Kind schmollt häufig

Schlagen ist eine Straftat. Da darf man gar nicht ‚weggucken‘.
Insofern steht das nicht zur Debatte. Das, wovon hier die Rede
ist scheint mir nicht so schlimm zu sein.

Seelische Misshandlung erscheint Dir als nicht so schlimm? Nun, da sie leider kaum rechtswirksam nachgewiesen werden kann wird es auch (leider) kaum zu konsequenzen kommen, sofern man dies bei Polizei oder Jugendamt anzeigt. Was jedoch mit der Seele des kleinen Menschleins passiert wage ich mir nichteinmal ausmalen…
Für ein Kind muss das Aufwachsen in solch ungerechten, lieblosen und missachtenden Lebensverhältnissen dermaßen dprimierend sein, dass es nicht wundern würde, wenn hier ein weiterer Selbstmordkanidat heranerzogen wird.

LG maja

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hallo,

das was da abläuft ist auf keinen fall pedagogisch sinnvoll wie ihre schwester das behauptet. das kind muss lernen damit zu recht zu kommen nun ein kleines geschwisterchen zu haben und die aufmerksamkeit zu teilen. die große wird eindeutig vernachlässigt. sie muss mit einbezogen werden als den part der „großen schwester.“ man muss ihr dinge erklären, warum man so viel zeit mit dem baby verbringt und kann zum beispiel sagen das sie nun die große sei und helfen kann beim füttern, als große schwester. das macht die kleine stolz. auch beim spielen muss sie mehr mit einbezogen werden. mit der kleinen schwester spielen und nicht allein und dabei zu sehen wie die mutter mit dem baby spielt.

dinge wie das das kind dumm ist, sollte man sowieso nie sagen, das erniedrigt das kind und es bekommt kein eigenes selbstbewustsein. es fühlt sich dann nicht frei dinge aus zu probieren und wird sich womöglich nichts zutrauen später. sie braucht das vertrauen der eltern.

bücher kenne ich nicht wirklich aber ich wollte nur meine meinung dazu geben das ich voll und ganz hinter ihrer meinung stehe und das sie recht damit haben das es so nicht gehen kann.

auf diesen link stehen ein paar bücher für kinder. das kann man der großen vor lesen damit sie versteht warum das baby so viel aufmerksamkeit braucht.

http://www.kinder-hamburg.de/buecher/script_buecher…

das buch : ministeps®. Wir sind jetzt vier [Gebundene Ausgabe]
Sabine Cuno (Autor), Susanne Szesny (Illustrator)
könnte dem älteren geschwisterchen vor gelesen werden.

–vielleicht denken die eltern über den umgang mit der großen tochter nochmal nach, wenn sie eines der bücher der tochter vor lesen !

ansonsten vll diese dvd :
„was erzieht wirklich?“ „die kompetente familie“ von Jesper Juul

vll ist das ja was ??

viel glück !!!

Eure Antworten
Hallo!

Vielen Dank für eure vielen Antworten! Es waren gute Anregungen dabei. Vor allem aber haben mir die Postings vor Augen geführt, dass die Situation wirklich nicht harmlos ist.

Wie ich schon schrieb, wundert mich am meisten, dass meine Schwester da ihre eigene Situation als Kind nicht mehr vor Augen hat. Wir waren drei Kinder, und wir waren alle, über Jahre hinweg, Suizid gefährdet. Gerade meine Schwester hatte wenig Selbstvertrauen, weil sie mir gegenüber (wir sind Zwillinge) immer als die Ruhigere und auch Schwächere gesehen wurde.

Die Idee mit dem Rollenspiel ist sicherlich eine gute, ich glaube aber, dass meine Schwester dafür bereit sein müsste, sich mit der Kritik auseinanderzusetzen. Dies ist bislang nicht der Fall. Ich spreche sie ja immer in den akuten Situationen an, dass die Große nicht doof ist, aber sie fällt mir dann direkt ins Wort.

Etwas mit Cassettenrecorder aufzunehmen halte ich dagegen für falsch. Das ist ja dann schon hinterher spionieren, das will ich nicht.
Die Idee, mit Urlaubsvideos die typischen Situationen quasi beiläufig festzuhalten, finde ich schon wesentlich besser. Nun ist der Urlaub zwar vorbei, ich werde aber in den nächsten Ferien wieder da sein und die Gelegenheit nutzen.

Insgesamt will ich dahin kommen, dass ich meiner Nichte zukünftig einfach mit viel mehr Liebe und Verständnis begegnen möchte und der Mensch sein will, der sie 100%-ig akzeptiert.

Sicher werde ich einen ruhigen Moment abwarten, um das mit meiner Schwester nochmal zu thematisieren. Das ist mir schon einmal gelungen, aber es hat sich dadurch leider nichts geändert.

Die Kritikfähigkeit bei meiner Schwester und meinem Schwager ist relativ gering. Sie haben kaum Freunde und sich in ihrer Partnerschaft so eingerichtet, dass jeder den anderen bestätigt. Vor allem mein Schwager lästert den ganzen Tag über andere Menschen, seine Vorgesetzten und Kollegen, über Jogi Löw und wer weiß wen noch. Mir begegnet er oft mit Häme oder Schadenfreude, ansonsten kritisiert er mich nur, wenn ich nicht dabei bin (Ferienhäuser haben dünne Wände).

Ein Freund von meiner Schwester und mir hat ihr übrigens wegen dieser Probleme einen langen Brief geschrieben, sie hat darauf allerdings nicht geantwortet.

Ich verstehe die Hilflosigkeit, wenn man in der Erziehung von Kindern nicht weiter weiß. Das ist auch eine enorme Aufgabe, vor allem wenn man die Kinder 24/7 hat oder eben eine 60h-Arbeitswoche. Aber es geht nicht, dass ein Kind das ausbaden muss, gerade, wenn man als Kind selbst so aufgewachsen ist.

Naja, das war jetzt wieder sehr lang.

Vielen, vielen Dank an alle, die sich hier soviele Gedanken gemacht haben!!!

Liebe Grüße

Flaschenpost

Liebe Flaschenpost!

Aber es geht nicht, dass ein Kind das
ausbaden muss, gerade, wenn man als Kind selbst so
aufgewachsen ist.

Der Satz hat mich daran erinnert, dass ich vor Kurzem „Das Drama des begabten Kindes“ von Alice Miller gelesen habe. Ob wirklich alles aus dem Buch auf Deine Situation zutrifft, kann ich nicht sagen. Aber darin wird sehr gut Mechanismen beschrieben, warum es dazu kommen kann, dass Mütter (ich interpretiere es mal als Eltern - das Buch ist aber ein wenig älter) genau die Verhaltensweisen an ihren Kindern ausleben, unter denen sie als Kind selbst leiden mussten. Vielleicht magst du mal reinschmökern und es - wenn es dir zusagt - deiner Schwester empfehlen?

Liebe Grüße
igel

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Hallo Igel!

Aber es geht nicht, dass ein Kind das
ausbaden muss, gerade, wenn man als Kind selbst so
aufgewachsen ist.

Der Satz hat mich daran erinnert, dass ich vor Kurzem „Das
Drama des begabten Kindes“ von Alice Miller gelesen habe. Ob
wirklich alles aus dem Buch auf Deine Situation zutrifft, kann
ich nicht sagen. Aber darin wird sehr gut Mechanismen
beschrieben, warum es dazu kommen kann, dass Mütter (ich
interpretiere es mal als Eltern - das Buch ist aber ein wenig
älter) genau die Verhaltensweisen an ihren Kindern ausleben,
unter denen sie als Kind selbst leiden mussten. Vielleicht
magst du mal reinschmökern und es - wenn es dir zusagt -
deiner Schwester empfehlen?

Tja, das Buch kenne ich seit 20 Jahren - und meine Schwester auch.

Ist schon komisch, wie man seine eigenen Vergangenheit dermaßen ausblenden kann.

Ich hatte im Urlaub, als sie meiner Nichte mal wieder gesagt hatten, sie sei für irgendwas zu blöd, zu meinem Schwager gesagt, dass ich mich fühle wie zuhause: Dass ich genau diese Sprüche in meiner Kindheit gehört habe und mit diesem Gefühl groß geworden bin, dass ich zu doof bin und nichts tauge. Und dass ich nicht möchte, dass meine Nichte mit genau diesem Gefühl aufwächst.

Mein Schwager hat darauf nicht reagiert. Meine Schwester hat das mitgehört.

Ich denke, dass beide soweit überfordert sind, dass sie einfach abschalten müssen gegenüber solcher Kritik, weil sie keine anderen Verhaltensweisen parat haben.

Danke, dass ihr euch alle soviele Gedanken macht. Ich merke auch, wie dies die ganze Zeit in meinen Gedanken ist.

Ich hab schon überlegt, ob ich anfange Märchen zu schreiben, in denen meine Nichte eine ähnliche Situation vor Augen geführt bekommt und Auswege kennenlernt, sich nicht für doof zu halten, auch wenn die Eltern das ständig sagen.

Jedenfalls danke, war ein guter Tipp!

LiebeGrüßeChrisTine

Hallo

Ich hab schon überlegt, ob ich anfange Märchen zu schreiben, in denen meine Nichte eine ähnliche Situation vor Augen geführt bekommt und Auswege kennenlernt, sich nicht für doof zu halten, auch wenn die Eltern das ständig sagen.

Das ist eine sehr gute Idee.

Es gibt aber auch eine ganze Menge Kinderbücher, bei denen das der Fall ist. Was mir spontan einfällt, ist Harry Potter, es gibt aber auch noch jede Menge anderer solcher Bücher. - Wobei Harry Potter allerdings auch wieder nicht so geeignet ist, weil der ja eigentlich nur durch Hilfe von außen in eine bessere Situation kommt. Aber immerhin wird der zu Hause immer wie dumm behandelt, obwohl er nicht dumm ist.

Viele Grüße