Kettenhemdringe - wie wurden die geschlossen?

Hallo Allerseits,

die Frage hätte auch in Militäthistorie gepasst.
Ich habe nun gelesen, dass Kettenhemdringe genietet, geschweißt oder gelötet wurde.
Das Schweißen und Löten von kleinen Ringen an einem Geflecht stelle ich mir schon heute mit Schweißbrenner und Lötkolben sehr mühsam vor, aber WIE funktionierte so etwas im Mittelalter?

Gruß
Carlos

Hallo Carlos

Das Schweißen und Löten von kleinen Ringen an einem Geflecht stelle ich mir schon heute mit Schweißbrenner und Lötkolben sehr mühsam vor, aber WIE funktionierte so etwas im Mittelalter?

Da hier anscheinend niemand eine Idee dazu hat, würde ich dir raten, diese Frage im Brett für Handwerk und Hauswirtschaft zu stellen.

Viele Grüße
Simsy

Danke Simsy,

das Problem bei Handwerk und Hauswirtschaft ist, dass die Experten die Frage mit heutigem Wissen benötigen.
Ich hatte das Brett Mittelalter gewählt, weil ich mir von Mittelalter-Fans fachspezifisches Wissens erhoffte, ungeachtet der Tatsache, dass Kettenhemde schon in der Antike bekannt waren.

Aber das Militärhistorie-Brett könnte gut sein.
Gruß
Carlos

Hi Carlos

das Problem bei Handwerk und Hauswirtschaft ist, dass die Experten die Frage mit heutigem Wissen benötigen.

Normalerweise ja, aber manche Handwerker könnten doch auch mit der Geschichte Ihres Handwerks vertraut sein?

Viele Grüße
und viel Glück

Würde mich übrigens auch mal interessieren, wie die das gemacht haben.

Simsy

Hallo Carlos,

das Verschließen der Ringe war eher selten, da es einen nicht unerheblichen Mehraufwand bedeutete und ein Kettenhemd so schon eine erhebliche Investition war.

Über das ‚wie‘ kann ich Dir keine Auskunft geben - aber die findest Du vielleicht hier: http://forum.kettenhemd-anleitung.de/index.php Gerade das Unterforum ‚Vernieten‘ ist allerdings leer …

Zur Einführung (wenn auch eher für Nachbauwillige gedacht): http://www.tempora-nostra.de/artikel/kettenhemd/kett…

Freundliche Grüße,
Ralf

das Verschließen der Ringe war eher selten, da es einen nicht
unerheblichen Mehraufwand bedeutete und ein Kettenhemd so
schon eine erhebliche Investition war.

Die Schutzwirkung steigt aber erheblich, wenn man die Ringe vernietet. Aber ich habe leider keine Quellen, wie und ab wann man das gemacht hat.

Also mal meine bescheidene Portion an Wissen.

• Ringe wurden vernietet oder verschweisst - soweit wissen wir das
• für das vernieten gab es ein eigenes Werkzeug - die Nietzange
• nicht jeder Ring wurde derart geschlossen, sondern nur jeder vierte (dritte, fünfte - je nach Machart), der Rest wurde aus einem Rohr geschnitten
• die offenen Ringe waren leicht herzustellen: man wickelt einen entsprechenden Draht um einen Kern und schneidet die Spirale längs auf - voila! lauter offene Ringe
• Ich keine kein historisches Kettenhemd, dass nicht vernietet oder verschweisst gewesen wäre.
• Test (von mir und anderen) haben gezeigt, dass ungeschlossene Ringe (heute auch als „butted“ bezeichnet) die Schutzwirkung so weit herabsetzen, dass das Kettenhemd dadurch unrentabel und damit unwahrscheinlich wird. Der Aufwand für das bisschen Schutz ist zu groß - da gibt es billigere, schnellere und praktischere Methoden.

Wenn jemand Belege für Kettengeflecht hat, dass offen war (also keine vernieteten oder verschweißte Ringe) dann bitte her damit - wäre neu für mich.

Aber wie angedeutet: das hier ist nicht mein absolutes Fachgebiet.

Herbert