zunächst einmal zu deiner Rechtsfrage bzgl. der fristlosen
Kündigungsmöglichkeit: Die Kinder sind rechtlich gesehen nicht
(willenloses) Werkzeug der Erzieher und damit verlängerter
Arm, der zuschlägt.
Da hast Du wahrscheinlich recht …
Ansonsten: Als zukünftiger Lehrer wirst du dich vermutlich
schon mit Gewaltpräventionskonzepten und Programmen zum
sozialen Lernen auseinandergesetzt haben. Welches Konzept
verfolgt die Kita deiner Kinder? Es gibt sehr wirkungsvolle
Programme wie z.B. EFFEKT - Ich kann Probleme lösen der
Universität Erlangen Nürnberg. „Faustlos“ ist auch okay.
Das ist ja das Problem, dass da kein Konzept verfolgt wird. Die haben sich halt ein Antiautoritäres Konzept auf die Fahne geschrieben.
Nicht, dass ich grundsätzlich Probleme mit antiautoritären Ansätzen hätte, schließlich zielen die darauf ab, das die Kinder lernen, Konflikte selber zu lösen und sind meiner Meinung nach notwendig gewesen, um die Grundsteine für die moderne Pädagogik zu legen – und das war u. a. auch der Grund, weshalb wir unsere Kinder dort hin gegeben haben.
Allerdings sehe ich dass, was die Kita tatsächlich macht überhaupt nicht mehr als antiautoritär an, denn den Kindern pauschal zu sagen, wie sie in ihren Konfliktsituationen zu handeln haben, fördert meiner Meinung nach nicht deren Selbstbestimmtheit. Da ist es egal ob ich nun verlange, dass sie sich entschuldigen, nachgeben oder zurückschlagen. Solange ich nicht versuche die Kinder zu ermutigen, ihre eigenen Wünsche zu formulieren und ihre eigenen Grenzen zu erkennen oder ihnen verschiedene – und nicht nur eine – Handlungsalternativen vorschlage, ist es eben autoritär oder laissez-faire.
Danke für Deine Einschätzung!
