Kinder demolieren Spielsachen

Hi,

wir haben selbst einen Sohn, der wirklich sehr sorgsam mit seinen Spielsachen umgegangen ist. Alles sah noch fast wie neu aus bis auf ganz wenige Sachen. Mein Mann hat einen langjährigen Freund und ist Patenonkel von den beiden Kindern, die inzwischen 7 und 9 sind. Als Patenonkel gab es auch öfter Sachen. Wir hatten uns sehr geärgert haben von unserem Sohn Bilderbücher und Puzzlesteinen gegeben. Wir hatten sie etliche Jahre, unser Sohn trennte sich sehr ungerne von den Sachen, die oft bespielt wurden. Nach 10 Minuten flogen schon die dicken Pappseiten aus den Büchern heraus bzw. von den Puzzlen waren die Bilder abgewetzt. Man muß hier schon sehr viel Kraft aufwenden, um solche Seiten aus den Büchern zu entfernen. Die Eltern sagen nichts dazu. Es tat mir sehr weh das mitansehen zu müssen, wie alles zerstört wurde. Schließlich haben die Dinge auch mal Geld gekostet. Das tollste war die Eisenbahn. Wir hatten das Glück einen ganz kleinen Zug mit Schienenzubehör zu bekommen. Sie läuft auf Batterie und ist recht filigran. Die Bahn hielt 30 Minuten, dann war Ende. Die Kinder forderten sofort eine neue. Wir lehnten empört ab. Das Geschrei war groß, als wir keine neue kauften. Wir sind keine Dukatenscheißer, die laufend bezahlen und schenken können. Hatten bereits Einiges gegeben aber die Sachen werden nicht geschätzt. Dann folgte der dumme Spruch: „Bei Kindern ist es halt nicht anders zu erwarten“. Erst als wir für den Freund eine wesentlich teurere Eisenbahn gesorgt hatten, die wir auch bezahlt bekamen, war das Geschrei groß als nach einer Woche auch dieser Gegenstand kaputt war.

Woran liegt der Zerstörungstrieb? Kann man hier etwas sagen oder sich in die Erziehung einmischen?

Hallo,

Wir hatten sie etliche Jahre, unser Sohn trennte sich sehr ungerne von den Sachen,

Das halte ich offen gestanden auch nicht für besonders klug. Kindheitserinnerungen, an denen das Herz hängt, sollte man nicht weggeben - auch wenn das „Kind“ möglicherweise schon groß ist.

Wir lehnten empört ab.

Hätte ich auch getan.

„Bei Kindern ist es halt nicht anders zu erwarten“.

Das mag stimmen, aber dann müssen die Kinder halt auch mit den Konsequenzen leben.

Woran liegt der Zerstörungstrieb?

Zum einen muss man wohl hinsehen, ob das Spielzeug zu den Kindern passt. Grobmotorisch veranlagten Sprösslingen würde ich eher nichts Filigranes und leicht Zerstörbares schenken. Auch das Alter spielt eine Rolle - und natürlich die Vorlieben der Kinder.

Kann man hier etwas sagen oder sich in die Erziehung einmischen?

Ich würde zukünftig vermutlich vorher fragen, was sich die Kinder wünschen (oder auch die Eltern für ihre Kinder). Und ansonsten würde ich es so handhaben, wie ihr es auch getan habt: Nicht für Ersatz sorgen, wenn die Kinder die Sachen mutwillig kaputt gemacht haben.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo!

Woran liegt der Zerstörungstrieb? Kann man hier etwas sagen
oder sich in die Erziehung einmischen?

ja, Ihr könnt etwas dazu sagen. Nämlich, warum Ihr nicht mehr bereit seid, Euren Patenkindern Geschenke zu kaufen. Ihr könntet evtl. erklären, dass Ihr zu den Geburtstagen/Weihnachten einen gewissen Betrag auf ein Sparkonto anlegt, womit sie dann „wenn sie alt genug sind“ auch etwas vernünftigeres anfangen können, als etwas zu zerstören.

Warum Kinder so etwas machen? Vermutlich aus dem gleichen Grund warum es Kinder gibt, die Tiere quälen, andere Kinder ärgern und viele andere schlechte Eigenschaften haben - sie haben es nicht anders gelernt.

Viele Grüße
Inge2

Hi

ich gehörte auch zu den Kindern, die alles kaputt gemacht haben - die Puppen die meine extrem sorgfältige Mutter über ihre Kindheit gerettet hatte, waren bei mir innerhalb von Wochen kaputt und Bücher wollte mir bald mal niemand mehr leihen.

Niemand hat es geschafft, das zu ändern, weder mit Drohung,noch mit Gewalt oder Spielzeugentzug. Das war ich halt und noch heute bin ich weniger sorgsam mit Dingen,als so manche anderen - entsprechend muss ich auch öfters mal was ersetzen, aber heute ist es mein Geld, das dafür drauf geht und ich habe zumindest gelernt, Leihgaben ordentlich zu behandeln.

Schenkt den Kindern robuste Sachen, ganz sicher keine filigranen Dinge - vorsichtiger Umgang mit Dingen liegt ihnen nicht. Das muss man so nehmen, wie es ist und ist durch Erziehung nicht weg zu bekommen.

Einzig die Tasache, das kaputt gemachtes nicht ersetzt wird, das können sie lernen.

Gruss, Sama

Hallo,

verschenkt nichts mehr ,was euch am Herzen liegt.
Akzeptiert, dass es andere Menschen als euch gibt, die mit Dingen anders umgehen und Dinge anders sehen als ihr.
Haltet euch deswegen nicht für bessere Menschen.

Gruß
Elke

Hallo,

Haltet euch deswegen nicht für bessere Menschen.

Das muss man sich sehr lange und sehr langsam auf der Zunge zergehen lassen, bevor man es schluckt. Wie kommst du zu diesem Vorwurf aus dem Nichts heraus?

Franz

2 Like

Hallo,

Wie kommst du zu
diesem Vorwurf aus dem Nichts heraus?

  1. Wo liest du einen Vorwurf?
  2. Woher weißt du, dass es aus dem Nichts herauskommt?

*schluckschluck*
Elke