Kinder sind immer nur bei uns

Hallo,

ich bin anscheinend die Gegenseite.
Ich hab eine kleine Tochter, bin zwar ein Mann, habe aber die letzten Jahre vorwiegend meine Tochter allein betreut.
Definitiv habe ich einen anderen Erziehungsstil wie die meisten Mütter die ich im Kiga so erblicke. Meine Tochter hat sehr viel Entscheidungsfreiheit aber in allem anderen bin ich sehr streng und konsquent. Ich behandle sie schon immer gleichwertig.
Im letzten Jahr, hat sie in unserer Umgebung viele „Freundinnen“ gefunden.
Trotz Nachfragens hängen die „Freundinnen“ meistens nicht in meiner Wohnung rum, sondern immer bei der Freundin. Deren Mütter sind auch immer ganz wild darauf, über die Kinder einen Kontakt aufzubauen, oft enttäuscht, dass hinter meiner Tochter ein Mann steckt und Manche sind als Reaktion abweisend zu meiner Tochter, die sich dann nur wundert.
Jedenfalls habe ich die Erfahrung gemacht, dass es immer die Freundinnen meiner Tochter nach Hause zu Mama zieht, dass, wenn ich versuche was mit den Mädels zu unternehmen, immer die Freundin meiner Tochter keine Lust dazu hat. Das liegt nicht daran, dass die Kinder mit mir nicht klar kommen oder dass es bei uns nicht so schön ist (imGegenteil) sondern meine Vermutung ist, dass die Freundinnen viel mehr am Rockzipfel kleben und dazu genau spüren, dass sie niemand so gut auf der Nase rumtanzen können wie Mama.

D.K.

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Hallo Sabine,

aber was willst du dann von uns? Natuerlich ist
es nicht richtig, wenn Vierjaehrige auf der Strasse
rumstromern und die Eltern immer die Verantwortung
fuer die eigenen Kinder auf ander abschieben. Ich glaube
nicht, dass du hier jemand findest, der das richtig
findet.
Aber was jetzt? Die Kinder sind trotzdem da und
du musst trotzdem mit der Situation umgehen. Dazu
gab es ein paar Vorschlaege, jetzt darfst du dir
ueberlegen, was du mit denen machst.
Wenn wir hier alle die boesen anderen Eltern verurteilen,
hilft das niemand, ausser dass du dir auf die SChulter
geklopft fuehlst: ja, du machst das richtig, die anderen
machen es falsch. Wolltest du das?

Gruesse
Elke

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Hast Du selbst auch Kinder?

Klar, seit 5 1/2 Monaten eine Tochter. Seit dem interessiere ich mich auch mehr für das Thema, bzw. teste meine eigenen Einstellungen.

Lieben Gruß
Skyver

Hallo Sabine,

nachdem ich mir den Thread hier so durchgesehen habe versteh ich Dich auch nicht mehr wirklich. Irgendwie scheint es sich ja um relativ kurze Zeiten zu handeln, in denen sich Dir nicht nachvollziehbare Verhaltensweisen bereits zum Problem werden.

Zum ersten Fall

Wie bist Du überhaupt auf die Idee gekommen ein 6 jährige Kind auf Deine Verantwortung irgendwo abzuholen ohne zu wissen, was dessen Eltern davon halten? Würde mir schon mal gar nicht passieren…außerdem klngt das nach den sprichwörtlichen Geistern, die Du gerufen hast. Wie kann man aber von einem sechsjährigen erwarten, daß er Deine Moralvorstellungen überschaut und verwendet.

Zum zweiten Fall

Auch ich verstehe nicht, wer Dich zwingt andere Kinder mit auf Rummelplätze oder was weiß ich wohin zu nehmen. Zwingt Dich aber niemand, oder war es tatsächlich ein Einladung, dann kannst Du nicht automatisch Gegenleistungen erwarten. Ist eben so. Sobald aber für Dich eine solche Rechnung nicht aufgeht mußt auch DU die Grenze setzen und eben keine Einladungen mehr aussprechen.

Alles in allem scheint mir aber, es geht vor allem darum Deine eigenen Vorstellungen von Anstand und Wohlverhalten (die ich durchaus in einigen Punkten teile) anderen Familien abzuverlagen. Das funktioniert aber nie. Es ist einzig an Dir tolerant zu sein (was nicht immer auch klug sein muß )oder aber Deinem Sohn den engeren Umgang mit Kindern aus Elternhäusern mit abweichenden Lebensauffassungen abzugewöhnen.

Die Entscheidung, egal wie sie fällt, können wir Dir nicht abnehmen und auch nicht schönreden.

Im übrigen halte ich Deine Einschätzung, daß es heutzutage üblich wird sich wenig um Kinder zu kümmern und sie abschiebt…bla bla bla…für falsch. früher war es weitaus normaler, daß Kinder ganze Nachmittage oder in der Ferien auch Tage bei Freunden verbrachten, ohne daß sich jemand mokiert hätte…ich denke eher, das der Trend genau umgekehrt ist und man heute gerne direkt aufrechnet.

Gruß Maid :wink:

Hallo Hobitzker-Sabine,

zu Fall eins, der Junge, der bei euch anruft, um abgeholt zu werden.
Ich würde ihn nicht ständig holen. Dein Sohn muss auch lernen, dass sich aus so einer einseitigen Gastfreundlichkeit uam. wahrscheinlich keine ausgewogene Freundschaft entwicklen wird.

Fall zwei, der Junge, der trotz Absage vor der Tür hockt:
Auch hier muss Dein Sohn lernen, dass diese Einseitigkeit nicht geht. Da müssen alle hart sein, wenn es auch schwer fällt, und den Jungen vor der Tür sitzen lassen. Irgendwann wird er es begriffen haben, dass er zu diesem Zwitpunkt nicht erwünscht ist. Und dann kann Dein Sohn vielleicht auch unter der Woche, wenn der Junge vor der Tür steht, ihm sagen, dass er keine Lust hat. Dein Sohn ist doch kein frei Verfügungsmasse der anderen Jungs! Er muss lernen, sich abzugrenzen, sich abgrenzen zu dürfen! (Sagt ihm das auch, damit er nicht meint, er müsse gastfreundlich sein und die Kinder immer aufnehmen.) Sonst wird er irgendwann sehr unselbsständig, abhängig von anderen, die mit ihm machen, was er will. (Krass ausgedrückt, ich hoffe, Du weisst, wie ichs meine.)

Beiden Erziehungsberechtigten würde ich mal den Hinweis auf ihre Aufsichtspflicht und Betreuungsspflicht zukommen lassen. Irgendwas ist doch da schief in den Familien. Wenn es so wäre, dass aufgrund eines Kontakts unter den Eltern herauskäme, dass die eine Mutter eben Schwierigkeiten hat (alleinerziehend, berufstätig, krank, o.ä.), dann denke ich, ist es vermutlich kein Problem für Dich, - so schätze ich es ein-, das Kind quasi ein bisschen unter die Flügel zu nehmen, aber solange die Eltern sich irgendwie quer stellen, sich nicht rühren (ruf doch mal ganz früh mrogens an oder am mittleren Abend, wenn der Junge im Bett ist und nicht ans Telefon gehen kann), würde ich den Jungens nichts mehr in den A… schieben.
Dein Sohn wird sonst evtl. irgndwann ganz böse „erwachen“.

Gruss,
K_K

Hallo Skyver,

na denn viel Spaß mit Deiner Tochter, ich gratuliere.

Liebe Grüße

Sabine

Hallo Angelika,

vielen Dank, ich stimme Dir da voll und ganz zu. Deshalb werde ich jetzt auch öfters den Riegel davorschieben, weil ich mir teilweise schon ausgenutzt vorkomme.

Liebe Grüße

Sabine

Hallo Elke,

ich will nicht daß man mir auf die Schulter klopft, wenn ich es richtig machen würde hätte ich schon bei manchem mehr den Riegel vorgeschoben. Ich schaffe es auch nicht immer die Kinder wegzuschicken, obwohl es mir manchmal stinkt. Dann hätte ich hier nicht gepostet, weil ich nicht mehr weiß wie ich es anstellen kann. Mir tun die Kinder oft leid, weil sie einen Ansprechpartner suchen, aber dann gibt es Phasen wo ich mir einfach ausgenutzt vorkomme. Und es fällt mir einfach auf, daß solche Dinge zunehmen, und selbst nach Gesprächen mit Eltern diese Kinder immer wieder vor der Tür stehen. Ich habe hier nur 2 Fälle geschildert, aber es gibt noch mehr solche Situationen. Ich will nicht sagen daß wir darunter leiden, aber ich getraue mich nicht, meinen Sohn einfach irgendwo hinzuschicken und er selbst geht nur zu Kindern hin wo er eingeladen ist. Wir wohnen auch nicht auf dem Land, wo die Kinder einfach mal auf Tour gehen können.

Liebe Grüße

Sabine

Hallo Maid,

zum Fall 1: Ich habe dieses Kind nicht abgeholt, aber er ruft jeden Tag hier an. Er kann aber nicht alleine zu uns kommen, weil die Mutter kein Auto hat und er einfach zu weit weg wohnt um alleine zu uns zu kommen. Also müßte ich ihn abholen, er fragt uns ja immer wann wir ihn abholen kommen, ich bin mir nicht mal sicher ob die Eltern wissen wenn er bei uns anruft, aber ich habe schon öfters probiert ein Elternteil ans Telefon zu bekommen, keine Chance. Papa sei nie da und Mami hätte keine Zeit, das ist doch schon komisch oder?

Zu Fall 2: Das Kind war schon ganz oft hier bei uns, als es eines Tages wieder hier war und am nächsten Tag auch kommen wollte, da hab ich gesagt wir würden morgen zum Minigolf spielen gehen, da wollte er mit, also hab ich vorgeschlagen wir gehen zusammen. 2 Tage später stand er wieder vor der Tür und so weiter. Der Junge steht ständig vor unserer Tür aber es kommt nie von ihm der Spruch, laß uns mal zu uns gehen und dort spielen, sondern immer wir spielen hier. Die Mutter sagte mal zu mir, sie hätte keine Lust mit den Kindern was zu unternehmen, muß sie ja auch nicht, aber ich würde mir wünschen, daß mein Sohn auch mal bei ihm spielen kann, aber ich schicke ihn nicht einfach hin, nach dem Motto hier bin ich, das würde mein Sohn auch nicht machen.

Ich habe hier nur 2 Fälle geschildert, aber es gibt noch mehrere solcher Situationen, in denen wir uns einfach ausgenutzt vorkommen. Es gibt aber auch Familien, mit denen das wunderbar klappt, ein Kumpel von meinem Sohn, dessen Eltern auch beide berufstätig sind das klappt das auch prima, er ist zwar viel öfters bei uns, aber es gibt mal eine Gegeneinladung, und das ist das was ich mir wünsche. Ich will es nicht aufwiegen, 1 x bei Dir 1 x bei mir aber es muß auch mal eine Rückmeldung von der anderen Seite erfolgen, und die bleibt in vielen Fällen einfach aus.

Liebe Grüße

Sabine

Hallo Kleiner König (witziger Name),

mein Sohn hat das auch schon selbst gemerkt, daß diese Freundschaften einseitig sind, er findet das auch nicht gut. Ich kann jetzt nur vom Kontakt der Mutter vom 2 Fall erzählen, sie ist irgendwie ständig genervt mit ihrem Sohn, das merkt man auch deutlich im Umgangston mit ihm. Ich glaube ihm gefällt die Art wie wir miteinander in unserer Familie umgehen, es ist sicherlich nicht leicht für ihn, weil seine Eltern geschieden sind obwohl der Kontakt zum Vater wohl sehr gut ist. Die Mutter selbst klagt über Zeitmangel, der meines Erachtens aber nicht so extrem ist, da sie halbtags arbeitet und ihr Sohn 1 x pro Woche und jedes 2. Wochenende beim Vater ist. Also kann sie einige Erledigungen auch auf diese Tage legen, und dann hätte sie mehr Zeit für ihren Sohn, was man deutlich merkt, daß er sich dies wünscht. Wenn mein Sohn von irgendwelchen Unternehmungen am Wochenende erzählt, würde er am liebsten immer mitgehen, egal ob wandern oder Spielplatz. Aber am Wochenende ist bei uns Familienzeit, dies haben wir deutlich zu verstehen gegeben, die Mutter des Jungen sagte auch, sie wolle öfters was mit ihm machen, aber er steht immer noch oft am Wochenende vor der Tür, dann schicke ich ihn aber immer weg, obwohl er mir dann immer leid tut.

Liebe Grüße

Sabine

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Hallo Maid,

zum Fall 1: Ich habe dieses Kind nicht abgeholt, aber er ruft
jeden Tag hier an. Er kann aber nicht alleine zu uns kommen,
weil die Mutter kein Auto hat und er einfach zu weit weg wohnt
um alleine zu uns zu kommen. Also müßte ich ihn abholen, er
fragt uns ja immer wann wir ihn abholen kommen, ich bin mir
nicht mal sicher ob die Eltern wissen wenn er bei uns anruft,
aber ich habe schon öfters probiert ein Elternteil ans Telefon
zu bekommen, keine Chance. Papa sei nie da und Mami hätte
keine Zeit, das ist doch schon komisch oder?

Mag sein, vielleicht darf er aber auch gar nicht zu Euch und deshalb blockt er Gespräche mit den Eltern.

Ich frage mich aber wie Du dir ausgenutzt vorkommen kannst, wenn das Kind offenbar gar nicht bei Euch ist, sondern nur anruft. Sag ihm klipp und klar, daß Du erst seine Mutter sprechen willst und basta.

Zu Fall 2: Das Kind war schon ganz oft hier bei uns, als es
eines Tages wieder hier war und am nächsten Tag auch kommen
wollte, da hab ich gesagt wir würden morgen zum Minigolf
spielen gehen, da wollte er mit, also hab ich vorgeschlagen
wir gehen zusammen. 2 Tage später stand er wieder vor der Tür
und so weiter. Der Junge steht ständig vor unserer Tür aber es
kommt nie von ihm der Spruch, laß uns mal zu uns gehen und
dort spielen, sondern immer wir spielen hier. Die Mutter sagte
mal zu mir, sie hätte keine Lust mit den Kindern was zu
unternehmen, muß sie ja auch nicht, aber ich würde mir
wünschen, daß mein Sohn auch mal bei ihm spielen kann, aber
ich schicke ihn nicht einfach hin, nach dem Motto hier bin
ich, das würde mein Sohn auch nicht machen.

Also ein einziges Mal Minigolf, für das keine Gegenleistung kam?

Das der Junge gern bei Euch ist kam schon rüber, dazu wurde ja auch einiges geschrieben…wahrscheinlich sind einfach die Bedingungen bei Euch entsprechend verlockend, das kann man aber doch wohl verstehen.

Ich habe hier nur 2 Fälle geschildert, aber es gibt noch
mehrere solcher Situationen, in denen wir uns einfach
ausgenutzt vorkommen.

Ja, vielleicht mußt Du aber eben auch Deine Einstellung ändern. Ihr seid eben so, die anderen sind eben anders. Andere Eltern sehen eben keine persönliche Verpflichtung darin, sich mit den Verabredungen der eigenen Kinder zu beschäftigen. Aber das ist allein deren Sache über die wir auch nicht zu richten haben.

Wünsche Dir also nix von den anderen Eltern (und schon gar nicht den Kindern) sondern gib, was Du zu geben bereit bist und wo das von Dir gesetzte Maß überschritten ist wird der Riegel vorgeschoben und fertig.

Zum Ausnutzen gehören nämlich immer zwei, der der ausnutzt und der der es zuläßt.

Gruß Maid :smile:

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