Kind ( 15 Monate ) schläft schlecht ein und lässt sich beim Aufwachen nicht mehr beruhigen

Hallo, unsere Tochter ist 15 Monate und hat bisher immer recht gut in Ihrem Zimmer geschlafen, teilweise von 19 Uhr bis 07 Uhr. Seit dem letzten Entwicklungsschub (vor 4 Wochen), kommt Sie nicht in den Schlaf, wacht sehr häufig auf und meist ist Sie dann eine Stunde nicht mehr zu beruhigen ( auch nicht in unserem Bett ). Schmerzzäpchen und Zahnsalbe haben keine Wirkung. Meist stillt meine Frau zur Beruhigung und versucht dann die Kleine in das Bett zu legen. Dann versucht unsere Tochter direkt wieder aufzustehen, während meien Frau weiterhin beruhigend auf Sie einredete mit einer Hand auf Brust und Schulter, danach dann wieder Beruhigungsstillen, usw, usw.

Gelegentlich waren wir erfolgreich, als wir mit der Kleinen eine kleine PKW Nachttour gemacht haben, aber das soll ja nicht zur Regel werden. Sind mittlerweile echt verzweifelt und auch durch, was natürlich nicht optimal fürs Nervenkostüm und die Ausstrahlung auf die Kleine ist.

Weiß jemand Rat?

LG

H.

Wir haben beste Erfahrungen mit unseren Kindern gemacht, die nie ins Bett „gezwungen“ zu haben. Schongar nicht zu festen Uhrzeiten. Sobald die „selbständig“ in der Wohnung unterwegs sein konnten, haben die gern selber ihren Weg ins Bett gefunden und fanden das Bett wunderbar. Wenn dann u.U. tagsüber mal ausgiebiger geschlafen wurde, waren die eben auch mal Abends/ nachts länger wach oder kamen morgens um 4 ins elterliche Bett und wollten beschäftigt werden…
Die Frage „willst du ins Bett gebracht werden?“ - aber auch nur bei deutlichen Anzeichen von Müdigkeit! - wurde fast immer bejaht. Wenn nicht, waren andere Dinge (z.B. Besuch oder ein neues Spielzeug) „wichtiger“ als die Müdigkeit. Das Bett war immer ein schöner Ort, an dem man sein durfte und nie sein musste.
Wenn Kinder nicht schlafen können, müssen die eben solange angeregt! und aktiv beschäftigt (nicht unterhalten!) werden, bis sie selber ins Bett wollen. Ganz unabhängig von Uhrzeiten.
Natürlich hat man da als Eltern gewisse Einflussmöglichkeiten das Kind „rechtzeitig“ müde zu spielen. Körperliche Beanspruchung ist da sehr wirksam.

Das kannst du spätestens dann nicht mehr machen, wenn du ein Kind hast, das Angst hat, es könnte irgendwas verpassen, wenn es „zu früh“ schlafen geht, das Kind aber am nächsten Morgen nun mal feste Uhrzeiten hat, wann es spätestens aufwachen muss, um püntklich zur Schule zu kommen. Ich meine, nicht dass es hilft, wenn ich ab 21:30 Uhr brülle, sie soll endlich das Licht ausmachen, und um 23:00 Uhr mich wundere, sie hat zwar die Zimmertür zugemacht, aber noch lange nicht das Licht aus. Und am nächsten Morgen kommt sie wieder mal nicht aus dem Bett und ist tagsüber total übermüdet. :frowning:

In dem süßen Alter von 15 Monaten hatte ich solche Probleme natürlich nicht, da war es mir auch egal, wann sie schläft, da war ihre Zubettgehzeit allerdings auch deutlich früher als heute.

@Draconier: die Möglichkeit, dass sie zumindest mit euch im Schlafzimmer (muss nicht im Elternbett sein) schläft, besteht vermutlich nicht oder kommt nicht in Frage?

Gruß
Christa

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Das passierte natürlich auch, ist aber hier (noch) kein Thema.
Über notfalls drastische Weckmethoden kann man gerne dann nachdenken, wenn es akut wird. :boom:
Wenn aber das Bett von Anfang an ein „Freund“ ist, ist auch später vieles einfacher.

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Ich hab’s mir die ersten 4 Jahre einfach gemacht, und sie hat überwiegend bei uns im Bett geschlafen. Entgegen anderslautender Behauptungen und „Drohungen“ („die kriegst du nie wieder aus eurem Bett raus“, „soll sie dann auch ihren Freund zu euch ins Bett bringen?“ usw.) kann ich versichern, dass nichts davon eingetreten ist. :stuck_out_tongue:

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Jedes Kind ist anders. Beim großen Kind hat es bis siebeneinhalb gedauert, bis die endlich mal ausgezogen ist und das auch nur, weil sie sonst ihr Hochbett nicht bekommen hätte und selbst nach inzwischen weiteren eineinhalb Jahren ist die Freude groß, wenn ich mal unterwegs bin, denn dann darf sie die Nacht bei Mama schlafen. Will sagen: es kann sein, daß die irgendwann von selbst ausziehen, aber man sollte sich nicht darauf verlassen, daß das Ereignis bald eintritt. Anders das kleine Kind: nach einem halben Jahr wurde die ins eigene Bett gebracht und hat - nachdem sie sprechen konnte - einen ab und an sogar rausgeschmissen, wenn sie schlafen wollte.

Gruß
C.

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Hallo,
vielleicht hat sie mal was Dummes geträumt und hat deshalb nun Unruhe.
Habt ihr ein kleines Nachtlicht im Zimmer?
Man könnte noch versuchen, eine Entspannungs-CD ganz leise laufen zu lassen.
Alles Gute,
Mao

Ich wollte nur sagen, dass es mit Sicherheit weder bis zum ersten Freund noch bis zur Volljährigkeit oder gar Heirat dauern wird. Klar dauert’s bei einem länger und beim anderen kürzer, Erwachsene sind auch nicht alle gleich. :wink:

Wie, ihr gebt dem Kind auf Verdacht Schmerzzäpfchen und Zahnsalbe, weil es nicht einschlafen kann?

Das Kind ist vielleicht deswegen nicht zu beruhigen, weil es einschläft in dem glauben, dass ihr (einer von euch) am Bett wacht, und beim Aufwachen feststellt, dass das gar nicht stimmt, dass ihr einfach weg seid.

Lasst das Kind einfach da einschlafen, wo ihr seid, mit 15 Monaten will ein Kind definitiv nicht alleine sein.

Hi,

Och ich gehe immer noch nicht gerne ins bett, weil ich immer noch angst habe, ich könnte was verpassen. Frag mal meine Eltern, wie fas vor 40 Jahren mit mir war.
Trotzdrm habe ich noch nie vetschlafen.

Die Franzi

Hi!

Es wird jetzt möglicherweise etwas offtopic, aber warum muss ein Säugling allein schlafen? Das ist in meinen Augen völlig gegen die Natur!
Ein Säugling ist allein hilflos und weiß daher, dass er die Mutter braucht, gerade im Schlaf.
Warum Eltern so gegen die Instinkte handeln und ein kleines, hilfloses Wesen dazu verdammen, allein zu schlafen, ist mir ein Rätsel.
Versuche dich einmal hineinzufühlen in dieses kleine Wesen, das völlig abhängig ist von der Fürsorge der Eltern. Es soll allein sein, es wacht nachts auf und ist erstmal allein? Ich kann mir kaum vorstellen, dass das das Bindungsverhalten nicht später mal beeinflussen wird.
Elternbett! Das ist alles, was mir dazu einfällt.

Gruß, Diva

Vielleicht hilft euch dieser Text weiter. Er ist recht ausführlich zum Thema und geht auch auf Hintergründe ein, ohne m.E. belehrend zu sein.


Brisch ist einer der führenden Bindungsforscher in Deutschland mit dem Schwerpunkt frühkindliche Eltern-Kind-Bindung.

Es gibt unterschiedliche Kinder und verschiedene Phasen bei Kindern. Es gibt auch für Erwachsene oft kaum zu identifizierende Auslöser, die plötzlich zu Dramen führen, wo vorher keine Dramen waren. Und es stimmt einfach nicht, dass alle Kinder möglichst lange im Elterbett oder -schlafzimmer schlafen wollen!

Das Schlafen im eigenen Zimmer ist ein Thema, das sich schnell mal dreht. Und wenn es aktuell nur daran liegen sollte, würde ich dem Wunsch nach dem Zusammensein mit den Eltern nachgeben, wenn das Kind nach dem Aufwachen nicht mehr alleine im Zimmer bleiben will, bevor ich da große „Grundsatzdebatten“ führen würde. Es gibt Kinder die dies (ggf. nur phasenweise) brauchen, und Kinder die nicht mal krank bei den Eltern schlafen wollen (habe beide unterschiedlichen Modelle hier im Haus. Problematisch wird es für die Eltern dann, wenn das Kind auch im Elternbett sehr unruhig schläft, oder im Schlaf sehr aktiv ist. Unseren „Propeller“ haben wir oft im Tiefschlaf dann wieder ins eigene Bett gebracht, was normalerweise gut funktioniert hat (natürlich Nachtlicht im Kinderzimmer und beide Zimmertüren offen).

Klappt es auch im Elternschlafzimmer nicht, muss man sich mal mit möglichen kleineren Auslösern beschäftigen. Wir hatten plötzlich von jetzt auf gleich mal jede Nacht Alarm, nachdem unsere Kleine monatelang problemlos durchgeschlafen hatte. Nach einigen Nächten fiel mir durch Zufall auf, dass es wohl mit dem Strampelanzug zusammenhing. Die Kleine reagierte plötzlich höchst allergisch auf Strampelanzüge mit geschlossenen Füßen, und war sofort wieder „the sweetest so and so“ wenn sie einen Strampler mit offenen Füßen bekam. Da sind dann die Strampler mit geschlossenen Füßen dann sofort aussortiert worden, und alles war wieder gut. Aber auf so etwas muss man erst einmal kommen.

Was die nächtlichen Touren mit dem Auto angeht ein Filmtipp: „Nachtlärm“, einfach köstlich!

Hi,

grundsätzlich gebe ich dir Recht …

Wobei ein 15 Monate altes Kind eher als Kleinkind als als Säugling zählt, auch wenn es noch gestillt wird.

Gruß
Christa

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Du schreibst ja, dass Eure Tochter einen Entwicklungsschub gemacht hat. In welchem Bereich auch immer. Nach dem muss sie sich jetzt erstmal ein bisschen ausruhen. Ihre kleine Welt muss wieder in Ordnung kommen. Vermutlich braucht sie einfach mal wieder bedingungsloses Kuscheln mit Euch, ohne großes Bromborium. Diese kleinen Wesen haben eine hochsensible Antenne für Alles, was man als Ablenkung inszeniert.
Was fühlt Ihr denn als Emotion? Ich muss das gar nicht wissen. Ihr müsst es fühlen und einfach tun.
LG
Amokoma1

Ihr könnt eure Tochter zu euch holen. Gebt ihr Körperkontakt. Streichelt ihren Bauch. Summt leise eine beruhigendes Lied.

Medikamente aus Verdacht würde ich niemals geben. Dann doch lieber einen Schnuller, falls das Kind ihn annimmt.

Unsere Tochter hat die ersten drei Jahre nicht durchgeschlafen. Das war wirklich sehr anstrengend. Wichtig ist, einfach dazu sein. Was man konkret macht ist meist gar nicht so wichtig.