Hallo Desperado,
das Kindergeld ist letztlich nichts weiter als ein Tropfen auf dem heißen Stein. Wer glaubt, dass damit auch nur der Ansatz der Kosten, die durch bzw. mit Kindern "verursacht"werden/entstehen, gemildert wird, der ist n. m. M. ein Opfer der Hochglanzprospekte des Familienministeriums.
Kinder waren und sind die ganz persönliche Lebensentscheidung von Menschen. Wie bewußt diese Lebensentscheidung gefällt wird, sei jetzt mal dahingestellt.
Die Staffelung des Kindergeldes ist n. m. A. der Versuch des Staates, die Entscheidung FÜR Kinder zu unterstützen und den Anschein von Gerechtigkeit zu wahren.
Dass die Bildungschancen für Kinder aus größeren Familien geringer sind, liegt auch am verkorksten Bildungssystem unseres Landes. Der notwendige Aufwand der individuellen Förderung der Kinder innerhalb der Familie wäre/ist bei kinderreichen Familien ungleich höher, aber welche Familie kann es sich schon leisten, dass nur noch ein Elternteil erwerbstätig ist? Vielleicht wäre mal eine Studie ganz hilfreich, aus der hervorgeht, wie sich die Anzahl der kinderreichen Familien zusammensetzt (z. B. Bildungsniveau der Eltern, Berufstätigkeit, Religion, Nationalität dieser, Bildungsniveau der Kinder dieser Familien …). Die Ergebnisse wären sicherlich sehr aufschlußreich.
Eine Erhöhung per se für das 1./2. … Kind lehne ich persönlich ab. Das Geld sollte nutzbringender in die Bildungsschancen der Kinder investiert werden: Kinderkrippen- und -gartenplätze, die wieder in der Lage sind, die Kinder auch spielerisch zu fordern und zu fördern und somit wirksam auf die Schule vorzubereiten, Schulunterricht, der ebenfalls fordert und fördert, und nicht durch Lehrer bedingten Stundenausfall gekennzeichnet ist, Hortbetreuung, wenn diese seitens der Eltern gewünscht wird oder erforderlich ist. Schulunterricht, der sich nicht durch den Versuch einer Gleichmacherei „auszeichnet“ und nicht den kleinsten gemeinsamen Nenner als Basis nimmt (mit der geplanten Zusammenlegung von Real- und Hauptschulen in Berlin werden die Eltern der betroffenen Kinder noch ihr blaues/rotes/schwarzes Wunder erleben). Zugang zum Gymnasium nach Leistungskriterien unter Berücksichtigung der Kinder-/Elternwünsche. Gebührenfreiheit für das Erststudium in allen Bundesländern, wenn die Lendensprosse dann auf dem Pfad der Selbstfindung ein 2. oder 3. Studium absolvieren wollen, o. k. dann gegen entsprechende Gebühr.
Die vorgenannten Punkte sind nur ein paar Denkanstösse. Wichtiger als alles andere ist jedoch die Einsicht der Eltern, dass Bildung das wichtigste ist, da gebe ich Dir uneingeschränkt recht.
Aber Eltern, die diese Einsicht haben, sind i. a. auch die, die sich bewußt für Kinder entscheiden, ohne schielenden Blick auf irgendwelche aktionistischen Kampagnen. Und zu diesen gehört glaube ich auch die ständige Diskussion über die mögliche Erhöhung des Kindergeldes um 5/10 Euro.
MfG BM