Hallo,
ich hatte als Anlage zu einer eMail eine Geschichte mit Engeln zugeschickt bekommen, die ich öffnete u. las… inzwischen jedoch gelöscht/entfernt habe.
Was ist von dieser Geschichte zu halten?
Darin wird von zwei Engeln berichtet, die auf der Erde unterwegs sind und sich für die Nacht eine Herberge suchen. Bei der einen Familie wird ihnen nur der ungemütliche Keller angeboten, in dem Engel A ein Loch entdeckt und heimlich verschließt. Warum er das tut, verrät er erst später.
In der zweiten Nacht bekommen sie bei einer anderen Familie das schöne Schlafzimmer zur Verfügung gestellt, dessen wertvolles Schaaf just in dieser Nacht stirbt, worüber die Familie natürlich sehr traurig ist.
Engel B ist empört und stellt Engel A zur Rede: wie konnte er den Tod des Schaafes zulassen? Daraufhin Engel A: die Dinge sind nicht so wie sie scheinen. Im ersten Haus im Keller sah er Gold in dem Loch, welches er der Familie aufgrund ihrer Ungastlichkeit vorenthielt. Daher verschloß er es.
Im zweiten Fall wollte der Todesengel sich eigentlich die Frau holen und nicht das Schaaf. Engel A verhinderte das. Insofern hatte die Familie noch Glück bzw. war das Schaaf-Opfer noch das kleinere Übel.
Das Aussage der Story soll also sein: Alles was passiert, ist zu unserem Vorteil, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint.
Am Ende soll man sie natürlich weiter verschicken, wodurch ein Wunsch in Erfüllung gehen soll. Falls man das nicht tut, wären die Engel unendlich unglücklich und würden anfangen zu weinen.
Gehts hier nur darum Computer-Viren zu verbreiten oder den (naiven?) Glauben an Engel zu nähren? Werden hier christliche Engel beschrieben?
Ist das alles absoluter Blödsinn, mit dem man sich gar nicht beschäftigen sollte, und ist man schon auf diese Psycho-Geschichte reingefallen, wenn im Hinterkopf die Frage zurückbleibt: könnte ja doch was dran sein?
Glaubst du noch an Kettenbriefe?
Hallo,
es ist schon erstaunlich, welche Macht das geschriebene Wort hat. Kaum sieht man etwas schriftlich vor sich - auch wenn es nur in einer E-Mail von einer wildfremden Person ist - fragt man sich, ob nicht doch etwas Wahres dran sein könnte.
Wie kommt’s?
Übrigens, ich finde deine Engel ganz schön rachsüchtig. Kaum nimmt man sie nicht auf, schon verstecken sie den Goldschatz vor der Familie. Ist das gerecht? Würdest du irgendeinen Fremden bei dir übernachten lassen?
Vielleicht soll tatsächlich der Glaube an Engel gefördert werden. Ich frage mich nur, ob das nette Engel sind, an die man da glaubt.
Ähnliche Geschichten kenne ich übrigens aus den Lesebüchern meiner Eltern. Diese Bücher sind aus den 50er Jahren, und da sitzt oft irgendwo ein armer Bettler am Wegrand, und wenn man dem ein Stück Brot gibt, dann stellt sich der Bettler hinterher als Jesus heraus, oder die Familie wird reich, oder etwas dieser Art.
Gehts hier nur darum Computer-Viren zu verbreiten oder den
(naiven?) Glauben an Engel zu nähren?
Wenn ein Attachment dran ist: Nicht öffnen 
Falls es wirklich nur um den Glauben geht: Was ist an dem Glauben an Engeln naiv? Was ist am Glauben überhaupt naiv?
… und ist man schon auf diese
Psycho-Geschichte reingefallen, wenn im Hinterkopf die Frage
zurückbleibt: könnte ja doch was dran sein?
Ja, ich würde sagen, dann haben sie dich mit dieser Geschichte schon ganz gut erwischt. Kleiner Tipp: Lies keine Propaganda.
Schöne Grüße
Petra
Hallo,
Übrigens, ich finde deine Engel ganz schön rachsüchtig. Kaum
nimmt man sie nicht auf, schon verstecken sie den Goldschatz
vor der Familie. Ist das gerecht? Würdest du irgendeinen
Fremden bei dir übernachten lassen?
Vielleicht arbeiten diese Engel für den Gott A,
der solche netten Dinge wie Auschwitz, Bergen-
Belsen, Hiroshima usw. „zugelassen“ hat.
Vielleicht kommt da auch noch mal die „Moral
von der Geschicht“ herum (durch Gott B)?
Grüße
CMБ
1 „Gefällt mir“
OT : Pulloverschwein nur mit einem a schreiben!
owT
Hallo Semjon,
Vielleicht arbeiten diese Engel für den Gott A,
der solche netten Dinge wie Auschwitz, Bergen-
Belsen, Hiroshima usw. „zugelassen“ hat.
Irgendwie ist mir heute nicht so danach, darüber zu diskutieren, warum „Gott A“ Auschwitz etc. zugelassen hat.
Es mag auch sein, dass man anders darüber denkt, wenn man dort gefangen war. Aber ich habe noch keinen Moment daran gezweifelt, dass es einen Gott gibt, der uns freundlich gesonnen ist - und zwar egal, was ich gelesen habe.
Hm, ich könnte nun Imre Kertesz zitieren, aber ich glaube, ich lasse es sein. Es kostet Zeit, das Zitat zu suchen, und außerdem gibt es dann wieder eine riesenhafte Diskussion und am Ende ist mir auch noch einer beleidigt.
Schöne Grüße
Petra
Huhu!
Was ist von dieser Geschichte zu halten?
Hmmm, ich würde als vollstädnig säkularisierter Mensch sagen, das da einfach die Gestalt von Engeln als übermenschliche Wesen benutzt wird, um eine schlichte Botschaft (die Dinge sind nicht so, wie sie auf den ersten Blick scheinen) zu vermitteln.
Insofern fand ich die Geschichte schön.
Das andere ist, das die Geschichte ganz klar ein „Virus“ bzw. ein nutzloses Mem ist - einfach ein Block Information, er eigentlich sinnlos ist, und mit welchen Mitteln auch immer informationsverarbeitende Wesen dazu bringt, sich zu vervielfältigen.
So ähnlich wie Ebola (mit dem Unterschied natürlich, das die Geschichte mit den Engeln höchstens Bandbreite und Zeit kostet, und nicht schädlich ist).
Wenn man das so sieht, wären alle Religionen, insbesondere die Buchreligionen einfach Meme mit einem sehr effizienten Kopiermechanismus, und mehr Wirkung in der Welt, ebenso wie der Kommunismus.
(Das ist kein Angriff, und sagt auch nichts über das aus, was die jeweilige Religion für die jeweiligen Gläubigen bedeutet, das ist einfach eine Funktionsbeschreibung. Bitte keinen Flamewar draus machen.)
Viele Grüße!
Scrabz aka Philipp aka Drache.
Pulloverschwein? Das ist jaaa so toll, darf ich dir das Wort klauen?
Hallo,
Hm, ich könnte nun Imre Kertesz zitieren, aber ich glaube, ich
lasse es sein. Es kostet Zeit, das Zitat zu suchen, und
außerdem gibt es dann wieder eine riesenhafte Diskussion und
am Ende ist mir auch noch einer beleidigt.
Kertész: Wenn es Gott gäbe, könnte er erklären,
warum Auschwitz notwendig war.
Grüße
CMБ
1 „Gefällt mir“
Oh Petra,
Übrigens, ich finde deine Engel ganz schön rachsüchtig. Kaum
nimmt man sie nicht auf, schon verstecken sie den Goldschatz
vor der Familie. Ist das gerecht? Würdest du irgendeinen
Fremden bei dir übernachten lassen?
Das Verhalten dieser beiden Engel ist nicht sonderlich beunruhigend.
Wenn du die Bibel mal liesst, lernst du wirklich befremdliche
Verhaltensweisen kennen. Z.B hatte da jemand die ganze Welt unter
Wasser gesetzt.
Vielleicht soll tatsächlich der Glaube an Engel gefördert
werden. Ich frage mich nur, ob das nette Engel sind, an die
man da glaubt.
Beeindruckt hat mich die Fürsorge eines Schutzengels, der einen
Knaben, sicher über einen Steg geleitete.
Ähnliche Geschichten kenne ich übrigens aus den Lesebüchern
meiner Eltern.
Ich weiß, dass in meinem Kinderzimmer immer nach dem Nachtgebet
mehrere Engel (ich glaube es waren 14) in meinem kleinen Kinderzimmer
herumstanden. Vermutlich waren sie aber nur zu meiner Überwachung
abgestellt, denn ab nun war selbst das Lesen von Büchern aus der
katholischen Gemeindbücherei tabu.
…sitzt oft irgendwo ein armer Bettler am Wegrand, und wenn man
dem ein Stück Brot gibt, dann stellt sich der Bettler
hinterher als Jesus heraus, oder die Familie wird reich, oder
etwas dieser Art.
Auf diese Art funktioniert noch das ethische Denken auf dem Land.
Selbst bei den Brüder Grimm wurde dieses altuistische Schema am Leben
erhalten.
Gruß in die Runde, Alexander
Hallo!
Ja die Geschichten sind bekannt. Sind vielleicht ein bißchen zum Nachdenken. Eigentlich möchte der Erzähler damit sagen, dass nicht alles so scheint wie es aussieht. Zum Beispiel kann ein ganz netter und zuvorkommender Kollege ein Verräter und Pharisäer sein.
Oder ein agressiver Boss kann ein liebenswerter Mensch sein. Nur zeigt er es halt nicht immer. Ist so wie im Lotto „Alles ist möglich“.
Gruss
Petra
Hallo,
ich hatte als Anlage zu einer eMail eine Geschichte mit Engeln
zugeschickt bekommen, die ich öffnete u. las… inzwischen
jedoch gelöscht/entfernt habe.
Was ist von dieser Geschichte zu halten?
Darin wird von zwei Engeln berichtet, die auf der Erde
unterwegs sind und sich für die Nacht eine Herberge suchen.
Bei der einen Familie wird ihnen nur der ungemütliche Keller
angeboten, in dem Engel A ein Loch entdeckt und heimlich
verschließt. Warum er das tut, verrät er erst später.
In der zweiten Nacht bekommen sie bei einer anderen Familie
das schöne Schlafzimmer zur Verfügung gestellt, dessen
wertvolles Schaaf just in dieser Nacht stirbt, worüber die
Familie natürlich sehr traurig ist.
Engel B ist empört und stellt Engel A zur Rede: wie konnte er
den Tod des Schaafes zulassen? Daraufhin Engel A: die Dinge
sind nicht so wie sie scheinen. Im ersten Haus im Keller sah
er Gold in dem Loch, welches er der Familie aufgrund ihrer
Ungastlichkeit vorenthielt. Daher verschloß er es.
Im zweiten Fall wollte der Todesengel sich eigentlich die Frau
holen und nicht das Schaaf. Engel A verhinderte das. Insofern
hatte die Familie noch Glück bzw. war das Schaaf-Opfer noch
das kleinere Übel.
Das Aussage der Story soll also sein: Alles was passiert, ist
zu unserem Vorteil, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so
scheint.
Am Ende soll man sie natürlich weiter verschicken, wodurch ein
Wunsch in Erfüllung gehen soll. Falls man das nicht tut, wären
die Engel unendlich unglücklich und würden anfangen zu weinen.
Gehts hier nur darum Computer-Viren zu verbreiten oder den
(naiven?) Glauben an Engel zu nähren? Werden hier christliche
Engel beschrieben?
Ist das alles absoluter Blödsinn, mit dem man sich gar nicht
beschäftigen sollte, und ist man schon auf diese
Psycho-Geschichte reingefallen, wenn im Hinterkopf die Frage
zurückbleibt: könnte ja doch was dran sein?
Hi Petra!
Aber ich habe noch keinen Moment daran
gezweifelt, dass es einen Gott gibt, der uns freundlich
gesonnen ist - und zwar egal, was ich gelesen habe.
Wenn man in Deutschland lebt, muss man daran sicherlich nicht zweifeln. Ob Menschen in anderen Erdteilen, die echte Probleme haben, auch dieser Auffassung sind, sei einmal dahingestellt. Vielleicht hat Gott Deutschland ja auch besonders lieb…
*kopfschüttel*
Michael
1 „Gefällt mir“
Hi Michael,
Wenn man in Deutschland lebt, muss man daran sicherlich nicht
zweifeln. Ob Menschen in anderen Erdteilen, die echte Probleme
haben, auch dieser Auffassung sind, sei einmal dahingestellt.
Vielleicht hat Gott Deutschland ja auch besonders lieb…
das interessante ist ja gerade, dass eher umgekehrt die Menschen in Deutschland (Westeuropa) zweifeln, und die, denen es schlecht geht, eher nicht zweifeln, dass Gott sie besonders lieb hat …
Kennst Du das Theorem aus der Revolutionstheorie, dass politische Revolution nicht dann durchgeführt werden, wenn es den Menschen am schlechtesten geht, sondern dann, wenn es ihnen schon wieder deutlich besser geht?
Vielleicht gibts ja auch eine Art sozio-ökonomische Theorie der Apostasie … bestimmt gibts das sogar …
Viele Grüße
Franz
1 „Gefällt mir“
Hallo Michael,
also irgendwie habe ich den Eindruck, dass du mein Posting nicht ganz gelesen oder nicht ganz verstanden hast.
Aber ich habe noch keinen Moment daran
gezweifelt, dass es einen Gott gibt, der uns freundlich
gesonnen ist - und zwar egal, was ich gelesen habe.
Ich lese oft Bücher über das 3. Reich. Davon war hier auch die Rede. Und so war diese Aussage auch gemeint. Egal, was ich da gelesen habe - meinen Glauben an Gott hat es nicht erschüttert.
Ob Menschen in anderen Erdteilen, die echte Probleme
haben, auch dieser Auffassung sind, sei einmal dahingestellt.
Nicht nur Menschen in anderen Erdteilen haben echte Probleme. Ich kann aber leider mit den Menschen, die mir in meinen Büchern begegnen, wirklich nicht mithalten. Was soll ich tun, um das zu ändern?
Vielleicht hat Gott Deutschland ja auch besonders lieb…
Ja, das wird’s sein. 
Schöne Grüße
Petra
Ist das alles absoluter Blödsinn, mit dem man sich gar nicht
beschäftigen sollte, und ist man schon auf diese
Psycho-Geschichte reingefallen, wenn im Hinterkopf die Frage
zurückbleibt: könnte ja doch was dran sein?
Die Antwort hast du doch in deiner Frage schon geschrieben:
Am Ende soll man sie natürlich weiter verschicken, wodurch ein
Wunsch in Erfüllung gehen soll.
Engel und Religion, Glaube und Gott sind nichts als Wunschbrunnen. Dem Menschen verantwortlich, wenn die versprochene Erfüllung ausbleibt!
So und nicht anders
Schorsch
was ist ein engel
oje, schön, wie sich die vorstellung von gott und engeln auch auschlachten lässt für diese kommentare.
Vielleicht kommt da auch noch mal die „Moral
von der Geschicht“ herum (durch Gott B)?
mal meine frage dazu: was versteht ihr eigentlich unter einem engel, bzw. gott? kleine blonde mädchen in einem weissen kleid mit flügel und einer harfe bzw. ein bärtiger alter mann,
Der Engel (vom griechischen άγγελος, ángelos - Bote, Botschafter über lateinisch angelus als Übersetzung des hebräischen mal’ach (מלאך) - Bote) ist in vielen Religionen ein Wesen, das Gott oder den Göttern zur Seite steht, aber von ihnen unterschieden wird.
Die Bibel geht zwar davon aus, dass es Engel – himmlische, mit Bewusstsein begabte Geistwesen – gibt; aber sie verzichtet weitgehend auf ein Ausmalen dieser Himmelswelt, die in anderen Religionen damals verbreitet war. Viel wichtiger ist ihr die Funktion der Engel: den Menschen Gottes Wort, Gegenwart, Absicht und vollgültigen Willen mitzuteilen. Darum erscheinen Engel in der Bibel oft einfach als „Boten Gottes“ in menschlicher Gestalt. Sie sind ohne Zweifel souverän, den Menschen weit überlegen und nicht an die Schranken und Bedingungen der menschlichen Sinnenwelt gebunden: aber diese Fähigkeiten treten meist hinter ihrer Botschaft zurück
Das biblische Engelbild hat mit dem der Kunst und Volksfrömmigkeit vielfach nur wenig gemein. Die verniedlichenden Darstellungen der Engel als Putten widersprechen der biblischen Darstellung. Als Wesen, die grundsätzlich der „unsichtbaren Welt“ (Nicäno-Konstantinopolitanum) angehören, entziehen sie sich der Objektivierung. Dennoch kann die Sprache des Gebets (vgl. Martin Luthers Morgen- und Abendsegen), der Liturgie und der Poesie nicht auf sie verzichten.
(aus wikipedia)
also steht die bezeichnung für botschaft, und die geschichte ist eine botschaft aber eine symbolische (die im allgemeinen der vorstellung des karma entspricht). welchen zweck der verfasser der email damit bezweckt bleibt dahingestellt, ich finde die geschichte eigentlich schön-
Vielleicht arbeiten diese Engel für den Gott A,
der solche netten Dinge wie Auschwitz, Bergen-
Belsen, Hiroshima usw. „zugelassen“ hat.
ich kann deine auffassung nicht teilen. weil etwas zulassen ist eine menschliche eigenschaft.