Hallo!
Aber müsste z.B. der U-235-Kern nach Aufnahme des Neutrons
nicht gerade durch diese Paaranordnung der Spins stabiler
werden? U-236 wäre ja dann ein gg-Kern, die Halbwertszeit
liegt aber mehrere Größenordnungen unter der des U-235-Kernes
(Wikipedia:Uran).
Warum U235 stabiler ist als U236 im Grundzustand, kann ich Dir auch nicht erklären. Bei der Kernspaltung entsteht jedoch durch Neutroneneinfang ein angeregter U236-Zustand. Man kann es sich vorstellen wie ein Wassertropfen, der nicht immer kugelförmig ist, sondern in seiner Form zappelt (mal kugelrund, mal oval, mal hantelförmig, …). Durch diese Schwingungen werden die nuklearen Bindungskräfte herabgesetzt und ein Zerfall wird viel, viel wahrscheinlicher. Deswegen macht das U236 in der Kernspaltung auch keinen Alpha-Zerfall durch (wie das U235), sondern Spontanspaltung.
Mit dem was ich Dir geschrieben habe, lässt sich aber verstehen, warum der U235-Kern sehr bereitwillig ein Neutron einfängt.
Außerdem muss bei der rein energetischen Betrachtung natürlich auch berücksichtigt werden, wie energetisch günstig die potenziellen Spaltprodukte sind.
Und wie wirken sich diese Spinpaare denn auf die Spaltung aus?
Lässt sich damit denn auch erklären, warum die Spaltung nur
mit thermischen (also relativ langsamen) Neutronen einen
beträchtlichen Wirkungsquerschnitt hat?
Ich habe mir das einfach immer so erklärt, dass schnelle Neutronen einfach eine zu hohe Energie haben, um schnell anhalten zu können. Wenn man zu schnell fährt, verpasst man gerne mal eine Einfahrt 
Ob das jetzt auch die korrekte Erklärung ist, oder ob ich da zu mechanistisch gedacht habe, kann ich Dir nicht sagen.
Danke und ich hoffe ich stelle nicht zu verwirrende Fragen 
Quatsch! Deine Fragen sind sehr präzise.
Michael