Kinderförderung aber wie?

Hallo,

Ich habe viele Anregunge zum Thema Kinder bekommen in
Deutschland gehört. Das es zu teuer ist.

das ist nur dann teuer, wenn die tatsächlich fürs Kind getätigten Ausgaben bzw. der Verzicht auf Einkommen das Kindergeld, das Elterngeld und die anderen Vorteile übersteigen. Jetzt kannst Du Dir überlegen, bei welchen Bevölkerungsgruppen das der Fall ist und dann schaust Du Dir anschließend an, wie die Geburtenrate bei den einzelnen Gruppen aussieht.

Derzeit spielt das Geld eine Rolle in Form von staatlichen Zuwendungen bzw. Verzicht auf Einkommen und zusätzlichen Ausgaben. Ein zweiter, wesentlicher Aspekt ist Kinderbetreuung, die dann auch noch bezahlbar sein muß. Es macht nur wenig Sinn, wenn beider Elternteile wieder arbeiten und das zusätzliche Einkommen für die Kinderbetreuung draufgeht. Das Problem haben Arbeitslose natürlich nicht (siehe oben).

Gruß
Christian

Hallo,

Das sehe ich anders! Warum soll die Politik dafür sorgen, dass
Kinder nicht soviel Handyklingeltöne runterladen? WArum soll
die Politik die Medien diktieren. Dann währen wir ja in einer
Diktatur. Sowas ist die Sache der Eltern. Eltern sind dafür
verantwotlich, was Ihre Kinder im Fernsehen kucken. Eltern
sind dafür verantwortlich was Kinder mit Ihrem Handy machen.
Die Politik kann nicht dafür da sein die Kinder zu erziehen.
Die Politik kann nur mit Geldleistungen und selbstverständlich
guten Kinderbetreuungsplätzen helfen. Sie kann helfen die
Familie zu unterstützen, aber die Eltern sind dafür
verantwortlich.
Auch Lehrer müssen hier mehr in die Verantwortung genommen
werden.

Das ist nicht böse gemeint, aber wenn ich ein Kind in die Welt
setze, dann muss ich auch die Verantwortung dafür übernehmen.

ich sehe das genauso. nur leider funktioniert es nicht. tu mir mal den gefallen und schalte früh um 7, bevor du zur arbeit gehst, mal viva ein. da kommt keine barbiewerbung. da befindet sich der jugendliche als konsument auf dem tablett der wirtschaft. punkt 1.

punkt 2 wäre, dass die eltern selbst opfer der medien sind. natürlich sind die eltern in der pflicht, keine frage und auch die lehrer.

aber wenn das ganze system auf kapital(da werden millionen investiert) ausgelegt ist und die unternehmen quasi gemeinsam von verschiedenen seiten auf die konsumenten(auch die kinder) einwirken, kann weder der lehrer, noch können die eltern(alle eltern) ihre kinder ausreichend schützen. natürlich gibt es auch viele eltern, die stark genug sind. ich würde sogar sagen, die mehrheit.

es geht ja auch nicht um einen kleinlichen generationskonflikt, weil jugendliche unhöflich sind, sondern um die konstruktive und wirtschaftlich gemeinsam organisierte beeinflussung/gehirnwäsche/verdummung der bürger.

in der grundschule gabs mal so ne geschichte zu hören, wo man einem eskimo einen kühlschrank verkauft. damals haben wir alle gelacht. ich sehe mich schon als eskimo.

wenn ich diktator wäre, würde ich jedem sendern oktruieren, bildungsfernsehen in seine sendezeit einzubauen, mindestens 2h und wenn er das aus gründen des sendertypischen programmangebots nicht kann(z.b.pornokanal), muss er eine bildungsgebühr an andere sender zahlen. dann würde ich eine überwachungskommission einsetzen, die das kontrolliert, so dass der jugendliche oder das kind theoretisch 48h pro tag bildungsfernsehen nutzen könnte.

gerade die privaten machen, was sie wollen. der benötigte intelligenzquotient liegt irgendwo zwischen 10 und butterkeks.

nichts gegen sendungen zum ausspannen und hirnabschalten, aber nicht 23 von 24h am tag.

obwohl sich das in den letzten jahren schon etwas verbessert hat, ist es noch sehr weit vom optimum entfernt.

Nein? Praktisch keine Belastung? Nunja…

Vergleichen wir mal Nettolohn und Arbeitnehmerentgelt anhand von ein paar Beispielen:
Szenario 2000 brutto
1289,16 netto / 2400 Arbeitnehmerentgelt
= 46,3% Abgaben

Szenario 1500 brutto
1042,44 netto / 1800 Arbeitnehmerentgelt
= 42,9% Abgaben

Szenario 1200 brutto
895,41 netto / 1440 Arbeitnehmerentgelt
= 37,8% Abgaben

Ich bin sicher diese vernachlässigbaren Abzüge tun den Betroffenen nicht weh…

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Nein? Praktisch keine Belastung? Nunja…

Vergleichen wir mal Nettolohn und Arbeitnehmerentgelt anhand
von ein paar Beispielen:
Szenario 2000 brutto
1289,16 netto / 2400 Arbeitnehmerentgelt
= 46,3% Abgaben

Mir scheint, Du hast die Kinderfreibeträge vergessen und daß Du die Sozialversicherungsbeiträge mit einbeziehst, ist erstens angesichts des Umstandes, daß Du im folgenden nur von Steuer sprichts etwas überraschend und zweitens etwas ungeschickt, weil Du auf den Vergleich mit anderen Ländern hinauswillst. Da das mit den Sozialverscherungsgeschichten in anderen Ländern auch anders funktionierst, mußt Du entweder die ausländischen Gegebenheiten berücksichtigen oder eben nur mit Steuern rechnen, was ich getan habe.

Wenn sich die Bürger anderer Länder privat versichern müssen (bei u.U. späterer Möglichkeit der Verrechnung mit der Einkommensteuer in der Steuererklärung), mindert das genauso das verfügbare Einkommen wie die direkte Abführung von Sozialversicherungsbeiträge.

Zugegebenermaßen entspricht Deine Argumentation dem Stil wie heutzutage politische Diskussionen geführt werden: eindimensional, verkürzt und damit letztlich auf unzureichender Basis.

Schon mal überlegt, Bundesgesundheitsminister zu werden?

C.

Hei!

Dem Geringverdiener (wie jedem anderen AN) ist es erstmal egal, ob das, was da weggeht, Steuer oder Sozialabgabe heißt. Fakt ist, es geht weg. Ich zähle aus gegebenem Anlass („selbstverschuldete Situation“ :wink: ) zu dieser Gruppe und muss sagen, dass mich die paar Euro Steuern wirklich nicht stören - die kriege ich über die Steuererklärung weitestgehend wieder rein. Dass ich aber noch über 25% meines ohnehin lausigen Einkommens für die Sozialversicherung abdrücke, ist nicht nur wahnsinig frustrierend, sondern führt auch dazu, dass mich Leute fragen, warum ich überhaupt arbeiten gehen würde, da ich eigentlich sogar noch Anspruch auf ergänzenden Hartz-IV hätte. Übrigens ist mein AG ein Bundesland, 40-Stunden-Woche, Vorraussetzung: Hochschulabschluss. Und die Zeiten, in denen es mal was gebracht hat, ein Kind zu bekommen, um wenigstens nicht wild umher geschickt zu werden, sind leider auch vorbei. Ein Kinderfreibetrag wirkt sich auf die Steuern aus und Steuern zahle ich fast nicht. Pech gehabt.

Da freut sich das Geringverdiener-Herz auch ganz besonders auf den bevorstehenden Gesundheitsfond. Noch darf ich wenigstens bei der Wahl meiner GKV ein wenig sparen. Das ist ja dann auch bald vorbei (und das Netto wird wieder weniger - auch bei nicht steigenden Steuersätzen).

Ein Kind?! Nicht in dieser Situation.
Ich will keine große Karriere, aber ich will die Perspektive, die eigenen Kinder vom eigenen Geld ernähren zu können. Und das geht so nicht.

Grüße!

25% ?!?!?!
Hi!

Dass ich aber noch über 25% meines ohnehin lausigen
Einkommens für die Sozialversicherung abdrücke,

Krass - ich wusste gar nicht, dass es gesetzliche Krankenversicherungen mit 22,8% Beitragssatzhöhe gibt!
Die brauchst Du nämlich, um auf 25% gesamt zu kommen!

Gruß
Guido

Hallo,

ich war zu faul, alle Vorposter durchzulesen, deshalb entschuldige ich mich, falls entprechende Vorstellungen schon mal gepostet wurden.

  1. Kinderbetreuung ganztags ab dem 1 LebensTAG kostenlos
  2. kostenlose Ganztagsschule incl Mittagessen und Lehrmaterialien
  3. Günstige Schuluniform
  4. Günstigere Studiengebühren (aber nicht kostenlos)

5.KEIN höheres Kindergeld,
6.aber höhere Freibeträge bei der Einkommenssteuer,
7.derzeitiges Elterngeld auf 24 Monate ausweiten
8. höhere Rentenbeiträge für Kinderlose ähnlich wie bei Pflegeversicherung

grüße
dragonkidd

Hallo!

Krass - ich wusste gar nicht, dass es gesetzliche
Krankenversicherungen mit 22,8% Beitragssatzhöhe gibt!
Die brauchst Du nämlich, um auf 25% gesamt zu kommen!

Ich weiß nicht, auf welche Begriffsdefinition von Sozialversicherung du dich berufst, aber die, die ich zahle (wie bestimmt auch sehr viele andere ANs), beinhaltet nebenher noch Renten-, Pflege-, Unfall- und Arbeitslosenversicherung. Krass, oder?!

Grüße!

Hi!

Ich weiß nicht, auf welche Begriffsdefinition von
Sozialversicherung du dich berufst, aber die, die ich zahle
(wie bestimmt auch sehr viele andere ANs), beinhaltet nebenher
noch Renten-, Pflege-, Unfall- und Arbeitslosenversicherung.
Krass, oder?!

Ziemlich krass - vor allem, weil Du das nur zur Hälfte machst!

19,9% / 2 = 9,95 % Rentenversicherung
3,3% / 2 = 1,65 % Arbeitslosenversicherung
1,95% / 2 = 0,975% Pflegeversicherung

Zwischensumme = 12,575 %

ALLEIN zu tragen SIND
Sonderbeitrag Krankenversicherung = 0,90 %
Sonderbeitrag Kinderlos Pflegeversicherung = 0,25 %

Zwischensumme = 13,725 %

Differenz zu den genannten 25 % = 11,275

Da diese Summe nur die Hälfte ist, kommt da ein notwendiger
KV-Beitragssatz von 22,55 % (ja, weiter oben hatte ich eine Kleinigkeit vergessen)
raus.

Also ERST rechnen, DANN Behauptungen aufstellen!

Gruß
Guido

Hallo!

Gut, ich stehe auf dem Schlauch. Deine Zahlen sind beeindruckend (gering :wink: ) und komme zugegebenermaßen von 11,irgendwas plus 22,55% nicht auf 25. Aber egal. Hatte schon länger kein Mathe (freue mich aber, etwas Neues zu lernen) :smile:

Wie auch immer du es berechnen willst - bei einem Bruttoeinkommen von 1.000 Euro in SK I und ohne Kinder kriegst du am Ende des Monats knapp 750 Euro raus (alles fiktive Zahlen, nur um besser rechnen zu können). Das ist nach meinem Verständnis ein Abzug von 25%!? Da lohnt eine steuerliche Begünstigung fürs Kinderkriegen recht wenig, weil man schlichtweg (fast) keine Steuern zahlt (darum ging es ja).

Sicherlich zahlt der, der ein höheres Brutto hat, auch mehr in die Sozialversicherung. Aber er kann sich am Ende was von der Steuer wieder holen. Der Geringverdiener bleibt salopp gesagt auf dem Gezahlten sitzen. Oder halt auch nicht…

Grüße!

Och BITTE!
Hi!

Gut, ich stehe auf dem Schlauch. Deine Zahlen sind
beeindruckend (gering :wink: ) und komme zugegebenermaßen von
11,irgendwas plus 22,55% nicht auf 25. Aber egal. Hatte schon
länger kein Mathe (freue mich aber, etwas Neues zu lernen) :smile:

Da kommt bei mir wieder die Forderrung nahc stärkeren Zugangsvoraussetzungen für Studenten.
Von 11, irgendwas plus 22,55 war nie die Rede.

Wie auch immer du es berechnen willst - bei einem
Bruttoeinkommen von 1.000 Euro in SK I und ohne Kinder kriegst
du am Ende des Monats knapp 750 Euro raus (alles fiktive
Zahlen, nur um besser rechnen zu können).

MIT Kirchensteuer und einer eher hochpreisigen KV (14,5 %) sind es 777,43 € (also nur 22,257 %).
Da Lohnsteuer iHv. 12,91€ und Kirchensteuer iHv. 1,16€ anfallen, musst Du diese abziehen, da DU es warst, der von Sozialversicherungen sprach und ausdrücklich die Steuern ausklammerte.
Also sprechen wir von einem SV-Abzug in Höhe von 20,85 %.

Für mich machen 4,15% mehr Knete schon eine merkbare Summe…

Gruß
Guido

Das ist nach meinem

Verständnis ein Abzug von 25%!? Da lohnt eine steuerliche
Begünstigung fürs Kinderkriegen recht wenig, weil man
schlichtweg (fast) keine Steuern zahlt (darum ging es ja).

Sicherlich zahlt der, der ein höheres Brutto hat, auch mehr in
die Sozialversicherung. Aber er kann sich am Ende was von der
Steuer wieder holen. Der Geringverdiener bleibt salopp gesagt
auf dem Gezahlten sitzen. Oder halt auch nicht…

Grüße!

Hallo!

(also nur 22,257 %).

Es sind 22,757% (‚falsches‘ Bundesland).

Da Lohnsteuer iHv. 12,91€ und Kirchensteuer iHv. 1,16€
anfallen, musst Du diese abziehen, da DU es warst, der von
Sozialversicherungen sprach und ausdrücklich die Steuern
ausklammerte.

Ich klammerte die Steuern nicht aus, ich meinte, dass es mir herzlich egal ist, wie die Sache heißt. Außerdem sagte ich, dass der Steueranteil bei geringen Einkommen durchaus nicht das Problem ist - sondern eben die Belastung durch die Sozialversicherung. Wenn nun der Staat mir einen Kinderfreibetrag anbietet, der ja aber auf die Steuern angerechnet wird, dann bringt mir dieser einfach nichts, weil ich als Geringverdiener nunmal kaum Steuern zahle. Wer aber mehr Steuern zahlt, bekommt durch Freibeträge auch etwas zurück. Ergo: Für mein Kind bleibt durch einen Steuerfreibetrag kein Cent mehr über.

Also sprechen wir von einem SV-Abzug in Höhe von 20,85 %.

Es sind bei den Sozialabgaben 21,35% (wenn wir jetzt schon krümelkackerisch werden…). Zusätzlich dazu muss sich der geneigte Geringverdiener eine Berufsunfähigkeitsversicherung leisten (ein gutes Angebot gibt es da schon für 35 Euro im Monat (nochmal 3.5%)) sowie für die Rente vorsorgen (gehen wir mal fahrlässig gering mit 2% ran). Die staatliche Sozialversicherung deckt schon lange nicht mehr, was der AN so fürs Überleben braucht. Netto heißt doch noch lange nicht, dass ich mir und einem evt. Kind davon etwas kaufen kann.
(Und steuerlich geltend machen kann ich diesen Spaß leider auch nicht…)

Für mich machen 4,15% mehr Knete schon eine merkbare Summe…

Für mich auch. Davon könnte ich fast eine Woche lang auf Arbeit fahren. Mehr davon!!! :wink:

Grüße!

P.S.: Es geht mir nicht darum, dass ich mich hier über meine persönliche Situation beklagen will. Die Frage war: Wie kann der Staat Familien mit Kindern fördern. Steuervergünstigungen sind da aber m.M. nach nicht die Patentlösung, weil man einfach erstmal genug verdienen muss, um etwas davon zu haben. Mir kann man Millionen Freibeträge anbieten - es bringt mir nichts. Sinnvoller wären ausreichende und flexibel verfügbare, bezahlbare Betreuungsmöglichkeiten, Investitionen in die Bildung, Verständnis des Arbeitgebers (Teilzeit u.ä.) usw. Natürlich muss das Geld dafür irgendwo herkommen. Eine großartige Absenkung der Sozialversicherungsbeiträge kann sich der Staat in dem System, wie es ist, nicht leisten. (Unbeliebte) Wege, an Geld zu kommen, wurden aufgezeigt.

Dem Geringverdiener (wie jedem anderen AN) ist es erstmal
egal, ob das, was da weggeht, Steuer oder Sozialabgabe heißt.
Fakt ist, es geht weg. Ich zähle aus gegebenem Anlass
(„selbstverschuldete Situation“ :wink: ) zu dieser Gruppe und muss
sagen, dass mich die paar Euro Steuern wirklich nicht stören -
die kriege ich über die Steuererklärung weitestgehend wieder
rein. Dass ich aber noch über 25% meines ohnehin lausigen
Einkommens für die Sozialversicherung abdrücke, ist nicht nur
wahnsinig frustrierend,

hm, mir bleiben von meinem Bruttoeinkommen am Ende keine 60% übrig. Ist es in Ordnung, wenn mich das auch ein klein bißchen frustiert?

Darüber hinaus: bei Renten- und Arbeitslosenversicherung gibts eine
(bedingte) Gegenleistung, die sich nach der absoluten Beitragshöhe richtet, bei der Krankenversicherung ist es allerdings so, daß sich weder die Leistung nach dem Beitrag noch der Beitrag nach der in Anspruch genommenen Leistung richtet.

Will sagen: Das, was Du an Krankenkassenbeiträgen zahlst, ist sicherlich nicht kostendeckend. Dagegen hat auch niemand etwas (Solidarsystem), aber daß Du Dich beklagst, wie jeder andere Deinen (nicht kostendeckenden) Beitrag zu leisten, der Dir zumindest zum Teil im Zweifel auch irgendwann zugute kommt, finde ich ein bißchen befremdlich.

es mal was gebracht hat, ein Kind zu bekommen, um wenigstens
nicht wild umher geschickt zu werden, sind leider auch vorbei.
Ein Kinderfreibetrag wirkt sich auf die Steuern aus und
Steuern zahle ich fast nicht. Pech gehabt.

Kann es sein, daß Dein Kind bei Dir mit krankenversichert ist? Das ist auch ein Teil der Kinderförderung.

Gruß
Christian

Hallo,

krümelkackerisch werden…). Zusätzlich dazu muss sich der
geneigte Geringverdiener eine Berufsunfähigkeitsversicherung
leisten (ein gutes Angebot gibt es da schon für 35 Euro im
Monat (nochmal 3.5%)) sowie für die Rente vorsorgen (gehen wir
mal fahrlässig gering mit 2% ran).

beides ist Dein Privatvergnügen. Rätselhafte Argumentation.

Gruß
Christian

Hi!

Ich klammerte die Steuern nicht aus, ich meinte, dass es mir
herzlich egal ist, wie die Sache heißt. Außerdem sagte ich,
dass der Steueranteil bei geringen Einkommen durchaus nicht
das Problem ist

???
Irgendwie etwas widersprüchlich, findest Du nicht?

  • sondern eben die Belastung durch die

Sozialversicherung. Wenn nun der Staat mir einen
Kinderfreibetrag anbietet, der ja aber auf die Steuern
angerechnet wird, dann bringt mir dieser einfach nichts, weil
ich als Geringverdiener nunmal kaum Steuern zahle.

Dann sollte man daran arbeiten, KEIN Geringverdiener mehr zu sein.
Wenn Du als Akademiker mit 1000€ brutto nach Hause gehst, dann machst Du etwas mal ganz konkret falsch - das bekommen unsere angelernten Hilfskräfte in Sachsen-Anhalt für einen 32-Std.-Job.
Und nein, wir sind eindeutig NICHT die Wohlfahrt, sondern ein sehr straff geführtes amerikanisches Unternehmen, in dem der Profit schwerer wiegt als viele Einzelschicksale.

Zusätzlich dazu muss sich der
geneigte Geringverdiener eine Berufsunfähigkeitsversicherung
leisten (ein gutes Angebot gibt es da schon für 35 Euro im
Monat (nochmal 3.5%)) sowie für die Rente vorsorgen (gehen wir
mal fahrlässig gering mit 2% ran).

So langsam wird es etwas peinlich, sorry, Da hört sich an wie der krampfhafte Versuch, DOCH noch IRGENDWIE auf die 25% zu kommen.

Wenn man Berufsstarter ist und sich keine private Vorsorge leisten kann, dann muss man diese halt zurückstellen. Das Gleiche gilt für die BU. Private Versicherungen heißen private Versicherungen, weil man eben privat dafür verantwortlich ist.

Die staatliche
Sozialversicherung deckt schon lange nicht mehr, was der AN so
fürs Überleben braucht.

Das sehe ich anders. Ich halte unser soziales Netz nicht für das beste der Welt, aber es ist ein verdammt stabiles.

Netto heißt doch noch lange nicht,
dass ich mir und einem evt. Kind davon etwas kaufen kann.

Netto heißt in diesem Fall: Nach Abzug der gesetzlichen Kosten.

P.S.: Es geht mir nicht darum, dass ich mich hier über meine
persönliche Situation beklagen will.

Warum tust Du es dann?

Die Frage war: Wie kann
der Staat Familien mit Kindern fördern. Steuervergünstigungen
sind da aber m.M. nach nicht die Patentlösung,

Da sind wir völlig einer Meinung. Ich sehe viel größeren (eigentlich den EINZIGEN) Bedarf im Bildungs- und Betreuungssystem.

Verständnis des Arbeitgebers (Teilzeit u.ä.)

Ähm - im ÖD war das tarifvertraglich schon lange vor der Existenz des TzBfG garantiert.
Seit es das TzBfG gibt, IST es de facto keine Frage des Verständnisses, der AG hat überhaupt keine Wahl (zumindest bei Unternehmen mit mehr als 15 Beschäftigten - die anderen sind schon so genug belastet).

LG
Guido

Privatvergnügen und Verantwortung
Hallo Guido,

natürlich arbeitet unsere „Branche“ daran, keine Geringverdiener mehr zu sein - aber wir sind es gezwungenermaßen. Es ist kein Problem herauszufinden, um welche Bereiche des ÖD es geht, die nach einem fünf- bis siebenjährigen Studium gezwungen sind, weitere zwei Jahre für ein Lehrlingsentgeld zu arbeiten. An dieser Situation können wir nichts ändern (wir sind froh, wenn wir eine Stelle kriegen). Wir sind studierte junge Menschen im besten „gebärfähigen Alter“. Die Hoffnung, die da steht, ist, nach dieser ewig langen Ausbildung eben keine Geringverdiener mehr zu sein. Aber dann sind die meisten von uns eben auch Ende 20 oder gar schon Mitte 30. Auch dies ist durchaus ein Problem (bezüglich Kinder)
Nicht in jedem Bereich des ÖD ist Teilzeit möglich. In unserem Bereich wäre Teilzeit UNMÖGLICH (wird nicht genehmigt, da der Arbeitsvertrag so aufgesetzt ist). Nun könnte man wieder sagen - selbst Schuld. Aber wer auf diesen Beruf hin studiert, will ja auch irgendwann mal in ihm arbeiten. Die Bedingungen machen die Länder (jedes für sich). Man ist, mit Verlaub gesagt, für zwei Jahre der absolute Depp. Danach auch noch, aber dann stimmt wenigstens das Geld :wink:

Dass hier Leute eine BU als Privatvergnügen sehen, hat mich ehrlich gesagt etwas schockiert. Ich bin auf einem Niveau abgesichert, das momentan knapp über Hartz IV liegt. Das bräuchte ich vielleicht nicht, weil es für mich eben Hartz IV gebe, aber wer würde denn das für mich zahlen?! Der Steuerzahler, der sich bestimmt darüber freut, für mich, die ich einfach zu gutgläubig oder geizig war, zu sorgen!? Nein, ein solches Verhalten halte ich für ziemlich unsozial. Solche Leute, die sagen, ach, auf eine BU verzichte ich, was soll mir passieren, sind doch dann auch die, die rumheulen, alles verloren zu haben, wenn es doch passiert (und es passiert so oft, in jeder Branche, in jedem Alter). Ein tragisches Schicksal für den Einzelnen (für den ich dann wahrlich kein Mitleid habe), aber eine Belastung für den Steuerzahler (der eines Tages auch in größerem Umfang ich sein werde). Eine BU ist m.M. nach genauso unentbehrlich wie eine Haftpflicht. Viele haben das aber noch nicht begriffen und verlassen sich auf ihr Glück.
Für die eigene Rente vorzusorgen mag in weiterem Sinne Privatvergnügen sein - aber auch nur aus heutiger Sicht. Meine Kinder werden sich bedanken, wenn sie eines Tages durch ihre Steuern die Aufstockung von Millionen von Altersarmen, die nichts zur Seite gelegt haben, finanzieren müssen. Und sowas nennt sich dann Generationengerechtigkeit…

Nach meiner Erfahrung haben viele heute junge Leute begriffen, dass es Bereiche gibt, die einfach nicht abgesichert sind. In einigen Generationen scheint das noch nicht angekommen zu sein. Da wird das soziale Netz noch als sicher bezeichnet. Ich sehe das nicht so (es herrscht in dieser Hinsicht ein unglaublicher Pessimismus in der Jugend). Es mag keiner Verhungern und keiner Erfrieren, aber mit Würde hat das nichts mehr zu tun, wenn man darum betteln muss, ein wenig Geld zu bekommen (z.B. im Falle einer Berufsunfähigkeit). Dieses Stück würde möchte ich mir erhalten. Und deshalb zahle ich „lieber“ ein paar Euro (auch wenn sie heute sehr, sehr wehtun).

Und das Kind, das heute geboren wird, muss erstens morgen versorgt und ernährt werden (was häufig schon ein Problem darstellt) und zweitens übermorgen dafür aufkommen, was die Eltern verpasst und lieber in ihr Privatvergnügen investiert haben. Das möchte ich meinen Kindern nicht antun.

Wenn du in S-A einen 32-Stunden-Job frei hast, sag mal Bescheid, ich würde mir gern noch was dazuverdienen :wink:

Grüße!

Hi!

Es ist kein Problem herauszufinden, um
welche Bereiche des ÖD es geht, die nach einem fünf- bis
siebenjährigen

Geht auch wesentlich schneller, wie ich an meiner sympathischen netten studentischen Aushilfskraft sehe, die mir gerade bei Bewerbungen hilft.

Du hättest ruhig sagen können, dass DU noch nicht fertig bist mit der kompletten Ausbildung.

Nicht in jedem Bereich des ÖD ist Teilzeit möglich. In unserem
Bereich wäre Teilzeit UNMÖGLICH (wird nicht genehmigt, da der
Arbeitsvertrag so aufgesetzt ist). Nun könnte man wieder sagen

  • selbst Schuld.

Korrekt!
Das Sprichwort mit dem gewaschenen Pelz, der nicht nass weden darf, ist Dir geläufig?
Eine solche Klausel wäre arbeitsrechtlich schlicht nicht möglich - im Beamtentum mag das anders sein.

Dass hier Leute eine BU als Privatvergnügen sehen, hat mich
ehrlich gesagt etwas schockiert. Ich bin auf einem Niveau
abgesichert, das momentan knapp über Hartz IV liegt.

Es ist schlich unsinnig, sich eine private BU als Geringverdiener zu leisten, da diese Höhe fast eh durch Vater Staat gewährleistet ist.

Eine BU ist sinnvoll, wenn man einen großen Verlust in Kauf nehmen müsste, wenn man nicht mehr arbeiten kann. Das ist aber nun mal bei einem Nettoeinkommen iHv.