Kinderarmut, Ursachen?

Moin,

Das ist aber schon länger so.
Es geht um die Zunahme von Kinderarmut, einen negativen
Trend.

Ich denke die Zunahme begründet sich dadurch, dass im Laufe der Zeit ja nicht in dem Maße auf der einen Seite Kinderarmut wegfällt, wie sie auf der anderen Seite neu entsteht. Aus der Armut herauszukommen ist ungleich schwerer, wie in Armut hereinzurutschen. Wir wir ja mittlerweile dank Pisa wissen, ist das Risiko für Kinder aus bildungsfernen, sozial schwachen Familien ihrerseits wieder mangelhafte Bildungsabschlüsse zu erlangen ziemlich groß. Somit setzt sich Armut über die Generationen hinweg fort.

Oder anders gesagt: Der Weg nach unten scheint nach wie vor durchlässig zu sein, der Weg nach oben eher nicht. Somit summiert sich jeder neue Fall von Armut zu den anderen.

Gruß
Marion

die PISA Studie ist eine OECD Studie.
Die OECD ist ein Zusammenschluss verschiedener
meist westlicher Industrienationen, und die OECD
will die wirtschaftliche Zusammenarbeit fördern.
Die PISA Studie beantwortet Unternehmerfragen,
zB wenn jemand in einem Land eine Pizzalieferservice
aufmachen will, ist es nötig, dass die Auslieferfahrer
beurteilen können, ob sie besser eine enge schlechte Strasse
mit vielen Ampeln nehmen sollen, über die der kürzere
Weg führt, oder eine breite Strasse, die allerdings einen Umweg darstellt, damit die Pizza noch warm ankommt und sich der Stundenlohn des Fahrers amortisiert.
Wenn nun der Investitionsvorlauf abgeschlossen ist,
und Geld verdient werden soll, kommen dann aus den Schulen des Landes
GENUG Abgänger, die ich als Joungster billig einstellen kann,
und die trotzdem den richtigen Weg finden für die warme Pizza.
Und da sagt die PISA Studie, in Deutschland ist damit eher nicht
zu rechnen, unabhängig davon, welchen akademischen Charakter ihr
Abschluss hat, also schlichtweg, die deutsche Ausbildung taugt nichts für Investoren, was nicht heisst, dass die in Deutschland befindlichen
zukünftigen Arbeitnehmer doch noch mal was taugen können, aber es nicht absehbar, es ist nicht kalkulierbar.

Huhu,

arm in deutschland heisst nicht kein geld haben…arm heisst
in deutschland nicht mit geld umgehen koennen oder nicht
arbeiten.

Nicht nur das. Zudem ist die Definition auch noch unsinnig.

„In Deutschland lag nach der abweichenden Definition der
Europäischen Union (60% des mittleren Einkommens) die
Armutsgrenze im Jahr 2003 bei einem monatlichen Einkommen von
938,-- Euro.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Armut

Ein Vermögender ohne Einkommen wäre demnach arm.

Weiter: Würden alle gleich wenig verdienen, also z.B. um die
938 EUR pro Monat, gäbe es keine Armut mehr. Umgekehrt
bedeutet das, dass man die Armut verringern kann, indem man
die reichsten Leute des Landes durch höhere Abgaben aus dem
Land vertreibt. Paradox: je weniger Reiche, desto weniger
Arme. Die Situation für die definierten Armjen verbessert sich
nicht, jedoch gelten sie plötzlich als nicht mehr arm.

Die absolute Höhe des Einkommens spielt überhaupt keine Rolle.

Hmh
Hallo Hannes,

Und da sagt die PISA Studie, in Deutschland ist damit eher
nicht
zu rechnen, unabhängig davon, welchen akademischen Charakter
ihr
Abschluss hat, also schlichtweg, die deutsche Ausbildung taugt
nichts für Investoren, was nicht heisst, dass die in
Deutschland befindlichen
zukünftigen Arbeitnehmer doch noch mal was taugen können, aber
es nicht absehbar, es ist nicht kalkulierbar.

Genau deswegen investiert ja auch das Ausland verstärkt in Forschungszentren in Deutschland, weil ja das Ausbildungssystem so schlecht ist.
Ich befürchte, das ganze ist etwas komplizierter, meinst Du nicht?

Grüße
Jürgen

PS: Zum Thema: Wenn allgemein die Armut wächst (und die steigende Anzahl Arbeitsloser der letzten Jahre zeigte dies), dann ist es wohl kaum verwunderlich, dass parallel auch die Kinderarmut wächst, da Familien und Einzelpersonen mit Kindern unflexibler am Arbeitsmarkt sind als Singles oder Paare und sie sich zusätzlich noch in der Regel in einer Phase der finanziellen „Instabilität“ befinden (Verschuldung für Immobilien, wegfallendes Einkommen, Ausgabensteigerungen). Mich überrascht die Tatsache nicht und mich wundert hier das rätseln über die Gründe:wink:

Hallo Hannes,

Und da sagt die PISA Studie, in Deutschland ist damit eher
nicht
zu rechnen, unabhängig davon, welchen akademischen Charakter
ihr
Abschluss hat, also schlichtweg, die deutsche Ausbildung taugt
nichts für Investoren, was nicht heisst, dass die in
Deutschland befindlichen
zukünftigen Arbeitnehmer doch noch mal was taugen können, aber
es nicht absehbar, es ist nicht kalkulierbar.

Genau deswegen investiert ja auch das Ausland verstärkt in
Forschungszentren in Deutschland, weil ja das
Ausbildungssystem so schlecht ist.
Ich befürchte, das ganze ist etwas komplizierter, meinst Du
nicht?

Grüße
Jürgen

Hallo Jürgen,
also ich versuchs nochmal, die PISA Studie untersucht die Länder
daraufhin, ob ihre Bildungssysteme für Kinder und Jugendliche
zum Zeitpunkt 1-2 Jahre vor Abschluss in der Lage sind, dazu beizutragen, dass nach Schulabschluss im Grunde jeder Schüler
voll am sozialen Leben teilzunehmen kann, sprich Arbeit ausführen kann
in einer zunehmend technisierten Arbeitwelt.
Das ist wichtig für die wirtschafliche Zusammenarbeit.

Was Du ansprichst ist technologische Zusammenarbeit,
für UNI/FH-Absolventen, Forschungszentern bieten so 100-200
Arbeitsplätze jeweils, mir wär jetzt auch kein vollständig Firmenfinanziertes bekannt, wahrscheinlich sind es in erster Linie Abwerbungszentren. Also das von Phillips in Hamburg ist mit dem
in Aachen zusammengelegt worden, nachdem Phillips das Milliardengrab Aachener Klinikum ausrüsten durfte, das von Ford in Aachen ist
relativ neu, es sollte Dieselmotoren entwickeln, die sind jetzt aber von PSA, Ford hat wohl auch ein par Behördenaufträge bekommen, damit haben die das wieder raus. Sonst noch was?
AMD Chip-Fabrik in Dresden?, AMD gehört zu 10% der AXA,
die da auch viele Immobilien günstig bekommen haben.

Ansonsten stimme ich Dir zu und füge hinzu:
Solange Kindern kein Schaden entsteht, ist es egal, ob sie in Armut
aufwachsen, wenn sie hinterher die Kurve kratzen ist alles ok.
Die OECD/PISA interessiert sich nur dafür, dass die Fürsorge(Opportunitäts)kosten für eventuell unnötig gescheiterte Jugendliche nicht dierkt oder indirekt auf die Unternehmenseinnahmen des Investors umgelegt werden, und er nicht in der Falle sitzt, denn das schmälert auch die Finanzkraft des Landes, das alles besser macht und wo der Investor hauptsächlich versteuert, somit bliebe auch hier weniger für die Jugend. Man will sozusagen Dominoeffekte verhindern, andere Länder haben es auch nicht einfach, dumm, wenn so eins wir die auch noch mit in die Tiefe ziehen.
Für alles andere interessiert sich womöglich bald die Unesco,
wenn’s so weiter geht.

PS: Zum Thema: Wenn allgemein die Armut wächst (und die
steigende Anzahl Arbeitsloser der letzten Jahre zeigte dies),
dann ist es wohl kaum verwunderlich, dass parallel auch die
Kinderarmut wächst, da Familien und Einzelpersonen mit Kindern
unflexibler am Arbeitsmarkt sind als Singles oder Paare und
sie sich zusätzlich noch in der Regel in einer Phase der
finanziellen „Instabilität“ befinden (Verschuldung für
Immobilien, wegfallendes Einkommen, Ausgabensteigerungen).
Mich überrascht die Tatsache nicht und mich wundert hier das
rätseln über die Gründe:wink: