Keyboard - was muss man beachten?

Hallo Experten,

ich spiele mit dem Gedanken, mir ein Keyboard anzuschaffen. Bisher habe ich immer auf dem Klavier in der Wohnung meiner Eltern gespielt, aber jetzt bin ich umgezogen und kann es nicht mehr nützen.
Von Keyboards habe ich aber nicht die geringste Ahnung, deshalb bitte ich euch um Tipps und Ratschläge.

Was mein Keyboard können sollte:

  • Klang möglichst ähnlich wie ein „normales“ Klavier
  • Pedal
  • Lautstärke sollte sich verstellen lassen, evtl. mit Kopfhörerausgang
  • evtl. Anschluss an meinen Computer

Was nicht nötig ist:

  • Klang- und Rhythmuseffekte
  • Akkordmodus (man spielt einen Ton und das Keyboard ergänzt zum Akkord)

Ich spiele fast ausschließlich klassische Musik (von Bach bis Schostakovitsch…), daher ist mir ein natürlicher Klang besonders wichtig.
Wieviel sollte ich mindestens ausgeben, damit ich etwas Brauchbares erhalte? Welche Hersteller sind gut? Gibt es sonst noch etwas, das ich vor dem Kauf wissen sollte?

Gruß, Annegret

Hallo Annegret,

im Zweifel ist ein richtiges Klavier immer besser. Wir
haben uns wegen der Lautstärkeregelung für ein elektrisches Klavier entschieden (untere Grenze 1500 EUR, besser mehr). Damit wären die ersten drei deiner Bedingungen erfüllbar, ein Anschluss an den PC wohl nicht, aber dazu weiß ich nichts zu sagen (frag dazu den Fachhändler). Gerade wenn du

fast ausschließlich klassische Musik

spielst, würde ich dir zu einem Klavier (anstelle eines Keyboards) raten, denn der Unterschied im Klang ist schon merkbar. Zusätzlich achten würde ich auf den Tastenanschlag, der bei den verschiedenen Klavieren anders ausfällt (Dass alle Tasten funktionieren, sollte selbstverständlich sein, ist es aber meiner Erfahrung nach nicht immer!). Mein Rat: Geh mehrere Tage zum Ausprobieren in den Fachhandel ohne zu kaufen. Vergleiche ausführlich die dort stehenden Instrumente - - - und entscheide dich erst dann. Vor der letzten Entscheidung würde ich unbedingt noch einmal darüber schlafen. Das macht den Kopf frei von eventuell unberechtigter Begeisterung - die Entscheidung reift. Das scheint mir bei einer solchen Investition unumgänglich.

Herzliche Grüße

Klavier vs. Keyboard
Hallo Thomas,

klar ist ein richtiges Klavier besser, keine Frage! Aber wegen der Lautstärkeregelung (ich kann fast nur abends üben und hätte dann evtl. Probleme mit meinen Nachbarn) und auch weil ich in nächster Zeit öfter umziehen muss, denke ich, ist ein Keyboard sinnvoller da leichter zu transportieren. Und sobald ich mal absehen kann, dass ich längere Zeit nicht mehr umziehen werde, werde ich mich vermutlich nach einem richtigen Klavier umsehen.

Gruß, Annegret

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Hallo Annegret,

schau Dir mal Keyboards bzw. Digitalpianos von DOEPFER oder KAWAI an. Kawai kennst Du evtl. als Klavierhersteller, die bieten auch sehr gute Digi-Pianos an, das MP9500 gilt als Referenz für Stage-Pianos. Allerdings nicht ganz billig, so ab 1100 € aufwärts musst Du schon rechnen.

Doepfer bietet die meiner Meinung nach beste Tastatur (speziell entwickelte Hammermechanik), allerdings weiss ich nicht, ob der YAMAHA XG-Klangerzeuger Deinen Ansprüchen genügt. Dafür sind die Boards schon etwas günstiger zu haben. Das SK2000 gibts im Music Shop München für 869 €.

Gruß
Feanor

Größe
Hallo Annegret,

Lautstärkeregelung
leichter zu transportieren

ich vermute, dass du mich missverstanden hast. Es gibt elektrische Klaviere auch schon in Keyboardgröße (wenigstens annähernd, unser Exemplar kann mit einer Hand getragen werden!).

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Größe - Missverständnis
Hallo Thomas,

du siehst, ich habe wirklich keine Ahnung: ich dachte, elektrische Klaviere wären genauso groß und schwer zu transportieren wie „normale“ Klaviere. Aber wenn elektrische Klaviere auch so leicht zu transportieren sind wie Keyboards, wäre das natürlich auch eine Idee. Da werde ich mal ausprobieren gehen…

Gruß, Annegret

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Hallo Annegret,

ich würde Dir kein Keyboard, sondern ein E-Piano mit Anschlagsdynamik wie bei einem richtigen Klavier empfehlen. Zu diesem Thema hatte ich mich vor 2 Jahren schon mal hier geäußert; ausführlichere Infos findest Du in meinem Artikel von damals:

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Herzliche Grüße

Alex

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Hallo Annegret,

ich spiele mit dem Gedanken, mir ein Keyboard anzuschaffen.
Bisher habe ich immer auf dem Klavier in der Wohnung meiner
Eltern gespielt, aber jetzt bin ich umgezogen und kann es
nicht mehr nützen.

du hast ja schon weiter unten die Empfehlungen bekommen, dir ein Digital-Piano zuzulegen. Ich kann mich dem nur anschließen.
Die Technik ist heute schon sehr weit, so daß die Tastatur der eines Klaviers schon recht nahe kommt. Ähnlich ist es mit dem Klang, wobei hier natürlich vieles Geschmacksache ist.

Von Keyboards habe ich aber nicht die geringste Ahnung,
deshalb bitte ich euch um Tipps und Ratschläge.

Was mein Keyboard können sollte:

  • Klang möglichst ähnlich wie ein „normales“ Klavier

Dann achte darauf, daß Saitenresonanz vorhanden ist. Das bedeutet, daß wie beim akustischen Klavier, beim Drücken des Haltepedals, die Schwingungen des Saitenkollektivs nachgestellt wird.

  • Pedal

Moderne D-Pianos haben 3 Pedale mit den gleichen Funktionen wie beim Flügel.

  • Lautstärke sollte sich verstellen lassen, evtl. mit
    Kopfhörerausgang

Das ist heute Standard. Solltest du mit dem Gedanken spielen Unterricht zu nehmen oder zu geben oder vierhändige Stücke zu spielen, so achte darauf, daß 2 Kopfhörerausgänge vorhanden sind. Ist bei vielen Instrumenten heute üblich.

  • evtl. Anschluss an meinen Computer

Normalerweise über MIDI kein Problem. Habe mir erst vor einigen Wochen ein neues Digital-Piano zugelegt (Yamaha CLP 150). Das hat USB-Anschluß.

Ich spiele fast ausschließlich klassische Musik (von Bach bis
Schostakovitsch…), daher ist mir ein natürlicher Klang
besonders wichtig.

Bei mir sieht die Gewichtung folgendermaßen aus:

  1. Polyphonie!!! Es sollte mindestens 64 stimmig sein. Mehr schadet nicht.
  2. Tastatur!! Mit einer zu leichtgängigen Tastatur „versaut“ man sich den Anschlag.
  3. Klang! Hier spielt der Geschmack und der Gewöhnungseffekt eine Rolle. Zudem kann man Sounds nachträglich aufrüsten. Die Entwicklung geht weiter und dank der Elektronik kann man da auf weitere Neuerungen hoffen.
    Tastatur und Polyphonie sind fix!

Wieviel sollte ich mindestens ausgeben, damit ich etwas
Brauchbares erhalte? Welche Hersteller sind gut? Gibt es sonst
noch etwas, das ich vor dem Kauf wissen sollte?

Meins hat 1800€ gekostet. Darunter wirds schwierig. Mehr wäre besser.
Gängige Hersteller sind z.B. Kawai, Roland und Yamaha. Wenn du noch ein paar Wochen Zeit hast, so wäre eine Möglichkeit die Musikmesse in Frankfurt zu besuchen. Da findest du alle neuen Modelle zum Antesten.

Meine Meinung zu dem Thema:
Ein gutes Digital-Piano ist heutzutage besser als ein schlechtes Klavier.

Wenn noch Fragen da sind, melde dich ruhig.

Gruß
Roland

Hallo Annegret,

leider sind schon seit Deinem Posting ein paar Tage vergangen, aber vielleicht kommt die Nachricht doch noch bei Dir an.
Ich stand vor kurzem vor dem fast gleichen Problem:
Wenn ich zeitlich spielen konnte gabs immer Gejammer von meinen Kindern, oder das ganze spielte sich dann 6-händig ab.
Sind die Kinder im Bett, kann ich mich auch nicht mehr ans Klavier setzen und spielen.
So bin ich also zu meinem lokalen „Musikdealer“ gegangen und hab mir die Kopfhörer aufgesetzt und probiert.
Ich hatte die Gelegenheit so ca. 3-4 Digi-Pianos anzuspielen.
Was mir dabei auffiel war nicht unbedingt der Klang, sondern die Klaviatur !
Die Mechanik machts aus !
Denn deine Ohren gewöhnen sich an den Klang des Pianos, aber Deine ( oder sollte ich eher sagen: meine) Finger gewöhnen sich NICHT an eine schlechte Klaviatur.
Ich habe das Empfinden,dass ein Klavier noch so teuer und toll sein kann, wenn jedoch die Mechanik nicht stimmt, machts keinen Spass und das hört man dann auch.

So bin ich also zu meinem Digi-Piano (Yamaha P80) gekommen und bin immer noch sehr angetan, auch vom Klang.
(Yamaha wurde übrigens für diese Piano-Reihe ausgezeichnet)

Noch ein kurze Geschichte:
Als wir vor ein paar Tagen für meine Tochter eine Flöte kauften, nahm ich die Gelegenheit wahr und spielte mal auf den Klavieren und Flügeln. Der größte Flop war ein Designer-Klavier für schlappe 10.000.-EURO(!)
Mieser Klang, da viel Schnickschnack und Metall (!). Und die Klaviatur war sehr schwerfällig. Man hatte das Gefühl, man müßte durch Pudding drücken. Uääääää.

Danach bin ich nach Hause und hab mich erst Mal vor mein P80 gesetzt, Kopfhörer auf und los…

Aprops Kopfhörer: Hier bloß nicht sparen !
Das P80 bekommt man jetzt schon deutlich unter 1000.-EURO.

Also, viel Spass beim Testen

Gruß Rudi

P.S.: Nein, ich krieg keine Provision von Yamaha. Nein, ich bin auch kein Vertreter. Ich bin nur zufrieden mit meinem DIGI.
(KANYO, sagt der Japaner.)