Kind will zu seinem Vater- der aber blockt

Hallo,

ich, seit fast 6 Jahren geschieden, bin vor drei Jahren mit meinen Söhnen (jetzt 15 und 16) von Thüringen nach NRW gezogen. Die beiden kamen so zu sagen hier gleich in ihre Pubertät.
Mein jüngster macht nun schon seit fast 2 Jahren ständig Ärger in der Schule, zu Hause und mit seinen Kumpeln hier in der Umgebung.
Er lügt mich an, lügt die Lehrer an, ihm stinkt die Schule, die Lehrer, schwänzt den Unterricht, baut Bockmist auch ansonsten. Ich weis nicht ein noch aus. Klare Ansagen helfen hier genau so wenig wie einfache Gespräche.
Wohlgemerkt ich hatte damals noch drei aus erster Ehe, die heute ihr eigenes Leben haben und das ist ok.
Mein Ex hatte sich nie besonders um seine Kinder gekümmmert.Heute hat er mit 50 Jahren nochmal eine sehr junge Frau die ein 8 jähriges Kind hat und beide nun ein Baby von 5 Monaten gemeinsam.
Jede Antwort, ob er seine Kinder zu mindest mal in den Ferien nehmen möchte verneint er. Er habe keinen Platz und keine Zeit, seine Neue will das nicht usw. Er zeigt keinerlei Interesse für ein Entgegenkommmen. Jedoch hat er natürlich Kontakt per Handy und Mail mit unserem jüngsten. Erzählt ihm von seiner neuen Familie, schickt Fotos und wer weis noch alles. Ach wie schön er es jetzt hat. Karte oder Geschenke an unsere bleiben zu Geburtstagen aus. Unterhalt nö, das kann er sich jetzt nicht leisten.
Der jüngste hat es sich aber in den Kopf gesetzt und nun nach einem Kurzbesuch bei seinem Vater, dort hin ziehen zu wollen. Er gibt auch offen zu, den Bockmist soweit zu treiebn, bis er es schafft.
Meinerseits darf er ja auch, warum denn nicht. Kann alles mit einvernehmlichem Gespräch im Sinne des Kindes geregelt werden. Nur mach ich die Rechnung ohne dem Vater, denn er verweigert sich, hätte keinen Platz und ich solle zusehen, wie ich das hinbekomme.
Er ist mit seinem Bockmist jetzt schon zu weit gegangen, bis zur Polizei und hat fremde Jugendliche
per Anzeige für eine Tat beschuldigt. die er aber gemeinsam mit denen begangen hat. Ich bin leider jetzt schon selbst (zum Glück) dahinter gekommen und muss ihn morgen dazu bewegen diese Lüge dort zurück zu nehmen. Er will nicht, er will zu seinen Vater, wir sollen doch machen was wir denken.
Reagiert nicht auf vernünftige Argumente.
Mich schlaucht das, möchte doch, das er glücklich ist. Nur wie den Vater zum einlenken bewegen? Er legt sich das Leben auch zurecht wie er es gern hat und unser jünster brächte nur Sorgen.
Was soll ich tun?

Verzeiflung pur! Hat jemand Erfahrung?
Gruß Conny633

Hallo Conny,

eine Garantie dass es funktioniert habe ich nicht, aber wie heißt es so schön: Versuch macht kluch

Und zwar gibt es in Deutschland Vätervereine die dafür kämpfen, dass Väter nach einer Trennung den Kontakt zu ihren Kindern nicht verlieren.

Bei Dir ist es umgekehrt und das versuchen diese Väter - wenn möglich - auch hinzubekommen.

Also ein Gespräch von Mann zu Mann. Der eine ist ein Vater der mit Müh und Not und vielen Problemen sein Kind sieht und der andere will es nicht sehen. Die „Kopfwäsche“ hat in einigen Fällen schon gewirkt.

Jemanden passenden vermitteln kann Dir vielleicht die Hotline vom Väteraufbruch für Kinder unter 0700 - 82 83 77 83 (0700-Vaterruf) oder Du suchst direkt auf www.vafk.de

Gruß
Ingrid

Hallo Conny,

du bist nicht zu beneiden, denn du hast die undankbarste Rolle in diesem unguten Szenario.

Für pubertierende Jugendliche ist es durchaus normal, lieber beim anderen Elternteil leben zu wollen, wenn es mit dem aktuell erziehenden Stress gibt. Sie glauben, dort wäre das Leben angenehmer, und wenn, wie in deinem Fall, der Vater auch noch von seinem eigenen tollen Leben schwärmt, erscheint das Einziehen dort wie der Garten Eden.

Das Problem, das ich sehe, ist, dass du deinen Exmann nicht zwingen kannst, seinen Sohn zu sich zu nehmen. Er signalisiert mehr als deutlich, dass er ihn nicht haben will. Und dein Sohn rebelliert gegen diese Zurückweisung auf die einzige Art und Weise, die ihm zur Verfügung steht: Er baut Mist.

Ich denke, dass du dir Unterstützung vom Jugendamt holen solltest. Möglicherweise gelingt es von Amtsseite, deinen Ex zu Zugeständnissen zu bewegen, die er dir verweigert. In jedem Fall ist aber jemand an deiner Seite, der dir hilft, ein Auge auf die Aktionen deines Sohnes zu haben.

So verständlich dessen Verhalten auch sein muss, so wenig ist es in Ordnung. Und ich hielte es für keinen guten Lerneffekt, wenn er mit solchen Taten auch noch Erfolg hätte. Er möchte die Liebe seines Vaters erzwingen - und jemand muss ihm dabei helfen zu verstehen, dass das nicht möglich ist. Gleichzeitig muss den Jungen aber auch jemand auffangen, wenn diese Erkenntnis von seinem Verstand (in dem sie sicher schon ist) bis zu seinem Gefühl durchsickert.

Das solltest du dir und deinen Söhnen nicht allein zumuten.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo, Jule

ich danke Dir für Deinen Rat und natürlich werde ich ihn befolgen.
Es bleibt mir nichts anderes übrig, als mir Hilfe vom Jugendamt zu holen.
Aufffangen werd ich wenn es notwendig ist all meine Kinder, selbst die meines jetzigen Partners, die übrigens 19 u. 26 Jahre alt sind und sich hier, da ein ausgeglichenes Familienleben (abgesehen von dem Mist) vorliegt, hier sehr wohl fühlen.
Nur der jüngste Sohn, sträubt sich halt.
Ich bin heile froh, das mein Partner mich nach all dem Ungemach immer noch unterstützt und auffängt. Er kümmert sich auch rührend um ihn, bemüht sich. Er und wir unternehmen in Familie sehr viel gemeinsam. Nur wird das Minuten später oftmals wieder durch einen Launenumschwung des jüngsten kaputt gemacht.
Die Verantwortung als Sorgeberechtigte liegt allein bei mir. Obwohl, mhhhh der Ex da auch noch den anderen Teil trägt.
Nun ja, es muss nun im Sinne des Kindes unbedingt ein Weg beschritten werden, der allen entgegen kommt.
Dank Dir!
Conny633

2 Like

Hallo, Ingrid

auch da werd ich versuchen mich mal zu erkundigen.
Es ist zu schade, wenn Kinder spüren vom Vater nicht mehr angenommen zu werden, da er jetzt wieder, wie er sagt, was eigenes hat.

Dank Dir!
Conny633

Hallo Conny,

eine kleine Ergänzung zu den schon gegebenen guten Antworten.

Jede Antwort, ob er seine Kinder zu mindest mal in den Ferien
nehmen möchte verneint er. Er habe keinen Platz und keine
Zeit, seine Neue will das nicht usw. Er zeigt keinerlei
Interesse für ein Entgegenkommmen. Jedoch hat er natürlich
Kontakt per Handy und Mail mit unserem jüngsten. Erzählt ihm
von seiner neuen Familie, schickt Fotos und wer weis noch
alles. Ach wie schön er es jetzt hat. Karte oder Geschenke an
unsere bleiben zu Geburtstagen aus. Unterhalt nö, das kann er
sich jetzt nicht leisten.

hier frage ich mich schon mal, wie das mit der Rechtslage zusammenpasst. Immerhin geht doch Kindesunterhalt inzwischen vor alle anderen Verpflichtungen, wenn ich mich recht erinnere.

Der jüngste hat es sich aber in den Kopf gesetzt und nun nach
einem Kurzbesuch bei seinem Vater, dort hin ziehen zu wollen.
Er gibt auch offen zu, den Bockmist soweit zu treiebn, bis er
es schafft.

Aber das klingt mir so, als „erwarte“ der Knabe die „Belohnung“ zum Vater ziehen zu dürfen für Bockmist. Ich würde da eher die Zügel anziehen und auf der Schiene fahren, dass Vergünstigungen gar nicht gehen, wenn das gesamte Leben auf dem Kopf steht. Allerdings muss ich zugeben, dass ich nur eine Tochter erzogen habe, da mag vieles anders und einfacher laufen.

Gruß, Karin