Kinder einer guten Freundin werden geschlagen

Hallo Leute,
ich habe da mal ein großes Problem.
Eine Freundin von mir ist Verheiratet und ihr mann schlägt die Kinder, dass aber auch schon eine längere Zeit wie ich jetzt gehört habe. Sie hat auch oft mit Trennung gedroht und dann wurde es für eine kurze Zeit mal besser. Jetzt ist sie in Psychischer Behandlung hatte auch schon ein Familiengespräch und seit dem ist alles erstmal ok. Ich habe aber die bedenken das sie wenn sie wieder zu Hause ist, wieder schlimmer wird. Sie hat mit mir vor ein paar tagen darüber gesprochen und sie möchte ihm irgendwie noch eine chance geben. Obwohl sie Angst vor ihm hat und die Kinder auch. Sie möchte aber den Kindern ein gutes zu Hause bieten und einen Vater.
Ich kann sie zu nichts zwingen aber ich möchte das sie nur weg von ihm kommt. Was soll ich machen?
Es leiden die Kinder darunter und sie sind jetzt auch in einem alter wo man alles behält was um sich rum passiert 7 und 12 jahre.

Ich möchte sie nicht verletzten und das Jugendamt rufen oder den Vater anzeigen. Ich denke das ist nicht meine aufgabe, oder?

Ich habe keine Ahnung , bitte helft uns!!

Lg Ben

Hallo!

Ich möchte sie nicht verletzten und das Jugendamt rufen oder
den Vater anzeigen. Ich denke das ist nicht meine aufgabe,
oder?

Kinder schlagen ist verboten.
Wenn die Frau ihren Mann nicht daran hindern kann, dann sollte es schon Menschen geben, die da einschreiten.

Dabei gibt es einiges zu bedenken:

  • Zunächst wäre es die Aufgabe der Mutter, ihren Mann davon abzuhalten. Das scheint ihr leider nicht zu gelingen.
  • Das Familiengespräch könnte ein Ansatz sein, die Situation zu ändern, allerdings nur, wenn es weitere Gespräche gibt und der Mann bereit ist, daran zu arbeiten.
  • Aus Sicht der Kinder könnte es die einzige „Rettung“ sein, vom Vater nicht mehr geschlagen zu werden, wenn Außenstehende bereit sind, sich für sie einzusetzen, v.a. wenn die eigene Familie dabei versagt (übrigens kenne ich die „Innenansicht“ eines Kindes, das geschlagen wird: Ein unglaubliches Gefühl der Ohnmacht, dass man u.U. auch noch lange im Erwachsenenleben mit sich rumträgt. Ich wäre froh gewesen, wenn sich mal irgendwer da eingemischt hätte…)
  • Das Jugendamt einzuschalten, ohne mit der Mutter oder dem Vater geredet zu haben, kann - wenn das Jugendamt nicht einschreitet - zu Verschlimmerung der Situation für die Kinder führen.

Es ist schwierig und zweischneidig, aber ich würde auch immer daran denken, dass die Kinder sich nicht wehren können.

Sobald du mitbekommst, dass er die Kinder wieder schlägt, solltest du was unternehmen.

Viel Glück

SotA

Hallo,

ganz schwierig. Es ist zum Heulen, dass es Frauen gibt, die einfach nicht den Mut aufbringen ohne Kerl zu leben. Man liest es immer wieder und es wird wohl auch so sein: für Kinder ist eine Scheidung der Eltern sehr schlimm. Noch schlimmer ist es aber, wenn sie regelmäßige Gewalt erleben und eine Mutter, die ihnen nicht hilft. Sie werden es ihr eines Tages (zu Recht) vorwerfen die Beziehung weitergeführt zu haben.

Wenn die Kinder selber die Scheidung ersehnen, dann ist es schon fast zu spät. Meistens wünschen sich die Kinder (gerade in dem Alter), dass die Eltern zusammenbleiben - auch wenn es vorn und hinten kracht. Der Trennungspartner hat dann sehr große Mühe den Kindern beizubringen, dass es nur so am besten ist. Kinder solidarisieren sich nämlich gerne mit dem Schwächeren und wenn die Mutter sich vom Vater trennt ist der Vater der Verlassene, also der Schwächere (es sei denn er verhält sich extrem rüpelhaft).

Richtet sich seine Aggression auch gegen seine Frau oder nur gegen die Kinder? Greift die Mutter dann ein? Beschützt und bestärkt sie die Kinder oder kuscht sie (aus Angst selber geschlagen zu werden oder weitere Unruhe zu stiften)?

Du hast leider vollkommen damit Recht, dass Du sie nicht zwingen kannst sich zu trennen, aber Du (wie jeder andere Zeuge auch) hat eine Verantwortung: Kinder schlagen ist verboten!

Es ist nicht nur das Schlagen an sich, was weh tut, sondern das verlorene Vertrauen (in den Vater), aber auch in der Mutter, die nicht hilft, eingreift und Konsequenzen zieht.

Ich würde folgendes machen: gehe zur Familienberatung (Kostenlos und Anonym) und schildere sachlich das was Du weisst. Es reichen 1-2 Gespräche und dann kannst Du die Mutter hinzuziehen. Sage ihr, dass Du eine sehr kompetente und freundliche Person gefunden hast (das prüfst Du in den Gesprächen vorher) und lade sie zu dem nächsten Gespräch hinzu. Wir haben da keinen JA-Sacharbeiter oder Psychiater sitzen, sondern einen engagierten und motivierten Psychologen, Sozialarbeiter oder Mediator (die sonst einen ganz anderen Stundenlohn aufrufen würden und es oft aus Liebe zum Beruf machen). Sie können sehr einfühlsam und eindringlich die Frau aus ihrer Starre herausholen.

Das Jugendamt würde ich erstmal nicht kontaktieren. Es ist, auch wenn es nicht so sein sollte, leider oft nachteilig in psychiatrischer Behandlung zu sein bzw. gewesen zu sein. Da steht dann Aussage gegen Aussage (Mann: die Frau ist verrückt, Frau: der Mann schlägt). Schnell kommen dann Anwälte hinzu und entgleisen. Bei einer Trennung mit Kindern und Haushalt müssen in den meisten Fällen eh irgendwann Anwälte bemüht werden, aber wichtig ist, dass das Ganze vorbereitet wird. Also dass die Frau selber entschieden hat sich zu trennen und dies auch für den richtigen Weg hält.

Gib nicht auf und vielleicht ergibt sich auch die Gelegenheit dem Mann die Stirn zu bieten, wenn Du etwas direkt mitbekommst.

Viele Grüße

Hallo !

Die Kinder brauchen Hilfe. Die Freundin auch. Aber das sind 2 paar Schuhe sozusagen, denn die Kinder können - im Gegensatz zu deiner Freundin - noch nicht selbst entscheiden.

Deine Freundin will ihnen ein gutes Zuhause bieten : Tut sie aber nicht mit einem schlagenden Mann. Vielleicht kannst du ihr das verdeutlichen.

Möglich wäre es für dich, dich zunächst einmal an den Kinderschutzbund zu wenden. Dort wird auch gut und vertreulich beraten. ist erfahrungsgemäß eine ganz gute Alternative zum Jugendamt um Lösungen zu suchen.

Viel Glück und Erfolg - und hab bitte dem Mumm, etwas für die Kinder zu tun.