Kind will nicht zu uns

Hallo,

ich habe da ein Problem, und würde gerne wissen, was ihr an meiner Stelle gemacht hättet, oder ob ich da was falsch gemacht habe , oder hätte besser machen können.

Es ist so, das Freunde von uns sich getrennt haben. Sie ist vor einigen Wochen ausgezogen, das Kind (fast 8) pendelt seitdem zwischen ihr und ihm. Ausser schulischen Problemen scheint er das gut zu packen, laut ihr.  Der Junge ist mit unserem gut befreundet, wir wohn(t)en nah beieinander, und die spielen oft zusammen, und das war eigentlich auch nie ein Problem, wenn man mal was vorhatte, die Kinder beim jeweils anderen zu parken. Der Junge ist generell lieber bei sich als woanders, war aber auch immer problemlos bei uns. Grade in den Ferien war er lieber bei uns als in der OGS. Was allerdings schon immer ein Problem war, das er nur zuhause auf Toilette ging, und sobald er groß musste, dann auch nach Hause wollte. Ansonsten spielen die beiden aber supergerne, lange und ausdauernd zusammen. 

Heute morgen sollte der Papa ihn hier abgeben, weil er arbeiten muss, und die mama wollte ihn dann zwei Stunden später hier abholen, da sie auch einen beruflichen Termin hat . Soweit so gut. 

Doch der Junge stand vor der Tür, mit starken Bauchschmerzen, sichtlich müde und wollte nicht reinkommen. Auch als unser Sohn ihn reinbat (normalerweise kommt er dann sofort), verweigerte er das total. Alles Gerede des Vaters, auch mehrere Angebote von mir (sie könnten ja auch Fernsehen schauen zB, das zieht doch normalerweise immer bei Kindern ) halfen nichts. Er wollte nicht rein, die Bauchschmerzen wären so schlimm. 
Er wollte - wenn überhaupt - dann zu oma und opa. Papa sagte, das mit den Bauchschmerzen wäre sehr oft in letzter Zeit und wohl keine akute Magendarmkrankheit oä. 

Hm, ich habe dann auch nichts mehr gesagt, Papa und Sohn sind dann abgezogen.
Konnte ihn ja auch nicht zwingen reinzukommen… 

Jetzt fühle ich mich total doof. Irgendwie habe ich das Gefühl versagt zu haben,oder was falsch gemacht zu haben, weil der Junge nicht zu uns wollte. Habe auch die Befürchtung, das er dann gar nicht mehr kommen will. Die Jungen haben samstag noch zusammen gespielt, da war alles gut, deshalb verstehe ich das nicht.
Kenne das auch sonst nicht, die Situation das ein Besucherkind nicht zu uns wollte bzw. umgekehrt eines unserer irgendwo nicht bleiben konnte, hatten wir noch nie . 

Ist das der Trennung geshculdet ? Hätte ich was anders machen können / sollen oder was hättet ihr gemacht ? Bin jetzt etwas ratlos und überfordert…und für jeden Gedanken dazu dankbar…

lg

Brenna

Hallo Brenna,

weißt du, es ist total lieb von dir, dass du dir solche Sorgen machst. Aber, du brauchst dir keine Schuld geben. Brauchst auch kein schlechtes Gewissen zu haben. Auch die Kinderseele ist schon groß. Und es hat sicher wenig mit dir und deinem Sohn und eurem zu Hause zu tun. Dem Jungen fehlt ein wärmendes und geborgenes Zuhause. Es wäre sehr wichtig, dass deine befreundete Familie zu einem guten Kinderpsychologen geht. Es sollten liebevolle Gespräche zwischen den Eltern, den Großeltern, den Lehrern und dem Kind statt finden. Seine Gefühle dürfen sein und sollten gehört werden. Sind mit dem Verstand nicht zu begreifen und von daher sollte er die Möglichkeit bekommen, dass er spürt, dass seine innere Angst und sein verloren sein Gehör findet. Es ist nicht immer ganz leicht, weil ein Kind nicht immer seine Gefühle schon ausdrücken kann, die Gefühle aber da sind. Bauchschmerzen ohne klinischen Befund weisen immer auf eine traurige Seele hin. Das sollte nicht mit irgendwelchen Worten abgetan werden. Hier sollte viel liebevolles Gefühl gegensteuern und auffangen. 

Sei einfach trotzdem mit all deiner Liebe da, wann immer du die Gelegenheit hast.

In Liebe
Kerstin Schwarz

Hallo,

da kannst Du nichts dafür - das Kind braucht momentan die Geborgenhit seiner Familie. Das wird auch wieder anders werden; es ist ja alles noch sehr frisch. Sei Du einfach weiterhin da, wenn Bedarf ist, und sei lieb und verständnisvoll zu dem Kind. Ob die Kinder ihre Freundschaft bewahren können, wird die Zeit zeigen.

Du kannst jedenfalls nicht mehr dafür tun.

Alles Gute

Hallo Brenna,

Kinder sind in Trennungssituationen der Eltern oft überfordert und reagieren sehr empfindlich. Auch wenn die Eltern trotz Trennung, eine sehr intensive und verständnissvolle Beziehung zu ihrem Kind aufrechterhalten. Sie haben halt die große Angst, verlassen zu werden. Deshalb werden sie vieles ausprobieren, um die Aufmerksamkeit der Eltern zu binden. Dazu gehören auch körperlich Leiden, die sie dann vorgeben oder auch tätsächlich durch den Stress der Trennung haben. 

Du brauchst Dir kein schlechtes Gewissen zu haben, auch weil Du nichts an der Situation ändern kannst. Biete Dich weiter an und lass die Jungs zusammen spielen.

Auch ist es wichtig, den kleinen Jungen mormal zu behandeln und ihn nicht zu sehr in seiner Gegenwart zu bemitleiden. Damit unterstützt Du ihn auch, dass er lernen und erfahren wird, dass die Trenung von seinen Eltern zur Normalität werden wird. Er braucht einfach Zeit dafür.

Hast Du weitere Fragen, melde Dich.

LG chicobello

Hallo Brenna,

mal ganz pragmatisch:

Kann es sein, dass der Junge nicht genug Zeit hatte/hat um seine Angelegenheiten auf der Toilette zu regeln?
Mir ist die Thematik mit fremden Toiletten nicht unbekannt, und ich weiß auch, dass der Darm ein Gewohnheitstier ist und man dessen Gepflogenheiten besser in den Tagesablauf einbaut als umgekehrt…Missachtung gibt auf Dauer Bauchweh.
Auch für den Toilettengang ist eine gewisse Entspannung erforderlich, die alleine durch eine fremde Umgebung verhindert werden kann…man meidet dann fremde WC’s weil man nicht „kann“.
Hier kommt die psychische Belastung noch dazu…da kann ich mir gut vorstellen, dass die Anspannung dem Jungen insgesamt einfach zu viel wird.

Grüße
Mau

Ich denke, du solltest dir keine Schuld geben - aber auch nicht dem Kind, er „spielt“ nicht aus bösem Willen krank.

Eine Trennungssituation belastet jedes Kind - auch wenn die Eltern damit wirklich verantwortungsvoll umgehen. Das Kind hat statt eines Zuhauses nun plötzlich zwei - und muss für sich erst wieder herausfinden, wohin es gehört (nämlich jetzt in „beide“ zuhause).

Ein Symptom kann sein, dass Kinder in dieser Zeit nicht woanders bleiben wollen oder alles ablehnen, was ihrer Routine zuwiderläuft - das wird ihnen alles zu viel.
Bauchweh und die Angst, auf ein fremdes Klo zu müssen, könnten bei diesem Fall erschwerend dazu kommen-
Es war richtig, dass du den Jungen nicht weiter gedrängt hast. Veilleicht kannst du das auch deinem Sohn erklären.
Die Eltern müssen nun dafür sorgen, dass der Junge verlässliche Strkturen hat, dann wird er mit der Zeit auch wieder offen dafür sein, Freunde zu besuchen.
sagt Bixie

Tach!

Und wieder einmal leidet ein Kind unter der Trennung seiner bescheuerten Eltern.

Du kannst nichts dafür, den Schuh müssen sich seine Eltern anziehen, die es, wie hunderttausende andere, nicht hinbekommen, wenigstens bis zum Teenageralter ihrer Kinder eine einigermassen vernünftige Beziehung zu führen.

Gruß,
M.

Zwischen dem Darm und der Seele bestehen enge Beziehungen (gegoogelt). Zunächst sollten die Eltern untersuchen lassen, ob eine Erkrankung des Kindes vorliegt. Kann dies ausgeschlossen werden, so ist ein Zusammenhang zwischen Elterntrennung und Befinden des Kindes möglich. Darauf weist auch der Wunsch, zu Oma und Opa gehen zu wollen hin. Geborgenheit.
Du, Brenna, hast nichts falsch gemacht, die Eltern sind hier gefordert.
LG Sylvia

Hallo auch,

Und wieder einmal leidet ein Kind unter der Trennung seiner
bescheuerten Eltern.

Wie kommst du denn auf die Weisheit, dass die Eltern bescheuert seien? Oder kennst du sie persönlich. Sorry wenn ich das sage, aber ich halte es für ziemlich kleinkarriert, jemanden zu verurteilen, weil er ein anderes Lebenskonzept lebt.

hinbekommen, wenigstens bis zum Teenageralter ihrer Kinder
eine einigermassen vernünftige Beziehung zu führen.

Eine krankmachende Beziehung kann auch Kinder krank machen.

Klar hast du recht, dass eine Trennung der Eltern für Kinder sehr oft sehr belastend bis traumatisch erlebt wird.
Doch wenn sich zwei Menschen das Leben zur Hölle machen, können die Kinder noch mehr darunter leiden.
Die Frage ist meist nicht ob sich die Eltern trennen, sondern wie! Darin liegt viel häufiger der Hund begraben. Denn es gibt durchaus glückliche Scheidungskinder.

Grüße
Stefan

4 Like

Wieso solltest du denn versagt haben?
Wenn ich das richtig gelesen habe, dann ist das ja nicht mal dein Kind.
Dein Kind spielt einfach nur gerne mit ihm.

Mein Gott - mach dich nicht verrückt. Da hat das Kind einmal Bauchweh…

Im Übrigen: Das Kinder bei diesem ständigen hin- und herpendeln Bauchweh bekommen ist normal. Erwachsene leiden ja auch unter psychischen Stress!

Vielleicht ist die Trennung für die Eltern erledigt - aber Kinder verarbeiten so etwas über Jahre.

Moin!

Und wieder einmal leidet ein Kind unter der Trennung seiner
bescheuerten Eltern.

Wie kommst du denn auf die Weisheit, dass die Eltern
bescheuert seien? Oder kennst du sie persönlich. Sorry wenn
ich das sage, aber ich halte es für ziemlich kleinkarriert,
jemanden zu verurteilen, weil er ein anderes Lebenskonzept
lebt.

Wer gemeinsam kleine Kinder bekommt und sich dann nach wenigen Jahren trennt, ist für mich nicht anders zu bezeichnen.
Mit einem „Lebenkonzept“ hat dies somit höchstens insofern etwas zu tun, als dass ein solches völlig absent ist.

hinbekommen, wenigstens bis zum Teenageralter ihrer Kinder
eine einigermassen vernünftige Beziehung zu führen.

Eine krankmachende Beziehung kann auch Kinder krank machen.

Das ist mir klar. Nur weshalb gibt es dann in dieser Beziehung überhaupt Kinder?

Klar hast du recht, dass eine Trennung der Eltern für Kinder
sehr oft sehr belastend bis traumatisch erlebt wird.
Doch wenn sich zwei Menschen das Leben zur Hölle machen,
können die Kinder noch mehr darunter leiden.

Wie gesagt, wer einfach aus erster Verliebtheit heraus in einer nicht gefestigten Beziehung Kinder in die Welt setzt, ist für mich nicht ernstzunehmen.
Das schwachsinnige Verhalten der Eltern baden dann die Kinder aus.

Die Frage ist meist nicht ob sich die Eltern trennen, sondern
wie! Darin liegt viel häufiger der Hund begraben. Denn es gibt
durchaus glückliche Scheidungskinder.

Ach so? Dass diese eine winzige Minderheit darstellen, ist hoffentlich klar.

M.