Kiefer ausgerenkt was tun?

Ich hatte leider heut früh wieder ein öfter vorkommendes Problem , Hustenanfall und dabei Gähnen…knack und kiefer war ausgerenkt , Panik …panik…schieben ,drücken…ziehen…ich dreh bald durch wennd as noch öfter passiert.
So nach ca 1 minute (gefühlte ewigkeit) rumgeruckel hab ich einfach aussen gegengehauen und dann hab ich den mund endlich wieder zu bekommen…

Dieses Problem hab ich seit über 16 Jahren (wurde damals von meinem EXMANN dermaßen verprügelt, Kiefer raus ,2 Halswirbel kaputt …usw)

Was kann man den tun damit das nicht so oft passiert?
Wer kann mir da helfen?

vielen dank Jeaa

Hallo,
Wenn das Kiefergelenk ein paar Mal „ausgerenkt“ war, sind die Bänder und die Gelenkkapsel leider überdehnt, sodass nur noch ein unzureichender Schutz gegen weiteres, wiederholtes Ausrenken besteht.

Das einzige was Du nach meiner Kenntnis machen kannst ist:

  1. zu starkes Öffnen des Mundes vermeiden, um die Bänder nicht immer mehr zu überdehnen.
  2. Physiotherapie bei einem entsprechend geschulten Physiotherapeuten. Dort wird mit Training der Kaumuskulatur (vor allem der Anteile, die den Kiefer nach hinten ziehen) versucht das Gelenk zu stabilisieren.

Grüße Christian

Das einzige was Du nach meiner Kenntnis machen kannst ist:

  1. zu starkes Öffnen des Mundes vermeiden, um die Bänder nicht
    immer mehr zu überdehnen.

Servus Christian,

dass der Bänderapparat durch eigene Muskelaktivität weiter gedehnt werden könnte, scheint mir unmöglich. Trotzdem hast Du Recht: bei der Luxation des Kiefergelenks (Kiefersperre) wird es wirklich ausgerenkt und der Kondylus kann dann über das tuberculum articulare nicht mehr zurück
http://www.rad.washington.edu/staticpix/mskbook/Mand…

http://sbio.info/images/atlas/077.jpg

Es scheint mittlerweile einen therapeutischen Ansatz zu geben, der hier nachzulesen ist.

http://www.uni-duesseldorf.de/awmf/ll/007-063.htm

Man kann allerdings deutlich die vorsichtige Zurückhaltung erkennen, wie sie bei einer relativ unerprobten Methode wohl auch angebracht ist.

Umso wichtiger scheint mir, dass Ptienten und ihr Umfeld in die Anwendung des ‚Handgriffs des Hippokrates‘ eingewiesen werden, denn ein Gähnen kann einem überall ‚auskommen‘ :wink:

http://www.google.com/url?q=http://www.charite.de/ge…

http://www.medeco.de/dentalatlas/mund-kiefer-gesicht…

Ich selbst musste einmal einem Bekannten in einer Konzerthalle nach Ende des Jazzkonzerts, mitten unter den hinausströmenden Zuhörern, das Gelenk wider einrenken - dabei war das ‚Cozy Cole‘ - Konzert alles andere als langweilig gewesen :smile:

Gruß

Kai Müller

Das einzige was Du nach meiner Kenntnis machen kannst ist:

  1. zu starkes Öffnen des Mundes vermeiden, um die Bänder nicht
    immer mehr zu überdehnen.

Servus Christian,

dass der Bänderapparat durch eigene Muskelaktivität weiter
gedehnt werden könnte, scheint mir unmöglich. Trotzdem hast Du

Ich hab mehr gemeint, dass bei fortwährender provozierter Luxation durch zu weites Öffnen (wie im UP beschrieben) der Bandapparat mehr und mehr „ausleiert“.

Es scheint mittlerweile einen therapeutischen Ansatz zu geben,
der hier nachzulesen ist.

http://www.uni-duesseldorf.de/awmf/ll/007-063.htm

Man kann allerdings deutlich die vorsichtige Zurückhaltung
erkennen, wie sie bei einer relativ unerprobten Methode wohl
auch angebracht ist.

Das mit der Botulinusinjektion hab ich noch nicht gehört, der Rest der konservativen Therapie ist ja Standard.

Nach dem was ich gelernt hab, und auch nach dem was meine umgebenden Kieferchirurgen so raten sind chirurgische Eingriffe am Gelenk hochproblematisch. Aber vielleicht haben sich die operativen Techniken inzwischen verbessert.

Umso wichtiger scheint mir, dass Ptienten und ihr Umfeld in
die Anwendung des ‚Handgriffs des Hippokrates‘ eingewiesen
werden, denn ein Gähnen kann einem überall ‚auskommen‘ :wink:

Das stimmt wohl

Gruß

Kai Müller

Viele Grüße christian

Hallo Jeaa,

was Dir Christian empfohlen hat, ist das einzig sinnvolle Vorgehen:

  1. zu starkes Öffnen des Mundes vermeiden, um die Bänder nicht
    immer mehr zu überdehnen.
  2. Physiotherapie bei einem entsprechend geschulten
    Physiotherapeuten. Dort wird mit Training der Kaumuskulatur (vor
    allem der Anteile, die den Kiefer nach hinten ziehen) versucht
    das Gelenk zu stabilisieren.

Eine Botulinuminjektion ist in einem solchen Fall nicht sinnvoll (meiner Meinung nach hat so etwas nichts in der Funktionstherapie zu suchen), denn damit würde man die Muskelaktivität der angespritzten Muskeln lähmen, nichts jedoch gegen die überdehnten Bänder unternehmen.

Ein guter Tipp ist auch der Ratschlag von Kai:

Umso wichtiger scheint mir, dass Ptienten und ihr Umfeld in die
Anwendung des ‚Handgriffs des Hippokrates‘ eingewiesen werden,
denn ein Gähnen kann einem überall ‚auskommen‘ :wink:

Sprich mit Deinem Zahnarzt über das Problem, er wird Dir einen Physiotherapeuten empfehlen können, der Dir bei Deinem Problem Hilfestellung geben kann.

Mach jedoch einen weiten Bogen um einen Behandler, der Dir ein chirurgisches Vorgehen oder eine Botulinuminjektion vorschlägt. Hier sind ausschließlich konservativ-zahnärztliche und physiotherapeutische Behandlungen angezeigt.

Gute Besserung
Gruß
Gero