Kieferkorrektur nach Vollendung des Jugendalters

Liebes Forum,

ich habe eine Sagittalstufe bei mandibulärer Retrognathie.
Ist es nun noch sinnvoll - nachdem ich über 20 Jahre alt bin - an der Fehlstellung noch etwas zu korrigieren? Wie sieht die Therapie aus? Und sieht die Kasse die Behandlung unabhängig vom Alter als notwendig an, wenn der Grad nach KIG hoch genug ist?
Worin besteht der Unterschied zwischen mesialer und distaler Sagittalstufe?

Grüße
Liete

Hallo, sofern der Abstand der Oberkiefer und Unterkieferfrontzähne 7mm oder mehr beträgt werden die Kosten für die Behandlung von der Krankenkasse übernommen. Allerdings nur wenn es chirurgisch gemacht wird, d.h. der Unterkiefer muss in einer Operation zersägt und mittels Ostesyntheseplatten in der richtigen Position (weiter vorne) fixiert werden. Dazu musst Du nach der kieferorthopädischen Untersuchung zu einem Kieferchirurg der solche OPs durchführt (meistens Uniklinik) und der schickt ein Schreiben mit der Notwendigkeit zu deinem Kieferorthopäden. Dann reicht der KFOte den Plan ein. Wenn Du keine OP möchtest geht das auch mit einem sog. Herbst-Scharnier. Die komplette KFO Behandlung müsstest Du dann aber privat bezahlen ca 4500-6000Euro. Ab dem 18ten Lebensjahr werden nur Fälle von der Krankenkasse bezahlt wenn eine kieferorthopädische/kieferchirurgische Kombinationsbehandlung notwendig ist.
Grüsse

Hallo Christian,

danke für die schnelle Antwort.
Wo wird denn da gesägt? Dorsal der Mahlzähne?
Verrätst du mir bitte auch noch, wie lange der Krankenhausaufenthalt dauert und wie lange man sich anschließend körperlich schonen muss (schweres Heben oder sonstige Blutdruckspitzen vermeiden)?

Hi, offensichtlich bist Du Mediziner das ist gut. Wir Zahnis sagen aber distal und nicht dorsal :wink: (und mesial und nicht medial). Krankenhausaufenhalt ist ca 1 Woche, aber es gibt Kieferchirurgen die das unter örtlicher Betäubung machen und der Patient am gleichen Tag wieder nach Hause geht.
Eine ausführliche Aufklärung bekommst Du von einem Kieferchirurgen, google doch mal nach kieferorthopädischer Umstellungsosteotomie.
Viel Erfolg!

Ihr Zahnis seid ja ein interessantes Völkchen, aber gut… an die für mich anders angewandten Begrifflichkeiten im Mundraum kann ich mich gewöhnen :]

Das müssen dann die Harten sein, die das unter örtlicher Betäubung machen lassen; ich möchte doch nicht dabei sein, wenn mir der Unterkiefer fachmännisch gebrochen wird o.O

Meine Frage diente in erster Linie dazu, in Erfahrung zu bringen, ob es in meinem Alter überhaupt sinnvoll ist, dem Kieferchirurgen einen Besuch abzustatten und ob die entsprechende Therapie für mich in Frage kommt. Dabei warst du mir sehr behilflich, vielen Dank.