Kinder bekommen im 40. Lebensjahr

Liebe/-r Experte/-in,
meine Frau und ich wünschen uns ein zweites Kind. Unser erstes Kind hat meine Frau bekommen mit 33 Jahren, es ist vollkommend gesund. Jetzt ist meine Frau 37 Jahre alt und wir fragen uns, weil wir etwas von einer 35-Jahre-Grenze gehört haben, ob allein aufgrund des Alters meiner Frau irgendwelche Gefahren von Gesundheit oder Behinderung eines weiteren Kindes bestehen würden. Würde darüber hinaus auch etwas dagegen sprechen noch Kinder zu bekommen, wenn eine Frau das 40. Lebensjahr überschritten hat?

Vielen Dank,
N.

Hallo Neon,
meiner Ansicht gibt es da mehrere Faktoren, die zu berücksichtigen sind. Da gibt es zum einen die rein medizinische Situation, dass ab einem Alter von 36 die Anzahl von Fehlgeburten und Missbildungen steigt, weil die Eier der Frau nun mal genauso alt sind wie sie selbt,dD.h. dass sie ganz vielen Einflüssen ausgesetzt waren. Das Alter des Vaters spielt eine kleinere Rolle, da der Samen immer wieder neu gbildet wird.
Man kann verschiedene Untersuchungen während der Schwangerschaft machen, zB einen Bluttest, der das Risiko für Chromosomemnanomalien feststellen kann, eine sogenannnte Zottenbiopsie, bei der eine Punktion der Gebärmutter durch die Bauchdecke erfolgt oder die Amniocentese, bei der durch die Bauchdecke Fruchtwasser entnommen wird.
Das 2. und 3. Verfahren ist natürlich nicht ganz risikofrei.
Bei allen 3 Verfahren muss man sich natürlich vorher mit der Frage befassen: was tun wir, wenn dabei herauskommt, dass das Kind erkrankt ist? Konkret: will die Frau dann abtreiben?
Daneben ist aber auch zu bedenken, dass eine sogenannte „Spätgebärende“ (also ab 36) die Risiken im Rahmen ihrer Schwangerschaft deutlich reduziert, weil sie penibel ihre Vorsorgeuntersuchungen wahrnimmt und auch sonst darauf achtet, dass es dem Kind und ihr gut geht. Dabei spielen (neben Verzicht auf Alkohol und Nikotin) Einflüsse wie schöne Musik hören, viel Entspannungsphasen einhalten , d.h. alles was die Mutter positiv stimmt, eine Rolle.
Ganz wichtig ist in jedem Fall ein Frauenarzt/ärztin, zu der Ihr unbedingtes Vertrauen habt. Der kann Euch diese Fragen noch viel viel besser beantworten als jemand, der Deine Frau gar nicht kennt.
Ich hoffe, dass mangelndes Vertrauen in den derzeitigen Arzt nicht der Grund für Deine Anfrage hier ist! Dann solange suchen, bis Ihr jemandem habt, dem Ihr Euch wirklich anvertrauen könnt! SUPERWICHTIG!
Ich wünsche Euch alles Gute für Eure Entcheidung, und wenn ich nochmal irgendwie helfen kann, gern.

Hallo,
natürlich steigt das Risiko von Komplikationen mit dem Lebensalter der Frau. Dies lässt sich aber durch eine humangenetische Untersuchung und Beratung genauer abschätzen.
Ich rate dazu, eine humangenetische Beratungsstelle aufzusuchen und eine Risikoeinschätzung vornehmen zu lassen.Humangenetische Beratungsstellen gibt es beispielsweise an Universitätskliniken. Die Kosten werden normalerweise von den Kassen übernommen.
MfG
D.

Hallo,
im Prinzip spricht heutzutage nichts mehr dagegen.Wenn Mutter gesund ist und der Frauenarzt als letzte Instanz sein OK gibt - Kein Problem.Beim Stand der heutigen Medizin gibt es ausreichend Möglichkeiten event.Probleme schon frühzeitig zu erkennen und zu reagieren.
Gruß
C.

Hallo! Gerade aktuell: Meine Nachbarin hat jetzt mit knapp 40 ihr zweites Kind bekommen und es ist vollkommen gesund. Es ist richtig, daß mit zunehmendem Alter die Gefahr von Missbildungen steigt. Aber es gibt genügend Frauen, die in diesem Alter gesunde Kinder zur Welt bringen. Ich würde mir da keine allzu großen Sorgen machen. Ein Gespräch mit dem Gynäkologen würde ich anraten.

Beste Grüße

Lieber N.

Du fragst nach den Risiken einer Schwangerschaft; soweit ich verstanden habe, machst du dir Sorgen wegen einer möglichen Behinderung eures Kindes. Ich habe Medizin studiert und arbeite als Wissenschaftler; ich bin kein Facharzt für Geburtsheilkunde. Ich werde dennoch versuchen, euch weiterzuhelfen.
Grundsätzlich ist Folgendes zu sagen: heute bekommen immer mehr Frauen ihre Kinder relativ spät. Es werden auch bei über 40-Jährigen gesunde Kinder entbunden. Es ist richtig, dass mit zunehmendem Alter der Mutter das Risiko von bestimmten angeborenen Krankheiten zunimmt. Das bekannteste Beispiel ist die Trisomie 21 (Down-Syndrom). Das Alter des Vaters spielt keine so große Rolle. Darüber hinaus ist eine Schwangerschaft auch mit Gefahren für die Mutter verbunden, die in höherem Alter ebenfalls zunehmen. Dafür jedoch eine Altersgrenze festzulegen finde ich problematisch, denn auch bei jüngeren Frauen ist immer ein gewissen Risiko vorhanden.
Ich würde euch raten, gemeinsam zum Frauenarzt deiner Frau zu gehen und euch von ihm beraten zu lassen. Er kennt sie persönlich und ihre Vorgeschichte und kann euch kompetent beraten. Im Internet findet man sehr viele Informationen; nicht alle sind jedoch richtig oder hilfreich. Eine Internet-Suche oder Bücher und auch wer-weiss-was.de können ein persönliches Gespräch mit dem Arzt nicht ersetzen.

Ich wünsche euch alles Gute!

Lieber N.,

soweit ich weiss, heisst es heute, dass es risikoreicher ist, das erste Kind erst mit Ende 30 / Anfang 40 zu bekommen. Ein zweites soll dagegen nicht so schwierig sein. Natürlich ist es mit zunehmendem Alter risikoreicher, ein Kind zu bekommen, aber aufgrund des Lebensalters allein, und beim 2. Kind würde ich mir grundsätzlich nicht so viele Sorgen machen. Man müsste das mit dem Frauenarzt abklären, ob eine Risikoschwangerschaft besteht (z.B. durch Diabetes, hoher Blutdruck etc.)
Leider kenne ich mich in Sachen Geburt nicht so gut aus. Es wäre gut, wenn Sie sich noch andere Meinungen holen würden, am besten von einem Frauenarzt.

Viele Grüße

Sehr geehrter Herr N.
Grundsätzlich spricht man in der Medizin von einem steigenden Risiko bei einer Schwangerschaft ab dem statistisch ermitteltend 32,5 Lebensjahr der werdenden Mutter. Wie sie selbst sehn ist ihr erstes Kind vollkommen gesund, obwohl schon ein Riskio bei ihrer 33 jährigen Frau bestehen hätte können. Statistik ist folgedessen immer mit Vorsicht zu genießen. Suchen sie einen Arzt auf, dieser wird sie zum Risiko (ich kann sie leider per Internet gesundheitlich nicht einschätzen) beraten, jedoch wird auch er ihnen keine 100 prozentige Aussage machen können. Ein Restriskio besteht immer. Während der Schwangerschaft, sofern sie das nicht selbst schon wissen, ist eine gesunde Ernährung der Schwangeren mit zusätzlicher Gabe von Folsäure und Eisen sehr förderlich für das ungeborene Kind.
Ich wünsche ihnen Viel Glück, dass der Wunsch eines weiteren Kindes in Erfüllung geht.
hochachtungsvoll