Hallo Otto!
Der Verschleiß der Kette läßt sich anhand von zwei Kriterien feststellen:
- „Sind alle Kettenglieder gegeneinander frei beweglich?“
Jedes einzelne Kettenglied ist mit den anderen in einer Richtung
drehbar verbunden, sodaß die Kette über Kettenblatt und Ketten-
ritzel laufen kann. Wenn du nun sämtliche Kettenglieder auf Beweglichkeit überprüfst, wirst du feststellen, dass diese unterschiedlich schwergängig sind. Wenn ein oder mehrere Kettenglieder
nicht mehr beweglich sind, sollte die Kette ausgetauscht werden.
Außer der Gefahr eines Ketterisses, wird durch die unbeweglichen Kettenglieder das Lager am Getriebeausgang stark belastet, da die Kette
nicht mehr gleichmäßig über das Kettenritzel läuft.
- „Ist die Kette ungleichmäßig bzw sehr stark gelängt?“
Bei einer neuwertigen Kette entspricht der Abstand der einzelnen Kettenglieder dem Abstand der Zähne des Kettenritzels. Mit zunehmender
Laufleistung nutzen sich Kettenblatt und Ritzel ab. Zudem längt sich die Kette, weshalb man sie gelegentlich nachspannen sollte.
Wie stark die Kette nun gelängt ist bzw. wie oft schon nachgespannt wurde, kann man folgendermaßen prüfen:
Versuche in Höhe der Hinteradachse die Kette vom Kettenblatt abzuheben.
Bei einem neuen Kettensatz wird sich die Kette nur leicht anheben lassen. Verschlissen ist der Kettensatz, wenn sich die Kette mehr als 7-8 mm (Richtwert nach meinem empfinden) abheben läßt.
Zusammenfassend:
Die Kette gilt als verschlissen, wenn schon eines der beiden Kriterien
erfüllt ist.
Der wesentliche Verschleiß des Kettensatzes entsteht nicht durch die Krafteinwirkung des Motors, sondern durch Schmutz, der an Kettenglieder
und Kettenräder „schmirgelt“. Mit gut gepflegten Kettensätzen kann man sehr hohe Laufleistungen erreichen, sodaß ich dir da keinen Richtwert
nennen kann. Gleiches gilt für die Frage, wann die Kette reißen wird.
Bikergruß
Robert