Kind zwickt andere Kinder im Kindergarten was tun ?

Hallo

Ich würde mir eigentlich auch nur um die gezwickten Kinder Sorgen machen …

Ich finde deinen Ansatz genau richtig. Ich denke nur, dass die Aufsicht führenden Erwachsenen in einer normalen Kita einfach zu viele Aufgaben haben, um das immer schaffen zu können. Das hat dann leider zur Folge, dass einige Kinder sich halt zwicken lassen müssen.

Schlecht wäre es natürlich auch, wenn immer nur ein Zwicker Aufmerksamkeit bekäme, und die anderen so mitlaufen.

Viele Grüße

Hallo,

wobei: da das Problem hauptsächlich im Kindergarten auftritt, kann nur die Intervention dort etwas nützen.

Grüße
Siboniwe

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Hallo,

wenn man als Elternteil selbst auf Gezwicke, Haare ziehen etc. entsprechend reagiert (also laut mit „Au“ und ärgerlichem Gesichtsausdruck reagiert, statt sich diese normale Reaktion zu `verkneifen´ oder es sogar lustig zu finden), kann auch ein kleines Kind begreifen, dass Zwicken usw. für andere nicht toll ist.
Das kapieren sogar 2 monatige Katzen nach einigen Wiederholungen.
Das ist keine Strafe (eine solche wäre in der Tat Unfug - Strafen sind nach meinen Erfahrungen eh sehr selten angebracht und nur bei weit älteren Kindern) sondern nur eine normale Reaktion auf den kindlichen Versuch. Damit kommen auch kleine Kinder schon klar - sie lernen ständig per Versuch und Irrtum und können Laute und Gesichtausdrücke ihrer Bezugspersonen sehr früh deuten.

Gruß, Paran

Hallo,

meine Tochter war ab 1,5 Jahren tagsüber im Kindergarten, hat durchaus eine Menge kapiert und war sehr gerne dort. Ähnliche Erfahrungen haben auch etliche Freunde gemacht - Kind kann kaum reden, geht aber gern morgens in den Kindergarten und brabbelt freudig aufgeregt etwas von „Kiga hin“.
Es braucht dazu nat. einen guten Kindergarten.
Es gibt leider auch Ungute.

Ich glaube, die Lütten sind im Normalfall weit fitter, als man meinen mag (die entwickeln sich schneller, als die Eltern es mitkriegen).

Gruß, Paran

Hallo,

und was lernt der Kleine daraus: Zwicken macht anderen nichts aus.

Und dann wundert man sich, wenn das Kind Zwicken für O.K. hält.
Da geht es nicht um Agressionen, es geht um den Umgang mit anderen. Den muss ein Kind in dem Alter noch lernen.
Kommt halt drauf an, von wem das Kind lernt bzw. an wem es üben darf.

Gruß, Paran

Hallo,

als Erwachsene/r lernt man das i.d.R. nur noch sehr schwer.
Dafür gibt es Beispiele ohne Ende.

Gruß, Paran

Das ja noch sehr kleine Kind ist nach Deiner Beschreibung quicklebendig und nicht verhaltensauffällig. Es erkundet die Umwelt samt Personen halt etwas offensiver als andere Kinder und startet dabei mit offensichtlich subjektiv erfolgreichen Aktivitäten wie den Beschriebenen. Mit auffälliger Äggression hat das für mich gar nichts zu tun. Das Kind will sich durchsetzen, mit den nur eingeschränkten Mitteln, die man mit 1 1/2 Jahren halt so hat.
Wenn man ihm beipulen kann, dass das unerwünschte Verhalten nicht zielführend ist, wird es diese Strategie schnell aufgeben.
Ist mit Erwachsenen einfacher als unter Kindern. Einfach Abbruch der Kommunikation, solange sie in Kneifen oder Beißen besteht. Hört sich einfach an, ist aber nicht so einfach.
Grund für Riesenaktionen ist dieses normale Verhalten des Kindes jedoch nicht.
Ist halt sehr lebendig. Probiert mehr aus, als andere Kinder.
LG

Kommt auf das Kind an. Daß Kinder in dem Alter nicht verstehen, was eine Strafe ist bzw. warum diese erfolgt, halte ich für zu allgemein und im Einzelfall für Quatsch. Unsere Kleine war um die 14 Monate alt als wir der Ansicht waren, daß es Zeit ist, damit aufzuhören, mit Bauklötzen zu werfen. Wir haben es ihr verboten, ihr erklärt, warum man das nicht macht und „Fehlverhalten“ mit lauten Worten geahndet. Am Ende haben wir ihr damit gedroht, daß sie für ein paar Minuten auf ihren Hochstuhl muß.

Ergebnis:
erstes Werfen --> ab in den Stuhl. Riesengemecker.
zweites Werfen --> ab in den Stuhl. Riesengemecker.
drittes Werfen --> Kind zeigt auf Stuhl und sagt „da“. Dort hat sie die Zeit mit wedelnden Beinen (bei ihr ein Zeichen für Entspannung und Wohlbefinden) abgesessen und das Spiel ging von neuem los.

Will sagen: sie hat das Prinzip von Ursache und Wirkung schon verstanden, aber blöderweise Strafe und „Befriedigung aus der Tat“ gegeneinander abgewogen.

Anderes Beispiel: Kind neigte dazu, sich beim Abendessen in meinen Arm zu verkrallen. Wir fanden heraus, daß sie das von mir ausgestoßene „Au“ so lustig fand. Also habe ich mir das verkniffen und so endete dieses Spiel recht schnell.

Bei anderen Dingen hat es gereicht, ihr zu sagen, daß es mir/uns nicht gefällt, was sie tut (bspw. mißliebiges Essen auf den Boden zu werfen). Ich will nun nicht behaupten, daß das Unterfangen völlig erfolgreich war, aber zumindest hat sich die Situation gebessert. Manches macht sie aber auch einfach nur, um uns zu ärgern, was sie tatsächlich auch zugibt, wenn man sie darauf anspricht.

Will sagen: man muß für jedes Problem und für jedes Kind das richtige Rezept finden. Das ist mitunter nicht leicht und wird auch dadurch nicht leichter, daß man es gerade im Kindergarten nicht mit kontrollierten Situationen und zu dem noch mit ständig wechselnden Personen zu tun hat, mit denen man „das richtige Verhalten“ auch nur schlecht trainieren kann.

Es dürfte aber schwierig werden, einem Kind in dem Alter zu Hause durch Erziehung etwas auszutreiben, was woanders Gültigkeit hat, denn schon in dem Alter können sie verstehen, daß an verschiedenen Orten und bei verschiedenen Leuten verschiedene Regeln gelten und wenn man zu Hause nicht kratzen und kneifen darf, heißt das noch lange nicht, daß man das im Kindergarten auch nicht darf.

Im übrigen halte ich die Aussage, daß man Agressionen nicht aberziehen sollte, für völlig falsch. Erstens ist mal gar nicht klar, ob es hier um Aggression oder nur um Spaß geht und zweitens kann man den Kindern Gewalt als Erstschlag gar nicht früh genug austreiben.

Ohne das Kind zu kennen, gehe ich allerdings davon aus, daß es sich entweder um Spaß handelt oder um fehlendes Verständnis dafür, daß das eigene Verhalten bei anderen Schmerz auslöst.

Das ist auch ein Grund dafür, warum ich unsere Tochter nicht davon anhalte, mit dem Kopf gegen die Tür zu hauen. Ich gehe nämlich davon aus, daß ihr auf diesem Wege in absehbarer Zeit klar wird, daß auch liebevoll gemeinte Kopfnüsse echt weh tun können.

Kurz gesagt: das Kind wird lernen, was da genau macht, wenn die anderen Kinder erst einmal anfangen, zurückzuhauen und zu kneifen. Wenn das ausbleibt (was leider oft genug vorkommt; es gibt tatsächlich reichlich Kinder, die sich nicht wehren), muß man in Absprache mit den Erziehern überlegen, was man da machen kann - bspw. ab auf den Stuhl, Lieblingskuscheltier für ein paar Minuten wegnehmen o.ä. Das Problem wird sein, daß die Erzieher einfach zu viel zu tun haben, um ein Kind ständig im Auge zu haben, zu bestrafen und auch noch den ordnungsgemäßen Vollzug der Strafe zu überwachen.

Daß man Kinder im übrigen nicht körperlich züchtigt (und zwar aus etlichen Gründen), sollte sich - so könnte man meinen - inzwischen herumgesprochen haben.

Gruß
C.

Oder es kann es begreifen und es trotzdem (oder gerade deswegen) machen. Wie sich ein Kind auch selbst Haare ausreißen kann, weil es weiß, daß es das nicht soll und das als Weg sieht, um seine Eltern zu ärgern, die ihm gerade verboten haben, einen Finger in die Steckdose zu stecken.

Und ja, ich weiß: unser Exemplar ist schon ziemlich speziell.

Also: Man kann mit dem Kind zuhause mal drüber sprechen. Ansonsten ist das Sache der Erzieherinnen, das im Kindergarten zu handeln, das ist deren Aufgabe. Und die werden das Kleinkind immer wieder ermahnen und auch mal aus der Gruppe rausnehmen. Zum Schutz der anderen und um ihm klar zu machen, dass man nur zu den anderen darf, wenn man ihnen nicht weh tut. Und es eben daran erinnern, damit es das nach und nach lernt - mit 1,5 Jahren ist das noch nicht so zu erwarten.

Und zwicken ist nicht in Ordnung, egal ob Mädchen oder Junge - da muss eingeschritten werden.
Man muss nicht ei ei machen zu allen, aber zwicken und kratzen auch nicht!

Aggressionen sind normal, da hast du recht. Anderen weh zu tun hingegen nicht, da muss man andere Wege finden, damit umzugehen. Aggression ist ein Gefühl, Gewalt eine Art, diese auszudrücken. Das muss man unterscheiden. Ein Gefühl hat man, da ist auch erst einmal nichts verkehrt dran - aber in einer Gesellschaft muss man lernen, seine Gefühle so auszudrücken, dass andere nicht darunter leiden müssen. Nichts anderes macht Erziehung (altersangemessen).

Bufo

Es ist so dass die eigenen Kinder oft nicht auf die Eltern sondern besser auf die Erzieher reagieren.
Daher ruhig den Erzieher drauf ansprechen die bekommen so was schnell in die Reihe.
Es gab sovieles wo mein Kind einfach nicht auf mich gehört hat, aber im Kindergarten hat er dann gelern das es nicht gut und richtig ist, wie z.B. Nase purpeln

zumindest geb ich ihm keinen verstärker für sein Verhalten jegliche Reaktion könnte das Verhalten verstärken. …