Kind spielt im Kindergarten allein?

Hallo Leut,

meine Frage:

Ich habe eine 3-jährige Tochter, ein ganz liebes, aufgewecktes sehr intelligentes Kind. Sie geht seit ca. 2 Monaten in den Kindergarten und laut Erzieherin hat sie dort auch viele Freunde(?) Sie erzählt auch viel zuhause vom Kindergarten, meistens neutrale Sachen oder was sie alles dort gelernt oder gebastelt haben.
Nun, immer, wenn ich sie Mittags abhole, sind die Kinder auf dem kindergarteneigenen Spielplatz, dort sehe ich sie immer alleine spielen…
Ist das OK, oder sollte ich wachsam sein, um nicht etwas - wie etwa ein Fehlverhalten oder Ausgrenzung zu übersehen?
Im KiGa gibt es altersgemischte Gruppen, anfangs dachte ich, das ist super, doch langsam habe ich den Verdacht, dass die größeren Kinder die kleinen gar nicht beachten oder leicht „tyrannisieren“ - wie gesagt das ist nur so ein Gefühl, manchmal ist sie schon von den größeren mit Sand beworfen worden, aber solche Erfahrungen könnten auch normal sein?

Ich muss anmerken, dass bei meinem Kind sich die Anzeichen für eine Hochbegabung mehren… Und das ist -meines Wissens - nicht unbedingt die beste Voraussetzung für soziale Eingliederung(?)
/zu Thema Hochbegabung schreibe ich einen anderen Beitrag, da ich auch dort einige Fragen habe/.

Danke für Eure Antworten

Hallo,

meiner Ansicht nach gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen Miteinanderspielen-wollen und Miteinanderspielen-können. Das kann man nur feststellen, wenn man Kinder über einen Zeitraum in verschiedenen Situationen und an verschiedenen Orten beobachtet - konkret, das können in dem Fall nur die Erzieher/innen im Kiga.
Sorgen machen wir uns alle einmal, wenn wir unsere Kinder aus den Händen geben, das hört mit Schulbeginn nicht auf. Deshalb würde ich an deiner Stelle der Erzieherin von deinen Beobachtungen erzählen. Wenn sie bisher nichts festgestellt hat, was auf eine Ausgrenzung hindeutet, wird sie deine Tochter ab dann gezielter beobachten, und dir davon erzählen. Manchmal entgeht auch ihnen gerade diese unauffälligen Verhaltensauffälligkeiten.

Von Erzieherinnen kann man einige guten Tipps (um z.B. Isolation bei der Tochter zu verhindern) bekommen, weil sie sich mit der ganze Bandbreite an möglichen Kindertypen auskennen, also auch Erfahrungen mit wahrnehmungsempfindlichen und hochintelligenten Kindern haben. Manchmal werden auch noch Fachkräfte zu Rate gezogen.
Mit anderen Worten, wenn der Kiga und die Erzieher gut sind, dann findest du dort die besten Voraussetzungen für eine Erziehung in Teamarbeit.

viele Grüße
claren

Hallo Adam,

da deine Tochter ja sehr intelligent ist, bestehen da gewisse Diskrepanzen:

  • gleichaltrige Kinder sind ihr evl. zu „babyhaft“ (weil sie ganz anders spielen, sich anders ausdrücken etc.)

  • diejenigen, die mit ihr mithalten können und gleiche/ähnliche Interessen haben, sind älter - und wollen evl. ein (viel) jüngeres Kind nicht als „gleichwertigen“ Spielkameraden akzeptieren und behandeln sie dann wie eine typische Dreijährige.

Folge: sie spielt lieber alleine.

Viele sehr intelligente Kinder haben auch Interessen, die sie eher alleine verfolgen.
z.B. beobachten (andere Kinder, aber auch die Insekten die man im Gras findet), oder etwas (am Alter gemessen) „sehr kompliziertes“, das möglichst nicht von anderen Kindern kaputtgemacht werden soll
(Beispiel Sandkasten: Kind baut eine „Mondbasis“ - wie es wohl viele andere Kinder auch tun - denkt sich dabei aber eine komplexe Story dazu aus: „Das ist das Haus vom Xuluduppu, und der ist der Allerälteste von allen. Da drüben wohnt der Diradub, und Xuluduppu schaut immer zum Fenster raus und beobachtet ihn, weil ihm sein Nachbar unheimlich ist“ und dann werden die Figuren durch Steine dargestellt…)

Besonders intelligente Kinder haben dann einerseits die Interessen/Spiele, die sie in der gemischten Gruppe mitmachen (sie sagt ja auch, sie hat Freunde im Kindergarten), aber auch ihre Spiele, die sie lieber ganz für sich allein im Stillen machen.

Nur mal so eine Idee,

Viele Grüße,
Nina