Kinder zeugen trotz Sterilisation?

Hallo,

wenn ein Mann sich sterilisieren lässt, um keine (weiteren) Kinder zeugen zu können: dann wird meines Wissen der Samenleiter hinter den Hoden durchtrennt. Weil die Hoden aber auch danach noch Samen produzieren, kam es früher noch vor, dass sie „durchsickerten“ und es trotzdem zur Schwangerschaft kam. Dehalb werden heutzutage und schon seit Langem die beiden Enden der Samenleiter umgebogen und in der Position festgenäht.

Wenn ein Mann aber vielleicht wegen einer neuen Partnerin, seine Meinung ändert, und will doch noch ein Kind zeugen: Kann man ihm dann Samen „abzapfen“ und die Partnerin damit künstlich befruchten?

Oder wenn ein Mann im Alter von 70 oder 80 oder noch älter keinen Sex mehr machen kann, weil sein Penis nicht mehr steif wird: Könnte man auch in diesem Fall noch eine künstliche Insemination vornehmen?

Es wurde ja schon von Männern berrichtet, die im Alter von 102 oder 103 noch ein Kind gezeugt haben: Wie lange „arbeiten“ die Hoden denn noch?

Fragt sich und Euch
Carsten

Hallo Carsten,

Mann kann sein Sperma einfrieren lassen.
Um auf natürlichem Weg wieder Kinder zeugen zu können, müssen die Samenleiter wieder zusammengefügt und durchlässig gemacht werden. Diese OP hat eine geringe Erfolgsquote.
Dass sich Sperma so „abzapfen“ lässt, kann ich mir nicht vorstellen. Die Spermien müssen heranreifen, erst dann können sie das Ei befruchten.

Gruss Gabi

Was Du suchst heißt TESE. Testikuläre Spermienextraktion. Wenn im Sperma keine Spermien vorhanden sind, aber trotzdem ein Kinderwunsch besteht, kann man per Hodenbiopsie versuchen, Spermien aufzuspüren, zu extrahieren und zur Befruchtung zu verwenden.
Aus den Nebenhoden heißt es übrigens MESA (Mikrochirurgische Epididymale SpermienAspiration). In den Nebenhoden werden die gereiften Spermien gespeichert. Wenn in den Nebenhoden nichts zu finden ist, könnte trotzdem in den Hoden noch was sein. Wenn da auch nichts auffindbar ist, wird’s schwierig…

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