 20-50 Jahren
Energie so teuer ist, dass sich nur noch die westliche Welt
Energie leisten kann.
In den letzten 20 Jahren sind die Energiepreise am Weltmarkt effektiv gefallen. Selbst bei einer Verdopelung des Preises für Öl wäre keine sig. Auswirkung auf die Weltwirtschaft zu erwarten (hatten wir nämlich schon mal…)
- Ob ein Fusionsreaktor wirtschaftlich zu betreiben ist, ist
vom MARKT abhängig, sprich vom Strompreis.
Meine Rede. Nur sollte man sich aber vor einer
Produktentwicklung (Fusionsstrom) überlegen, oder sehe ich da
was falsch?
Das ist richtig, aber wenn ich noch gar nicht weiss, was das Ding eigentlich kostet, habe ich mit einer Evaluierung ein gewisses Problem. Wieviel ein Produkt wirklich kostet, kann man erst abschätzen, wenn ein funktionierender Prototyp steht, bzw ein Vorgängermodell vorhanden ist. Das klappt bei Autos, aber noch nicht bei der Kernfusion. Ich meine, von einem Dampfauto wurde auch erst ein Prototyp gebaut, bis man drauf kam, das es nicht praktikabel ist.
Danke übrigens für die Argumentationshilfe 1-3. Daraus folgt
eingentlich ganz klar die Erfordernis eine Erfolgskontrolle
und Wirtschaftlichkeitsrechnung beim ITER-Projekt.
ITER ist ein FORSCHUNGS- und nicht ein Wirtschaftliches Projekt, Bei der Art Rechnung könntest du einen Gutteil der Uniinstitute aller Art einfach zusperren, da sie auf absehbare Zeit nichts Gewinnbringendes produzieren werden.
- ITER ist ein Grossforschumgsprojekt, um die Machbarkeit
überhaupt zu untersuchen, sprich lässt sich eine kont
Kernfusion aufrechterhalten, da gibt es noch riesige Probleme
Aha, also doch ein death-march?
Woher willst du das so genau wissen?, Bei vielen, eigentlich allen neuen Technologien gab es grosse Probleme, siehe Raketentechnik, wieviele dieser Dinger sind den Leuten um die Ohren geflogen…
Bei der Art von Argumentation würden wir immer noch in der Höhle sitzen, (um es jetzt mal überspitzt zu formulieren)
mit der Stabilität der Magnete, dem kontinuierlichen
Injektionssystem usw, sowie sicherlich einen Haufen Probleme
Oho, das nach ich weiß-nicht-wievielen Jahren? Kann man diese
Probleme dann überhaupt lösen?
Ich bin kein Techniker, woher soll ich das wissen. Dennoch bin ich zuversichtlich. Z.B.Wieviele Jahre wurde Windkraft als unsinnig belächelt (mit guten Gründen), und dann erfindet einer den getriebelosen Windgenerator, und schon läuft das Geschäft…
die noch gar nicht erforscht werden konnten,da es einen kont.
arbeitenden Reaktor noch gar nicht gibt… D.H. hier wird
tatsächlich noch z.T. technologische Grundlagenforschung
betrieben.
He, das war jetzt ein rhetorischer Trick:
„technologische Grundlagenforschung“ ist nur ein umständliches
Synonym für angewandte Forschung 
Es gibt einen feinen Unterschied zwischen „technologischer Grundlagenforschung“ und „Produktentwicklung“: Wenn ich ein Produkt entwickle, müssen nur noch technische Details (!) gelöst werden. Technol. Forschung bedeutet, einen Weg in das Unbekannte zu beschreiten, ich weiss def. nicht, was mich erwartet. Das finanziell abzuschätzen ist schlichtwegs unmöglich.
Das Verlangen nach einem „Erfolg“ bis zu dem und dem Termin
ist eine typische betriebswirtschaftliche „Short Time“
Rechnerei, die bei einem derartigen Projekt fehl am Platze
ist, da die Technologie noch bei weitem nicht ausgereift ist.
Njet, es ist eine Frage, wie Meilensteine definiert werden.
Gerade bei langfristigen Technologieprojekten sind sie
unabdingbar. Oder soll man 20 Jahre auf ein totes Pferd
setzen?
Jaa, aber ist es tot? Nur weil es mit der derzeitigen Technologie Probleme gibt, soll man so ein vielversprechendes Projekt abbrechen…
Es ist sozusagen ein High Risk, High Win Szenario, Der Weg ist alles andere als sicher, aber der Gewinn, der am Ende steht, kann gewaltig sein.
Und, nicht zu vergessen: Verringerung der Abhängigkeit von
Ausländischen Rohstoffquellen, (Deuterium durch
Meerwasserdest., Tritium durch Neutronenbestrahlung von
Lithium, gibt es viele nicht genutzte Lagerstätten in Europa.)
Auch noch so ein Wunsch. Dafür muß man die Teile für den
Reaktor ja auch irgendw kaufen.
Das ist kein Wunsch, das ist eine schlichte Tatsache. (Li-Pegmatite gibt es einen ganzen Haufen)
Und die Fusionsreaktoren werden wohl kaum in Saudi-Arabien gefertigt werden…
By the way, ob Chlatrate jemals wirtschaftlich genutzt werden
können, steht in den Sternen, die Forschung ist da noch in den
Anfängen…
Aber es wird wohl schneller als bei der Fusion klar sein, ob
diese Energiequelle nutzbar ist. Nur etwa 10 Mio in diese
Forschungrichtung und wir wissen mehr …
Es WIRD ja geforscht, schau mal bei http://www.geomar.de
Die führen ziemlich kostenintensive Untersuchungen durch, mit 10 Mio sind wir da schon LÄNGST dabei.
Gruss
Mike