Kinder und Hund

Hallo zusammen,

oh je, wie fange ich an? Am besten von vorn…

Eine Familie am Ortsausgang besitzt eine Huendin (ich tippe auf Border-Collie-Mix, Groesse & Fell stimmen nur ist sie schwarz mit ganz wenig weiss), noch jung & extrem verspielt.

Die Huendin wird nur von den Kindern spazierengefuehrt (sind alle unter 12 Jahre alt) die keine Chance haben sie zu halten wenn Sandy loslaeuft. Im Winter wurde das aelteste Maedchen ein paarmal umgerissen weil sie die Leine nicht loslassen wollte.

Heute bin ich mit unserem Zwergschnauzer dort vorbeigefahren, eine juengere Schwester (hoechstens 10 Jahre alt) kommt mit Sandy um die Ecke die sich prompt losreisst und unseren Zwerg ueber die Strasse scheucht. Er hat Angst vor ihr weil sie so wild ist (will spielen, ist aber recht grob dabei).

Zum Glueck kam gerade kein Auto aber es ist nur noch eine Frage der Zeit bevor etwas passiert. Meine Frage: Gibt es irgendwelche Vorschriften oder aehnliches wie alt ein Kind sein muss um einen grossen Hund auszufuehren? Oder liegt das im Ermessen der Eltern?

Ich wuerde mir gern 'mal die Eltern vorknoepfen bevor wirklich etwas passiert, wie gesagt, sie wohnen am Ortsausgang an der Ecke einer vielbefahrenen Strasse & einem Feldweg der von vielen Hundebesitzern genutzt wird.

Merci vielmals,
alles Liebe,
Astrid

Hallo Astrid,

ich würde statt vorknöpfen einfach ansprechen empfehlen - ob die Eltern, wenn sie nie mitlaufen, überhaupt wissen, dass sich die Hündin regelmäßig losreißt und wie sie sich verhält?

Es gibt bestimmte Vorschriften, z.B. im LHundG NRW, §2,1:
„Hunde sind so zu halten, zu führen und zu beaufsichtigen, dass von ihnen keine Gefahr für Leben oder Gesundheit von Menschen oder Tieren ausgeht.“
(http://www.umwelt.nrw.de/verbraucherschutz/tierhaltu…)
Zum sicheren Führen gehört auch eine gewisse körperliche (und geistige) Reife, die bei den Kindern offenbar noch nicht gegeben ist.

Viele Grüße,
Anna

Servus, Astrid,

sollte sich keine Gelegenheit ergeben, mit den Nachbarn vernünftig über IHR Problem zu reden - schließlich dürften ja vor allem ihre Kinder der größten Gefahr ausgesetzt sein - wirst du wohl kaum eine Chance haben…die meisten Hundebesitzer gehen davon aus, dass ihr Hund „nie“ unvorhergesehen agieren wird.

Ich selbst weiche mit meinen lang-und gutmütigen 50kg Eisbären anderen Hunden, die Kinder an der Leine führen immer aus!

Ich möchte vermeiden, dass der andere Hund etwas tut, womit das Kind nicht rechnet, worauf es nicht eingestellt ist, dem es körperlich nicht gewachsen ist und das es vermutlich auch nicht voraussehen kann - wie die meisten Erwchsenen ebenso wenig.

Lerne ich dann so ein „an der Leine geführtes Kind“ - und seinen Hund - näher kennen, vermeide ich die Begegnung keineswegs - Kind, beide Hunde und ich können dann viel lernen und beste Freunde werden:smile:)

In Österreich sind mir keine Gesetze bekannt, die Kinder altersmäßig explizit von der (nicht berufsbedingten/gewerbsmäßigen) Hundeführung ausschließen. Es greift immer nur der Gummiparagraph der „geistigen und körperlichen“ Reife.

In Deutschland ist es, glaube ich, ebenso.

Also hilft, meiner Meinung nach nur, klüger, als das Gesetz zu sein.

Ausweichen, miteinander reden, auf Gefahren hinweisen.

Gruß aus Wien, jenny

Hi Anna,

ich würde statt vorknöpfen einfach ansprechen empfehlen - ob
die Eltern, wenn sie nie mitlaufen, überhaupt wissen, dass
sich die Hündin regelmäßig losreißt und wie sie sich verhält?

Ob sie es wissen kann ich nicht sagen aber sie machen nicht den Eindruck als wenn es sie sonderlich interessiert - sie haben sich in der Vergangenheit eher „gespraechsresistent“ gezeigt wenn Nachbarn sie auf den Hund angesprochen haben.

Die Kinder fuehren die Huendin halt auch an der Hauptstrasse (viel befahrene Bundesstrasse) spazieren, sollte hier ein anderer Hund auf der anderen Seite laufen bin ich nicht sicher ob Sandy auf ihrer Seite bleibt - und die Kids lassen nicht immer sofort die Leine los wenn sie loszieht. Abgesehen von Kind und Hund koennte ja ein Auto auch ausweichen oder bremsen und einigen Sachschaden anrichten…

Es gibt bestimmte Vorschriften, z.B. im LHundG NRW, §2,1:
„Hunde sind so zu halten, zu führen und zu beaufsichtigen,
dass von ihnen keine Gefahr für Leben oder Gesundheit von
Menschen oder Tieren ausgeht.“
(http://www.umwelt.nrw.de/verbraucherschutz/tierhaltu…)

Das muss ich mir fuer Schleswig-Holstein 'mal belauern…

Vielen Dank & alles Liebe,
Astrid

Hallo Astrid,

solange du nicht direkt belästigt oder gefährdet wirst, ist das eigentlich nicht deine Baustelle. Wenn der Hund einen Schaden verursacht, haften die Hundebesitzer. Wenn sie sowohl eine Versicherung als auch Glück haben, übernimmt die den Schaden.

Und wenn den eigenen Kindern was passiert, liegt auch das letzten Endes im Verantwortungsbereich der Eltern.

Mehr als ein freundliches Gespräch mit den Eltern wird da also wohl kaum drin sein. Es sei denn, du fühlst dich bedroht, dann kannst du beim Ordnungsamt Anzeige erstatten. Die werden sich vermutlich die Situation anschauen und möglicherweise Auflagen erteilen.„Vermutlich“ deswegen, weil es meist mehrerer (oder gravierender) Anzeigen bedarf, bevor von Amtsseite Handlungsbedarf erkannt wird.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Astrid,

auch mir wird dabei mulmig, allein vom Lesen. Leider weiß man wirklich nie, wie der Hintergrund aussieht. Vielleicht wollen die Kinder unbedingt mit dem Hund gehen, und die Eltern lassen sich erweichen? Oder haben die Eltern keine Lust, selbst zu gehen?

Ich gehöre zur Fraktion, die zumindest ein Gespräch suchen würde, bevor wirklich etwas passiert. Ganz sachlich, freundlich darauf hinweisen, dass du schon 2x gesehen hast, wie ein Kind fast auf die Straße gefallen wäre. Vielleicht kannst du dich mit anderen Hundehaltern in Ort zusammentun? Ganz zufällig mal beim Spazierengehen die Eltern ansprechen?

Wenn gar nichts fruchtet und die Situation schlimmer wird, würde ich beim Ordnungsamt nachfragen, ob es eine streitfreie Lösung gibt. Natürlich werden die erstmal abwiegeln und auf Anzeige plädieren, aber zumindest sind sie vorgewarnt und kommen irgendwann mal gucken. Schließlich wollen die auch nicht, dass es irgendwann heißt: „Wir haben angerufen, aber niemand hat etwas getan.“

Viele Grüße
sgw

Hi sgw,

auch mir wird dabei mulmig, allein vom Lesen. Leider weiß man
wirklich nie, wie der Hintergrund aussieht. Vielleicht wollen
die Kinder unbedingt mit dem Hund gehen, und die Eltern lassen
sich erweichen? Oder haben die Eltern keine Lust, selbst zu
gehen?

Die Eltern gehen gar nicht mit dem Hund spazieren, ich vermute dass die Kinder gern einen Hund haben wollten, ein Welpe wurde angeschafft (der dann immer groesser wurde) und die Kids muessen sich kuemmern. Tagsueber ist das Tier meist in der Garage eingesperrt, frueher war sie auch oft im Garten aber da sie einfach losrennt wenn ein anderer Hund in Sicht ist (und anbruellen & schlagen nicht hilft) sieht man sie jetzt eher selten draussen - ist ja mit Arbeit verbunden weil man dann aufpassen muss…

Sandy ist ueberhaupt nicht „erzogen“, sie wird angebruellt und mit hoher Wahrscheinlichkeit geschlagen (ihre Reaktion auf eine gehobene Hand spricht Baende), die Kinder sind ueberfordert & die Eltern kuemmern sich nicht. Mir tut der Hund wirklich leid denn sie ist eigentlich eine ganz liebe nur halt ziemlich wild, sie moechte nur spielen.

Ich gehöre zur Fraktion, die zumindest ein Gespräch suchen
würde, bevor wirklich etwas passiert. Ganz sachlich,
freundlich darauf hinweisen, dass du schon 2x gesehen hast,
wie ein Kind fast auf die Straße gefallen wäre. Vielleicht
kannst du dich mit anderen Hundehaltern in Ort zusammentun?
Ganz zufällig mal beim Spazierengehen die Eltern ansprechen?

Meine Nachbarin (Besitzerin einer Bordeaux-Dogge) hat wohl schon versucht mit den Eltern zu reden, ihr wurde gesagt sie soll sich gefaelligst um ihren eigenen Sch*** kuemmern.

Ich hatte halt gedacht wenn es da etwas „offizielles“ gibt koennte ich das als Argument bringen - schade eigentlich. Es besteht eben Gefahr fuer die Kinder, den Hund, eventuell ein Auto das ausweicht oder was auch immer und natuerlich den anderen Hund

Wenn gar nichts fruchtet und die Situation schlimmer wird,
würde ich beim Ordnungsamt nachfragen, ob es eine streitfreie
Lösung gibt.

Ich werde mich doch 'mal mit dem Ordnungsamt unterhalten (den Herrn dort kenne ich sehr gut), 'mal sehen was er sagt.

Danke & liebe Gruesse,
Astrid