KFZ Vertrag anfechten

Hallo,

zum Sachverhalt:

Mercedes Benz S-KLasse BJ 11/2007 am 10.05.2011 telefonisch gekauft. Preis 36.000 EUR Am 25.05.2011 wurde das Fahrzeug ausgeliefert. Die Finanzierung wurde vom Verkäufer über die Mercedes Bank eingeleitet.
Junge Sterne Garantie wurde vom Verkäufer abgeschlossen.
So nun folgendes:

in einer Woche werden die Glühkrezne ausgetauscht (hat der Verkäufer übernommen)
in zwei Wochen der Verstärker (wurd vom Verkäufer übernommen)

nun am 25 Dezember 2011 und nach 20.000 km müssen die vordere und Hintere Bremsen (Scheiben, Klötze) sowie das Getriebe (Metallspäne im Getriebe gefunden) ausgetauscht werden und die Bremskolben (total verrostet).
Dies wurde vom Mercedes Händler festgestellt und entsprechend dokumentiert (Fotos, Beschwerdestelle Mercedes)

Junge Sterne Garantie übernimmt fast alles es bleibt jedoch Selbsbehalt von 2300 EURO für Getriebe und Bremskolben.
2100 EURO für die Bremsen sowie 600 Euro Ölservice werden komplett von mir übernommen.

Folgendes habe ich festgestellt:

laut Serviceheft muss bei 60.000 das Getriebeöl gewechselt werden ansonsten kann es zu einem Getriebeschaden kommen wie es auch der Fall ist.

Laut Serviceheft wurde dies gar nicht gemacht (das Fahrzeug wurde nur von Mercedes Autohaus - Verkäufer gewartet.

Meine Frage:

kann ich den Kaufvertrag anfechten und vom Kaufvertrag zurücktretten? (denn das Auto ist definitiv kein Junger Stern und entspricht nicht dem Verkaufspreis).

Kann ich auf Schadenersatz klagen? (denn der vorgeschriebe Service von Mercedes wurde nicht eingehalten und es kamm zu einem Getriebeschaden)

Kann ich das Geld für Mietfahrzeug in Rechnung stellen???

(denn das Fahrzeug befand sich 2 Wochen in Werkstatt)

Was kann ich den tun?

Vielen Dank fuer die Bemühungen

Roman

Moin!

Zunächst einmal könnte man die Anfrage im Rechtsbrett unter Beachtung der Formulierungsregeln stellen.

Des Weiteren könnte man es so sehen:

  • Bremsanlage besteht aus Verschließteilen und ist somit von keiner Garantie abgedeckt. Wer als Käufer so einfältig ist, nicht zumindest Bremsscheiben und Bremsbeläge bei Kauf erneuern zu lassen, muss eben zahlen.

  • Der Getriebeschaden dürfte aufgrund des Beweislastumkehr-Problems bei der Gewährleistung nach mehr als 6 Monaten ein Thema sein. Der Wartungsmangel hätte beim Kauf eines derart aufwändigen Fahrzeuges auch dem Käufer auffallen können. So etwas prüft man. Wobei das vor Gericht vermutlich eher für den Käufer gesehen werden könnte, die meisten menschen haben ja keine Ahnung von Autos.
    Die Garantieversicherung hat den Großteil übernommen, der Benz verfügt nun über ein frisch überholtes Getriebe. Was soll der Verkäufer nun noch machen?

Womit wir beim Thema Rückabwicklung des Kaufvertrages wären. Eine Rechtsgrundlage sehe ich nicht. Ebensowenig einen Sinn. Denn die Kiste hat nun neue Bremsen und ein neuwertiges Getriebe. Für 36.000 Eur wird man nun kaum einen besseren S finden, schätze ich.
Also fahren und zahlen, solche Autos kosten eben Geld.

Gruß,
M.

Hallo Roman,

dass der Beitrag im falschen Forum steht, wurde ja schon geschrieben.

Meine Überlegungen zum Sachverhalt: Was will der Käufer erreichen? Dass die Bremsen-Teile 20TKM vor dem Verschleiß nicht erneuert wurden kann man wohl niemandem vorwerfen.
Und dass die Wartungen nicht ordnungsgemäß gemacht wurden hätte man ja auch schon vorher feststellen können.

Ich weiß nicht, wie der Begriff „Junger Stern“ definiert ist, aber ich glaube nicht, dass die genannten Sachen dagegen sprechen.

Mal davon abgesehen, dass bei der Wandlung eines KFZ-Kaufvertrages der Käufer dem Verkäufer pro KM einen gewissen Betrag zahlen muss. Das wird bei 20TKM mit einer S-Klasse sicherlich nicht wenig sein.

Was mich etwas irritiert sind die Preise. 2100 Euro für neue Bremsen und 600 Euro für einen Ölwechsel (oder war da eine größere Inspektion dabei?) kommen mir sehr übertrieben vor.

Beste Grüße
Guido

OT zw. Bermssättel
Hi!

Die Bremssättel kommen wohl inzwischen schon bei der S-Klasse aus China?

Wenn ich so überlege, bei meinem Golf von 1988 sind noch alle 4 original-Scheibenbremssättel drin,
einen hinteren hab ich vor 8 Jahren mal selbst überholt,
der Rest ist noch „original“, und unberührt,
und die sind auch nicht fest.

Sehr bedenklich, sowas lesen zu müssen.

Grüße, E !

Tja…ich hab ne G-Klasse Bj. 2007 und es ist unglaublich was bei dem Wagen von der Garantie bzw Garantieversicherung seit Erstzulassung schon alles bezahlt wurde…da kriegst schon nen neuen Kleinwagen dafür…und das bei heute über 100.000.- Euro Neupreis…

Keinen Mercedes ohne Garantieverlängerung !

Hallo,
Du vergißt, dass eine S Klasse 2 Tonnen wiegt und ein Automatik Fahrzeug ist. Nun, meine Bremssättel halten indes mindestens 2 Jahre (mir macht es einen Heidenspaß, im Sommer die Schweizer Paßstraßen hinunterzudonnern, da rechne ich jedes Mal damit, neue Sättel zu brauchen), die Bremsscheiben müssen nun nach 7 Jahren und 145tsd km zum 2. Mal erneuert werden. Allerdings kostet dies alles nicht die Welt. Die oben genannten Preise scheinen mir völlig überzogen zu sein!
MFG
Pluto

verwechselst du Bremssattel mit Bremsbelag/Bremsklotz ??

Moin!

Die Bremssättel kommen wohl inzwischen schon bei der S-Klasse
aus China?

Wohl eher aus Osteuropa.
Dass Bremssättel äußerlich korrodieren können, ist nichts Neues.
Dass sie aber völlig verrosten, kenne ich eher von Ford.

Möglicherweise wurde das Auto über gesalzte Straßen gefahren und stand dann lange feucht.

Wenn ich so überlege, bei meinem Golf von 1988 sind noch alle
4 original-Scheibenbremssättel drin,
einen hinteren hab ich vor 8 Jahren mal selbst überholt,
der Rest ist noch „original“, und unberührt,
und die sind auch nicht fest.

Ich hatte bei meinen verschiedenen Mercedes alle möglichen Defekte. Bremssättel gehörten niemals dazu. Auch nicht bei 5-Jährigen Autos.
Ich habe, soweit ich mich erinnern kann, bislang nur bei einem Auto neue Bremssättel benötigt: bei meinem damals ca. 4 Jahre alten Golf 2…

Gruß,
M.

Moin!

Was mich etwas irritiert sind die Preise. 2100 Euro für neue
Bremsen und 600 Euro für einen Ölwechsel (oder war da eine
größere Inspektion dabei?) kommen mir sehr übertrieben vor.

Das sind ganz normale Preise für Bremssättel, Bremsscheiben und Bremsbeläge sowie eine Inspektion mit, wie ich vermute, ein paar Zusatzarbeiten und Material, wie man sie mittlerweile auch bei einem VW Passat in der Markenwerkstatt bezahlt.

Mercedes ist bei den Werkstattkosten keineswegs „übertrieben“ unterwegs. Da sind meiner Erfahrung nach Audi, BMW und auch Volvo teurer.

Gruß,
M.

Vieles wurde schon gesagt. Einen Ansatzpunkt sehe ich aber doch noch:
i.d.R. wird bei Mercedes im Kaufvertrag der Vermerk „scheckheftgepflegt“ aufgeführt. Sollte dies der Fall sein und eine vorgeschriebene Wartung tatsächlich unzureichend ausgeführt worden sein, so haben wir das Fehlen einer zugesicherten Eigenschaft vorliegen.
Es ist aber zu prüfen, ob der Eintrag des Getriebeölwechsels im Scheckheft nicht nur vergessen wurde. Dazu müsste der Händler den damaligen Werkstattauftrag vorweisen, bei dem sämtliche Arbeiten dokumentiert sind.