Kinderbibel gesucht

Hallo Martinus,

In der Mittel- und Oberstufe fangen Kinder
und Jugendliche an, solche Fragen zu reflektieren … vorher sind
sie damit oft überfordert.

Eben genau das wird bei der Diskussion meistens völlig vergessen. Da streiten sie sich und vergessen darüber die Entwicklung des Kindes, um das es doch eigentlich geht.
Jüngere Kinder brauchen erstmal emotionale Sicherheit. Wenn sie ohne Vorurteile erzogen werden, öffnen sie sich mit dem älter werden ganz von selbst und sind dann auch in der Lage die Dinge kritisch zu hinterfragen.
Gut, daß du darauf hingewiesen hast.

Die grundsätzliche Frage ist aber, ob es überhaupt möglich
ist, ein Kind in Glaubensfragen neutral zu erziehen.

Ich würde die Frage mit einem klaren Nein beantworten.

Bestenfalls mehr oder weniger offen für andere Ansichten.

Klare Stellung beziehen, aber offen für andere Ansichten sein. Das ist der Idealfall, den aber leider zu wenig Eltern leben können.

P.S. Spannend ist auch die Frage, ob Ihr Kind, wenn es wieder
fit ist, im Religionsunterricht bleibt, oder in den
Ethikunterricht zurückkehrt. Wenn Sie nichts veranlassen, wird
es vermutlich automatisch wieder in Ethik geschickt werden.
Wenn es sich im Religionsunterricht jedoch wohler fühlt, wäre
ein Wechsel bedenkenswert. Entscheiden müssen das zunächst Sie
als Eltern. Aber es ist sicher sinnvoll, wenn Sie Ihr Kind in
die Entscheidung mit einbeziehen. Welche „offiziellen“
Schritte dazu erforderlich sind, müßten Sie alledings bei der
Schulleitung erfragen.

Ein sehr guter und wichtiger Gedanke.

Gruß Steffi

Hallo, Maja,
bei weltbild.de gibt es eine reiche Auswahl. Beispiel: http://www.weltbild.de/suche.php?PUBLICAID=6d2a79a2d…

Gruß
Eckard

Moin Martinus,

was du skizzierst, mag vielleicht vor 30 Jahren noch halbwegs passend gewesen sein, als das, was Kinder aus ihrem Umfeld und ihrer Famlilie an Gebräuchen und Glaubensvorstellungen mitnahmen, wenigstens noch halbwegs in ein vom jeweiligen Religionsunterricht vermitteles Weltbild passte (ob man nun ein Tischgebet sprach oder nicht, war da eher Detail).

Nur hat sich die Welt in den letzten 30 Jahren jedoch wesentlich verändert. Selbst in Elternhäusern, die sich schon noch irgendwie dem Christentum verbunden fühlen (auch wenn die Eltern nicht mehr praktizieren oder zur Kirche gehen) stoßen auch Grundschulkinder längst im Vergleich zum Religionsnterricht auf jede Menge Ungereimtheiten, von der Umgebung und der Gesellschaft, in der schließlich auch diese Kinder leben, gar nicht mal zu reden.

Unterricht soll den Kindern die Welt erklären, in der sie tatsächlich leben, und die ist heutzutage nunmal bunt. Auch Grundschulkinder haben schon mitbekommen, das Mitschüler eine andere Religion als sie haben. Was soll denn jemand, dessen Aufgabe es eigentlich ist, Kinder z.B. das katholische Christentum nahezubringen auf Fragen antworten wie: ist „unser“ Gott der gleiche wie „Allah“? Ist Buddha auch ein Gott? usw. und zwar sachlich antworten?

Das Lebensumfeld der Kinder hat sich geändert, es ist in vielerlei Hinsich komplizierter und vielfältiger geworden und der Unterricht muss sich diesen vielfältigen Zusammenhängen nunmal stellen. Es nutzt einem Kind auch nicht, wenn du ihm die Funktionsweise eines Tretrollers erklärst, wenn es nach Autos fragt, nur weil du Autos für „zu kompliziert“ hältest.

Gruß
Marion

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Hallo,

ich finde es erstaunlich wie viele Gedanken sich Erwachsene machen können, wenn es um andere geht.

Da wird nach einer Kinderbibel gefragt und man bekommt Mutmaßungen zu hören, man wolle einem Kind
eine fremde Religion überstülpen, oder man ist in allen Bemühungen nicht neutral genug, als dass man das gelten lassen könnte,
oder man solle wenn man schon über Religionen informiert, das dann doch bitte für alle tun…ich vermute mal dass es dabei um die Wertigkeit der großen Religonen
geht…was aber nur geraten ist.

Dabei wird anscheinend großzügig darüber hinweggesehen, daß man eigentlich nur möglichst konkrete Antworten auf konkrete Kinderfragen geben möchte…

Mit einer Diskussion mit solch einem Enthusiasmus für kritische Sichtweisen und Beleuchtungen hätte ich nicht gerechnet, erstaunt mich um so mehr, wenn man einen Blick in die Ethikklasse hier zB. meines Sohnes wirft.
Dort sitzt ausser ihm nur noch ein einziges weiteres Kind dessen Eltern nicht einer anderen der großen Weltreligion angehört und nein, wir haben keinen sonderlich überhöhten Ausländeranteil.

Wo sind denn all die kritischen Beleuchtungen und Nachfragen der Eltern geblieben? Man ist selbst einer Religion zugehörig und deshalb geht das Kind automatisch dort auch hin, ist das so?
Ist das in jedem Falle immer 100% richtig?

Warum werden die anderen Kinder so ganz ohne zu Hinterfragen in den einen oder anderern Religionsunterricht gesteckt?
Lt. einem Gesetz über religiöse Kindererziehung steht es zwar erst Kindern ab 14 zu selbst zu bestimmen, welcher Religion sie angehören möchten, was aber, wenn das Kind sich schon früher entscheiden möchte, oder im Negativfall sich nicht mehr traut
weil es schon so beeinflusst worden ist?
Auf diese Fragen erwarte ich keine Antwort, sie sind dafür gedacht sich selbst mal zu prüfen.

Auf der einen Seite danke ich Euch für die interessanten Einblicke in andere Geisteswelten, auf der anderen Seite fand ich das Feedback dann doch etwas befremdlich :wink:

Ich werde auf jeden Fall eine Kinderbibel kaufen, die er sich aussuchen darf (Danke an Hardy) und ein neutraleres Werk (Danke an Marion), das über mehrere Religionen blickt wie das der Maus und dann mal sehen…
Es gibt viele Fehler die ich damit machen kann, aber der größte wäre glaube ich, ihn mit seinen Fragen alleine zu lassen…

Danke auch allen anderen für ihre Tipps und Gruß
Maja

Hallo Edith,

Dann solltest du aber auch nach einem Kinderkoran suchen,

Wieso nur einen Kinderkoran?
Es gibt ja schließlich auch noch andere große und kleine
Religionen.

Das ist natürlich richtig. Ich habe den Kinderkoran als Platzhalter für all dies genannt.

Wenn schon, dann solltest Du konsequenterweise auch Bücher
für/von anderen Religionen einfordern -

Ich dachte, das wäre deutlich geworden, aber ich habe mich da wohl doch etwas zu kurz gefasst. Tut mir Leid.

auch wenn das an der
ursprünglichen Fragestellung vollkommen vorbeigeht.

Ich habe mich nicht auf die ursprüngliche Fragestellung bezogen, sondern auf dieses:
„Eben weil ich ihm eine Religion weder aufbrummen noch vorenthalten will.“
Dort steckte mMn das, was ich meine, mit drin.
Ganz grundsätzlich meine ich, dass es an der Zeit wäre, den Automatismus zu durchbrechen, dass die Kinder schon in frühester Jugend mit der Religion/dem Glauben der Eltern ‚indoktriniert‘ werden. Konsequenterweise lehne ich deshalb auch die Kindstaufe ab und plädiere für eine - dann freiwillige - Erwachsenentaufe, wenn dieser Mensch das möchte und sich ‚unbelastet‘ dafür entschieden hat.
Vom Glauben her gesehen sollte das den christlichen Kirchen entgegen kommen, denn sie haben dann die ‚wahren‘ Gläubigen und nur diese in ihren Reihen, was sich allerdings finanziell eher negativ auswirken dürfte, weshalb sich da wohl nichts ändern wird.
Aber das gehört nicht mehr hier hin.

cu Amy

Hallo Maja,
Ich wüsste da eine, jedoch mit einem Nachteil: Sie beschreibt Geschichten, welche oft nicht der Wahrheit entsprechen. Wollen wir Eltern denn die Kinder belügen ? Dies ist doch nicht nach Deinem Sinn.
Gruss: harta

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo (Moderator) Harald,

auch hier gilt wieder: „Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.“

Ja das meine ich auch.

  1. gab es das „sechste Gebot“ zur Zeit Onans noch gar nicht
    :wink:
  2. sofern Du nicht die kinderlose Witwe Deines Bruders
    geheiratet hast, kann Dir gar nichts passieren :wink:

Ach was ?!

Dass der Begriff „Onanie“ sich eigentlich nicht auf „Masturbation“ sondern auf die Weigerung Onans bezieht, die Leviratsehe zu vollziehen), ist mir bewusst. (Recht hatte Onan, allerdings hätte ich mich an seiner Stelle dann auch von vornherein des Koitus’ mit der Schwägerin enthalten)

http://de.wikipedia.org/wiki/Leviratsehe

Dennoch wollte ich den Begriff nach unserem heutigen Sprachgebrauch im Sinne von „sexuelle Selbstbefriedigung“ verstanden wissen. Schön aber, dass du an dieser Stelle die Gelegenheit wahrgenommen hast, auch noch auf diese Absurdität aus dem Alten Testament aufmerksam zu machen.

Es ist allemal besser, die Bibel selber zu lesen, als sich auf
Erzählungen anderer zu verlassen.

Ja und genau deshalb, weil ich die Bibel sehr genau und tatsächlich selbst gelesen habe, habe ich mich vom christlichen Glauben emanzipiert.

Das subtile Einreden von Schuldgefühlen wegen vollkommen normaler menschlicher Vorgänge, das katholisches Personal gerne und insbesondere an Minderjährigen praktiziert, habe ich übrigens auch am eigenen Leibe erfahren.

Aber um mit Media-Markt zu sprechen:

Ich bin doch nicht blöd!

Gruß Gernot

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Moin,

Ich wüsste da eine, jedoch mit einem Nachteil: Sie beschreibt
Geschichten, welche oft nicht der Wahrheit entsprechen. Wollen
wir Eltern denn die Kinder belügen ? Dies ist doch nicht nach
Deinem Sinn.

Wenn man dieser Argumentation strikt folgt, dürfte 99% aller Romane, Krimis und Erzählungen auch nicht gelesen werden…

Seltsame Vorstellung, daß das Lesen eines nicht wahrheitsgemäßen Textes das Gleiche ist wie Lügen.

Gruß

Kubi

Hallo Kubi,

Wenn man dieser Argumentation strikt folgt, dürfte 99% aller
Romane, Krimis und Erzählungen auch nicht gelesen werden…

Seltsame Vorstellung, daß das Lesen eines nicht
wahrheitsgemäßen Textes das Gleiche ist wie Lügen.

Der Unterschied zwischen „Bibeln“ und anderen fiktiven Erzählungen, wie Romanen besteht ja gerade darin, dass letztere ihre Inhalte nicht als „Wahrheit“ verkaufen. Man könnte es tolerieren, wenn sich Bibeln nur an kritisch geschulte Geister wenden würden, die solcherlei Anspruch bereits selbstständig einzuordnen gelernt hätten. Gerade das ist aber bei „Kinderbibeln“ nicht der Fall.

Gruß Gernot

Parental guidance
Hallo Maja,

Es gibt viele Fehler die ich damit machen kann, aber der
größte wäre glaube ich, ihn mit seinen Fragen alleine zu
lassen…

das sehe ich auch so. Du kannst deinen Sohn ruhig Kinderbibeln lesen lassen, solange du ihn damit nicht alleine lässt und ihn gleichzeitig zu kritischem Nachdenken animierst. „Parental guidance“ ist bei Kinderbibeln sicherlich ebenso erforderlich wie bei vielen Filmen, Computerspielen und anderen Medien.

http://en.wikipedia.org/wiki/Parental_guidance

Gruß Gernot

Hallo Kubi,

Hallo Gernot

Der Unterschied zwischen „Bibeln“ und anderen fiktiven
Erzählungen

die Bibel sieht sich selber nicht als fiktiv

Man
könnte es tolerieren, wenn sich Bibeln nur an kritisch
geschulte Geister wenden würden, die solcherlei Anspruch
bereits selbstständig einzuordnen gelernt hätten.

Genau so hat man es im Mittelalter gesehen und die Bibel dem Volk daher nicht als Ganzes nahegebracht, sondern stets nur Teile daraus mit Auslegungen versehen und auch peinlich genau darauf geachtet, wie die Leute es aufnahmen.

Gerade das
ist aber bei „Kinderbibeln“ nicht der Fall.

Kinderbibeln vereinfachen biblische Geschichten. http://www.kinderbibel.net/ sei ein Beispiel.
Sie wenden sich somit nicht nur an Gebildete, sondern auch an einfache Menschen. Sie versuchen aber auch, den Stoff für solche Menschen vorzubereiten. Wenn Du aufmerksam nachschaust, weisst Du bald, was eine Kinderbibel ist.

Gruß Gernot

Hallo Mike,

die Bibel sieht sich selber nicht als fiktiv.

Genau darin besetht ja das Problem, zumal es doch bei der Bibel nur um „Glauben“ geht.

Wir sollten alles immer kritisch hinterfragen, gerade auch das, was sich als „absolute“ Wahrheit ausgibt. Da beziehe ich ausdrücklich auch die " Wissen"-schaft mit ein, die ihr vermeintliches „Wissen“ schon oft revidieren musste und dies glücklicherweise auch immer wieder getan hat. Die " Wissen"-schaft hat damit nämlich keine Probleme.

Nichts, aber auch rein gar nichts ist sakrosankt!

Gruß Gernot

Hallo nochmal Mike!

http://www.kinderbibel.net/ sei ein Beispiel.
Sie wenden sich somit nicht nur an Gebildete, sondern auch an
einfache Menschen. Sie versuchen aber auch, den Stoff für
solche Menschen vorzubereiten. Wenn Du aufmerksam nachschaust,
weisst Du bald, was eine Kinderbibel ist.

Besonders niedlich finde ich übrigens diesen dritten Demoflashfilm zu „Jesu Auferstehung“ auf http://www.kinderbibel.net:

http://www.kinderbibel.net/demo.swf

„Objekt nicht gefunden!
Error 404“

Gruß Gernot

Nichts, aber auch rein gar nichts ist sakrosankt!

Und wie steht es mit der Liebe, sagen wir der Liebe einer Mutter zu ihrem Kind, ist das auch so etwas, was „jeder anders verstehen kann, darf und soll“? Nein mein Freund, Wahrheit, das gibt es, aber sie findet sich eben nicht im Verstand allein und auch nicht ohne den Verstand.

Gruß Gernot

Gruss
Mike

It’s a chemical reaction
Hallo Mike,

Nichts, aber auch rein gar nichts ist sakrosankt!

Und wie steht es mit der Liebe, sagen wir der Liebe einer
Mutter zu ihrem Kind, ist das auch so etwas, was „jeder anders
verstehen kann, darf und soll“?

Wie sang doch schon Hildegard Knef im Film „Seidenstrümpfe“?
http://www.hildegardknef.de/Texte/itsachemical.htm

…mal abgesehen davon, dass ein nestflüchtendes Wesen, auch wenn es sich zu höherer Intelligenz entwickelt, mit dem Begriff „Mutterliebe“ wahrscheinlich nie etwas wird anfangen können.

Gruß Gernot