Kinder - alle 'auf einmal' oder warten?

Hallo!

Ich habe bereits ein Kind und die Hormone in mir schreien nach weiteren :smile: Mein Partner ist der gleichen Meinung: Lieber jetzt als später. So zwei, drei sollen es noch werden. Wir sind uns auch einig, dass der Abstand nicht zu groß sein sollte, also zwischen 1,5 und 3 Jahren liegen soll - idealerweise. Hinzu kommt ja auch noch die Rechnung, dass frau ja nicht jünger wird. Jedes Kind im Abstand von drei Jahren hieße bei mir ein Letztgebärendenalter von 40. Das finde ich jetzt auch nicht so toll…

Das eigentliche „Problem“ ist aber eher folgendes: Kinder bekommt ja gewöhnlicherweise die Frau. Ich als Frau habe aber einen tollen Job mit einem ziemlich guten Einkommen und vor allem habe ich eines: Lust zu arbeiten! Nach einem halben Jahr im Job kam das erste Kind, ein Jahr Pause, jetzt arbeite ich schon wieder knapp ein halbes Jahr. Mein Körper und mein Gefühl schreien: „Baby! Baby! Baby!“ Und der Kopf schreit: „Mach doch nun erst mal die eine Sache fertig! Auf das halbe bis eine Jahr kommt es doch auch nicht an!“ Dann ist der Große fast drei. Womit wir beim Dreijahresabstand und der Gefahr wären, dass es am Ende nicht die Anzahl an Kindern werden, die wir uns beide wünschen.

Mein Partner ist da der gleichen Meinung wie mein Hormonhaushalt. Er beteiligt sich an der Kindererziehung, war selbst fast ein halbes Jahr in Elternzeit und würde das - trotz seines ebenfalls guten Jobs - auch wieder tun. Sein Argument: „Dir schickt am Ende keiner eine Dankeskarte, dass du mit dem nächsten Kind nochmal gewartet hast.“

Wie ist eure Meinung dazu: Das „Ding“ jetzt einfach durchziehen, die gewollte Kinderschar anschaffen und dann mit Mitte/Ende 30 „fertig“ sein oder die Sache mit Vernunft angehen, sich mit der Arbeit abstimmen und die ganze Sache nach hinten schieben?!

Bin über eure Erfahrungen und auf eure Meinungen gespannt!

sonne

Hallo,

Mein Meinung: Erst mal das zweite anschaffen und dann schauen, ob der Wunsch nach mehr Kindern sich dann nicht von allein reduziert. :smile:

Wenn unsere Tochter (erstes Kind) so gewesen wäre, wie der Zweite jetzt - dann hätten wir sicherlich auch mehr Kinder geplant. So war schon der Schritt ein zweites zu bekommen nicht ganz leicht.

Was ich damit sagen möchte: Jedes Kind bringt eine ganz eigene Dynamik mit sich und ich würde nicht empfehlen jetzt schon so eine langfristige und weitreichende Entscheidung zu planen.

Gruß

Anwar

Eure Planung geht davon aus, dass es - auch wenn ihr noch ein paar Jahre wartet - gleich klappt mit den Schwangerschaften. Ihr solltet bei dem ganzen Szenario aber auch bedenken, dass das nicht so sein muss. Was, wenn die nächste Schwangerschaft auf sich warten lässt? Dann wird aus einer beabsichtigten ‚Lücke‘ von 2-3 Jahren plötzlich eine von 5-6? Und mit steigendem Alter nimmt die Fruchtbarkeit bekanntlich ab.
Ich kenne Frauen, die haben der Karriere wegen auch erst mal gewartet und sich dann mit Anfang 40 gewundert, dass es mit Kindern nicht mehr klappte.
Das muss, wie gesagt, nicht so sein, aber im Hinterkopf sollte man das bei den Überlegungen doch haben.
Gruß florestino

Hallo Sonne,

man kann nicht alles planen! Oft kommt es anders als gedacht: Es kann nicht klappen mit er Schwangerschaft, es können Zwillinge (oder mehr!) werden, ein Kind könnte krank, behindert, oder einfach anders als geplant sein und alle wunderbaren Pläne über den Haufen werfen.

Wenn also Herz und Körper ein Kind wollen, dann lass die Verhütung weg und überlasse den Rest der Natur :smile:

Dass ihr beide gut verdient ist doch super, sieh das doch nicht als Handicap! Der Vater will sich an der Erziehung beteiligen, besser gehts doch gar nicht.

Also mein persönlicher Rat: NOCH besser können die Voraussetzungen nicht werden, auch wenn ihr drei Jahre wartet. Also legt los.
Meint Bixie

Hallo.

Sowas ist immer schwer zu beantworten und ich bezweifle das es jemand kann denn wo Gefühle herrschen ist eine sachlicher Meinung eher fehl am Platz.

Deswegen gibt es von mir dazu kein Direkten Rat sondern einige Fragestellung:

Was bedeutet für dich Glück?
Was macht dich glücklich und vorallem wie soll dein Leben in 10 Jahren aussehen?

Nur du kannst diese Prioritäten festlegen.

Was vielleicht hilfreich sein kann ist eine Liste die man schreibt. Nicht die typische Pro und Kontra Liste sondern setzte dich in deine Arbeitwelt schreibe deine Eindrücke auf.

Dann beobachte Zuhasue dein Kind und schreibe wieder alles auf.

Anschließend die Gretchen Frage: Bei welcher der beiden Situation fühltest du dich wohl?

Auch sehr wichtig: Es ist DEINE Entscheidung. Lass dich nur von dir selber beeinflussen alles andere sind günstige Punkte.

Egal wie es weiter geht wünsche ich dir viel Glück. Und die Einsicht: Es gibt nicht immer richtig oder falsch…manchmal ist es einfach so.

Liebe Grüße Anita

Hallo Anwar,

unser erstes Kind ist halt auch furchtbar pflegeleicht, schläft durch und macht bisher keinerlei Probleme. Die vier Monate Spuckerei am Anfang habe ich halt sofort verdrängt, als sie vorbei waren :wink: Da MUSS man ja einfach noch eines kriegen…

Grüße!

1 Like

Hallo!

Auch unser erstes Kind hat nicht gleich geklappt, es hat aus verschiedenen Gründen fast ein Jahr gedauert, ehe es soweit war. Das war nicht nur die Fruchtbarkeit und Pech, sondern auch Terminüberschneidungen (wenn der Mann halt einen Monat lang auf Montage ist…). Naja, diese „Verzögerung“ rechne ich natürlich mit ein, und wenn ich jetzt absetze und es passiert halt wieder erst in 6 bis 12 Monaten oder gar noch später, dann wurde mir die Entscheidung abgenommen. Aber wenn es gleich klappt, dann kommt halt das rationale Moment ins Spiel. Vielleicht hat mein Partner recht, wenn er sagt, es dankt einem am Ende keiner, wenn man die Familienplanung der Arbeit unterordnet - andererseits wird man halt auch blöd angeschaut, wenn man es nicht macht…

Grüße!

Hallo!

Mein Leben in 10 Jahren? Ich habe vier Kinder, einen Job, der damit vereinbar ist, einen Mann, der seine Kinder öfter sieht als zum Ins-Bett-bringen und viel Action um mich herum.

Oder: Ein Standing im Job, das mir zeigt, dass meine jahrelange Ausbildung sinnvoll und gut war, einen elfjährigen Sohn und entspannte Abende…

Die Frage ist halt auch: Was ist Ende 30 für ein Alter? Wenn ich mir meine Kollegen so anschaue - abgesehen von den Männern, bei denen es egal ist, ob sie Kinder haben oder nicht, sind es die kinderlosen Frauen oder die mit erwachsenen Kindern, die für neue Funktionen vorgesehen werden. Die Frauen mit Kindern, sagen wir mal bis Ende der Schulzeit, machen meist eher Dienst nach Vorschrift und halten sich weitgehend aus allem raus. Aber die sind halt auch erst Ende 30 oder Anfang 40 und müssen/dürfen dann auch noch mindestens 20 Jahre arbeiten.
Verpasst man was, wenn man 10, 15 Jahre zurücksteckt, indem man auch mal „Nein“ sagt?! Wenn ich so „Inventur“ mache, dann wohl eher nicht…

Tja, dann ist da noch das „Projekt“, das ich gerade (unfreiwillig, aber mittlerweile gern) habe. Das geht bis Sommer nächsten Jahres. Aber dann käme vielleicht das nächste Projekt, und dann das nächste, ja und dann?! Es ist zum Verrücktwerden!

Nein, eine Antwort, mit der ich vernunftsmäßig leben kann, gibt es wohl nicht. Vielleicht sollte ich wirklich die Natur entscheiden lassen (die hat ja eh manchmal ganz anderes mit einem vor) :wink:

Grüße!

Hallo,

ich kann zu der Planung nur sagen : Überlege Dir gut, ob Du mit drei Kindern diesen Job überhaupt machen kannst, denn du brauchst für alle drei eine Betreuung, und dein großes Kind wird dann zur Schule gehen.

Leichter ist es da, wenn sie nahe beieinander sind, so das du zumindest zwei der Racker vll im selben Hort abgeben kannst anstatt zwei Kigas und eine Schule morgens anzufahren.

Aber kinder nahebeieinander zu bekommen bedeutet auch vieeeel mehr stress… einem dreijährigen kann man verfständlich erklären, das er mal kurz warten soll, weil man die kleine Schwester wickelt, einem anderthalbjährigen schon wieder nicht.

Zudem, wenn du drei jahre dazwischen hast, kannst du auch dazwihscen wieder min 2 jahre arbeiten gehen.

Wir möchten gerne noch ein drittes, und finden den Altersabstand von drei Jahren gut. wäre dann beim dritten 37- geht noch.

Aber ich an deiner stelle würde wirklich auf dein Bauchgefühl hören!!!

Lg

Brenna

Hallo

Verpasst man was, wenn man 10, 15 Jahre zurücksteckt, indem man auch mal „Nein“ sagt?!

Man verpasst ja auf jeden Fall was, entweder das eine oder das andere.

Fragt sich nur, um welches der beiden es eher schade ist.

Viele Grüße

2 Like

Ich kann Dir nur sagen dass je jünger man Kinder kriegt, desto einfacher für den Körper-mit mitte 30 ein Kind zu kriegen ist nicht dasselbe wie mit 20 oder mitte 20 und Frauen kriegen die Kinder-nicht die Personalabteilungen :smile:). Wenn der Job es ohne größere Komplikationen zulässt,dann versuch es. Die Zeit die vergeht kommt für Dich eh nicht mehr zurück, wie Dein Mann sagt…kriegst keine Dankeskarte für´s Warten. Außerdem willst Du ja arbeiten, also kannst es auch später machen-bis Du 67 Jahre jung bist.Hoffentlich wird das zweite Kind auch pflegeleicht…damit die Motivation für die Numer 3 und 4 weiterhin besteht.

Grüße

Vergiss die Arbeit - Kinder sind besser
Hallo Sonne,
ich bin inzwischen fast 50. Habe also ein bisschen Erfahrung. Meine Frau und ich haben nur zwei Kinder, weil das zweite körperlich und geistig schwerstbehindert ist, ansonsten hätten wir mehr.
Aber die tickende Uhr, die du beschrieben hast, tickte auch in meiner Frau und mir. Ich bin fest davon überzeugt, dass der „große Macher“ da oben uns damit etwas mitteilen will. Wenn ihr das finaziell reißen könnt, dann schafft euch weitere Kinder an. Glaubt mir: Kinder sind wirklich unsere kleinen Engel auf Erden.
Liebe Grüße
Stefan

Hallo Sonne,

ein Kind zeugt sich nicht unbedingt nach Termin. Nehmen wir an, dass es in 3 Jahren nicht klappt und Du erst in 4 oder 5 Jahren das nächste Kind bekommst, wärest Du damit zufrieden?

Ansonsten ist meine Situation ähnlich Deiner. Ich habe mich dazu entschieden zuerst die Familienplanung abzuschließen, da ich glaube, dass es auch für die Karriere nicht förderlich ist, wenn man immer wieder schwanger wird, wenn der nächste Schritt angegangen werden sollte. Lieber einmal länger auf einer Stelle bleiben als jahrelang. Zudem gebe ich Deinem Partner Recht: eine Dankeskarte schreibt Dir niemand und falls die wirtschaftliche Situation es erforderlich machen würde, würde man sich auch von Dir trennen, selbst wenn Du eine Supermitarbeiterin bist. Außerdem gehört zur Karriere nicht nur gute Arbeit sondern auch Glück - und ob man das hat, weiss man nicht. Daher würde ich mich nicht auf die Karriere versteifen.
Und selbst wenn Du jetzt eine sehr gute Kinderbetreuung hast, was ist mit der Schulzeit? Vielleicht gibt es dann keine guten Konzepte oder Dein Kind ist faul und Du möchtest dann vielleicht kürzertreten und weniger arbeiten, dann hätte sich Dein heutiger Einsatz nicht gelohnt.

Viele Grüße
Anita

Hallo!

Das hast du wunderbar formuliert! Da habe ich bei meinem derzeitigen Gefühlszustand gleich ein wenig Tränchen im Knopfloch…

Wer oder was auch immer „da oben“ ist - vielleicht sollte man wirklich einfach mal darauf hören.

Viele Grüße,
sonne

Keine Karriere - aber Gewissensbisse!
Hallo nochmal,

danke für die vielen Antworten soweit! Was ich noch dazu sagen wollte: Mir geht es weniger darum, „Karriere“ zu machen - dazu ist mein Job gar nicht richtig geeignet. Meinem Gewissen geht es um zweierlei: Erstens ist Planungssicherheit für meinen Chef recht wichtig, und am Tag meiner Einstellung habe ich ihm bereits eröffnet, dass ich schwanger bin. Nach einem halben Jahr, also gerade nach der Einarbeitung sozusagen, bin ich in Mutterschutz gegangen. Bei meiner Rückkehr hieß es, ich bekäme eine identische Aufgabe wieder, um sie nun beenden zu können. Würde ich jetzt wieder vorzeitig aussteigen, könnte sich mein Chef auch veralbert vorkommen. Andererseits arbeite ich auch gerade wegen meines Kindes nur 50% und habe keineswegs darum gebeten, sofort wieder in extrem wichtige Aufgaben eingebunden zu werden…
Der zweite Punkt ist, dass ich natürlich auch Lust zu arbeiten habe. Nach 12 Jahren Schule und 7 Jahren Ausbildung/Studium war es einfach an der Zeit. Und es macht mir Spaß! Da ich im ÖD bin, kann ich rein rechtlich natürlich jederzeit aus- und mit beliebig vielen Stunden wieder einsteigen. Aber wird man nicht irgendwann zur persona non grata, wenn man mal ein Jahr weg ist und dann wieder eines da und so weiter?! Oder sollte mich das wirklich nicht kümmern?!

Mal eben so ganz fünf oder mehr Jahre auszusteigen, um die Kinder zu bekommen, möchte ich halt auch nicht. Sonst wäre es wahrscheinlich viel leichter mit der Entscheidung.

Grüße!

Hallo,

ich würde die Welt nicht ganz so s/w sehen. Abgesehen davon: Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt!

Zu eng die Kinder hintereinander ist sicher auch ganz ordentlich belastend, und nur weil #1 pflegeleicht von klein auf war, heißt das nicht, dass es bei #2 auch so sein muss (und selbst zwei pflegeleichte Kinder zusammen sind noch ein ganz anderes Thema als zwei für sich genommen, das kannst Du mir glauben). Ein paar Tage mehr Altersvorsprung sind da ein gewisser „Sicherheitsaspekt“. Da kann sich dann auch die Frage nach #3ff und dem dafür dann „passenden Zeitplan“ schnell relativieren. Abgesehen davon lief mir gerade neulich eine Studie über den Weg, wonach ±3 Jahre als „Mindestabstand“ wohl das Optimum für alle Beteiligten sein sollen.

Auch beruflich schadet es sicher nicht - abgesehen von großer Karriereplanung - schon erst einmal wieder ein paar Tage rein zu kommen, mal wieder richtig drin zu sein, bevor man wieder pausiert. Sonst fasst Du ja nie richtig Fuß im Job. Es sei denn, Du kannst Dich auch mit einer Variante mit schnellem Wiedereinstig ggf. in Teilzeit/Homeoffice und Betreuungskonzept anfreunden.

Gruß vom Wiz