Hallo,
‚normale‘ Glühlampen (Xenon hab ich keine Kenntnis) mit Wolframdraht haben eine ‚bestimmte, garantierte‘ Betriebsstunden-Dauer. Dies betrifft sog. Marken-Lampen, egal, wo und von wem sie hergestellt wurden - sie unterliegen den EU-üblichen Qualitätskontrollen.
Aus Osram-Datenblättern ist zu entnehmen:
Nennspannung > 100% Lebensdauer
10% Überspannung > 10% Lebensdauer
10% Unterspannung > 1000% Lebensdauer.
(Deswegen werden Signallampen für Lichtzeichenanlagen/Ampeln/Bahn auch ‚überdimensioniert‘, haben niedrigeren Wirkungsgrad, aber höhere, abschätzbare Lebensdauer. Trotzdem werden solche Lampen in bestimmtem Turnus ausgewechselt, damit das Spiel für alle von neu beginnt. Man denke an die ätzenden Wartungsarbeiten in Fabrikhallen, wenn Leuchstoffröhren nacheinander ausfallen, ob Starter oder Röhre.)
Dieses Prinzip kann man sich auch beim Kfz zu Nutze machen: Wenn eine Lampe defekt, die andere simultan austauschen. Dies ist wichtig bei Fahrlicht in der Nacht.
Auch macht es keinen Sinn, aus Sparsamkeitsgründen jede Blinkerlampe bei Bedarf einzeln auszutauschen - wenn eine defekt nach ‚2,3‘ Jahren - alle 4 tauschen. New Game.
Und bitte der Werkstatt sagen beim KD, sonst ‚tauschen‘ die nochmals.
Die Konstruktion der Kfz-Lampe kommt dem Anwendungsfall entgegen: Glühdraht ist dicker (niedrige Spannung, hoher Strom) und damit vibrationsfester als doppelt-gewendelte 230-Volt Lampen; dumm ist bloß, wenn eine bestimmte Resonanzfrequenz (Kotflügel am Traktor etc.) genau da liegt, wo der dicke Glühdraht auch mitschwingt - dabei ist sicherlich ein Krad ‚gefährdeter‘ als ein Pkw.
Halogenlampen werden mit höherer Temperatur betrieben, d.h. der Glühdraht liegt im Betrieb näher am Schmelzpunkt, wäre somit mehr gefährdet gegen Erschütterungen - in der Praxis ist beim Pkw jedoch keine Lebensdauer-Einbuße spürbar.
Das Halogen-Prinzip ist, dass Jod (ein Halogen) den Wolframfaden umspült, statt Stickstoff oder ein (inertes) Edelgas wie Argon …
Bei der normalen (nicht-Halogen-)Lampe verdampft stets etwas Wolfram von der Drahtoberfläche, schwirrt herum im Glaskolben und schlägt sich dann an der wesentlich kälteren Glas-Innenseite der Lampe nieder - die Lampe wird dunkler (Beschlag ist sichtbar), das Ende der Lebensdauer naht.
Bei der Halogenlampe verdampft ebenfalls der Wolframdraht an der Oberfläche, sogar noch schneller (heißer), doch die Wolframatome verbinden sich mit dem Jod und setzen sich wieder auf dem Glühdraht nieder und zerlegen sich in Wolfram und Jod; deswegen bleibt die Lampe ‚unbeschlagen‘ - zeigt leider nicht die Lebensdauer durch Trübung.
Warum geht so eine Lampe kaputt? Meist beim Einschalten.
An irgendeiner Stelle, meist nicht an den wärmeableitenden, gepressten Drahtzuführungen, verdampft Material und setzt sich nicht dort nieder, wo es verdampft ist, was eine Querschnittsschwächung ergibt, damit eine höhere Stromdichte, Temperatur-Überlastung. Das wirkt schließlich wie eine eingebaute ‚Sicherung‘ in der Lampe: die Stelle brennt durch.
Dann ist Wolfram ein PTC, hat einen Positiven Temperatur Coeffizienten. Das heißt, das kalte Wolfram hat niedrigeren Widerstand (zieht höheren Strom) als das heiße (zieht weniger Strom) - was einem Selbst-Tötungseffekt beim Einschalten gleichkommt.
Ich hab mal einen Dimmer-Umschalter von Hella eingebaut. Eigentlich Spitze! Beim Umschalten von Fahrlicht auf Fernlicht fuhr das Fernlicht über 1 Sekunde hoch und das Fahrlicht gleichzeitig runter - nicht bei Lichthupe, das ging sofort mit Schalter (StVZO).
Gefährdung der Lichtleistung bei Fertigungsfehler der Lampe: Pressstifte brechen im Glas aus, Luftzieher etc.
Auch Nachlassen der Kontaktkraft der Anschlussfedern im Lampenstecker, Korrosion derselben etc.
(Im Scheinwerfer nicht einfetten, sonst beschlägt der teure Reflektor!)
Moderne Fahrzeug-Elektronikregler steigen nicht auf 14 Volt - aber dem Unterschied zwischen 12 Volt „Nennspannung“ und 13,5 Volt-Akkuspannung ist Rechnung getragen; die Zeiten wie beim 6-Volt-Käfer sind vorbei (Leerlauf Lampen dunkelgelb, Gasgeben hellgelb).
Genauso sind heute Geräte nicht mehr auf 220 Volt, sondern auf 230 Volt ausgelegt bzw. statt 380 V auf 400 V bei 3-Phasenspannung.
Weitere exakte Erklärung des gesamten Themas bei Wikipedia: Glühlampen.
Tschüss