Kinder die mit Krebs in der Familie konfrontier wurden?

Hallo,
ich muss eine Abschlussarbeit über Krebs schreiben und ein Punkt davon ist wie sich Kinder fühlen wenn sie mit Krebs in der Familie konfrontiert werden. Hat da jemand von euch irgenwelche erfahrungen? vielen dank schonmal

Hi,

sofern sich hier niemand meldet, gibt es relativ viele andere Referenzen:

http://www.kinder-krebskranker-eltern.de/kinderseite…
http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss_1?__mk_de_DE=%…

Grüße
Liete

Hallo,

ich muss eine Abschlussarbeit über Krebs schreiben und ein
Punkt davon ist wie sich Kinder fühlen wenn sie mit Krebs in
der Familie konfrontiert werden. Hat da jemand von euch
irgenwelche erfahrungen? vielen dank schonmal

was hast du denn bisher darüber ermittelt? Das interessiert uns auch.

Hallo,

mein Mann ist an Krebs gestorben, als die Kinder 9 und 11 waren.
Meinen Sohn (11) hat es nicht so getroffen, er war immer Mamakind. Meine Tochter, absolutes Papakind, hingegen um so heftiger.
Sie hat mit der Diagnose nat. ncihts anfangen können und auch wir wussten zunächst nicht, wie lange er noch leben würde, auch Jahre waren im Gespräch.

Sie hat sich aber schon während der Krankheit viel Gedanken darum gemacht und mich spät, als mein Mann schon im Endstadium Zuhause war, direkt gefragt, ob er sterben würde.

Nachher kam sie oft noch abends und konnte nich schlafen, sie hat sehr getrauert, etwa zwei Jahre lang. Meinte aber auch einmal, es wäre so besser gewesen, als wenn er plötzlich bei einem Unfall gestorben wäre.
Durch die tiels langen Krankenhausaufenthalte hatte sie sich schon etwas umorientiert und sich mehr an mich gewandt, als früher - mir kam es fast vor, als habe ich plötzlich ein Kind mehr - da fiel mir auch erst auf, wie wenig wir vorher miteinander zu tun hatten, was ich früher eher darauf zurückführte, dass ich berufsbedingt weniger Zuhause war, als mein Mann.
Nach seinem Tod habe ich etwas weniger gearbeitet, so dass ich abends noch Zeit zum Kochen und für die Kinder hatte - finanziell hatten wir glücklicherweise keine Probleme.
Mit finanziellen Problemen wäre alles viel übler gewesen. Unsere Wohnung wäre zu teuer geworden was Umzug und Schulwechsel und damit sehr viele Veränderungen für die Kinder bedeuted hätte - ein sehr heftiger Einschnitt zusätzlich zum Verlust eines Elternteils.

Inzwischen sind mehr als 6 Jahre vergangen, die Trauer ist abgearbeitet und ich komme mit meiner Tochter sehr gut aus. Sie hat sich prima entwickelt, ist sehr offen, empathiefähig und bemüht sich um die Schule. Hat alles gut verdaut und ist ein normaler, recht zufriedener Teenager.

Mein Sohn hat scheinbar (er ist ein Schweigsamer) nicht sehr unter Krankheit oder Tod des Vaters gelitten, er fand am Schlimmsten, wie er davon erfahren hat - das ist auch nicht gut gelaufen, kam ungeplant und ich war gerade selbst in keiner guten Verfassung. Hätte ich mir anders gewünscht - aber wenn ohnehin alles Kopf steht, ist es manchmal schwierig, sowas richtig zu machen.

Grundsätzlich denke ich, dass Kinder einiges verdauen können, solange sie im übrigen Stabilität haben. Ich selbst habe mit 9 den Krebstod meiner bei uns lebenden Großmutter erlebt - aber sie war auch lange krank und nahm daher kaum noch am Familienleben teil, so dass der langsame Abschied mir kaum auffiel (dabei war es nur ein viertel Jahr - kam mir als Kind sehr viel länger vor).
Als Kind gewöhnt man sich schnell an solche Veränderungen. Da ich obendrein kein intensives Verhältniss zu ihr hatte, habe ich sie auch nicht sehr vermisst. Meinen Vater hätte ich sehr viel mehr vermisst - insofern konnte ich meine Tochter auch gut verstehen.

Hoffe, das hilft Dir ein bißchen weiter.

Gruß, Paran